Beitragsautor: Jörg Kochs 

Saisonrückblick New Orleans Saints

Rashid Shaheed und Chris Olave
Rashid Shaheed und Chris Olave
Foto: imago

Die Saints haben nicht wirklich überzeugt

Wir kommen heute zu einem Team, dass nicht wirklich überzeugt hat in der vergangenen Saison. Ein Team, das vor einem Neuanfang steht.

Durchaus optimistisch gingen die New Orleans Saints in die vergangene Saison. Die meisten Experten erwarteten zwar, dass die Tampa Bay Buccaneers die Division klar gewinnen würden, aber Platz 2 und möglicherweise ein Playoff Platz schien für das Team aus Louisiana durchaus realistisch.

Und es ging gut los. Gegen den Erzrivalen aus Atlanta spielte man in Woche eins zwar nicht besonders gut, aber durch ein spätes Comeback startete man mit einem Sieg über den Erzfeind. Danach folgten allerdings drei Pleiten in Folge. Das Hauptproblem der ersten Wochen: die Offensive kam noch nicht wirklich in Schwung. In Woche 2 gegen Tampa Bay gelangen nur zehn, in Woche 3 gegen Carolina nur 14 Punkte.

In Woche 5 lief es dann plötzlich besser und man besiegte Seattle mit 39 zu 32. Auffällig war, das jetzt zwar die Offensive etwas besser wurde, dafür aber die Defensive Probleme hatte. Bei der Niederlage gegen Cincinnati kassierte man 30, bei der Pleite in Arizona 42 Punkte. Nach Woche 7 stand man lediglich bei zwei und fünf. Gegen die Raiders funktioniert und zum ersten Mal offensive und defensive und man gewann 24 zu 0.

Allerdings blieb das ein Strohfeuer, denn gegen Baltimore und in Pittsburgh gab es wieder Niederlagen. Hier stimmte es dann wieder in der Offensive nicht, gegen die Ravens gab es nur 13, bei den Steelers gar nur 10 Punkte. Ein Heimsieg über die Rams brachte wenig, da die Saints in San Francisco und Tampa Bay verloren.

So war schon vor der Bye Week klar, dass es eine negative Bilanz geben würde. Weil die NFC South aber so schlecht war, gab es noch ein Fünkchen Hoffnung. Und tatsächlich wurde es nach der Pause besser. Auch das zweite Derby gegen Atlanta wurde gewonnen, zu dem gab es Siege in Cleveland und sogar in Philadelphia. Diese kamen allerdings zu spät. Die Saison endete dann mit einer weiteren schwachen Offensivleistung und Niederlage gegen Carolina.

Widereceiver Chris Olave brachte es auf 1042 Yards und 4 TD

Überraschung: Einen Lichtblick hatte die Offensive dann doch. WR Chris Olave lieferte gleich in seiner ersten Saison ab. An ihm lag es nicht. Sollte er eine gute Chemie mit Derek Carr haben, könnte es die schwache Offensive beleben. Positiv erwähnen möchte ich auch noch Linebacker Kaden Eliss. Nachdem er im Jahr zuvor lediglich einen Sack hatte, waren es diese Saison sieben.

Enttäuschung: Bei DE Marcus Davenport ging die Entwicklung in die andere Richtung. 2021 hatte er in gerade einmal 11 Spielen 9 Sacks, in der abgelaufenen Saison waren es in 15 Spielen lächerliche 0,5.

Wie waren die Rookies? Abgesehen von Chris Olave, der es auf 1042 Yards und 4 TD brachte, gibt es nur wenig Positives. OT Trevor Penning konnte nur sechs Spiele absolvieren, CB Alontae Taylor hatte 38 Tackles. LB D’Maŕco Jackson konnte nicht spielen und DE Jordan Jackson ist nach Denver gewechselt.

 

Das war gut: An der Defensive lag ist definitiv nicht. Platz 2 bei den zugelassenen Yards durch den Pass und Platz fünf bei den Yards insgesamt. 48 Sacks werden nur von vier Teams überboten.

Das war schlecht: Ob Jameis Winston oder Andy Dalton: auf der wichtigsten Position im Football fehlte Qualität. Ein weiteres Problem: Die Turnover Bilanz ist eine Katastrophe! 14 mal eroberten die Saints den Ball vom Gegner, 25mal verloren sie ihn.

Eine Bilanz von -11 ist die zweitschlechteste der NFL. Nur Indianapolis ist noch schlechter. 14 eroberte Bälle sind viel zu wenig, nur Las Vegas hat noch weniger.

Was sollte man machen?

Es wird keine leichte Offseason in Louisiana. Man liegt auf dem letzten Platz was das Cap Space angeht und nur die New England Patriots sind älter als das Team der New Orleans Saints.

Verträge werden umstrukturiert werden müssen, etwa bei Alvin Kamara, Andrus Peat oder Marshon Lattimore. Jameis Winston wird man wahrscheinlich im Sommer entlassen.