Beitragsautor: Jörg Kochs 

Die Geschichte der Minnesota Vikings

Purple People Eater Foto mit Unterschriften
Purple People Eater Foto mit Unterschriften
Bild: Sportsmemorabilia

Purple People Eater und Minnesota Miracle

Wir kommen zum letzten Beitrag, der die NFC North betrifft. Wir kommen zu einem Team, dass immer nah dran war in seiner Geschichte, doch nie den ganz großen Wurf landen konnte. Und es ist auch ein Team, dass in gewisser Weise Pionier war. Zudem geht es um einen Spieler, der eine ungewöhnliche Karriere nach der Karriere gemacht hat und dafür sogar vom US-Präsidenten geehrt wurde.

Hier ist die Geschichte der Minnesota Vikings!

Die Geschichte der Vikings beginnt schon 1959. Bill Boyer, H.P. Skoglund und Max Winter, drei Geschäftsmänner, erwarben die Lizenz für die AFL. Es war eigentlich schon alles bereit für den Einstieg der Minnesota Vikings in die AFL, doch da die NFL zur gleichen Zeit ebenfalls neue Teams suchte, und sie als attraktiver galt, entschied man sich dagegen und gegen in die NFL. Am 27 September 1960 wurde das Team zu den Minnesota Vikings. Das Interesse am neuen Team war durchaus ordentlich, denn gleich im ersten Jahr konnten 26.000 Dauerkarten verkauft werden. Norm von Brocklin war der erste Headcoach des neuen Teams. Die ersten Jahre verliefen jedoch wenig erfolgreich, in den ersten 7 Jahren konnte man kein einziges Mal in die Playoffs einziehen. Der vielleicht größte Erfolg in dieser Zeit war, dass Paul Flatley 1963 Rookie of the Year wurde. Der QB Fran Tarkenton wurde ein Jahr später zum Pro Bowl MVP gewählt. 1968 schaffte man es dann erstmals in die Playoffs, war den Baltimore Colts aber deutlich unterlegen.

1969 sollte dem Team aus Minneapolis der größte Erfolg gelingen, denn man wurde NFL Champion. In den Playoffs hatte man sich gegen die Rams und die Browns durchgesetzt. Bud Grant hatte zwei Jahre zuvor den Posten als Headcoach übernommen und wurde in diesem Jahr zum Coach of the Year gewählt. Er sollte 16 Jahre lang seinen Minnesota Vikings treu bleiben, und dann später noch mal kurz zurückkehren. Im Super Bowl Nummer 4 war Minnesota eigentlich sogar Favorit und sollte die Ehre der NFL wiederherstellen, nachdem im Super Bowl 3 die New York Jets mit einem Sieg über Baltimore für den ersten Titel eines AFL Teams gesorgt hatten. Doch die Kansas City Chiefs hatten etwas dagegen und besiegten Minnesota. Auch im Jahr danach erreichte Minnesota die Playoffs musste sich aber San Francisco geschlagen geben.

Berühmt war Minnesota damals vor allem für seine überragend gute Defensive, die man auch als Purple People Eaters bezeichnete. Das Aushängeschild war DT Alan Page. Neun Mal sollte er es in den Pro Bowl schaffen, 1971 wurde er sogar MVP. Nach seiner Karriere schlug er einen komplett anderen Weg ein und wurde Richter. Im Jahr 2018 wurde er dafür von US-Präsident Donald Trump geehrt und bekam die Presidential Medal of Freedom. 1973 geht es nach erfolgen über die Redskins und Cowboys wieder in den Superbowl, doch gegen die Miami Dolphins ist in dieser Zeit kein Kraut gewachsen. Chuck Foreman wurde zum offensiv Rookie of the Year. Auch 1974 erreicht Minnesota das große Spiel und besiegt auf den Weg dorthin Arizona und die Rams. Diesmal muss man sich Pittsburgh geschlagen geben. Im Jahr darauf wird Fran Tarkenton MVP und offensiv Player of the Year. 1976 erreicht Minnesota zum vierten Mal den Super Bowl, wieder sind Siege über die Redskins und die Rams dabei.

Doch auch dieses Mal gibt es kein Happy End, diesmal jubeln die Raiders. In den nächsten Jahren gelingt nur noch in der verkürzten Saison 1982 ein Playoff Sieg über die Falcons. 1983 schreibt Minnesota in gewisser Weise Geschichte, denn im Preseason Game gegen die St Louis Cardinals spielt man am 6 August 1983 das erste NFL Spiel in London. Nach dieser Saison hört Bud Grant auf, kehrt aber nach einer desaströsen Saison 1984 noch einmal für ein Jahr zurück. In die Playoffs geht’s erst wieder 1987 unter Jerry Burns.

Dort können die Saints und die 49ers geschlagen werden, doch im NFC Championship Game zieht man den Kürzeren gegen die Redskins. In den beiden nächsten Jahren unterliegen die Vikings in der Divisional Round den San Francisco 49ers.

Nach dem Abgang von Randy Moss gab es drei Jahre keine Playoffs für die Vikings

1992 übernimmt dann Dennis Green den Headcoach posten und wird gleich in seinem ersten Jahr zum Trainer des Jahres gekürt. Allerdings funktioniert sein Zauber immer nur in der regulären Saison. Er erreicht in den nächsten fünf Jahren zwar viermal die Playoffs doch immer ist gleich in der Wildcard Round Schluss 1997 gelingt dann endlich mal wieder ein Erfolg in den Playoffs, als die New York Giants besiegt werden können. Doch gegen San Francisco ist wieder einmal Schluss. Die Saison 1998 hätte dann die ganz große Saison für Minnesota werden können. Das Team spielte überragenden Football und stand am Ende der regulären Saison 15 und 1. Lediglich im Tampa Bay hatte es eine unglückliche Niederlage gegeben. Grund für die gute Saison war vor allem Neuzugang Randy Moss. Er wurde OROY. Dennis Green wurde zum zweiten Mal zum Coach des Jahres gekürt. Nach einem mehr als überzeugenden Sieg über die Arizona Cardinals schien es für Minnesota endlich mal zur Krönung zu kommen. Gegen Atlanta hätte man das Spiel gewinnen können, doch Gary Anderson verschossen das entscheidende Field Goal und so zogen die Falcons in den Superbowl.

Im Jahr 2000 stehen die Vikings wieder im NFC Championship Game, es setzt allerdings eine böse 0 zu 41 Klatsche gegen die Giants. Nach einer schwachen Saison endet dann die Ära Dennis Green. Unter seinem Nachfolger Mike Tice gelingt in den nächsten vier Jahren lediglich eine Playoff Teilnahme, dort schlägt man allerdings ausgerechnet die Packers. In der Woche danach ist die Saison jedoch nach einer Niederlage gegen die Eagles beendet. 2004 verlässt dann Randy Moss das Team und Minnesota kommt erstmal 3 Jahre lang nicht in die Playoffs. Allerdings verstärkt man sich gut mit Adrian Peterson, der gleich mal OROY wird. 2009 schockt das Team in lila dann die komplette Football Welt, denn Brett Favre, die große Legende der verhassten Green Bay Packers, wechselt nach Minnesota. Es sei jedoch angemerkt, dass er nicht direkt von Wisconsin nach Minnesota ging, sondern eine Saison bei den New York Jets spielte. Da fällt mir ein wohin wollte Aaron Rodgers noch mal wechseln…

Und es scheint so, als könnte ausgerechnet er Minnesota zum großen Wurf verhelfen. Er spielt eine starke Saison und führt das Team zu einem zwölf und vier Rekord und einem überzeugenden Sieg über die Cowboys. Im NFC Championship Game verliert das Team jedoch auf dramatische Art gegen den New Orleans Saints. Wahrscheinlich sind die Vikings Fans im Nachhinein noch wütender gewesen, da man ja weiß dass dieses Spiel unter durchaus kontroversen Umständen stattgefunden hat. In den nächsten fünf Jahren gelingt nur noch eine Playoff Teilnahme, wo das Team gegen die Packers verliert. Adrian Peterson wird 2012 MVP. 2015 unterliegt Minnesota den Seattle Seahawks unglücklich durch ein vergebenes Field Goal.

Einmal noch sorgen die Vikings für Furore, im Jahr 2017 spielt das Team unter Mike Zimmer eine gute Saison, gewinnt 13 Spiele und trifft in den Playoffs auf die Saints. Und zumindest ein bisschen können die Vikings an diesem Tag Rache nehmen. Kurz vor Schluss liegt Minnesota zurück und braucht dringend einen Touchdown, beim letzten Pass der Vikings laufen die Saints Verteidiger sich gegenseitig über den Haufen und ermöglichen Stefon Diggs den Sieg bringenden Touchdown.

Dieses Spiel gilt als Minnesota Miracle. Hätte Minnesota auch das NFC Championship Game gegen die Eagles gewonnen, hätte man den Superbowl zu Hause spielen dürfen, doch die Eagels waren in dieser Saison einfach nicht aufzuhalten. Seitdem gab es nur noch einen Playoff Sieg, ebenfalls gegen New Orleans. Nach der Saison 2021 musste Mike Zimmer gehen. 2022 wird Justin Jefferson zum OPOY und gegen Indianapolis schreibt man Geschichte, denn man schafft es nach einem 0:33 Rückstand noch das Spiel zu gewinnen.

Besondere Spieler:

DT Alan Page

WR Cris Carter

DE Carl Eller

WR Randy Moss

QB Fran Tarkenton

Tags: Minnesota Vikings, News, NFL

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