Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1984

Dan Marino (13) Super Bowl XIX
Dan Marino (13) Super Bowl XIX
Foto: imago

Die San Francisco 49ers gewinnen Super Bowl XIX (19)

Wir haben mal wieder eine neue Folge NFL History für euch. Heute sind wir im Jahr 1984. Richard von Weizsäcker wird am 1 Juli Bundespräsident und in Liechtenstein gibt es eine Abstimmung, bei der die Männer darüber abstimmen, ob Frauen wählen dürfen. Am Ende gibt es eine knappe Mehrheit dafür. Ronald Reagan gewinnt die Präsidentschaftswahlen in den USA. Und Frankreich wird im eigenen Land mit einem überragenden Michel Platini Europameister.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Die NFL geht in ihre 65. Saison und es gibt einen Umzug. Die Colts ziehen von Baltimore nach Indiana. Sie sind nun die Indianapolis Colts. Trauer gibt es bei den Miami Dolphins schon vor Saisonbeginn, David Overstreet wird bei einem Verkehrsunfall am 24 Juni getötet. Terry Bradshaw beendet am 24 Juli 1984 seine Karriere.

Der Draft findet am 1./2. Mai 1984 im Omni Park Central Hotel in New York statt. Die Patriots dürfen sich als erstes jemanden aussuchen und entscheiden sich für WR Irving Fryar. Er ist keine schlechte Wahl, er kommt fünf Mal in den Pro Bowl und ins Team der Patriots der 80er Jahre. Später spielt er noch für Miami, Philadelphia und Washington.

In der AFC East spielen immer noch die vier Teams, die diese Division heute bilden, sowie die Colts. Nur eben jetzt die Indianapolis Colts. Miami dominiert die Saison nach Belieben und gewinnt 14 Spiele. Lange Zeit scheint sogar eine perfekte Saison möglich, dann leistet man sich einen Ausrutscher in San Diego. Überragender Mann bei den Dolphins ist Dan Marino. Er steht in dieser Saison mehrere Rekorde auf. Die meisten Passing Yards (5084), die meisten Passing Touchdowns in einer Saison (48) sowie die meisten vollständigen Pässe in einer Saison (362). Aber er ist nicht der einzige Delfin, der eine überragende Saison spielt. WR Mark Clayton kann 18 Touchdown Pässe fangen. Auch das ist Rekord. Uwe von Schamann gelingt ebenfalls ein Rekord für die meisten Extrapunkte in einer Saison. 66 mal bei 70 versuchen ist er erfolgreich.

In der AFC Central spielen die Houston Oilers, Cleveland Browns, Cincinnati Bengals und die Steelers. Pittsburgh gewinnt die Division knapp vor Cincinnati. Die Bengals scheitern vor allem an ihrem schwachen Start. 6 der ersten 7 Spiele werden verloren, von den restlichen 9 dann nur noch zwei.

Die stärkste Division ist die AFC West. Denver sichert sich mit 13 Siegen Platz 1 vor Seattle mit 12 und auch die Raiders mit 11 erfolgen kommen in die Playoffs. Die Chargers spielen zwar keine gute Saison, aber Charlie Joiner stellt einen Rekord auf, denn es gelingt ihm 657 Pässe zu fangen.

In der NFC East setzen sich die Redskins mit 11 Siegen durch. Richtig eng ist es dahinter, die Giants, die Cardinals und die Cowboys kommen alle auf neun Siege, am Ende setzen sich die Giants durch, weil sie in den Spielen untereinander die beste Bilanz hatten. Und das ist wichtig, denn so kommen die New Yorker in die Playoffs.

Die NFC Central wird von den Chicago Bears dominiert. Walter Payton wird in dieser Saison den Rekord für die meisten Yards in der Karriere aufstellen. Die Packers starten zwar mit einem Sieg, verlieren dann aber siebenmal in Folge, so bringen die sieben Siege in den letzten acht Spielen nichts mehr.

In der NFC West hold San Francisco überragende 15 Siege. Das war noch nie einem anderen Team gelungen, denn als die Miami Dolphins ihre perfekte Saison hatten, gab es nur 14 Spiele. Die einzige Niederlage erlaubt sich Miami in Woche 7 knapp im eigenen Stadion gegen die Pittsburgh Steelers. Die Rams kommen ebenfalls in die Playoffs. Und auch die Rams können einen Rekord für sich beanspruchen, Eric Dickerson läuft für 2105 Yards in dieser Saison, das ist zum damaligen Zeitpunkt Bestwert.

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Für Dolphins Quarterback Dan Marino sollte dies trotz aller Rekorde seine einzige Super Bowl Teilnahme bleiben

Die Playoffs haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Es qualifizieren sich aus beiden Conferences jeweils fünf Teams, nämlich die drei Sieger der Divisionen sowie die zwei besten Teams, denen das nicht gelungen ist.

In der Wildcardround gelingt es in der AFC den Seahawks die Raiders mit 13:7 zu besiegen.

In der NFC werfen die Giants die Rams raus 16:13.

In der Divisionalround besiegen die Steelers die Broncos 24:17. Miami verprügelt locker Seattle mit 31 : 10. In der NFC setzen sich die Bears knapp bei den Redskins durch mit 23:19 und San Francisco besiegt die Giants 21:10.

Im AFC Championship Game setzen sich die Dolphins relativ locker mit 45: 28 gegen die Pittsburgh Steelers durch. In der NFC ist die Sache sogar noch klarer San Francisco lässt Chicago beim 23:0 nicht den Hauch einer Chance.

So kommt es im Super Bowl XIX (19) zum Duell der beiden besten Teams des Jahres, die Miami Dolphins treffen auf die San Francisco 49ers. Das Team aus Kalifornien ist um 3,5 Punkte Favorit. Gespielt wird übrigens auch in Kalifornien, genauer genommen im Stanford Stadium in Palo Alto. 84059 Zuschauer sind im Stadion. Es ist der 20 Januar 1985. Die Nationalhymne wird vom San Francisco Boys Chorus und dem San Francisco Girls Chorus gesungen. Den Coin Toss führt Ronald Reagan aus. In der Halbzeit treten World of Children Dreams with the United States Air Force auf. Ein Werbespot kostet 525.000 $.

Miami erwischt den besseren Start und geht durch ein Field Goal von Uwe von Schamann aus 37 Yards in Führung. 3:0 Miami.

San Francisco findet allerdings die richtige Antwort und Joe Montana bedient für 33 Yards Carl Monroe zum Touchdown. 7:3 San Francisco.

Doch noch im ersten Quarter geht Miami wieder in Führung. Dan Marino bedient Dan Johnson für zwei Yards zum Touchdown. 10:7 Miami.

Im zweiten Quarter übernimmt San Francisco wieder die Führung, Roger Craig fängt einen Touchdown Pass von Joe Montana über 8 Yards. 14:10 49ers

Mit einem Lauf über 6 Yards in die Endzone erhöht Joe Montana per Touchdown selber auf 21: 10. San Francisco dreht jetzt auf und Roger Craig läuft für zwei Yards in die Endzone und stellt auf 28:10. Miami gibt sich noch nicht auf und immerhin gelingen vor der Pause noch zwei Field Goals. Erst trifft Uwe von Schamann aus 31, dann aus 30 Yards. Zur Halbzeit steht es so 28:16 für San Francisco.

Im dritten Quarter macht San Francisco dann aber alles klar. Ray Wersching besorgt zunächst per Field Goal aus 27 Yards das 31: 16 und später ist es erneut Roger Craig, der einen Touchdown landen kann, er bekommt ein Zuspiel von Joe Montana über 16 Yards. 38:16 San Francisco.

Somit gewinnen die 49ers den Superbowl. Super Bowl MVP wird John Montana und MVP der regulären Saison wird Dan Marino. Coach of the Year wird Chuck Knox von den Seattle Seahawks.

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