Beitragsautor: Jörg Kochs
NFL History 1995
Miami Dolphins Headcoach Don Shula beendet 1995 seine große Karriere
Wir haben mal wieder eine neue Folge NFL History für euch. Doch zuvor haben wir noch einen wichtigen Hinweis in eigener Sache, in zwei Wochen am 15. Juli starten wir unsere Vorschau auf die neue NFL Saison.
Doch nun schauen wir erstmal in das Jahr 1995. Jacques Chirac wird zum französischen Staatspräsidenten gewählt. In Chicago kommt es im Juli zu einer Hitzewelle, bei der 525 Menschen sterben. Borussia Dortmund wird zum ersten Mal seit 32 Jahren deutscher Fußball-Meister und Bayern München wird in dieser Saison nur Tabellensechster.
Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Und es gab gleich zwei neue Team. Die Carolina Panthers und die Jacksonville Jaguars stießen zur NFL. Das Team aus North Carolina wechselte zunächst in die NFC West, während Jacksonville Teil der AFC Central wurde. Los Angeles verlor dagegen gleich beide NFL Teams auf einmal. Die Rams zog es nach St Louis und die Raiders gingen nach Oakland.
Am 18. April 1995 gab Joe Montana das Ende seiner Karriere bekannt. Der Draft fand am 22. und 23. April in New Yorker Theater at Madison Square Garden statt. Es waren die Cincinnati Bengals, die sich als erstes einen Spieler aussuchen durften. Und sie wählten RB Ki-Jana Carter. Man muss ganz klar sagen, das war ein Bust. In seiner gesamten Karriere brachte er es lediglich auf 1144 Yards. Er spielte für Cincinnati, die Redskins, die Packers und zum Schluss, die New Orleans Saints
In der AFC East spielten die vier Teams, die auch heute in dieser Division sind und die Indianapolis Colts. Während die New York Jets überhaupt keine Rolle spielten und nur drei Spiele gewinnen konnten brachten es die Patriots immerhin auf sechs Siege. Die anderen drei Teams kämpften um den Sieg in der Division. Miami spielte da irgendwie eine merkwürdige Saison, zunächst gab es vier Siege, dann drei Niederlagen, dann zwei Siege, dann wieder drei Niederlagen und von den letzten vier Spielen wurden dann wieder drei gewonnen. Das reicht am Ende für Platz 3 in der Division und die Playoffs. Indianapolis vergab die Chance auf den Sieg in der Division am vorletzten Spieltag mit einer Niederlage gegen die Chargers. Aber es reichte immerhin noch für die Playoffs. Mit zehn Siegen konnte Buffalo die Division gewinnen.
Die AFC Central hatte die Jacksonville Jaguars, Browns, die Houston Oilers die Cincinnati Bengals und die Pittsburgh Steelers. Neuling Jacksonville konnte immerhin vier Spiele gewinnen. Den historisch erstens Sieg gab es in Woche 5 in Houston. Cleveland brachte es auf fünf Siege. Houston und Cincinnati verpassten mit jeweils 7 Erfolgen die Playoffs. Pittsburgh hatte mit 11 Siegen wenig Mühe in dieser schwachen Division.
Die AFC West wurde von den Kansas City Chiefs dominiert. 13 Spiele konnte das Team gewinnen. Dahinter war es dann aber richtig knapp, die Raiders, die Broncos und Seattle schafften jeweils acht Siege, was knapp zu wenig war, San Diego schaffte 9 und kam damit in die Playoffs.
Die NFC East war eine Zweitklassengesellschaft. Die Cardinals mit vier Siegen, die Giants mit fünf und die Redskins mit sechs spielten keine Rolle.
Die Cowboys und die Philadelphia Eagles kämpften lange um die Krone in der Division. Als Philadelphia am drittletzten Spieltag die Cowboys schlagen konnte, wurde es noch mal richtig spannend. Doch am letzten Spieltag verlor das Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe in Chicago. Die zehn Siege reichten für Philadelphia aber immerhin noch für die Playoffs. Die Cowboys mit 12 Siegen gewannen die Division.
Richtig eng war die NFC Central. Tampa Bay wurde mit sieben Siegen Letzter, Minnesota brachte es auf acht. Chicago hatte neun Erfolge, verpasste die Playoffs aber aufgrund einer schlechten Serie zwischen Woche 10 und 15, als von sechs Spielen fünf verloren wurden.
Detroit erlebte einen Start zum Vergessen. Die ersten drei Spiele wurden alle verloren und nach Woche 10 stand das Team bei 3:6. Dann aber folgten sieben Siege in Folge, die das Team aus Michigan tatsächlich noch in die Playoffs brachten. Der Sieg in der Division ging an die Packers, die elf Spiele gewinnen konnten. nach einem mäßigen Start konnte das Team aus Wisconsin von den letzten sieben Spielen sechs gewinnen.
Die NFC West hatte die Carolina Panthers aufgenommen. Diese konnten genauso wie die Rams und die Saints 7 mal gewinnen. Und hätte Carolina nicht etwas Anlaufschwierigkeiten in der NFL gehabt, wäre sogar mehr drin gewesen. Die ersten fünf Spiele wurden alle verloren, danach wurde es aber besser und in Woche 7 gelang der historisch erste Sieg über die Jets. Für die Playoffs reichte das aber nicht. Atlanta hingegen konnte sich mit neun Siegen für die Playoffs qualifizieren. Die Division gewonnen hatten in diesem Jahr die San Francisco 49ers mit elf Siegen. Und das war deutlicher, als es die Bilanz aussagt, man konnte sich am letzten Spieltag sogar eine Niederlage im direkten Duell mit Atlanta erlauben.
In der AFC Wildcardround besiegte Indianapolis San Diego 35:20. Buffalo warf Miami 37:22 raus.
In der NFC Wildcardround hatte Green Bay wenig Mühe mit Atlanta 37:20. Philadelphia gewann ein furioses Spiel gegen Detroit 58:37. Im zweiten Quarter hatte Philadelphia mal eben 31:0 die Oberhand.
In der AFC Divisionalround gewann Indianapolis überraschend in Kansas City 10:7. Buffalo scheiterte an Pittsburgh mit 21:40
In der NFC Divisionalround konnte sich Green Bay in San Francisco 27:17 behaupten. Dallas gewann das Duell gegen Erzrivale Philadelphia 30:11.
Das AFC Championship Game konnte Pittsburgh gegen Indianapolis knapp 20:16 gewinnen.
Das NFC Championship Game gewannen die Cowboys gegen die Packers 38:27.
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Im Super Bowl XXX schlagen die Dallas Cowboys die Pittsburgh Steelers 21:17
Das bedeutete im Super Bowl XXX (30) Dallas Cowboys gegen Pittsburgh Steelers. Gespielt wurde am 28. Januar 1996 im Sun Devil Stadium in Tempe, Arizona. Die Cowboys waren um 13,5 Punkte vor 76.347 Zuschauern Favorit. Vanessa Williams sang die Nationalhymne. Den Coin Toss durfte Joe Montana vornehmen und in der Halbzeit rat Diana Ross auf. Für einen Werbespot musste man 1,085 Millionen Dollar ausgeben.
Die Texaner schienen ihrer Favoritenrolle schnell gerecht zu werden. Chris Boniol sorgte mit einem Field Goal aus 42 Yards für die Führung 3:0.
Jay Novacek konnte noch im ersten Quarter einen Pass über drei Yards von Troy Aikman fangen und zum Touchdown machen. 10:0.
Im zweiten Quarter erhöhte Chris Boniol aus 35 Yards mit einem weiteren Field Goal auf 13:0. Sollte es also mal wieder ein Durchmarsch des NFC Teams werden? Noch steckte Pittsburgh nicht auf. Yancey Thigpen konnte ein Zuspiel über 6 Yards von Neil O‘ Donnell fangen und markierte einen Touchdown. 13:7. Das war der Halbzeitstand.
Im dritten Quarter konnten nur die Cowboys Punkten. Emmitt Smith lief für ein Yard in die Endzone. Touchdown. 20:7.
Im letzten Quarter gelang Pittsburgh zunächst ein Field Goal. Norm Johnson war aus 46 Yards erfolgreich. 20:10. Und als dann Bam Morris für ein Yard selber in die Endzone lief, waren die Steelers plötzlich dran. Auf einmal stand es 20:17.
Doch Emmitt Smith zog mit einem Lauf über vier Yards zum Touchdown den Stecker. 27:17. Das war die Entscheidung und der Endstand.
Die Cowboys gewannen den Superbowl. Super Bowl MVP wurde Larry Brown. Brett Favre von den Green Bay Packers wurde MVP der regulieren Saison und Ray Rhodes von den Philadelphia Eagles wurde Coach of the Year. Der legendäre Don Shula beendete seine großartige Karriere als Trainer.