Beitragsautor: Jörg Kochs
NFL History 2008
Die Detroit Lions sorgten 2008 für einen historischen Negativrekord
Mit der NFL History sind wir mittlerweile schon im Jahr 2008 angekommen. Deutschland erreicht bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz das Finale, unterliegt dort aber Spanien. Die Olympischen Spiele finden in Peking statt. In der Formel 1 kommt es zu einer der dramatischen Entscheidungen aller Zeiten. Als im letzten Rennen der Saison Felipe Massa im Ferrari als erster über die Ziellinie fährt, fühlt sich der Brasilianer bereits als Weltmeister. Doch weil sein Konkurrent Lewis Hamilton im McLaren in der letzten Kurve noch an Timo Glock vorbeizieht, holt sich der Brite doch noch den ersten Titel. Das ist eines der Sportsereignisse, die ich nie vergessen werde. Barack Obama macht in den USA etwas möglich, was viele lange Zeit nicht für möglich hielten, er gewinnt die Präsidentschaftswahlen gegen John McCain und wird erster schwarzer Präsident. Das „Yes, We can“ wird zum geflügelten Wort.
Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Die NFL feiert ihren 89 Geburtstag. Der Draft findet am 26. und 27. April in der New York City Radio City Music Hall statt. Als erstes dürfen sich die Miami Dolphins einen Spieler aussuchen und entscheiden sich für OT Jake Long. Long ist eine gute Wahl, er kommt von 2008 bis 2011 jedes Jahr in den Pro Bowl. Später spielt er noch für die Rams, Falcons und Vikings. 2016 beendete er seine Karriere.
Es sollte eine Saison werden, in der Historisches geschehen sollte.
In der AFC East ging es lange eng zu. Buffalo verpasste mit sieben Siegen die Playoffs, das lag vor allem an einer ganz schlechten Phase zwischen Woche 8 und Woche 15, in dieser Zeit verlor das Team 7 von 8 Spielen. Auch die Jets verpassten die Playoffs. Neun Siege waren zu wenig, entscheidend war eine ganz schlechte Serie am Ende der Saison mit vier Niederlagen aus den letzten fünf Partien.
New England musste ganz früh das Aus von Tom Brady hinnehmen. Er hatte sich das Kreuzband gerissen in Woche 1 und fiel für den Rest der Saison aus. Dennoch spielten die Patriots eine ziemlich gute Saison, sie holten elf Siege. Darunter konnten sie von den letzten sechs Spielen fünf gewinnen, doch es reichte nicht ganz für die Playoffs. Man verlor den Kampf um den Sieg in der Division gegen Miami, das ebenfalls auf 11 Siege kam, aufgrund des schlechteren Record in der Conference. Und aus dem gleichen Grund verlor man auch das Fern -Duell mit den Ravens um den letzten Wild Card Spot. Für eine sehr lange Zeit sollte es das letzte Mal sein, dass New England nicht in die Playoffs kam. Miami war die positive Überraschung. Die Dolphins hatten im Vorjahr ein Jahr zum Vergessen gehabt und nur ein Spiel gewinnen können, in dieser Saison gelangen ihnen 11 Siege. Dabei saß am Anfang gar nicht so gut aus, von den ersten sechs Spielen wurden vier verloren. Danach gab es aber nur noch eine weitere Niederlage und die letzten fünf Spiele wurden alle gewonnen.
Die AFC North war eine zwei Klassengesellschaft. Die beiden Teams aus Ohio, Cleveland und Cincinnati holt nur jeweils vier Siege. Die Bengals verloren die ersten acht Spiele, konnten sich dann sogar einigermaßen fangen. Cleveland stand nach Woche 11 eigentlich noch einigermaßen in Schlagdistanz mit 4-6. Die letzten sechs Spiele wurden aber alle verloren. Die Ravens brachten es auf elf Siege. Abgesehen von einer kleinen Krise zwischen Woche 4 und Woche 6 mit drei Niederlagen, eine starke Saison. Pittsburgh holte den Sieg in der Division mit 12 Siegen. Von den letzten sieben Spielen konnten sechs gewonnen werden.
Die AFC South war an der Spitze ziemlich. Jacksonville mit fünf Siegen konnte da nicht mithalten. Doch viel schlimmer beim Team aus Florida war das, was mit OT Richard Collier passierte. Am 2. September wartete er mit einem Freund auf seine Freundin. Dann wurde er aus einem Auto heraus 14mal angeschossen. Er überlebte zwar wie durch ein Wunder, doch zwei Kugeln durchtrennten seine Wirbelsäule und dadurch ist er für immer querschnittsgelähmt. Aber diese Geschichte hat zumindest ein kleines Happy End. Im Jahr 2010 heiratete er seine Freundin und mithilfe einer Prothese und einer speziellen Körperstütze konnte er dabei aufstehen.
Die Texans hatten eine ausgeglichene Bilanz von acht Siegen und acht Niederlagen. Die Playoffs warfen sie schon am Beginn der Saison weg, als sie die ersten vier Spiele verloren. Indianapolis hatte eine starke Saison. 12Mal konnte das Team gewinnen, darunter die letzten neun Spiele in Folge. Doch Tennessee war noch ein bisschen besser und gewann sogar 13 Mal. Die Titans starteten 10-0.
Schlecht, aber spannend war die richtige Formulierung für die AFC West. Die Chiefs hatten ein Jahr zum Vergessen. Nur zwei Spiele konnten gewonnen werden. Bei den Raiders lief es nicht so viel besser, es gab gerade einmal fünf Siege. Die Broncos und die Chargers lieferten sich einen Zweikampf um den Sieg in der Division. Lange sah es nach dem Broncos aus, doch die verloren ihre letzten drei Spiele, unter anderem das am letzten Spieltag gegen die Chargers. Beide Teams hatten eine ausgeglichene Bilanz, aber die Chargers konnten die Division gewinnen.
In der NFC East war es ziemlich eng. Washington hatte eine ausgeglichene Bilanz. Sie verpassten die Playoffs, weil sie vier der letzten fünf Spiele verloren. Die Cowboys brachen ebenfalls zum Saisonende ein und versuchen drei der letzten vier Spiele. Ganz besonders bitter war die Niederlage am letzten Spieltag gegen Philadelphia, denn so verspielten die Texaner noch das sicher geglaubte Playoff-Ticket. Neun Siege reichten nicht. Philadelphia hatte neun Siege und ein Unentschieden und kam damit in die Playoffs. Entscheidend war der Sieg am letzten Spieltag im direkten Duell mit den Cowboys. Die Giants, die als Titelverteidiger in die Saison gegangen waren, spielten eine starke Saison und gewannen zwölf Spiele. Von den ersten 12 Spielen wurden 11 gewonnen.
Die NFC North wurde historisch. Oder besser gesagt die Detroit Lions wurden historisch. Ja, liebe Lions Fans, es kommt jetzt die 0-16 Saison. Man kann übrigens daran gut erkennen, wie unwichtig eigentlich die Preseason ist. Denn dort gewann das Team aus Michigan noch alle Spiele. Doch dann ging es bergab. Mal war Detroit nah dran, mal waren es ziemlicher Abreibungen. Doch kein Spiel konnte gewonnen werden und am 28. Dezember waren es die Green Bay Packers im Lambeau Field die das unaussprechliche perfekt machen.
Green Bay selber spielte allerdings auch keine besonders gute Saison, lediglich sechs Spiele konnte das Team aus Wisconsin gewinnen. Vor dem Spiel gegen Detroit hatten die Green Bay Packers 7 der letzten 8 Spiele verloren. Chicago kam auf einen neun Siege. Das Team war einfach zu inkonstant, und eine Niederlage am letzten Spieltag gegen Houston besiegelte das Verpassen der Playoffs. Minnesota holte sich am Ende mit einer starken Aufholjagd den Sieg in der Division und gewann fünf der letzten sechs Spiele.
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Bruce Springsteen trat in der Halbzeitshow von Super Bowl XLIII (43) auf
Richtig stark war die NFC South. New Orleans konnte acht Spiele gewinnen. Das reicht aber nicht für die Playoffs. Tampa Bay brachte es auf neun Siege. Sie verspielten die Playoffs am Ende, weil sie die letzten vier Spiele allesamt vergeigten. Atlanta holte sich elf Erfolge. Sie konnten fünf der letzten sechs Spiele gewinnen. Das reichte für die Playoffs. Carolina holte sich den Sieg in der Division. 12 Siege Wachen eine starke Bilanz.
Ziemlich schwach war die NFC West. St. Louis konnte nur zwei Spiele gewinnen. Seattle gelangen vier Erfolge. San Francisco war mit sieben auch nicht berühmt, vor allem hatten sie eine Phase mit sieben Niederlagen aus acht Spielen. Zu sagen, Arizona hätte ein starkes Jahr in der regulären Saison gehabt, wäre übertrieben, aber eine Bilanz von 9 -7 reichte für die Playoffs.
Dabei hatte auch Arizona eine ganz schlechte Phase, zwischen Woche 12 und Woche 16 wurden vier von fünf Spielen verloren.
In der AFC Wildcardround konnten sich die Ravens überraschend deutlich gegen Miami durchsetzen 27:9.
San Diego gewann nach Overtime gegen Indianapolis mit 23:17
In der NFC Wildcardround eliminierte Philadelphia Minnesota 26:14. Arizona besiegte Atlanta 30:24.
In der AFC Divisionalround konnten die Ravens die nächste Überraschung schaffen und besiegten die Titans 13:10. Die Steelers gewannen 35:24 gegen San Diego.
In der NFC Divisionalround gelang auch Philadelphia eine Überraschung. Die Eagles konnten sich beim Titelverteidiger aus New York 23:11 durchsetzen. Arizona besiegte Carolina 33:13.
Im AFC Championship Game waren die Pittsburgh Steelers 23:14 siegreich gegen die Baltimore Ravens.
Im NFC Championship Game setzte sich Arizona gegen Philadelphia 32:25 durch.
Das bedeutete für Superbowl XLIII (43) Pittsburgh Steelers gegen Arizona Cardinals. Für Arizona, das quasi der Dino der NFL ist, denn nur Arizona hat alle Saisons mitgespielt, war es die erste Superbowl Teilnahme.
Gespielt wurde am 1. Februar 2009 im Raymond James Stadium in Tampa Bay vor 70774 Zuschauern. Die Steelers waren um 7 Punkte Favorit.
Jennifer Hudson sagen die Nationalhymne, US Army General David Petraeus nahm den Coin Toss vor. In der Halbzeit trat Bruce Springsteen auf. Ein Werbespot kostete 3 Millionen Dollar.
Im ersten Quarter gab es nur ein Field Goal. Jeff Reed war aus 18 Yards für Pittsburgh erfolgreich. 3:0
Im zweiten Quarter gelang Pittsburgh der erste Touchdown. Gary Russell lief für ein Yard in die Endzone. 10:0
Arizona kam aber wieder ran. Kurt Warner bediente für ein Yard Ben Patrick zum Touchdown. Nur noch 10:7.
Doch noch vor der Pause konnte James Harrison eine Interception fangen und den Ball für 100 Yards zurücklaufen zum Touchdown für die Pittsburgh Steelers. Harrison, der 2004 auch mal kurz bei Rhein Fire war, kam in seiner Karriere insgesamt fünf Mal in den Pro Bowl. 17:7 Steelers zur Pause.
Im dritten Quarter gab es wieder nur ein Field Goal. Jeff Reed für die Steelers diesmal aus 21 Yards. 20:7.
Es sah so aus, als wäre es ein ziemlich lockerer Sieg für den Favoriten, doch das letzte Quarter war dramatisch.
Kurt Warner bediente Larry Fitzgerald für ein Yard zum Touchdown. 20:14. Dann gab es einen Safety für Arizona. Justin Hartwig von den Steelers hatte sich in der Endzone ein Holding erlaubt. Und das brachte Arizona zwei Punkte Nur noch 20:16. Als Kurt Warner dann Larry Fitzgerald für 64 Yards bediente zum Touchdown war der Underdog auf einmal sogar vorne. 23:20 Arizona.
Doch mit dem letzten Angriff konnte Pittsburgh das Spiel doch noch für sich entscheiden. Ben Roethlisberger fand für 6 Yards Santonio Holmes zum Touchdown. 27:23 für die Pittsburgh Steelers. Das war der Titel für Pittsburgh.
Santonio Holmes wurde zum Super Bowl MVP. Peyton Manning wurde MVP der regulären Saison. Coach of the Year wurde Mike Smith von den Atlanta Falcons.