Die dritte Spielwoche der ERIMA German Football League 2025 bringt auch für die vier Mannschaften, die bislang nur auswärts antraten, die ersten Heimspiele. Besonders gefeiert wird dies in Dresden, denn dort ist dies der traditionelle jährliche große Sparkassen Gameday im Rudolf-Harbig-Stadion. In den vergangenen beiden Spielzeiten steigerten die Monarchs bei dieser Gelegenheit jeweils wieder ihre absoluten Zuschauerbestmarken, zuletzt auf knapp 13.000. An einem neuen Rekord an diesem Sonntag ab 15 Uhr hätten sie im renommierten Stadion ihrer Heimatstadt garantiert nichts auszusetzen.
Und am liebsten dürfte ihnen sein, wenn ein eventueller neuer Rekord keine vier Monate halten würde und sie am 11. Oktober ein weiteres Mal ins große Rund einlaufen. Denn dann findet eben im Dresdener Harbig-Stadion der ERIMA GFL Bowl statt, das Finale um die deutsche Meisterschaft, an der die Monarchs letztes Jahr in Finale von Essen nur haarscharf vorbei schrammten.
So weit ist es noch nicht – Gegner am 25. Mai sind erst einmal die Berlin Rebels. Auch die hätten überhaupt nichts dagegen, im Oktober ein zweites Mal nach Dresden zu reisen. Dies klingt nicht ganz so verwegen, wie man dies nach dem Abschneiden der Berliner in der letzten Saison vermuten würde. Mit einem klaren Erfolg gegen Paderborn und einem achtbaren 0:20 gegen Meister Potsdam bestätigten die Rebellen die Erwartungen, dieses Jahr deutlich besser aufgestellt zu sein.
Vermutlich drücken sie den Dresdenern auch die Daumen, was eine Rekordkulisse angeht. Denn es gehört zu den Eigenheiten der Monarchs, dass sie sich immer dann besonders schwer taten, wenn der Druck von den Tribünen groß war. 14 Mal spielten sie seit 2011 im Harbig-Stadion. Bei einer ausgeglichenen 7:7-Gesamtbilanz setzte es dabei in den acht Spielen mit neuer Rekord-Zuschauerzahl gleich sechs der Niederlagen. Hoffnung für die Monarchs: Letztes Jahr überwand man den „Fluch“ mit einem 21:7 gegen Braunschweig. Pferdefuß für die Monarchs: Im Jahr davor verlor man unerwartet mit 23:30 gegen jene Rebels, die jetzt der Herausforderer sind.
Anders als die Dresdener nach zwei Siegen haben die anderen drei Teams mit Heimpremieren auswärts noch nicht gewinnen können. Wobei es für die ifm Razorbacks Ravensburg gar nicht das erste Heimspiel des Jahres ist. Vergangenen Sonntag hatte man vor knapp 3.000 Zuschauern das College-Team der Muhlenberg Mules zu Gast. Die US-Amerikaner gewannen den freundschaftlichen Vergleich nicht unerwartet mit 41:7 – wobei die Stammbesetzung der Ravensburger in der ersten Hälfte nur um einen Touchdown zurücklag, ehe die ifm Razorbacks ihren kompletten Kader zum Einsatz kommen ließen.
Am Samstag, wenn ab 17 Uhr die Schwäbisch Hall Unicorns zu Gast sind, wird man länger Vollgas geben. Letzte Saison hatten die Ravensburger alle ihre Heimspiele gewonnen und waren so auf Rang zwei der ERIMA GFL Süd vorgestoßen. Nun haben sie zwar den Auftakt auswärts wieder verloren. Doch der Saisonstart der Haller verlief holprig genug, so dass der Vorjahreszweite aus Ravensburg beinahe in die Favoritenrolle gedrängt ist. Neben einem dominanten Laufspiel um Lennies McFerren setzt man in Oberschwaben mit Broghean McGovern auf einen flexibel spielenden Quarterback, der stets ein gutes Auge dafür hat, wie er aus jeder Situation, egal ob per Pass oder Lauf, zum Erfolg kommen kann.
Die Schwäbisch Haller haben gelassen verlauten lassen, sich in der Vorbereitung auf ihre eigenen Stärken zu konzentrieren, sich nicht beirren zu lassen. So ähnlich wird man im Allgäu an die erste Heimaufgabe herangehen. Im ersten Spiel waren die Comets beim Aufsteiger in Pforzheim zu Beginn überrumpelt worden und dem Rückstand vergeblich hinterher gelaufen. Nun heißt es am Sonntag im Kemptener Illerstadion: alles auf Anfang. Gegner Saarland Hurricanes war zu Hause ebenfalls den Pforzheimern unterlegen. Nicht nur das: Mit Quarterback Jacob Parks und Receiver Spencer Corona kamen zwei wichtige Angreifer angeschlagen aus einer physischen Partie. Die Kemptener dagegen hatten die doppelte Zeit zur Fehleranalyse und Regeneration.
In Pforzheim hat man das „Luxusproblem“, den Optimismus jetzt nicht überschäumen zu lassen. Ins zweite Heimspiel geht der Aufsteiger sogar als Tabellenführer, Gegner am Sonntag in der Kramski-Arena sind die Straubing Spiders, die letzte Woche im Regen von Hildesheim anfangs gut mithielten, mit zwei, drei unglücklichen Aktionen in wichtigen Momenten schließlich aber den Anschluss verloren. Unglücklich für Pforzheim: Mit Receiver Felix Dorn fällt ein Eckpfeiler des Angriffs wegen eines Kreuzbandrisses für den Rest der Saison aus. Beide Mannschaften sind aber in der Lage, mit Läufen und Kurzpassspiel im Angriff lange die Kontrolle über den Gegner zu übernehmen. Diese Ausgangslage verspricht Spannung über die volle Distanz.
Nord-Aufsteiger Düsseldorf Panther geht zu Hause gegen die Kiel Baltic Hurricanes an den Start. Mit den Kielern meint der Spielplan es zu Beginn nicht allzu gut, die Niederlagen gegen Potsdam und Dresden sagen wenig darüber aus, wo die Mannschaft tatsächlich im Vergleich zur Konkurrenz steht. Die Düsseldorfer haben mit ihrer Last-Second-Niederlage in Braunschweig schon mehr zeigen können. Zumal die Paderborn Dolphins eine Woche später gegen die New Yorker Lions von Beginn an auf verlorenem Posten standen. Während für die Dolphins am Samstag bei Meister Potsdam Royals kaum besseres zu erwarten ist, können entweder Düsseldorf oder Kiel zeitgleich den ersten wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.
Erima GFL
Lesen Sie mehr auf Weiterlesen