Beitragsautor: Holger Weishaupt
Wir erklären die Heisman Trophy
Die Heisman Trophy ist mehr als nur eine Auszeichnung; sie steht sinnbildlich für Exzellenz im College Football. Benannt nach dem einflussreichen Trainer John W. Heisman, wird diese prestigeträchtige Trophäe seit 1935 jährlich an den herausragendsten Spieler der College-Saison verliehen. Ihre Bedeutung im Sport ist unbestritten und zieht die Aufmerksamkeit von Fans und Medien gleichermaßen auf sich.
John W. Heisman: Der Innovator
John W. Heisman war eine zentrale Figur in der Geschichte des College Football. Von 1892 bis 1927 arbeitete er als Trainer für verschiedene College-Teams, wobei seine erfolgreichste Zeit von 1904 bis 1919 bei Georgia Tech stattfand. Heisman war nicht nur ein Trainer, sondern auch ein Innovator, der zahlreiche Neuerungen im Football einführte. Besonders hervorzuheben ist die Legalisierung des Vorwärtspasses im Jahr 1906, die das Spiel revolutionierte und es dynamischer machte.
Die Trophäe wurde ursprünglich 1935 als „DAC Trophy“ vom Downtown Athletic Club in New York City ins Leben gerufen. Nach dem Tod von Heisman am 3. Oktober 1936 erhielt sie zu seinen Ehren den Namen „Heisman Memorial Trophy“. Diese Umbenennung würdigt seinen bleibenden Einfluss und die damit verbundenen Leistungen der Spieler.
Design und Herstellung der Trophäe
Die Heisman Trophy ist nicht nur für ihre Bedeutung, sondern auch für ihr ikonisches Design bekannt. Sie zeigt einen muskulösen Footballspieler in einer charakteristischen Pose, der seitlich ausweicht und seinen rechten Arm in der berühmten „Stiff-Arm“-Pose ausstreckt. Diese Pose ist mittlerweile zum Markenzeichen der Auszeichnung geworden.
Physisch beeindruckt die Trophäe mit einem Gewicht von 45 Pfund (ca. 20,4 kg) und Abmessungen von 14 Zoll (35,6 cm) Länge, 13,5 Zoll (34,3 cm) Höhe und 6 Zoll (15,2 cm) Breite. Gefertigt aus Bronze, wird sie mittels des antiken Wachsausschmelzverfahrens hergestellt, was ihr eine besondere Detailtreue verleiht. Der offizielle Hersteller der Trophäe ist Jostens, und der Bildhauer Frank Eliscu erhielt den Auftrag zur Gestaltung. Als Modell diente Ed Smith, ein führender Spieler des New York University Football Teams von 1934; die endgültige Version wurde von Trainern und Spielern, darunter das Notre Dame Team von 1935, begutachtet und genehmigt.
Berühmte Preisträger
Die Heisman Trophy hat im Laufe der Jahre zahlreiche legendenhafte Spieler hervorgebracht. Unter den Quarterbacks finden sich Namen wie:
Joe Burrow (LSU, 2019): Führte LSU zu einer perfekten Saison und zum nationalen Titel.
Lamar Jackson (Louisville, 2016): Bekannt für seine explosive Spielweise als Dual-Threat-Quarterback.
Cam Newton (Auburn, 2010): Dominierte in seiner einzigen Saison bei Auburn und gewann später den NFL MVP.
Tim Tebow (Florida, 2007): Einer der erfolgreichsten College-Quarterbacks aller Zeiten.
Roger Staubach (Navy, 1963): Wurde später eine NFL-Legende bei den Dallas Cowboys.
Unter den Running Backs haben viele herausragende Spieler die Heisman Trophy gewonnen, darunter:
Barry Sanders (Oklahoma State, 1988): Gilt als einer der besten Running Backs aller Zeiten.
Bo Jackson (Auburn, 1985): Berühmt für seine Karrieren in der NFL und MLB.
Herschel Walker (Georgia, 1982): Dominierte drei Jahre lang im College Football.
Earl Campbell (Texas, 1977): „The Tyler Rose“ wurde später NFL MVP.
O.J. Simpson (USC, 1968): Stellte zahlreiche Rushing-Rekorde auf.
Ein bemerkenswerter Wide Receiver ist DeVonta Smith (Alabama, 2020), der als der vierte Wide Receiver die Trophäe gewann, während Desmond Howard (Michigan, 1991) mit seiner berühmten „Heisman Pose“ nach einem Touchdown in die Geschichte einging. Der defensive Spieler Charles Woodson (Michigan, 1997) bleibt als einziger primär defensiver Spieler in Erinnerung, der die Trophäe gewann.
Die Heisman Trophy bleibt ein zentraler Bestandteil des College Footballs und ein begehrter Titel für Spieler, die sich durch außergewöhnliche Leistungen auszeichnen. Sie verbindet Vergangenheit und Gegenwart und würdigt die Entwicklung des Spiels sowie die Athleten, die es mit ihrer Leidenschaft und ihrem Talent geprägt haben.