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Autoritarismus: Wenn sich Demokratie selbst abschafft
Die globale Politik ist angespannter als je zuvor. Obwohl wir weltweit vor allem im vergangenen Jahrhundert bereits durch Höhen und Tiefen gegangen sind, scheint sich die politische Situation weiterhin zuzuspitzen. Grund dafür ist sicherlich auch die fortschreitende Globalisierung, die uns zunehmend vor weitere Herausforderungen stellt. Zudem ermöglicht die Digitalisierung immer mehr Einblicke in die Politik anderer Länder, was wiederum zu Unklarheiten und Unverständnis führen kann. Führen all diese Entwicklungen aktuell dazu, dass wir uns immer weiter von der Demokratie, mit der wir aufgewachsen sind, entfernen? Experten meinen, der Autoritarismus nimmt zu. Wir haben uns die aktuelle Situation näher angesehen und klären auf!
Social Media als Sprachrohr
Allein die Tatsache, dass Social Media heutzutage präsenter ist als je zuvor, zeigt deutlich, dass wir uns auf eine Veränderung hinsichtlich der globalen Politik einstellen müssen. Schließlich haben mittlerweile nicht mehr nur Politiker oder Stars und Sternchen mit Fernsehauftritten die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Dank Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok kann heutzutage fast jeder seine Meinung im Internet veröffentlichen und dabei in Ausnahmefällen mehrere Millionen Menschen erreichen. Obwohl das Internet dabei größtenteils als Unterhaltungsmedium wahrgenommen wird, enthält es mehr politische Botschaften, als viele denken würden. Grund dafür ist vor allem auch die Verschleierung in andere Thematiken, bei denen politische Themen meist nur unterschwellig thematisiert werden.
Welch enorme Macht Social Media auf politischer Ebene entfalten kann, zeigt sich auch am Beispiel von der Plattform X im Kontext von Elon Musk. Der Eigentümer der Social Media Plattform vertritt hier nämlich nachweislich seine eigenen Interessen und nutzt die eigene Plattform als Sprachrohr, um Botschaften an die weltweiten Nutzer versenden zu können. Allerdings können Privatpersonen auch Plattformen wie diesen schnell eine wichtige Stimme erhalten und dabei viele Menschen erreichen.
Nimmt die Anzahl der Länder mit antidemokratischer Haltung zu?
In der subjektiven Wahrnehmung vieler Menschen nimmt die Anzahl der Länder mit einer Haltung, die als eher undemokratisch eingestuft werden kann, zu. Vor allem in lokaler Nähe gibt es immer mehr Länder, in denen die seit Jahren demokratisch geführte Politik augenscheinlich vor einem Wendepunkt steht. Ein gutes Beispiel hierfür sind Frankreich und Polen, in denen bereits vor einigen Jahren zunehmend die Berichte über einen möglicherweise zu starken rechten Flügel die Runde machten. Doch auch abseits unserer direkten Nachbarstaaten ist im europäischen Raum sowie den angrenzenden Ländern ein klarer Trend zu beobachten.
Ein gutes Beispiel hierfür sind unter anderem Ungarn und die Türkei. Obwohl die östlichen Länder Europas ohnehin tendenziell eine andere Politik einschlagen, sind die Unterschiede zur klassischen und westlich dominierten Politik vor allem in diesen beiden genannten Staaten gut zu beobachten. Obwohl auch dortzulande noch eine Politik geführt wird, die definitiv als Demokratie zählt, ist die Stimmung dort deutlich illiberaler und damit ein Stück weit entfernt von der Demokratie, wie wir sie aus dem westlichen Raum kennen. Hier sind Länder mit illiberaler Demokratie:
- Polen
- Ungarn
- Türkei
- Serbien
- Indien
- Philippinen
- Venezuela
- Uganda
- und viele mehr
Neue Technologien als Wendepunkt? Der Einfluss von KI und Co. auf globale Politik
Mit neuen technologischen Möglichkeiten wie der künstlichen Intelligenz ergeben sich in der weltweiten Politik Chancen und Instrumente, die abhängig von der Nutzung und Anwendung sowohl positive als auch negative Auswirkungen mit sich bringen. So bieten einige Innovationen durchaus das Potential, fortan einschneidende Veränderungen durchzuführen, welche mit der klassischen und hierzulande bekannten Demokratie nicht vereinbar wären. Ein gutes praktisches Beispiel für eine solche mögliche Veränderung stellt die KI-basierte und ganzflächige Kameraüberwachung dar. Modelle wie die Überwachungssysteme in China zeigen der westlichen Welt bereits einen kleinen Einblick der Möglichkeiten, die sich bei Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet ergeben könnten.
Neuheiten wie diese, die langfristig und bei falschem Einsatz dem Konstrukt der Demokratie schaden könnten, werden von Experten mit unterschiedlicher Meinung kommentiert und besprochen. Schließlich bieten entsprechende System durchaus die Möglichkeit, fortan mehr Schutz für die zivile Bevölkerung gewährleisten zu können. Andererseits werden hierdurch Persönlichkeitsrechte von Bürgern in einem Ausmaß verletzt, das nicht mit den Grundsätzen einer Demokratie vereinbar ist. Technische Innovationen können somit auf politischer Ebene durchaus zu Unruhe und einschneidenden Veränderungen sorgen. So kann KI von Staaten und Regierungen eingesetzt werden:
- Kameraüberwachung
- Social-Credit-System
- Digitalisierung von Währung
- Datenverarbeitung
Wirtschaftsmächte werden immer stärker: Wird die Welt bald von einigen wenigen regiert?
In den vergangenen Jahrzehnten lässt sich eine spannende Beobachtung in der Weltwirtschaft machen. Denn seit einiger Zeit haben kleinere Staaten, die vor allem wirtschaftlich schwach aufgestellt sind, immer weniger Möglichkeiten zur Mitsprache an globalen Entscheidungen. Vielmehr sind es vor allem große Wirtschaftsmächte wie die USA, Russland und China, welche die Entwicklung steuern und Vorgaben treffen, die wiederum starke Auswirkungen auf andere Länder haben können.
Zwar können die großen Wirtschaftsmächte nicht über einfache Dinge wie die Nutzung von einem online casino in einzelnen Staaten entscheiden, dafür lenken sie jedoch mit Sanktionen und großvolumigen Verträgen die wirtschaftlichen Geschehnisse auf unserer Welt. Wenn die USA beispielsweise fortan andere Staaten verbieten, Waren nach Nordamerika zu verschiffen, hat dies große Auswirkungen auf alle an der Lieferkette beteiligten Staaten und Unternehmen.
Politik in Deutschland und weltweit: Hat die Demokratie überhaupt noch Zukunft?
Angesichts der vielen Herausforderungen, die sich aktuell in der gesellschaftlichen und politischen Lage stellen, kann mit gutem Gewissen hinterfragt werden, ob die Demokratie in der jetzigen Form in der Zukunft überhaupt noch Bestand haben kann. Eine richtige Antwort kann auf diese Frage zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht gegeben werden. Schließlich befindet sich die globale Politik derzeit in einer Art Findungsphase, in der zunächst Schritte von anderen Ländern evaluiert werden müssen, ehe eine genaue Einschätzung der Lage erfolgen kann.
Ein Blick auf die politische Lage in Deutschland zeigt allerdings deutlich, dass zumindest zum aktuellen Zeitpunkt kein Grund zur Sorge vom Verlust der Demokratie und der damit verbundenen Freiheit herrscht. Schließlich sind wir in unserer Struktur gefestigt und damit nicht so anfällig für einen politischen Sinneswandel, wie es beispielsweise andere europäische Staaten in den vergangenen Jahrzehnten waren. Während andere Länder, die über eine nicht so gefestigte Situation auf politischer Ebene verfügen, müssen sich in diesem Kontext also deutlich mehr Gedanken über ein möglicherweise bald bevorstehendes Konfliktpotential machen.
Demokratie bleibt in Deutschland vermutlich zumindest kurzfristig unangetastet
Hierzulande müssen wir uns jedenfalls keine Sorgen darüber machen, dass die Demokratie schon in naher Zukunft durch ein anderes politisches Konzept ersetzt werden könnte. Schließlich sind wir im europäischen Westen zu gefestigt in unserem aktuellen Standpunkt und somit kaum empfänglich für einen solch radikalen Sinneswandel auf nationaler politischer Ebene. Dennoch sollten wir die aktuellen Ereignisse stets und aufmerksam verfolgen, um uns auf ein mögliches Szenario einzustellen, bei dem diese Prognose womöglich anders lauten könnte.
Ob und wann die Demokratie in Deutschland wirklich auf der Kippe stehen könnte, ist bisher allerdings nur mit Mutmaßungen in Worte zu fassen. Schließlich können weltweite Konflikte und Krisen jederzeit einen Ausnahmezustand hervorrufen, der für Entscheidungen sorgt, die selbst intensive Simulationen nicht hätten vorhersagen können. Die politische Lage bleibt global also weiterhin angespitzt und wird von vielen Interessen aus unterschiedlichen Lagern beherrscht. Bevor keine globale Absprache über Kompromisse zu Interessen und Ansichten getroffen wird, ist nicht mit einer schnellen Stabilisierung der aktuellen Situation zu rechnen.