Vor rund 4.200 Zuschauern war Rhein Fire am Sonntag bei den Hamburg Sea Devils zu Gast

Nathaniel Robitaille
Nathaniel Robitaille
Foto: Christian Roth, american-sports.info

Als um 15 Uhr der Kickoff erfolgte, waren die zahlreichen mitgereisten Fans noch frohen Mutes, dass sie bei perfektem Wetter ein spannendes Football Spiel erleben würden.

Im ersten Drive sah es auch noch gut für die Rheinländer aus. Nach einem schönen Kickoff Return von Omari Williams über rund 30 Yards bewegte die Fire Offense zunächst gut den Ball durch Running Back Daniel Rennich, bis Matt Adam dann eine seiner inzwischen ligaweit gefürchteten Bomben auf Nate Robitaille über 55 Yards auspackte und dieser zwei Defender der Hamburger noch über 20 Yards bis in die gegnerische Endzone schleppen konnte. Bereits beim anschließenden Extra Punkt Versuch zeigte sich dann aber, dass Fire an diesem Tag in Hamburg kein Glück haben sollte. Der Extrapunktversuch wurde geblockt, segelte durch die Luft und wurde schließlich von einem Hamburger Spieler gefangen und für 2 Punkte in die Endzone von Fire zurückgetragen. Anstatt 0-7 stand es damit nur 2-6.

Auch die Defense von Rhein Fire sah im ersten Drive zunächst perfekt eingestellt aus. Passversuche des Hamburger Quarterbacks Ceesay wurden gut weggeschlagen, das Laufspiel von Glen Toonga zunächst völlig unterbunden, so dass Hamburg nach nur 3 Spielzügen schon wieder punten musste. Der Punt segelte über fast 60 Yards durch die Luft und der designierte Returner Nate Robitaille entschloss sich, den Punt nicht aufzunehmen, so dass Fire an der eigenen 28-Yard Line in Ballbesitz gekommen wäre. Doch leider kam es anders und ein Fire Spieler hatte einen kurzen „Geistesblitz“ und entschied sich, nach dem Ball zu greifen, bekam diesen aber nicht richtig zu fassen, so dass der Ball schließlich in den Händen der Hamburger landete – Ballbesitz Hamburg. Die Sea Devils nutzen das Momentum schnell aus und nur zwei Spielzüge später konnte der Hamburger Running Back Glen Toonga seinen ersten Touchdown des Tages erzielen.

Den Spielern von Rhein Fire konnte man den Schock deutlich ansehen und es wirkte, als wäre für einige Spieler der Rheinländer das Spiel zu diesem Zeitpunkt schon im Kopf verloren gewesen. Für den Rest des Spiels lief bei Fire jedenfalls kaum etwas zusammen und immer wieder machten individuelle Fehler jede Möglichkeit zu Nichte, doch noch wieder ins Spiel zu finden.

Kasim Edebali hatte die Offense Strategie von Rhein Fire schon vorher durchschaut.

Die Angriffsreihen von Fire blieben wie gegen Barcelona äußerst ausrechenbar und immer wieder musste Quarterback Matt Adam vor den starken Defense Linern der Sea Devils um sein „Leben“ rennen. Erneut dauerte die Entwicklung der ausgewählten Spielzüge deutlich zu lang und nie hatte man das Gefühl, Rhein Fire würde erforderliche Änderungen in seinen Angriffsbemühungen vornehmen. Vor dem Spiel hatte Hamburgs Starspieler Kasim Edebali im Pregame Interview noch festgestellt: „Rhein Fire versucht zu Laufen oder tiefe Big Plays zu werfen – dies werden wir versuchen zu unterbinden.“ Damit hatte er die Situation perfekt analysiert.

Während die Rhein Fire Defense gegen Barcelona das Spiel bis zum Ende das Spiel noch offen halten konnte, hatte die Verteidigung gegen Hamburg ebenfalls große Probleme, vor allem mit Running Back Glen Toonga, der insgesamt vier Lauftouchdowns und mit 17 Läufen mehr als 200 Yards erzielen konnte. Teilweise rannte der Brite Slalom um die Defense Spieler von Fire, aber auch sein Backup Simon Homadi, der im 4. Quarter eingewechselt wurde, konnte in einem Quarter selbst noch einmal knapp 100 Yards und einen weiteren Touchdown erzielen. Am Ende zeigte das Scoreboard ein deutliches 42-15 für Hamburg – ein Ergebnis, dass sich Hamburg an diesem Tag wohl verdient hatte.