Beitragsautor: Amfoo

NFL History 2021

Los Angeles Rams - Cincinnati Bengals Super Bowl LVI
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Der Amfoo Rückblick auf die NFL Saison 2021

So langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende unserer großen Serie NFL History. Inzwischen sind wir im Jahr 2021 angekommen. Max Verstappen gewinnt im dramatischsten Formel 1 Finale der Geschichte seinen ersten WM-Titel gegen Lewis Hamilton. Olaf Scholz und die SPD gewinnen die Bundestagswahl, vor allem weil dem Kanzlerkandidat der CDU Armin Laschet ein schwerer Fehler unterläuft. Als es im Ahrtal zu einer Flutkatastrophe kommt, taucht ein Video von Armin Laschet auf, dass ihn dabei zeigt, wie er lacht. Zum ersten Mal kommt es in Deutschland zur Ampelkoalition auf Bundesebene. Am 6. Januar gibt es einen Sturm auf das Kapitol in Amerika, Anhänger von Donald Trump wollen die Bestätigung des Wahlsieges von Joe Biden verhindern.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Ab sofort gab es für jedes Team 17 Spiele. Der Draft findet vom 29. April bis zum 1. Mai in Cleveland statt. In diesem Jahr dürfen wieder Leute dorthin. Jacksonville darf sich als erstes einen Spieler aussuchen und wählt Trevor Lawrence. Es wäre gemein zu sagen, er sei ein Bust. Aber er wurde damals als Jahrhunderttalent gefeiert und das konnte er zumindest bislang nicht wirklich nachweisen. Er gehört definitiv zu den besseren Quarterbacks in der NFL aber mehr als Top 15 würde ich im Moment nicht sehen. Von Top 15 ist der Nummer 2 Pick allerdings meilenweit entfernt. Zach Wilson geht zu den New York Jets. Er wird zu einer wirklichen Enttäuschung und ist heute Backup bei den Denver Broncos. Und auch Nummer 3 ist ein ziemlicher Bust. Trey Lance wechselt nach San Francisco. Bei ihm muss man fairerweise dazu sagen, dass er viel Verletzungspech hatte, aber auch er konnte sich nicht durchsetzen und ging dann zu den Dallas Cowboys. An ihm kann man übrigens sehen, wie sinnlos manchmal Draft Analysen sein können, denn der Nummer 3 Pick wird ein Jahr später durch einen gewissen Brock Purdy ersetzt werden, der als letzter im Draft 2022 ausgesucht wurde.

In der AFC East haben die New York Jets ein schlechtes Jahr und können nur vier Spiele gewinnen. Schon der Start in die Saison ist völlig verkorkst, 5 der ersten 6 Spiele gehen verloren. Miami schafft zwar eine positive Bilanz mit neun Siegen, das reicht aber nicht für die Playoffs. Das Team aus Florida spielt zwar völlig unterschiedliche Saisonhälften. Die erste ist eine absolute Katastrophe, nach einem Sieg in der ersten Woche gibt es sieben Niederlagen in Folge. Ab Woche 9 werden dann aber acht der letzten neun Spiele gewonnen. Euphorie herrscht bei den New England Patriots. Nicht bekommt man mit einer Bilanz von 10-7 in die Playoffs, viel mehr ist man sich sicher, einen Nachfolger für Tom Brady gefunden zu haben. Mac Jones scheint der Mann für die Zukunft zu sein. Er spielt ein richtig gutes erstes Jahr und das beweist, dass man einen draft eigentlich auch noch nicht nach einer Saison bewerten kann. New England verliert vier der ersten sechs Spiele, danach wird es aber immer besser, es gibt sogar eine Siegesserie mit sieben Siegen in Folge.

Den Sieg in der Division holt sich Buffalo. 11mal können die Bills gewinnen und nur einmal gibt es zwei Niederlagen in Folge.

Die AFC North ist richtig eng. Die Ravens werden mit acht Siegen letzter in der Division, haben aber auch unfassbar viel Verletzungspech. Das führt dazu, dass die letzten sechs Spiele alle verloren werden. Cleveland kommt ebenfalls auf acht Siege. Eine Niederlagenserie zwischen Mitte Dezember und Anfang Januar kostet letztlich die Playoffs. Pittsburgh kommt mit 9 Siegen und einem Unentschieden in die Playoffs. Zum Ende hin werden drei der letzten vier Spiele gewonnen und so kommt man noch in die Playoff. Und es gibt die Wiederauferstehung des Cincinnati Bengals. 10mal kann das Team gewinnen und spielt richtig guten Football. Joe Burrow und Ja’Marr Chase bilden eine Traumkombination.

Eher uninteressant ist die AFC South. Jacksonville spielt mal wieder ein grausames Jahr und gewinnt nur drei Spiele. Das liegt auch an Urban Meyer, dem neuen Headcoach. Er muss schon nach Woche 14 gehen. Schon die ersten fünf Spiele werden allesamt verloren zum Schluss gibt es dann eine Serie mit acht Niederlagen in Folge. Houston holt sich vier Siege. Auch sie haben eine Serie mit acht Niederlagen in Folge. Indianapolis verpasst die Playoffs und das ausgerechnet wegen Jacksonville. Vor dem letzten Spieltag sieht es ganz gut aus in Indianapolis, man hat sich nach mäßigem Saisonstart mit sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen ran gekämpft und alles in der eigenen Hand. Doch gegen Jacksonville gibt es einen fürchterlich schlechten auftritt und man vergeigt die Playoffs.

Die Titans gewinnen die Division ohne jedes Problem mit 12 Siegen. Nur einmal werden zwei Spiele in Folge verloren.

Die AFC West ist etwas enger als in den letzten Jahren. Die Broncos werden mit sieben Siegen Letzter in der Division. Zwischenzeitlich sieht es gar nicht so schlecht aus, aber vier Niederlagen aus den letzten vier Spielen verhindern die Playoffs. In der Offseason nach der Saison 2021 trifft man übrigens die Entscheidung, dass einem ja eigentlich nur ein Quarterback fehlt und den glaubt man in Russell Wilson gefunden zu haben.

Bei dem Chargers gibt es neun Siege. Klingt erstmal nicht so schlecht, aber die Playoffs wirft man auf eine Art Weg, wie sie wirklich nur die Chargers wegwerfen können. Es ist das letzte Spiel bei den Raiders. Es ist das Sunday Night Game. Beide Teams wissen, dass ihnen ein Unentschieden reichen würde. Und nach Ende der regulären Spielzeit sieht es danach auch aus. Auch in der Verlängerung passiert zunächst wenig und dann kommt das Merkwürdigste aller Zeiten, Die Raiders befinden sich in Field Goal Range und auf einmal kommen die Chargers – warum auch immer – auf die Idee ein Timeout zu nehmen. Eigentlich hatten die Raiders wohl nur vor, die Uhr runterzulaufen zu lassen, aber so entschließen sie sich eben doch das Field Goal zu versuchen und gewinnen das Spiel. Und die Chargers sind raus. Die Raiders schaffen es mit eben zehn Siegen doch in die Playoffs. Aber es gibt auch Ärger. Jon Gruden muss nach Woche 5 zurücktreten, er hatte E-Mails mit diskriminierendem Inhalt geschrieben. Es ist immer noch ein heikles Thema, aber zwei Dinge möchte ich dazu anmerken. Erstens die NFL hat und das kann man nicht leugnen, auch schon Leute wieder in die Liga gelassen, die wesentlich krassere Sachen gemacht haben. Der durchschnittliche NFL Fan gerade in Amerika feiert immer noch einen Adrian Peterson, der seine Kinder mit einem Stock verprügelt hat. Zweitens ihr könnt mich dafür gerne kritisieren, und ich sage euch, dass es auch nur meine persönliche Meinung, ich halte es immer noch mit dem was Derek Carr damals dazu gesagt hat. Er hat sinngemäß gesagt, dass er die Sache zwar schlecht findet, er aber glaubt, dass wenn man jetzt bei allen Leuten die E-Mails veröffentlichen würde, sehr sehr viele Leute anfangen würden zu schwitzen. Zudem gibt es bei den Raiders Trauer, denn John Madden stirbt am 28. Dezember im Alter von 85 Jahren. Den Sieg in der Division holen sich die Kansas City Chiefs. 12mal gewinnt das Team, wirkt in diesem Jahr aber nicht ganz so stark wie in den anderen Jahren. Vor allem der Staat ist holprig, nach Woche 7 hat man sogar eine negative Bilanz. Dann allerdings Folgen acht Siege in Serie.

In der NFC East hatten die New York Giants ein schlechtes Jahr und konnten nur vier Spiele gewinnen. Zwei Siege in Folge gelangen dem Team niemals, dafür gab es zum Schluss sechs Niederlagen in Serie. Washington trat auch in dieser Saison als Football Team an und konnte nur sieben Spiele gewinnen. Im November gab es eine starke Serie mit vier Siegen, ansonsten war die Saison aber ziemlich mäßig. Philadelphia schaffte es mit neun Siegen in die Playoffs, das war damals durchaus eine Überraschung, ich kann mich noch erinnern, vor der Saison damals haben viele Philadelphia sogar als möglichen Kandidaten für den First Overall gehandelt. Der Beginn sah mit fünf Niederlagen aus den ersten sieben Spielen auch nicht besonders gut aus, aber umso länger die Saison dauerte, desto besser wurde Philadelphia. Für den Sieg in der Division reichte es aber bei weitem. Die Cowboys konnten 12 Spiele gewinnen und spielten in der regulären Saison ein starkes Jahr. Nur im November gab es eine kleine Negativphase mit drei Niederlagen aus vier Spielen. Zwischenzeitlich gab es sogar sechs Siege in Folge.

Die NFC North war einseitig. Detroit konnte nur drei Spiele gewinnen und zudem ein Unentschieden erreichen. Die ersten acht Spiele wurden alle verloren. Aber man traf in Detroit eine Entscheidung, die man bis heute nicht bereut hat. Dan Campbell bekam die Zeit, die er brauchte und wurde nach dem einen schlechten Jahr nicht gleich wieder entlassen. Chicago konnte 6 Spiele gewinnen. Gegen Mitte der Saison gab es aber einen unfassbaren negativlauf mit acht Niederlagen aus neun Spielen. Minnesota brachte es am Ende auf 8 Siege. Nie gab es mehr als zwei Siege in Folge, aber auch nie mehr als zwei Niederlagen. Green Bay hatte alles im Griff und konnte 13 Spiele gewinnen. Nur in Woche eins sah es richtig schlecht aus, da bekamen sie von den New Orleans Saints so richtig den Hintern versohlt. Danach aber war Green Bay richtig stark und konnte die nächsten sieben Spiele alle gewinnen.

Auch die NFC South war ziemlich einseitig. Carolina holte nur fünf Siege. Dabei sah es zu Beginn noch richtig gut aus, die ersten drei Spiele konnte man allesamt gewinnen, danach ging aber praktisch nichts mehr. Die letzten sieben Spiele wurden dann sogar alle verloren. Atlanta hatte sieben Siege. Es gab nur einmal zwei Siege in Folge, aber auch nie mehr als zwei Niederlagen in Folge. New Orleans verpasste die Playoffs, schuld daran war vor allem eine Niederlagenserie von 5 Spielen im kompletten November bis zum Anfang des Dezembers. Am Ende stand eine Bilanz von 9-8. Tampa Bay hatte wenig Mühe in der Division und gewann 13 Spiele. Allerdings wurden beide Spiele gegen New Orleans verloren, was dem Team schon in der letzten Saison passiert war.

In der NFC West kamen drei Teams in die Playoffs. Verzichten mussten nur die Seattle Seahawks. Sieben Mal gewann Seattle, zu wenig für die Playoffs. Unter anderem gab es zwischen September und Oktober eine Serie mit fünf Niederlagen aus sechs Spielen. San Francisco spielte die 75 Saison seiner Geschichte und hatte am Anfang Probleme. Nach Woche 7 stand es noch 2-4. Dann aber wurde es immer besser und bis zum Ende der Saison stand eine Bilanz von 10-7. Arizona holte sich elf Siege. Zu Beginn sah Arizona sogar aus wie ein Titelkandidat, die ersten sieben Spiele konnten sie alle gewinnen. Danach wurde es aber immer holpriger und zwischenzeitlich gab es auch eine Serie mit drei Niederlagen in Folge. Den Sieg in der Division holten sich die Los Angeles Rams. Das Team aus Kalifornien hatte kräftig investiert und sich unter anderem die Dienste von Matthew Stafford gesichert. Das funktionierte gut von den ersten acht Spielen wurden sieben gewonnen. Abgesehen von einer Nnegativserie im November mit drei Niederlagen in Folge spielten die Rams stark.

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Die Los Angeles Rams gewannen im eigenen Stadion ihren zweiten Super Bowl

In der AFC Wildcardround setzte sich durch Cincinnati knapp gegen die Raiders durch. Es gab ein 26:19. Buffalo verprügelte New England 47:17. Und Kansas City besiegte Pittsburgh 42:21. Dieses Spiel war das Ende der Karriere von Ben Roethlisberger.

In der NFC gewann San Francisco überraschend bei den Cowboys mit 23:17. Die Rams fegten Arizona vom Feld mit 34:11. Und Tampa Bay hatte keine großen Probleme mit Philadelphia 31:15.

In der AFC Divisionalround Gewand Cincinnati in Tennessee mit 19:16. Buffalo scheiterte in einem dramatischen Spiel knapp an Kansas City mit 42:36. Dieses Spiel hat auch dafür gesorgt, dass die Overtime Regeln ein wenig geändert wurde. Buffalo war nach dem Spiel sauer, dass in der Overtime nur Kansas City den Ball bekommen hatte, dann gleich einen Touchdown gemacht hatte und das Spiel beendet war. Ich muss allerdings sagen, ich finde die heutige Regelung immer noch ziemlich blöd, weil es zwar so ist das zwar beide Teams auf jeden Fall einmal den Ball bekommen, aber danach das Team, das angefangen hat mit einem Field Goal schon gewinnen kann. Ich finde man sollte sich darauf einigen, dass es gleich viele Drives gibt. Also meinetwegen erstmal jeder zwei.

In der NFC Divisionalround holte sich San Francisco den nächsten überraschenden Sieg und gewann in Green Bay in einem fürchterlich schlechten Footballspiel 13:10. Dieses Spiel wurde auf die einzige Art entschieden, auf die es entschieden werden konnte, durch einen geblockten Punt. Die Los Angeles Rams besiegten Tampa Bay 30:27. Tom Brady beendete daraufhin seine Karriere, überlegte es sich dann aber nach kurzer Zeit anders. Interessant in diesem Jahr, durch diese Ergebnisse waren in der NFC die Nummer 1 und 2 und in der AFC die Nummer 1 nach der regulären Saison draußen.

Im AFC Championship Game erwischte es dann auch die Nummer 2 der AFC denn Cincinnati konnte sich völlig überraschend in Kansas City behaupten und siegte 27:24.

Im NFC Championship Game besiegten die Rams San Francisco in einem packenden Spiel 20:17.

Das bedeutet im Super Bowl LVI (56) standen sich die Los Angeles Rams und die Cincinnati Bengals gegenüber. Gespielt wurde am 13. Februar 2022 im Sofi Stadium und damit im Stadion der Los Angeles Rams. Diese waren mit 3,5 Punkten Vorsprung Favorit und 70.048 Menschen durften ins Stadion. Mickey Guyton sang die Nationalhymne und Billie Jean King durfte den Cointoss vornehmen. In der Halbzeit traten Dr. Dre, Snoop Dogg, Eminem, Mary J. Blige, Kendrick Lamar, 50 Cent und Anderson Paak auf.. Die Kosten für einen Halbzeitspot konnten bis zu 7 Millionen Dollar betragen.

Die Rams hatten den besseren Start. Matthew Stafford bediente Odell Beckham Jr für 17 Yards zum Touchdown. 7:0. Cincinnati antwortete immerhin mit einem Field Goal. Evan McPherson war auf 29 Yards erfolgreich. 7:3.

Im zweiten Quarter konnte Matthew Stafford Cooper Kupp für 11 Yards zum Touchdown finden. Allerdings versuchten die Rams für zwei zu gehen, das klappte nicht, 13:3. Cincinnati kam seinerseits zum ersten Touchdown, Joe Burrow auf Tee Higgins für 6 Yards. Nur noch 13:10 für die Rams. So stand es auch zur Halbzeit.

Und dann ging der Außenseiter sogar in Führung. Joe Burrow erneut auf Tee Higgins diesmal sogar für 75 Yards zum Touchdown. 17:13 Bengals. Und es ging gut weiter, denn es gelang ein Field Goal durch McPherson aus 38 Yards. 20:13.

Die Rams konnten im dritten Quarter ebenfalls ein Field Goal erzielen. Matt Gay war aus 41 Yards erfolgreich. Nur noch 20:16 für die Bengals. Im letzten Quarter übernahmen aber wieder die Rams die Führung. Matthew Stafford für ein Yard auf Cooper Kupp. TD! 23:20. Aber noch war etwas Zeit und Cincinnati hätte ja nur ein Field Goal für die Verlängerung gebraucht, doch das gelang ihnen nicht. Die Rams gewannen ihren zweiten Super Bowl.

Cooper Kupp wurde Superbowl MVP,  Aaron Rodgers wurde MVP der regulären Saison und Mike Vrabel von den Titans wurde Coach of the Year.