Beitragsautor:
Doping führt zu Sperren im Sport, die Spieler werden darüber unmittelbar nach einer positiven Kontrolle informiert
. Die NFL hat sich Ende 2024 dazu entschieden, die Richtlinien für den Konsum von Drogen anzupassen und damit insbesondere Cannabiskonsumenten entgegen zu kommen. Mit gutem Beispiel ist in den letzten Jahren bereits die NBA vorangegangen, hier gehört Cannabis seit 2023 nicht mehr zu den verbotenen Substanzen. Warum das sinnvoll ist und wie Spieler davon profitieren, verraten wir dir hier.
Was die NFL für Cannabiskonsumenten plant
Die NFL und die Spielergewerkschaft NFLPA haben die Toleranzgrenze für THC im Blut von Spielern deutlich angehoben. Vorher wurden 150 Nanogramm pro Milliliter als positiver Test gewertet, der neue Grenzwert liegt jetzt bei 350 Nanogramm. Das macht die Nutzung von Cannabis beim Sport für Sportler deutlich einfacher. Privates Kiffen und Sport wird erleichtert, was aus Spielersicht mehr Freiheit bedeutet. Bei gelegentlichem Konsum müssen Spieler nicht mit einer sofortigen Strafe rechnen.
Die Anpassung folgt dem gesellschaftlichen Wandel in den USA. Immer mehr Bundesstaaten legalisieren den Cannabis-Konsum und auch im Profisport wird das Thema immer lockerer gehändelt. Anstatt Spieler für den Konsum von Cannabis zu bestrafen, liegt der Fokus der Liga nun auf leistungssteigernden Dopingmitteln.
Verboten bleibt Cannabis in der NFL offiziell aber weiterhin. Wer über den neuen Wert hinaus getestet wird, muss weiterhin mit Strafen rechnen und riskiert, beim nächsten Spielplan zu fehlen.
Mehr Privatsphäre für Spieler und geringere Strafen
Nicht nur das Thema Cannabis wurde behandelt, sondern auch der Umgang mit positiven Dopingtests. Früher wurden Teams detailliert über die Ergebnisse informiert, auch die genaue Substanz wurde bekanntgegeben. Jetzt erhalten sie lediglich die Information, dass ein Verstoß vorliegt. Ob dabei Cannabis genutzt wurde oder eine andere Substanz, wird nicht mitgeteilt.
Die allgemeinen Strafen wurden gesenkt. Bei einem ersten Verstoß zahlt der Spieler eine Geldstrafe von 15.000 US-Dollar. Kommt es zu einem weiteren Verstoß, kostet das mit 20.000 US-Dollar schon deutlich mehr. Erst beim dritten Mal droht der Verlust eines kompletten Spielergehalts.
Aber auch die Spieler selbst müssen das Thema privater behandeln. Ihre Dopingtests dürfen nicht mehr in sozialen Medien verbreitet werden. Wer beispielsweise ein Video von der Probeentnahme veröffentlicht, muss mit einer Strafe von 15.000 US-Dollar rechnen.
Für das Schmerzmittel Fentanyl wurde eine Sonderregelung ins Leben gerufen. Es wurde erstmals überhaupt in die Tests aufgenommen. Wer als Spieler positiv darauf getestet wird, erhält allerdings keine direkte Strafe. Stattdessen muss die Person an einem Aufklärungsgespräch teilnehmen.
Warum eine Verbotslockerung im Sport sinnvoll ist
Die NFL geht mit ihrer Entscheidung keinen Sonderweg, sondern folgt dem Trend im US-Sport. Die NBA hat Cannabis schon aus der Liste verbotener Substanzen gestrichen und in vielen anderen Ligen diskutiert man ebenfalls. Es gibt gute Gründe, warum das Sinn macht. Viele Sportler nutzen Cannabis zur Schmerzlinderung und zur Entspannung nach Spielen. Da Cannabis außerdem in immer mehr Bundesstaaten legalisiert wird, erscheint ein Verbot in der Liga nicht mehr zeitgemäß.
Und letztlich bleibt auch der Vergleich zwischen Schmerzmitteln und auch Genussmitteln wie Alkohol. Cannabis wurde heftig sanktioniert, obwohl die Nebenwirkungen im direkten Vergleich geringer sein können. Zwar bedeutet die neue Regelung nicht, dass ein Dauerkonsum möglich ist, sie nimmt aber den Druck von jenen, die gelegentlich kiffen.