Beitragsautor: Jörg Kochs 

Die Geschichte der New York Giants

Lawrence Taylor (56) jagt Joe Montana (16) 1991
Lawrence Taylor (56) jagt Joe Montana (16) 1991
Foto: imago

Die New York Giants waren zweimal Spielverderber

Bevor ich mit der heutigen Geschichte anfange, ein Hinweis in eigener Sache der mich sehr sehr glücklich macht. Ich habe mittlerweile eine Zusammenarbeit mit amfoo.de und dort findet man alle Beiträge von mir ebenfalls, also alle Saisonrückblicke die bis jetzt erschienen sind und auch alle Geschichten zu den Teams die bis jetzt erschienen sind. Für mich ist es einfach eine ganz ganz große Ehre und ich freue mich da wahnsinnig drüber und würde mich freuen, wenn ihr da auch mal vorbei guckt. Meine Beiträge könnt ihr da über die News suche ganz einfach finden.

Jetzt aber zur heutigen Folge und es geht um die Geschichte eines Teams, dem es gleich zweimal gelungen ist, einem anderen Team eine perfekte Saison kaputt zu machen. Es geht um eines der traditionsreichsten Teams der NFL, das auch am punktreichsten Spiel der Geschichte beteiligt war.

Hier ist die Geschichte der New York Giants.

Die Giants wurden 1925 von Tim Mara gegründet. Dafür hatte er damals 500 $ investiert. Um sich vom damals in New York ansässigen Baseballteam Giants abzuheben, nannte sich das neue Team New York Football Giants. Das Baseballteam sollte dann 1957 nach San Francisco ziehen. Das erste Spiel absolvierte das neue Team am 4. Oktober 1925 gegen All Britain und siegte 26:0. Die ersten Jahre waren ebenfalls sehr erfolgreich, schon im dritten Jahr wurden die Giants mit einer Bilanz von 11 Siegen und einer Niederlage unter Trainer Earl Potteiger NFL Champions. Nur eine 0 zu 6 Niederlage gegen die Bulldogs verhinderte eine perfekte Saison. Die Titelverteidigung misslang denkbar knapp, mit einer Bilanz von 13 Siegen einer Niederlage und einem Unentschieden scheiterte man denkbar knapp an den Packers. 1930 absolvierten die Giants ein Testspiel gegen Notre Dame, was damals extrem wichtig war, um den Profisport gegenüber dem College Sport als gleichwertig zu beweisen. Denn der College Sport hatte damals eigentlich eine höhere Bedeutung als der Profisport.

Ende der Saison 1930 übernahm Steve Owen den Job des Head Coach. Er sollte die Geschicke seines Teams für die nächsten 23 Jahre leiten. Oder 33 bis 1935 erreichten die New Yorker dreimal in Folge das NFL Championship Game. 1933 und 1935 zog man gegen die Bears bzw. gegen die Lions den Kürzeren. 1934 holten die G -men dann im Endspiel gegen Chicago den Titel. Bei einem Sieg wäre dem Team aus der windigen Stadt eine perfekte Bilanz gelungen. Und eigentlich hatte Chicago das Spiel auch über weite Strecken im Griff, führte vor dem letzten Quarter mit 13 zu 3. Dann allerdings brach Chicago komplett ein im letzten Quarter und New York erzielte 27 Punkte. 1938 holte man sich gegen die Packers Titel Nummer 3 und Center Mel Hein wurde MVP.

Ein Jahr später rächte sich Green Bay mit einem 27:0. Zwei Jahre später musste man sich Chicago geschlagen geben. Es war eine Zeit, in der Big Blue häufig in das Endspiel kam, aber auch sehr oft den Kürzeren zog. So auch 1943 gegen die Redskins, 1944 gegen die Packers und 1946 gegen die Chicago Bears. Tom Mara zog sich zurück und übergab das Geschäft an seine Söhne. 1953 endete dann die Zeit von Steve Owen. Unter Jim Lee Howell gelang 1956 gegen Chicago der vierte Titel der Geschichte. Frank Gifford , der sowohl als Running Back als auch als Wide Receiver eingesetzt wurde, wurde MVP. In seiner Karriere sollte er es acht Mal in den Pro Bowl schaffen. 1958 und 1959 musste man sich jeweils den Baltimore Colts geschlagen geben.

Die Gaints waren auch am punktreichsten Spiel der NFL beteiligt

1961 wurde Allie Sherman Coach und gleich COY. Dreimal in Folge führte er sein Team ins NFL Championship Game, doch dreimal musste sich New York geschlagen geben. Zweimal gegen Green Bay, einmal gegen den alten Rivalen aus Chicago. Dann nutzte es auch nichts, das Sherman 1962 wieder Coach of the Year und Y.A. Title 1962 und 63 MVP wurde. Der Quarterback sollte es in seiner Karriere 7 mal in den Pro Bowl schaffen. Die große Zeit der New York Giants war erstmal beendet, die nächsten 18 Jahre lang ging es nicht mehr in die Playoffs. Besonders schlimm war die Saison 1966, als nur ein einziger Sieg gelang. In diesem Jahr stellte man auch einen kuriosen Rekord auf, denn am 27 November 1966 unterlagen die Giants den Redskins in einem vogelwilden Spiel mit 41 zu 72. Es war das punktreichste Spiel der NFL Geschichte.

Sportlich besser wurde es dann erst unter Ray Perkins, der 1979 Coach wurde. Schon zwei Jahre später waren die Giants wieder in den Playoffs. Lawrence Tayor, ein OLB spielte dabei eine tragende Rolle. Gleich in seiner ersten Saison wurde er DROY und DPOY. Letzteren Titel sollte er gleich dreimal hintereinander gewinnen. In seiner Karriere brachte er es zehnmal in den Pro Bowl.

1984 gelangt zwar ein Sieg über San Francisco in den Playoffs, doch gegen San Francisco war Feierabend. 1986 unter Bill Parcells, der 1983 von Perkins übernommen hatte, sollte das ja der blauen Seite New Yorks werden. Parcells wurde COY, Taylor MVP, DPOY und NFC POY. Mit 14 Siegen ging es in die Playoffs wo man die Forty Niners, Redskins und im Super Bowl die Broncos besiegte. SB MVP wurde Phil Simms. 1989 Uuterlagen die Giants den Rams in der Divisional Round . 1990 erreichte man mit 13 Siegen und drei Niederlagen die Playoffs, besiegte Chicago und San Francisco und im Super Bowl Buffalo. Dabei hatte Big Blue allerdings eine ganze Menge Glück, denn Buffalo hätte mit einem Field Goal in letzter Sekunde das Spiel gewinnen können. Doch es sollte zum legendärsten Fehlschuss im Super Bowl werden. RB Ottis Anderson wurde SB MVP. Mit diesem Spiel endete auch die Ära von Bill Parcells.

1993 übernahm Dan Reeves und startete hoffnungsvoll. Gleich in seinem ersten Jahr wurde er zum Coach des Jahres gewählt. Allerdings unterlag New York in der Divisional Round deutlich gegen San Francisco und danach sollte das Team nie wieder unter Reeves in die Playoffs kommen. 1997 übernahm Jim Fassel. Auch ihm gelang es gleich in seiner ersten Saison zum Trainer des Jahres zu werden. Im Jahr 2000 erreichten die Giants sogar wieder den Superbowl, wo es allerdings eine deutliche Niederlage gegen Baltimore gab. Bis einschließlich 2006 sollte nun kein einziges Playoff Spiel mehr gewonnen werden.

Im Jahr 2007 war Tom Coughlin der Head Coach. Er hatte 2004 übernommen und Quarterback war der noch junge Eli Manning. Nachdem man mit zehn Siegen in die Playoffs gekommen war, schaltete man zunächst Tampa Bay, dann Dallas und dann in einem dramatischen Spiel Green Bay aus. Im Super Bowl waren die Giants allerdings ganz klare Außenseiter gegen die bis dahin ungeschlagenen New England Patriots. Niemand, aber wirklich niemand erwartete einen Sieg von Big Blue. Doch genau das sollte passieren. Mit 17 zu 14 sorgten die Giants für die vielleicht größte Sensation der Football Geschichte. Und man war noch nicht fertig damit zum Albtraum der New England Patriots zu werden. Vier Jahre später, also im Jahr 2011 erreichten die Giants wieder die Playoffs. So gerade eben mit Ach und Krach und einer Bilanz von neun Siegen und sieben Niederlagen. Es gelangen dann in den Playoffs Erfolge gegen Atlanta, Green Bay, San Francisco und im Super Bowl erneut gegen die Patriots. In beiden Super Bowls gegen Tom Brady, für den die Giants so etwas wie sein Kryptonit waren, wurde Eli Manning MVP. Danach ging allerdings nicht mehr viel, der nächste Playoff Sieg gelang erst im Jahr 2023 gegen Minnesota. Brian Daboll sollte zum Coach des Jahres gewählt werden.

 

Legendäre Spieler

Center Mel Hein

WR/RB Frank Gifford

OLB Lawrence Taylor

QB Eli Manning

OB Phil Simms

 

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