Ein Gründungsdatum vom „Salute to Service“ der NFL gibt es nicht. Die Kampagne entwickelte sich vielmehr über Jahrzehnte hinweg.
Die NFL und die „United Service Organizations“ („USO“, eine gemeinnützige Organisation zur Unterstützung der US-Soldaten und deren Angehörige) arbeiten schon seit mehr als 50 Jahren zusammen. 1966 sandte Commissioner Pete Rozelle eine erste Gruppe von NFL-Spielern und Ex-Sportlern nach Vietnam, um die dort stationierten amerikanischen Soldaten aufzuheitern und ihnen Mut zuzusprechen („good-will-tours“). In dieser Delegation befanden sich Größen wie Johnny Unitas, Bart Starr, Gene Upshaw, Frank Gifford oder Dick Butkus. Zwischen 1966 und 1973 verbrachten immer mal wieder NFL-Spieler einige Wochen auf Fernfeuerbasen, Flugzeugträgern und anderen Militär-Stützpunkten in Südostasien. Daraufhin entwickelte sich auch in den Football-Stadien eine „Salute-to-Service“-Kultur: So waren übergroße US-Fahnen auf den Rängen immer dann zu sehen, wenn US-Streitkräfte in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt waren. Außerdem rief die Fan-Gemeinde zu Spenden für Familien auf, deren Angehörige in Ausübung ihres Militärdienstes gefallen waren.
In den 2000er Jahren kamen zunehmend „Salute-to-Service“-Aktionen der Profi-Football-Liga auf. Gründe dafür waren die Kriege in Afghanistan und im Irak.
Hohe Wellen schlug der Tod des NFL-Spielers Pat Tillman (Arizona Cardinals), der 2004 im Afghanistan-Einsatz – offenbar versehentlich – von den eigenen Kameraden erschossen worden war. Das US-Militär wollte die Todesumstände zunächst vertuschen. Nach jahrelangen Querelen wurde die Wahrheit bröckchenweise zu Tage gefördert. Die amerikanische Öffentlichkeit reagierte auch deshalb so empört darauf, weil Tillman auf einen 3,6-Millionen-Dollar-Vertrag bei den Cardinals verzichtet hatte, um nach den Anschlägen vom 11. September 2001 für ein Jahresgehalt von 18.000 Dollar in die US-Armee einzutreten.
Damit sie noch etwas Positives aus dem tragischen Tod ihres Angehörigen ziehen konnten, gründeten Tillmans Eltern und seine Witwe eine Stiftung, die berufliche Perspektiven von Veteranen sowie Ehepartnern von gefallenen Soldaten etwa durch Stipendien fördert.
Seit dem Jahr 2010 arbeitet diese „Pat Tillman Foundation“ eng mit der NFL-„Salute-to-Service“-Initiative zusammen.
Nicht zuletzt wegen Tillmans Tod und der weiteren knapp 7000 amerikanischen Gefallenen in den Kriegen im Irak und Afghanistan bekam die „Salute-to-Service-Kampagne in den Stadien einen Auftrieb. Die amerikanische Football-Liga und ihre Spielervereinigung reagierten und kooperieren seit 2011, um jeden November bis zum „Veterans Day“ große „Salute-to-Service“- Spendenveranstaltungen auf die Beine zu stellen.
Nach eigenen Angaben hat die NFL seit 2011 mehr als 51 Millionen Dollar Spendengelder für die mit der Kampagne verbundenen Organisationen gesammelt.