Beitragsautor: Jörg Kochs 

Die Geschichte der San Diego Chargers

Lance Alworth, Chargers Legende
Lance Alworth, Chargers Legende
Foto: imago

Die Chargers waren zu Beginn sehr erfolgreich

Wir kommen mal wieder zur Geschichte eines Teams. Es ist ein Team, dass immer so ein bisschen unter dem Radar ist, aber gerade in seiner Anfangszeit sehr erfolgreich war.

Wir kommen zur Geschichte der Los Angeles Chargers!

Als die Chargers 2017 nach Los Angeles ziehen, gibt es daran viel Kritik. Manch einer meint sogar, dass man das bei den Rams besser verstehen könnte, denn die sein ja nur nach Hause gezogen. Streng genommen tut man den Chargers damit unrecht. Denn die Geschichte der Chargers beginnt nicht in San Diego, sondern tatsächlich in Los Angeles.

Das Franchise wurde 1959 in Los Angeles gegründet. Die Gründer waren Barron und Conrad Hilton. Die beiden hatten auch die legendären Hilton Hotels gegründet. Conrad Hilton ist übrigens der Urgroßvater von IT Girl Paris Hilton. Ich weiß genau diese Information habt ihr auf einer Football-Seite gesucht.

Die erste Saison unter Head Coach Sid Gillman verlief gleich mal ziemlich erfolgreich. Das Team erreichte das AFL Championship Game, hier musste man sich jedoch den Houston Oilers geschlagen geben. Trotz dieser guten ersten Saison zog das Team danach nach San Diego. Auch hier stellte sich zunächst Erfolg ein. Wieder erreichte das Team das AFL Championship Game, allerdings scheiterte es wieder an den Houston Oilers. Doch die 60er Jahre blieben durchaus erfolgreich bei den Chargers und 1963 wurde zum bis Dato erfolgreichsten Jahr des Teams. WR Lance Alworth wurde zum MVP und führte sein Team erneut ins AFL Championship Game. Zur Erleichterung der Chargers ging es diesmal nicht gegen die Oilers, sondern gegen die Patriots. Und die wurden dann auch ziemlich deutlich mit 51 zu 10 besiegt. Lance Aĺworth sollte eine echte Legende werden und es sowohl ins NFL Team zum 75-jährigen wie auch zum hundertjährigen Bestehen schaffen.

In dieser Zeit entwickelte sich auch eine besondere Beziehung zwischen dem Team und dem Allstar Game. Zwischen 1963 und 1969 stellten die Chargers 6 Mal den Allstar Game MVP. Keith Lincoln wurde diese Ehre sogar 1963 und 1964 back to back zu Teil. 1964 und 1965 erreichten die Chargers erneut das AFL Championship game, doch beide Spiele wurden gegen die Buffalo Bills verloren. 1969 wurde Sid Gillman gefeuert. Er kam zwar 1971 noch mal zurück, wurde aber da schnell wieder entlassen.

So erfolgreich die 60er Jahre bei den Chargers waren, so wenig gegen in den 70ern zusammen. 1973 und 1975 holte das Team jeweils nur zwei Siege und es gab so regelmäßig Trainerwechsel wie bei Schalke 04. Der einzige kleine Lichtblick war das Don Woods 1974 zum Offensive Rookie of the Year gewählt wurde. Besser wurde es erst als 1978 Don Coryell das Traineramt übernehmen sollte. 1979 führte er das Team in die Playoffs, 1980 gelang dann gegen Buffalo der erste Playoff Sieg seit 17 Jahren. Allerdings verlor das Team das AFC Championship Game gegen die Raiders. Dieses Schicksal ereilte die Chargers auch im Jahr 1981, dieses Mal gegen die Cincinnati Bengals. TE Kellen Wìnslow wurde Pro Bowl MVP und wurde ins NFL Team der 80er Jahre gewählt. 1982 wurde Quarterback Dan Fouts OPOY. Er sollte zu einer der größten Legenden der Chargers werden, sechs Mal wurde er für den Pro Bowl nominiert und viermal war er NFL Passing Yards Leader. Zudem wurde er von der NFL ins Team der 80er Jahre berufen. Doch sportlichen Erfolg hatten die Chargers in den nächsten Jahren dann nicht mehr, von 1983 bis 1991 schaffte es das Team nicht mehr in die Playoffs.

1992 wurde Bobby Ross Head Coach der Chargers und gleich in seinem ersten Jahr führte er das Team in die Playoffs wo man den Erzrivalen aus Kansas City rauswerfen konnte. Gegen Miami setzte es dann allerdings eine bittere 0 zu 31 Klatsche. Die beste Saison hatte das Team 1994. Mit 11 und 5 schaffte es das Franchise aus Kalifornien in die Playoffs und warf Miami und Pittsburgh raus. Im Super Bowl 24 waren die San Francisco 49ers aber mehr als eine Nummer zu groß. Zwei Jahre später hörte Bobby Ross auf. Und erneut gelang es den Chargers nicht, langfristig erfolgreich zu sein, denn von 1996 bis 2003 erreichte das Team nie wieder die Playoffs. In der Saison 2000 wäre es sogar um ein Haar zur Katastrophe gekommen, lediglich ein knapper Sieg über Kansas City bewahrte die Chargers vor einer Saison mit ausschließlich Niederlagen.

Marty Schottenheimer und LaDanian Tomlinson brachten neuen Schwung bei den Chargers

Es war Marty Schottenheimer brachte dann neues Leben rein und ein gewisser Drew Brees war damals Quarterback. 2006 hat das Team extrem viel Potenzial und einen überragenden Running Back namens LaDainian Tomlinson. Er wird in dieser Saison zum MVP, zum offensiv Player of the Year und zum Walter Payton Man of the Year. Doch die Chargers unterliegen in den Playoffs den Patriots. 2007 schaffen sie es ins AFC Championship Game, doch wieder ist gegen die Patriots Feierabend. Norv Turner für die Chargers auch 2008 und 2009 in die Playoffs, hier ist jeweils in der Divisional Round Schluss. Erst gegen die Steelers, dann gegen die Jets. Von 2010 bis 2012 geht es nicht mehr in die entscheidende Phase der Saison. 2013 erreicht man mit Head Coach Mike McCoy und Quarterback Philipp Rivers endlich mal wieder die Post season und es gelingt sogar ein Sieg über Cincinnati doch gegen die Broncos ist Feierabend.

2016 wird Joey Bosa DROY. Der OLB wurde bereits jetzt vier Mal in den Pro Bowl gewählt. 2017 ziehen die Chargers zurück nach Los Angeles. 2018 feiert man noch einen Playoff Sieg über die Ravens, unterliegt jedoch mal wieder den Patriots. Seitdem Justin Herbert 2020 geholt wurde und gleich in seinem ersten Jahr offensiv Rookie of the Year wurde haben die Chargers die Hoffnung bald mal wieder an große Zeiten anzuknüpfen.

LB Junior Seau ist leider bereits verstorben. Er gehörte zur legendären Mannschaft von 1994 die es in den Superbowl geschafft hat und inzwischen sind neun dieser Spieler verstorben. Dabei starben sie teilweise unter höchst ungewöhnlichen Umständen, z.B ist einer der Spieler, LB Doug Williams, zweimal von einem Blitz getroffen worden.

Im Internet findet man tatsächlich einen Bericht des Spiegels vom 4. Mai 2012, wo auch ehemalige Spieler dieses Teams von einem Fluch sprechen. Ob es sich hierbei wirklich um einen Fluch handelt oder es einfach nur ein trauriger Zufall ist, das überlasse ich jetzt einfach mal euch. Allerdings gibt es eine interessante Aussage von dem damaligen Tight End Deems May nachdem 5. Tod: ich kann mir nicht vorstellen, dass fünf Spieler einer Mannschaft sterben, es sei denn durch einen Flugzeugabsturz oder ähnliches. Ich wette, sie finden keine kleine Firma mit 53 Angestellten, von denen in so kurzer Zeit fünf gestorben sind.

Ich wollte euch das einfach nicht vorenthalten, und wie ihr jetzt damit umgeht müsst ihr selber wissen, aber auffällig ist es schon, dass von einer 53 Mannschaft innerhalb von 30 Jahren neun Spieler sterben.

Legendäre Spieler:

WR Lance Alworth

TE Kellen Winslow

RB LaDainian Tomlinson

QB Dan Fouts

OLB Joey Bosa

LB Junior Seau

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