Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1997

Terrel Davis (30) Super Bowl XXXII
Foto: imago

1997 zogen die Houston Oilers nach Tennessee

Heute sind wir im Jahr 1997. Borussia Dortmund gewinnt durch ein 3:1 gegen Juventus Turin völlig überraschend die Champions League. Und das ausgerechnet in München. Und vergessen ist der Ausruf von Kommentator Marcel Reif: Ricken….lupfen jetzt….jaaaaaa.

Ganz Großbritannien und eigentlich auch der Rest der Welt steht unter Schock, als Prinzessin Diana bei einem Verkehrsunfall in Paris stirbt. Immer mal wieder gibt es Gerüchte bzw. Verschwörungstheorien, dass es sich hierbei um einen Mord gehandelt haben könnte, Beweise dafür gibt es nicht wirklich. In den amerikanischen Kinos läuft der Film Titanic und am 26. Juni 1997 erschienen Harry Potter und der Stein der Weisen. Harry Potter und Titanic, zwei Franchise ist, die genau zwei Dinge miteinander gemeinsam haben, erstens sie sind mega erfolgreich und zweitens ich kann absolut nicht verstehen warum.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Es war die 78. Saison in der Geschichte der NFL. Die Houston Oilers zogen nach Tennessee. Hier traten sie zunächst unter dem Namen Tennessee Oilers an.

Der NFL Draft 1997 fand am 19. und 20. April in New York im Theater at Madison Square Garden statt. Die St. Louis Rams durften sich als erstes jemanden aussuchen und entschieden sich für Orlando Pace. Er war Offensive Tackle. Und tatsächlich war das eine gute Wahl, er konnte mit den Rams einmal den Superbowl gewinnen und kam 7 mal in den Pro Bowl. Zudem steht er im NFL Team der 2000er Jahre. Pace verbrachte fast seine gesamte Karriere bei den Rams, nur ganz am Ende spielte er noch mal ein Jahr für Chicago.

In der AFC East erwischten die Indianapolis Colts ein mieses Jahr und konnten nur drei Spiele gewinnen. Buffalo brachte es auf sechs Siege. Die Jets, Miami und New England kämpften um den Titel in der Division. Die Gang Green verlor drei der letzten vier Spiele und verpasste am Ende sogar noch die Playoffs. Miami konnte sich mit 9 Siegen zwar für die Playoffs qualifizieren, verlor aber am letzten Spieltag das Endspiel gegen die Patriots um den Sieg in der Division. Den sicherte sich das Team aus der Nähe von Boston mit 10 Siegen.

Die AFC Central war ein Zweikampf. Die Ravens mit sechs Siegen, Cincinnati mit sieben erfolgen und Tennessee mit acht spielten keine große Rolle. Der historisch erste Erfolg für die Tennessee Oilers gelang gleich in Woche 1 gegen die Raiders. Um den Sieg in der Division kämpften Jacksonville und Pittsburgh. Am Ende hatten die Steelers mit 11 Siegen ganz knapp die Nase vorn.

Auch die AFC West war ein Zweikampf. San Diego und die Raiders konnten nur jeweils vier Spiele gewinnen, Seattle 8. Kansas City und die Broncos lieferten sich dagegen einen heißen Zweikampf. Lange Zeit hatte das Team aus Colorado die Nase vorn, doch dann verlor es in Woche 15 und 16 zweimal in Folge, während die Chiefs die letzten sechs Spiele in Serie alle gewinnen konnten.  Beide Teams kamen in die Playoffs.

Nicht besonders stark in diesem Jahr war die NFC East. Arizona konnte nur vier Spiele gewinnen, die Cowboys und Philadelphia jeweils sechs. Die Redskins brachten es immerhin auf acht Siege, doch die Division und damit auch den einzigen Playoff Platz in der NFC East in diesem Jahr sicherte sich New York mit 10 Siegen.

Ganz anders war die NFC Central. Vier der fünf Teams konnten sich für die Playoffs qualifizieren. Chicago mit vier Siegen verpasste sie als einziges Team, Minnesota und Detroit mit jeweils 9 Siegen sowie Tampa Bay mit 10 waren locker drin. Ganz locker gewann aber Green Bay mit 13 erfolgen die Division.

Noch deutlicher war die NFC West. Die Rams brachten es auf fünf Siege. 6 Mal konnte New Orleans ein Spiel für sich entscheiden, Atlanta und Carolina gelang das jeweils sieben Mal. Nicht im Ansatz genug für die Playoffs. San Francisco marschierte locker durch mit 13 Siegen.

In der AFC Wildcardround konnten sich die Broncos 42:17 gegen Jacksonville durchsetzen.

Die Patriots hatten wenig Mühe mit den Dolphins und gewannen 17:3.

In der NFC Wildcardround konnte sich Minnesota etwas überraschend bei den Giants durchsetzen 23:22.

Tampa Bay eliminierte Detroit 20:10.

In der AFC Divisionalround gewannen die Broncos bei den Chiefs 14:10. Die Steelers setzten sich 7:6 gegen die Patriots durch.

In der NFC Divisionalround gelang San Francisco ein lockerer Sieg über Minnesota 38:22. Und Green Bay eliminierte Tampa Bay 21:7.

Im AFC Championship Game gewannen die Broncos überraschend in Pittsburgh 24:21.

Im NFC Championship Game konnte sich Titel Verteidiger Green Bay in San Francisco 23:10 behaupten.

Passende Fanartikel

Die Denver Broncos waren seit Super Bowl XVIII das erste AFC Team, was diesen gewinnen konnte.

Im Super Bowl XXXII (32) trafen also die Green Bay Packers auf die Denver Broncos. Gespielt wurde am 25. Januar 1998 im Qualcomm Stadium in San Diego. Green Bay als Titel Verteidiger war um 11 Punkte Favorit. 68.912 Zuschauer waren im Stadion und eine Künstlerin namens Jewel sang die Nationalhymne. Den Coin Toss nahmen Joe Gibbs, Doug Williams und Eddie Robinson vor. In der Halbzeit traten Boys II Men, Smokey Robinson, The Temptations und Queen Latifah sowie Martha Reeves auf. Ein Werbespot kostete 1,3 Millionen Dollar.

Green Bay erwischte den besseren Start. Antonio Freeman konnte einen Touchdown Pass von Brett Favre über 22 Yards fangen. 7:0 Packers.

Aber die Broncos hatten eine Antwort. Terrell Davis lief für ein Yard in die Endzone zum Touchdown. 7:7.

Im zweiten Quarter brachte John Elway sein Team mit einem Lauf über ein Yard zum Touchdown sogar in Führung. 14:7 Denver Broncos.

Dann gelang auch noch ein Field Goal aus 51 Yards von Jason Elam 17:7.

Green Bay kämpfte sich wieder ran, Mark Chmura konnte einen Ball über 6 Yards fangen und sorgte für einen Touchdown. Zur Halbzeitstand ist damit 17:14 für Denver.

13 Jahre lang hatte kein Team aus der AFC mehr den Superbowl gewonnen. Sollte sich das heute ändern?

Green Bay erwischte den besseren Start in Hälfte 2. Ryan Longwell gelang ein Field Goal aus 27 Yards zum 17:17 Ausgleich.

Doch die Broncos gingen wieder in Führung. Terrell Davis lief für ein Yard in die Endzone und sorgte für den nächsten Touchdown. 24:17 Broncos.

Im letzten Quarter konnte Green Bay wieder ausgleichen. Antonio Freeman nutzte einen Pass über 13 Yards von Brett Favre zum Touchdown. 24:24.

Die Entscheidung fiel dann knapp zwei Minuten vor Schluss, als den Broncos der entscheidende Touchdown gelangen. Wieder war es Terrell Davis, der für ein Yard in die Endzone lief. 31:24 Broncos.

Damit war das Team aus Colorado das erste AFC Team seit Super Bowl 18, das den Superbowl gewinnen konnte.

Super Bowl MVP war Terrell Davis. Brett Favre von den Packers und Barry Sanders von den Detroit Lions gewannen beide zusammen den MVP Award.

Coach of the Year wurde Jim Fassel von den New York Giants

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