Beitragsautor: Jörg Kochs
NFL History 20214
Die Patriots gewannen mit Tom Brady und Sebastian Vollmer den Super Bowl XLIX
Wir kommen mal wieder zu einer Folge NFL History. Heute sind wir im Jahr 2014. Deutschland wird Fußball-Weltmeister, unvergessen ist das Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien, dass Deutschland mit 7:1 gewinnt. Zwischen Russland und der Ukraine beginnt der Krieg, die Russen marschieren auf die Krim ein. Der Westen ist damals in der Reaktion noch sehr vorsichtig. Und im Westen von Afrika bricht das Ebola Fieber aus.
Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Die NFL feierte ihren 95 Geburtstag. DL Michael Sam, der an Position 249 von den Rams im Draft ausgewählt wird, wird zum ersten offen homosexuellen Spieler in der NFL. Der Draft findet vom 8. bis 10. Mai in New York City statt. Genauer gesagt ist er erneut in der Radio Music City Hall. Die Houston Texans dürfen sich als erstes einen Spieler aussuchen und nehmen DE Jadeveon Clowney. Clowney bringt es dreimal in den Pro Bowl und spielt danach noch für Seattle, Tennessee Cleveland Baltimore und aktuell sogar noch für Carolina. Bei den Quarterbacks ist es übrigens kein besonders gutes Jahr. Blake Bortles geht an Position 3 nach Jacksonville und hat eine mäßige Karriere. Johnny Manziel geht mit großen Erwartungen an 22 nach Cleveland und ist bereits nach zwei Jahren raus aus der Liga. Teddy Bridgewater wird als 32ter von den Vikings ausgesucht und hat eine solide Karriere, mehr aber auch nicht.
Trauer gibt es bei den Detroit Lions. William Clay Ford stirbt am 9. März 5 Tage vor seinem 89. Geburtstag. Er war seit 1964 Besitzer der Detroit Lions. Noch länger im Amt war Ralph Cookerly Wilson. Er war sogar schon seit 1960 Besitzer der Bills. Wilson verstirbt am 25. März.
In der AFC East spielen die Jets in diesem Jahr keine Rolle. Es gibt nur vier Siege und zwischenzeitlich eine Serie mit 8 Niederlagen in Folge. Miami landet bei 8 und 8. Die Playoffs sind lange im Bereich des Möglichen, aber drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen sind zu viel. Buffalo schafft neun Siege. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Saison in Buffalo, es gibt nie mehr als zwei Siege infolge aber auch nie mehr als zwei Niederlagen in Folge. Für die Playoffs reicht es nicht. New England gewinnt relativ souverän die Division. Die Patriots verlieren nie zwei Spiele in Folge und haben zwischenzeitlich eine Serie von 7 Siegen in Folge. Insgesamt gewinnen sie zwölf Spiele.
Richtig stark ist die AFC North. Cleveland wird mit immerhin sieben Siegen letzter. Aber auch sie waren lange in Sachen Playoffs auf einem guten Weg, nur verloren sie die letzten fünf Spiele allesamt. Die Ravens schaffen es mit 10 Siegen gerade so in die Playoffs. Ein guter Endspurt mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen bringt das Team aus Maryland in die Postseason. Cincinnati kommt auf zehn Siege, fünf Niederlagen und ein Unentschieden. Der Sieg in der Division wird am letzten Spieltag in Pittsburgh verspielt. Die Steelers landen bei 11 Siegen. Der Start ist noch relativ wackelig, in den ersten sechs Spielen gibt’s drei Niederlagen. Danach fängt sich das Team aber und gewinnt z.B. die letzten vier Spiele.
In der AFC South gibt es zwei richtig schlechte Teams. Tennessee kann nur zweimal triumphieren. In Woche 1 in Kansas City und in Woche 6 gegen Jacksonville. Nach dem Sieg über die Jaguars werden die letzten 10 Spiele alle verloren. Die Jaguars sind nicht viel besser und bringen es auf drei Erfolge. Die ersten sechs Spiele werden verloren, dann gibt es einen Sieg über Cleveland und dann wieder vier Niederlagen. Houston kann immerhin neun Spiele gewinnen. Die Texaner verpassen aber die Playoffs, obwohl sie vier der letzten fünf Spiele gewinnen können.
Den Sieg in der Division holt sich Indianapolis. Insgesamt gelingen 11 Siege, obwohl man mit zwei Niederlagen einen Fehlstart hinlegt. Umso länger die Saison dauert, umso besser wird das Team aus Indianapolis aber und holt sich am Ende fünf der letzten sechs Spiele.
Die AFC West hat in diesem Jahr ganz schwache Raiders. Nur dreimal kann das Team gewinnen. Die ersten zehn Spiele werden sogar alle verloren, erst ein Derbysieg über Kansas City in Woche 12 verhindert eine sieglose Saison. Die Chargers können neun Spiele gewinnen. Zwischenzeitlich gelingen sogar fünf Siege in Folge, doch da das Saison Finish nicht allzu gut ist, reicht es nicht für die Playoff.
Die verpassen auch die Chiefs. In der Saison Mitte hat auch Kansas City 5 Spiele in Folge gewonnen, doch dann folgen drei Niederlagen und am Ende reicht es nicht ganz. Bei den Chiefs gab es in dieser Saison aber ein größeres Thema. Nachdem Eric Berry vor dem Spiel gegen die Raiders über Schmerzen in der Brust geklagt hatte, kam es zu einer Röntgenaufnahme. Die Ärzte stellten fest, dass er einen Lymphom in der Brust hat. Er musste daraufhin seine Saison beenden, bekam aber unglaublich viel Solidarität und das nicht nur von den Chiefs. So trugen z.b die Spieler der Cardinals vor einem Spiel gegen die Chiefs T-Shirts zu Unterstützung von Eric Berry. Eric Berry überstand Gott sei Dank am Ende die ganze Geschichte gut und wurde 2015 sogar Comeback Player of the Year. Er schaffte es nach dieser ganzen Geschichte noch zweimal in den Pro Bowl.
Den Sieg in der Division holte sich Denver mit 12 Siegen. Besonders der Start mit sechs Siegen aus den ersten sieben Spielen war richtig gut.
In der NFC East waren die Redskins in diesem Jahr nicht konkurrenzfähig. Sekunden lediglich vier Spiele gewinnen. In der Mitte der Saison gab es sogar sechs Niederlagen nacheinander. Die Giants konnten sechs Spiele gewinnen. Doch eine schlechte Phase in der Mitte der Saison machte alles kaputt, da gab es sogar sieben Niederlagen in Folge. Philadelphia holte sich zehn Siege. Die Playoffs waren lange möglich, doch drei Niederlagen von Woche 14 bis Woche 16 machten alles kaputt. Die Cowboys gewannen 12 Spiele. Darunter 6mal in Folge von Woche 2 bis Woche 8. Und weil sie auch die letzten vier Spiele gewinnen konnten, qualifizierten sich die Texaner für die Playoffs.
Die NFC North hatte schwache Chicago Bears. Nur fünf Spiele konnten gewonnen werden, dennoch waren die Playoffs einigermaßen lange drin, doch die letzten fünf Spiele wurden alle verloren. Minnesota holte 7 Siege. Die Vikings schafften es nie, mehr als zwei Spiele am Stück zu gewinnen. Detroit war bei 11 Siegen. Die blauen Löwen verloren nur einmal zwei Spiele in Folge und spielten ansonsten eine richtig gute Saison. Der Sieg in der Division ging allerdings mit 12 Siegen nach Green Bay. Hatten die Packers in den ersten drei Wochen noch zwei Niederlagen, fingen sie sich danach. Von den nächsten zehn Spielen wurden neun gewonnen.
Richtig schlecht war die NFC South. Tampa Bay konnte gerade einmal zwei Spiele gewinnen. Ein Sieg in Pittsburgh in Woche 4 und ein Sieg in Washington in Woche 11 waren die einzigen Erfolgserlebnisse. Atlanta konnte 6mal gewinnen. Sie hätten zum Schluss noch die Chance auf die Playoffs gehabt, verloren aber das letzte Spiel gegen Carolina. New Orleans war 7mal erfolgreich. Doch nie gelangen mehr als zwei Siege in Folge und selbst zwei Siege in Folge gab es nur einmal zwischen Woche 8 und 9. Carolina holte sich mit sieben Siegen und einem Unentschieden einen Platz in den Playoffs. Dabei hatte Carolina zwischenzeitlich eine Phase von sieben Spielen ohne Sieg. Nach Woche 13 standen sie bei drei Siegen und einem Unentschieden. Aber die letzten vier Spiele wurden alle gewonnen und so reichte es in dieser schwachen Division.
Die NFC West hatte am Boden die Rams. Diese konnten sechs Spiele gewinnen. Die Chance auf die Playoffs war trotzdem noch eine gewisse Zeit lang da, doch die letzten drei Spiele wurden alle verloren. San Francisco hatte eine Bilanz von acht Siegen und acht Niederlagen. Eine Niederlagenserie von vier Spielen zwischen Woche 13 und Woche 16 zerstörte die Hoffnungen auf die Playoffs.
Arizona schaffte 11 Siege. Der Saisonstart war richtig gut. Neun der ersten zehn Spiele konnten gewonnen werden. Danach brach es aber ein bisschen ein Komma als nur noch zwei der letzten 6 Spiele gewonnen werden konnten. Den Sieg in der Division holte sich Seattle mit 12 Siegen. Nachdem man eher mäßig in die neue Saison gekommen war, nach Woche 7 stand es 3-3, konnten von den letzten zehn Spielen neun gewonnen werden. Und weil man beide Spiele gegen Arizona gewann und diese auch noch am letzten Spieltag patzten, holte sich der Titelverteidiger den Sieg in der Division.
In der AFC Wildcardround konnte Indianapolis deutlich gegen Cincinnati 26:10 gewinnen. Die Ravens schalteten ihren Erzrivalen, die Steelers, auswärts mit 30:17 aus.
In der NFC Wildcardround setzten sich die Cowboys knapp gegen die Lions 24:20 durch. Carolina besiegte Arizona 27:16.
In der AFC Divisionalround feierte Indianapolis einen Sieg in Denver mit 24:13. Die Patriots setzten sich in einem spannenden Spiel mit 35: 31 gegen die Ravens durch.
In der NFC Divisionalround konnten die Packers die Cowboys eliminieren und siegten 26:21. Carolina scheiterte deutlich an Seattle mit 31:17.
Im AFC Championship Game besiegten die Patriots die Colts 45:7. Doch dieses Spiel sollte noch richtig ärgern nach sich bringen, denn es gab den sogenannten Deflategate Skandal. Der besagte, dass die Patriots mit Absicht Bälle nicht richtig aufgepumpt haben, damit sie leichter zu fangen sind. Tom Brady wurde später noch dafür gesperrt, er bekam eine vier Spiele Sperre. Die sollte er aber auch nach mehreren Einsprüchen beiderseits erst zum Beginn der Saison 2016 absitzen. Brady wurde dafür bestraft, dass er sehr wahrscheinlich wusste, dass die Bälle nicht richtig aufgepumpt waren. Die Patriots mussten eine Millionen Dollar Strafe bezahlen und verloren ihren First Round Pick 2016 und ihren Forth Round Pick 2017. Es ist für mich als Patriots Fan natürlich schwierig dagegen zu argumentieren. Weil Alles, was ich sage, wird natürlich so ankommen, als sage ich das jetzt, nur weil ich Patriots Fan bin. Aber vielleicht drei Dinge dazu. Erstens das Spiel ist 45:7 ausgegangen. Es war nicht irgendwie knapp. Es ist sehr zweifelhaft, dass Indianapolis das Spiel gewonnen hätte, wenn die Bälle richtig aufgepumpt gewesen wären. Zweitens, es waren alle bis auf einen Ball zu leicht aufgepumpt, das heißt auch Indianapolis hat mit diesen Bällen gespielt. Also ein wirklicher Vorteil hat sich nicht ergeben. Und Drittens, die Strafe für Brady finde ich sehr fragwürdig, weil selbst wenn er es gewusst hat, kann man wirklich von jemandem verlangen, gegen sein eigenes Team auszusagen?
Passende Fanartikel
Die Seahawks verpassen in der letzten Minute den Sieg durch eine schlimme Spielzugauswahl
Im NFC Championship Game setzte sich Seattle in einem packenden Spiel nach Verlängerung gegen Green Bay 28:22 durch. Das bedeutete im Super Bowl 49 am 1. Februar trafen in Phoenix die New England Patriots und die Seattle Seahawks aufeinander. 70288 Zuschauer waren im Stadion. Die Nationalhymne sang Idina Menzel. Den Cointoss nahmen Tedy Bruschi und Kenny Easley vor. Das ist übrigens tatsächlich etwas, was mir sehr gut gefallen hat, denn man hatte hier eine Legende der Patriots, Bruschi hat dreimal den Superbowl mit den Patriots gewonnen und eine Legende der Seahawks. Easley kam fünf Mal in den Pro Bowl. In der Halbzeitshow traten Katy Perry, Lenny Kravitz,Missy Elliott und die Arizona State University Sun Devil Marching Band auf.
Ein Werbespot kostete 4,5 Millionen Dollar.
Im ersten Ouarter wurden keine Punkte erzielt.
Doch dann entwickelte sich ein dramatisches Spiel. Tom Brady bediente im zweiten Quarter Brandon LaFell für 11 Yards zum Touchdown. Touchdown Patriots 7:0.
Seattle hatte eine schnelle Antwort, Marshawn Lynch lief für drei Yards in die Endzone. Touchdown Seahawks 7:7
Nun waren wieder die Patriots dran. Rob Gronkowski konnte einen Pass von Tom Brady über 22 Yards fangen. Touchdown Patriots! 14:7.
Aber wieder hatten die Seahawks eine Antwort. Russell Wilson konnte für 11 Yards Chris Matthews finden. Touchdown Seahawks. 14:14. Das war der Halbzeitstand.
Nach der Pause war zunächst Seattle das bessere Team. Steven Hauschka konnte ein Field Goal aus 27 Yards erzielen. 17:14 Seahawks. Als dann auch noch Russell Wilson für drei Yards Doug Baldwin bedienen konnte und es einen Touchdown gab, roch alles nach einem weiteren Superbowl für die Seahawks. 24:14
Doch im letzten Quarter nahm das Drama seinen Lauf. Zuerst bediente Tom Brady Danny Amendola für vier Yards zum Touchdown. Nur noch 24:21 Seahawks.
Und es gelang den Patriots die Seahawks zu stoppen, der nächste Drive der Patriots endete wieder mit einem Touchdown. Tom Brady für Julian Edelman für drei Yards zum Touchdown. 28:24 Patriots. Und nun wurde es dramatisch. Seattle hatte noch einen Drive. Es gab eine Situation, wo Jermaine Kearse ein spektakulärer Catch gelingt. In diesem Moment hat es Seattle noch mehr als eine Minute Zeit und zwei Timeouts und war schon in der Redzone. Übrigens bei diesem Catch setzte er sich gegen einen gewissen Malcolm Butler durch. Seattle war an der Fünf und hatte ein neues First Down. Marshawn Lynch lief den Ball für immerhin vier Yards. Die Seahawks waren also an der Eins und hatten noch 59 Sekunden und eine Timeout. Und was dann passierte, wird für immer in die Football Geschichte eingehen. Russell Wilson wirft einen Pass in die Endzone, der wird auch gefangen aber zum Entsetzen von ganz Seattle von einem Patriots Spieler. Malcolm Butler mit der alles entscheidenden Interception. Noch heute gibt es Menschen, die reden darüber, dass das vielleicht die schlechteste Entscheidung in der Geschichte der NFL war, dass die Seahawks den Ball nicht gelaufen sind. Und man muss ja verstehen, das war erst der zweite Versuch. Von der Zeit her hättest Du problemlos deine drei Versuche noch ausspielen können. Selbst wenn du es dann nicht schaffst, weil die Patriots auch mit einem Lauf gerechnet hätten, hast du immer noch Zeit. Es war eine furchtbare Fehlentscheidung.
Super Bowl MVP wurde Tom Brady, MVP der regulären Saison Aaron Rodgers Coach of the Year Bruce Arians von den Arizona Cardinals