Beitragsautor: Axel Streich

Unicorns gewinnen offenen Schlagabtausch mit den Munich Cowboys mit 42:35

Julius Klenk (35) Schwäbisch Hall Unicorns
Julius Klenk (35) Schwäbisch Hall Unicorns
Foto: Manfred Löffler

Mit vielen Punkten hatten die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag bei ihrem Auswärtsspiel in München schon vor der Partie gerechnet. Dass es allerdings zu einer bis zur letzten Spielminute hochspannenden Bundesligapartie kommen würde, stand nicht im Plan der Haller Trainer. Am Ende konnten die Unicorns aber mit 42:35 dennoch ihren vierten Erfolg in diesem Jahr verbuchen.

Die Munich Cowboys, die für ihre starke Laufverteidigung bekannt sind, hatten am Samstag erkennbar Probleme, den Haller Passangriff konsequent und dauerhaft zu stoppen. Das nutzten die Unicorns aus und erzielten am Ende nicht nur viel Raumgewinn sondern auch alle fünf Offense-Touchdowns durch die Luft. Den Hallern ging es umgekehrt allerdings ähnlich, denn auch die Cowboys waren bei ihren fünf Touchdowns mit Pässen erfolgreich. Dies führte zu einem punktereichen, offenen und bis zum Schluss spannenden Schlagabtausch.

Mit viel Pech starteten die Unicorns in die Partie, denn im allerersten Spielzug prallte ein Pass von Conor Miller an seinem Receiver Julius Klenk ab und landete in Münchner Händen. Diesen unverhofften Ballbesitz nutzten die Gastgeber prompt zur 7:0-Führung mit einem Pass von Nicklas Yockey auf Gabriel Boccella (alle PAT Maximilian Mittasch). Doch schon im direkten Gegenzug zeigte Lars Kozlowski, der den am Samstag verhinderten Mike Gentili als Starting Runningback vertrat, starke Läufe und die Haller Offense fand langsam ihren Rhythmus. Mit einem 53-Yards-Pass von Conor Miller auf Jason-Matthew Sharsh erzielten die Unicorns das 7:7 (alle PAT Tim Stadelmayr) und wenig später konnte man erstmals in Führung gehen: Mit einem weiteren Miller-Pass, diesmal auf Julius Klenk, stellte man die Anzeigentafel auf 7:14.

München blieb im zweiten Viertel an den Unicorns dran und glich die Haller Führungen gleich zweimal aus. Zunächst auf 14:14 durch Daniel Bohnet und später durch Jeremias Delgado auf 21:21. Die zwischenzeitliche 21:14-Führung der Haller ging auf das Konto von Aurieus Minton nach kurzem Anspiel von Miller. Minton war es auch, der dann mit auslaufender Uhr und einem spektakulären Fang in der Endzone die von den Haller Fans umjubelte 28:21-Halbzeitführung herstellte.

So schlecht die erste Hälfte für die Unicorns begann, so gut starteten die Haller in die zweite. Sam Viera fing einen Münchner Pass ab und trug ihn über 53 Yards zum 21:35 in die Cowboys-Endzone (PAT Stadelmayr). Zum ersten Mal konnten sich die Haller damit mit zwei Touchdowns absetzen und setzten damit ihre Gastgeber unter Druck. Diesem Druck hielten die Cowboys aber durchaus Stand, denn sie blieben weiter an den Hallern dran und man wechselte mit 28:35 zum letzten Mal die Seiten.

Sharsh, den die Cowboys zumindest in den Special Teams erfolgreich aus dem Spiel nahmen, stellte mit einem 25-Yards-Pass von Miller das 28:42 und damit den alten Abstand wieder her. München konterte schnell und sehenswert: 90 Yards überbrückte Boccella nach Anspiel von Yockey und machte das Spiel mit 35:42 wieder eng. Die Unicorns nahmen nun mit gutem Laufspiel viel Zeit von der Uhr und hätten das Spiel nun bereits entscheiden können. Ein vergebener Fieldgoal-Versuch aus 43 Yards Entfernung brachte aber die Münchner ohne weitere Haller Punkte bei noch drei Minuten auf der Uhr an deren eigenen 25-Yard-Linie in Ballbesitz. Erst an der Haller 8-Yard-Linie konnten die Cowboys bei noch einer Minute Restspielzeit gestoppt und der 42:35-Erfolg der Unicorns gesichert werden.

An dem vergebenen Fieldgoal habe ich echt zu knabbern“, sagte Halls Head Coach Christian Rothe nach dem Spiel. „Ein Two-Score-Lead hätte uns in den letzten Minuten viel Aufregung erspart.“ Er lobte seine Offense als eine „echte Konstante“, wusste aber auch, wo es noch viel Arbeit zu leisten gilt: „Wir müssen die Defense weiter verbessern und von den verschlafenen Starts in die Spiele wegkommen. Insgesamt springen wir in allen Mannschaftsteilen gerade immer nur so hoch, wie wir unbedingt müssen. Für die anstehenden Aufgaben wird das kaum reichen.“

Die Punkte für Schwäbisch Hall erzielten: Jason Matthew Sharsh (12), Tim Stadelmayr (6), Julius Klenk (6), Aurieus Minton (12), Sam Viera (6).

Viertelergebnisse: 7:14 / 14:14 / 7:7 / 7:7 / Final: 35:42

Alle Punkte:
7:0 – Gabriel Boccella – 11-Yards-Pass von Nicklas Yockey (PAT Maximilian Mittasch)
7:7 – Jason-Matthew Sharsh – 53-Yards-Pass von Conor Miller (PAT Tim Stadelmayr)
7:14 – Julius Klenk – 34-Yards-Pass von Conor Miller (PAT Tim Stadelmayr)
14:14 – Daniel Bohnet – 8-Yards-Pass von Nicklas Yockey (PAT Maximilian Mittasch)
14:21 – Aurieus Minton – 2-Yards-Pass von Conor Miller (PAT Tim Stadelmayr)
21:21 – Jeremias Delgado – 15-Yards-Pass von Nicklas Yockey (PAT Maximilian Mittasch)
21:28 – Aurieus Minton – 40-Yard-Pass von Conor Miller (PAT Tim Stadelmayr)
21:35 – Sam Viera – 53-Yards-Interception-Return (PAT Tim Stadelmayr)
28:35 – Jeremias Delgado – 13-Yards-Pass von Nicklas Yockey (PAT Maximilian Mittasch)
28:42 – Jason-Matthew Sharsh – 25-Yards-Pass von Conor Miller (PAT Tim Stadelmayr)
35:42 – Gabriel Boccella – 90-Yards-Pass von Nicklas Yockey (PAT Maximilian Mittasch)

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