Beitragsautor: Jörg Kochs 

Die Geschichte der New Orleans Saints

Drew Brees und Tom Brady
Foto: imago

Willkommen zur Geschichte der New Orleans Saints

Wir alle lieben Heldengeschichten. Vielleicht Amerikaner sogar noch ein bisschen mehr als andere. Doch was ist eigentlich, wenn eine Heldengeschichte im Nachhinein eine dunkle Seite hat?

Die Geschichte des Teams beginnt am 1 November 1966. An diesem Tag bekommt die Stadt New Orleans den Zuschlag ein Football Team zu haben. Der erste Besitzer des Teams heißt John W. Mecom. Der erste Trainer wird Tom Fears. Der Name entstand auch, wegen Gründungsdatums, dem All Saints Day. Man holte sich wohl auch das Okay der Kirche für den Namen ein. Zunächst scheint die NFL nicht so richtig zu wissen, wo sie die Saints überhaupt einstecken sollen. Die erste Saison verbringt man in der damaligen Capitol Division , wo man den Cowboys, Eagels und Redskins gegenübersteht. Drei Siege stehen am Ende der ersten Saison zu Buche. Ein Jahr später wird man in die Century Division gepackt. Hier heißen die Gegner Cardinals, Bears und Steelers. 1969 folgt der Wechsel zurück in die Capitol Division. Erst ab 1970 hat man eine feste Heimat, die NFC West. Erfolgreich ist das Team allerdings nicht. Bis einschließlich 1986 klappt es nie mit der Qualifikation für die Playoffs.

Daran kann auch eine Legende nichts ändern, denn von 1971 bis 1982 spielt für den New Orleans Saints Archie Manning. Er ist der Vater von Peyton und Eli. 1980 steht es besonders schlimm um das Team aus New Orleans. Man spielt eine grausame Saison, und erst ein Sieg in Woche 15 über die Jets verhindert eine Saison ohne Sieg. Das Team wird damals als „aints“ verspottet, was so viel bedeutet wie Nichtskönner.

1987 qualifiziert man sich endlich für die Playoffs. Jim E. Mora wird COY. Allerdings machen die Minnesota Vikings kurzen Prozess und gewinnen 44:10. Auch 1990 gegen die Bears, 1991 gegen die Falcons und 1992 gegen die Eagles will kein Playoff Sieg gelingen. Danach verfallen die New Orleans Saints wieder ins Mittelmaß, und können sich erst 2000 wieder für die Playoffs qualifizieren. 34 Jahre nach der Gründung ist es endlich soweit, und gegen die Rams gelingt der erste Playoff Sieg der Geschichte. Ein Aufschwung ist das aber vorerst nicht, denn die nächsten fünf Jahre gelingen keine Playoffs. Man war inzwischen in die NFC South gewechselt. Im Jahr 2005 hat die Stadt New Orleans dann ganz andere Probleme….

Der dunkle Schatten des Bounty Gate

Hurricane Katrina tötet fast 2000 Menschen. Vielen sind die Bilder noch in Erinnerung, als das Stadion der New Orleans Saints als Notunterkunft benutzt wurde. Doch es sind ausgerechnet die bis dahin so erfolglosen New Orleans Saints, die ihrer Stadt den Stolz und die Hoffnung zurückgeben. Zwei Männer sind dafür hauptverantwortlich. Der neue HC Sean Payton und der aus San Diego gekommene neue Quarterback Drew Brees. 2006 geht es schon bis ins NFC Championship Game, doch die Chicago Bears verhindern dass das Märchen wahr wird. Nach zwei mäßigen Jahren ist es dann im Jahr 2009 soweit. Mit 13 Siegen qualifiziert man sich für die Playoffs. Die Cardinals stellen keine Hürde da, der Sieg über Minnesota ist etwas glücklich.

Man steht tatsächlich im Super Bowl 44. Lange Zeit liegt man gegen die Indianapolis Codes hinten, doch ein überragendes letztes Quartal lässt das Wunder werden. Vier Jahre nach dem furchtbaren Hurricane sind die Saints Super Bowl Champion. Die ganze Welt scheint ihnen diesen Triumph zu gönnen. Doch drei Jahre später wird bekannt, dass ein dunkler Schatten auf diesem Triumph liegt. Bounty Gate…..

Von 2009 bis 2011 wurden Spielern der Saints Geldbeträge geboten wenn sie gegnerische Spieler absichtlich verletzen. Das Prinzip läuft etwa so, dass 22 bis 27 Spieler in eine Art Topf einzahlen. Wer einen Gegenspieler so schwer verletzen kann, dass er vom Feld getragen werden muss, bekommt 1500 Dollar. Lächerlich wenig wenn man sich die Gehälter der NFL Profis vor Augen führt. Dracia ist der damalige DC Gregg Williams. Inwieweit HC Sean Payton eine Schuld trifft, ist umstritten. 2009 im NFC Championship Games soll mehrfach versucht worden sein, Vikings Quarterback Brett Favre zu verletzen. Auch Kurt Warner, Aaron Rodgers und Cam Newton sollen ins Visier der Saints geraten sein. Roger Goodell bezeichnete es einst als den größten Skandal der NFL. Sean Payton und Gregg Williams werden für je ein Jahr gesperrt. GM Mickey Loomis für acht Spiele.

Nach dem Superbowl Triumph ist im Jahr danach gleich in der Wildcard Round Schluss ein Jahr später in der Divisional Round.  2013 geht es noch mal in die Playoffs, doch die Seahawks sind zu stark.

Die nächsten drei Jahre verpassen die Saints die Playoffs.

2017 geht es wieder aufwärts. Mit Alvin Kamara hat man den OROY, mit Marshon Lattimore den DROY. Das Team scheidet äußerst unglücklich gegen Minnesota in den Playoffs aus, da man Opfer des Minnesota Miracles wird. Ein Jahr später läuft es noch unglücklicher, man verliert das NFC Championship Game aufgrund einer groben Fehlentscheidung gegen die Rams. 2018 wird Michael Thomas OPOY, doch wieder scheitert man an Minnesota. 2019 nimmt man einen letzten Anlauf ,man besiegt in der regulären Saison zweimal deutlich Tom Brady und Tampa Bay. Doch in den Playoffs muss man sich dem GOAT geschlagen geben. Drew Brees beendet seine Karriere. Ein Jahr später beschließt Sean Peyton eine Pause zu machen, ein weiteres Jahr später wechselt er nach Denver.

Es wäre sicherlich möglich gewesen zwischen 2016 und 2019 einen zweiten Ring zu gewinnen. Wenn man ein Verschwörungstheoretiker ist, könnte man argumentieren, dass die NFL den Fehler 2017 gegen die Rams nicht ganz zufällig gemacht hat. Eine Rache für Bounty Gate.

Wenn man an ausgleichende Gerechtigkeit glaubt, könnte man von Karma sprechen, dass die Saints traf.

Vielleicht war es auch einfach nur Pech.

Legendäre Spieler: Drew Brees, Marques Colston und Ricky Jackson

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