Beitragsautor: Amfoo
NFL History 2000
Tom Brady wurde 2000 erst an 199 Stelle gedraftet
Wir schauen auf ein weiteres Jahr der NFL und sind in unserer Serie NFL History heute im Jahr 2000.
Doch zuvor ein Hinweis in eigener Sache, ab nächster Woche Montag bekommt ihr von Montag bis Donnerstag immer eine Folge unserer NFL Saisonvorschau für alle Teams. Freitags gibt’s dann wie gewohnt für euch NFL History.
Aber nun schauen wir in das Jahr 2000. George W. Bush gewann die Wahl zum amerikanischen Präsidenten gegen Al Gore. Gore hatte tatsächlich mehr Stimmen, doch durch ein sehr knappes und nicht ganz unumstrittenes Ergebnis in Florida gelang es dem Republikaner die Wahl zu gewinnen. Deutschland blamiert sich bei der Fußball-EM und scheidet in der Vorrunde aus und Frankreich gewinnt das Turnier, nachdem es im Finale gegen Italien bis in die Nachspielzeit hinten liegt, dann mit dem allerletzten Schuss ausgleicht und durch David Trezeguet das Golden Goal erzielt.
Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Schon vor der Saison ist einiges los. Die Carolina Panthers holen sich Reggie White. TE Ben Coates wechselt zu den Baltimore Ravens.
Der NFL Draft findet am 15. und 16. April in New York im Theater at Madison Square Garden statt. Den ersten Pick haben die Cleveland Browns. DE Courtney Brown kommt nach Ohio. Und mit dem Namen Brown haben die Browns ja gute Erfahrung gemacht. Schlechtestes Wortspiel in der Geschichte Check. Doch Courtney Brown funktioniert nicht. Er spielt nur fünf Jahre für Cleveland, dann noch ein Jahr für die Broncos und beendet dann 2005 seine Karriere. Seine erste Saison mit 4,5 Sacks war noch ganz gut, doch es gibt bei ihm keine wirkliche Weiterentwicklung. Viel interessanter ist was an Position 199 passiert. Es ist die sechste Runde. Die wichtigsten Picks sind alle gemacht und kaum jemand bekommt so richtig mit, wer da jetzt noch ausgesucht wird. Dann sind die New England Patriots dran. Und Sie entscheiden sich für einen jungen Mann, der schon Tränen in den Augen hatte, weil er zuvor nicht ausgesucht worden war. Es ist ein junger Mann, der fast ein bisschen wie ein Milchbubi aussieht. Ein Quarterback. Es ist Thomas Edward Patrick Brady Jr. Niemand ahnt, dass dieser Pick die NFL für die nächsten über 20 Jahre verändern wird.
Eine traurige Nachricht gibt kurz nach dem Ende der Saison 1999 Derrick Thomas, die Legende der Kansas City Chiefs stirbt an den Folgen eines Autounfalls. Fred Lane, ein Running Back der Carolina Panthers wurde von seiner Frau erschossen. Die Staatsanwaltschaft argumentierte damals, sie habe das getan, um an die Lebensversicherung zu kommen, die Verteidigung hat argumentiert, sie habe es getan, weil er sie misshandelt habe. Letztlich bekam sie sieben Jahre Haft.
Kommen wir zum sportlichen. In der AFC East hatten die New England Patriots eine schwache Saison mit fünf Siegen. Tom Brady saß in diesem Jahr noch auf der Bank und sollte erst ab dem nächsten Jahr seine Karriere starten. Buffalo brachte es auf acht Siege, die Jets auf 9. Die New Yorker hatten lange Zeit sogar gute Chancen auf die Playoffs, verloren jedoch die letzten drei Spiele und verpassten die Postseason. Indianapolis konnte zehn Spiele gewinnen unter anderem das direkte Duell mit Miami am vorletzten Spieltag um den Sieg in der Division. Weil Miami am letzten Spieltag aber gegen New England gewinnen konnte, setzten sich die Dolphins in der Division durch. Sowohl Miami als auch Indianapolis erreichten die Playoffs.
In der AFC Central spielten immer noch sechs Teams. Cleveland spielte mit drei Siegen genauso wenig eine Rolle wie Cincinnati mit 4. Jacksonville brachte es immerhin auf sieben Erfolge und Pittsburgh auf 9. Beides reichte nicht für die Playoffs. Baltimore und Tennessee lieferten sich einen Kampf um den Sieg in der Division. obwohl das Team aus Maryland die letzten sieben Spiele in Folge alle gewinnen konnte, behielten die Titans die Oberhand. Sowohl das Team aus Nashville mit 13 Siegen als auch die Ravens mit 12 Siegen kamen in die Playoffs.
In der AFC West hatten die Chargers ein Jahr zum Vergessen. Nur ein Spiel konnten sie gewinnen. Ein Heimsieg über die Chiefs in Woche 13 bewahrte sie vor der kompletten Blamage. Seattle konnte sechs Spiele gewinnen, die Chiefs 7. Die Broncos und die Raiders kämpften um den Sieg in der Division. Letztlich konnten sich die Raiders mit 12 Erfolgen vor dem Team aus Colorado mit 11 Siegen durchsetzen. Beide kamen in die Playoffs.
In der NFC East konnte Arizona lediglich drei Spiele gewinnen. Die Cowboys hatten ein schwaches Jahr mit fünf Siegen und auch Washington mit acht konnte nicht überzeugen. Die Giants und die Eagles kämpften um den Sieg in der Division, die Entscheidung fiel als Philadelphia in Woche 14 gegen Tennessee verlor. Am Ende hatten die New Yorker 12 Siege, die Eagles 11. Beide kamen in die Playoffs.
Richtig eng war die NFC Central. Okay, die Chicago Bears waren mit fünf Siegen abgeschlagen. Aber Detroit und Green Bay brachten es jeweils auf neun Siege. Das Team aus Michigan hatte lange Zeit gute Chancen auf die Playoffs, verlor dann aber drei der letzten vier Spiele. Green Bay hatte einen miesen Start und stand zwischenzeitlich 5-7. Die Aufholjagd mit vier Siegen aus den letzten vier Spielen kam zu spät. Tampa Bay konnte 10 Spiele gewinnen, sie hatten Anfang Mitte der Saison eine Krise mit vier Niederlagen infolge, fingen sich dann aber. Eine Niederlage am letzten Spieltag gegen die Packers kostete jedoch den Sieg in der Division. Den holte sich Minnesota. Und dies, obwohl die Vikings die letzten drei Spiele allesamt verloren. Aber die elf Siege reichten für den Sieg in der Division und Tampa Bay schaffte mit 10 Siegen den Sprung in die Playoffs.
Die NFC West war ausnahmsweise mal keine Zweiklassengesellschaft. Atlanta siegte vier Mal, San Francisco 6mal. Carolina brachte es auf 7 Siege. Die Division war ein Zweikampf zwischen den St. Louis Rams und den New Orleans Saints. Die Entscheidung fiel, als St. Louis am vorletzten Spieltag gegen Tampa Bay verlor. Dann nutzte auch ein Sieg am letzten Spieltag im direkten Duell nichts mehr. Aber beide Teams konnten sich mit jeweils zehn Siegen für die Playoffs qualifizieren.
In der AFC Wildcardround setzten sich die Ravens locker mit 21:3 gegen die Broncos durch. Miami gewann nach Overtime gegen Indianapolis 23:17.
In der NFC Wildcardround gewann New Orleans gegen St Louis 31:28. Philadelphia hatte keine Mühe mit Tampa Bay 21:3.
In der AFC Divisionalround gelang den Baltimore Ravens ein lockerer Sieg über die Tennessee Titans mit 24:10. Noch deutlicher konnten sich die Oakland Raiders gegen die Miami Dolphins durchsetzen. 27:0.
In der NFC Divisionalround unterlagen die New Orleans Saints den Minnesota Vikings 34:16. Die New York Giants gewannen gegen die Philadelphia Eagles 20:10.
Im AFC Championship Game gelang den Ravens ein Sieg über die Raiders mit 16:3.
Im NFC Championship Game zerstörten die New York Giants die Minnesota Vikings 41:0.
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In Super Bowl XXXV gab es einen Back to Back Kick-Off Touchdown Return
Und so hieß es im Super Bowl XXXV (35) Baltimore Ravens gegen New York Giants.
Gespielt wurde am 28.Januar 2001 im Raymond Jones Stadium in Tampa Bay. Die Ravens waren um drei Punkte Favorit vor 71.921 Zuschauern. Die Nationalhymne wurde von den Backstreet Boys gesungen und den Coin Toss nahmen Marcus Allen, Ottis Anderson, Tom Flores und Bill Parcells vor. In der Halbzeit trafen Aerosmith, Britney Spears, Nelly, Mary J. Blige, Ray Charles und NSYNC auf. Ein Werbespot kostete 2,1 Millionen Dollar.
Die Ravens erwischten den besseren Start. Brandon Stokley konnte einen Pass über 38 Yards von Trent Dilfer fangen und sorgte für den Touchdown. 7:0 Ravens. Mehr Punkte fielen im ersten Quarter nicht.
Und auch im zweiten gab es nur einen Score. Matt Stover konnte aus 47 Yards ein Field Goal für die Ravens erzielen, 10:0, das war der Halbzeitstand.
Im dritten Quarter unterlief den Giants eine Interception und CB Duane Starks konnte den Ball abfangen und für 49 Yards in die Endzone tragen. 17:0. Manch einer dachte wohl, das sei schon die Entscheidung, doch es wurde noch mal spannend, denn die Giants hatten die genau richtige Antwort, Ron Dixon nutzte den Kick-Off nach diesem Touchdown und lief den Ball für 97 Yards in die Endzone. Touchdown Giants 17:7.
Sollte es also tatsächlich noch mal spannend werden? Nun, vielleicht wäre es das sogar geworden, hätten nicht die Ravens nun wieder ihrerseits die richtige Antwort gehabt. Denn nach dem Touchdown für die Giants gab es natürlich wieder einen Kickoff und Jermaine Lewis nutzte diesen, um den Ball für 84 Yards in die Endzone zu tragen. Also gab es in diesem Super Bowl einen Back to Back Kick-Off Touchdown Return. 24:7 Ravens.
Das Spiel war damit mehr oder weniger entschieden, im letzten Quarter konnten die Ravens noch zweimal Punkten. Erst konnte Jamal Lewis für drei Yards in die Endzone laufen zum Touchdown, damit stand es nun 31:7. Und dann setzte Matt Stover mit einem Field Goal aus 34 Yards den Schlusspunkt zum 34:7 für die Baltimore Ravens.
Super Bowl MVP wurde Ray Lewis, der LB der Ravens. MVP der regulären Saison wurde Marshall Faulk von den Rams. Zum Coach of the Year gewählt wurde Jim Haslett von den New Orleans Saints