Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 2010

Jordy Nelson (87) und Troy Polamalu (43) Super Bowl XLV.
Foto: imago

Aaron Rodgers führt die Green Bay Packers zum Super Bowl

Wir haben mal wieder Freitag und das kann nichts anderes heißen, als dass wir eine neue Folge NFL History haben. Heute sind wir im Jahr 2010.

Spanien wird Fußball-Weltmeister und besiegt auf dem Weg dorthin unter anderem Deutschland im Halbfinale. Sebastian Vettel wird in einem dramatischen Finale zum ersten Mal Formel 1 Weltmeister, es kommt zu einer schweren Ölkatastrophe auf der Bohrinsel Deepwater Horizon und in Duisburg kommt es zur Katastrophe bei der Loveparade. Aufgrund einer schlechten Planung und Fehlern bei der Einsatzleitung wurden 21 Menschen getötet. Die Loveparade wird nie wieder stattfinden.

Es ist eine schwierige Überleitung, aber natürlich wurde auch im Jahr 2010 Football gespielt. Mit 23 Stimmen beschlossen die Eigentümer den Tarifvertrag mit der Spielergewerkschaft zu kündigen. Da zunächst kein neuer Vertrag abgeschlossen werden konnte, gab es in dieser Saison keinen Salary Cap. Dieses Thema sollte auch in der kommenden Offseason ein wichtiges Thema sein. Die Chicago Bears mussten am 17. Januar 2010 den Tod ihres DE Gaines Adams nach einer Herzattacke im Alter von 26 Jahren hinnehmen.

Der Draft fand vom 22. bis 24. April in der Radio City Music Hall in New York statt. Es war der 75 Draft der Geschichte. Die Rams durften sich als erstes einen Spieler aussuchen und nahmen Quarterback San Bradford. Er sollte im ersten Jahr Offensive Rookie of the Year werden, konnte danach aber die Erwartungen nicht mehr erfüllen. Später spielte er noch für Philadelphia, Minnesota und Arizona.

In der AFC East hatte Buffalo ein schwaches Jahr und konnte nur vier Spiele gewinnen. Die ersten acht wurden sogar alle verloren. Miami war immerhin bei sieben Erfolgen. Ein schlechter Endspurt mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen zerstörte die Playoff Hoffnungen. Die New York Jets qualifizierten sich in diesem Jahr für die Playoffs. Das war das erste Mal seit der Saison 2001/2002 das ihnen das gelungen ist, noch schlimmer ist, es ist bis heute das letzte Mal, dass ihnen das gelungen ist. Insgesamt elf Siege holten die New Yorker. Das Maß aller Dinge waren die Patriots. 14 Mal konnte das Team von Bill Belichick gewinnen nur bei den Chats und bei den Browns gab es Niederlagen.

Die AFC North war eine Zweiklassengesellschaft. Cincinnati konnte nur vier Spiele gewinnen. Zwischen Woche vier und Woche 14 setzte es zehn Niederlagen in Serie. Cleveland konnte fünf Mal triumphieren. Nur der Start war ziemlich schlecht, 5 der ersten 6 Partien gingen verloren. Die Ravens holten sich zwölf Siege. Unter anderem konnten sechs der letzten sieben Spiele gewonnen werden. Das reichte aber nicht ganz für den Sieg in der Division, den holten sich die Steelers. Auch sie gewannen sechs der letzten sieben Spiele. Und auch das Team aus Pittsburgh hatte 12 Siege, aber die etwas bessere Bilanz in der Division. Es war übrigens die erste Saison, in der am letzten Spieltag nur Spiele innerhalb der Division stattfanden.

Die AFC South war nicht besonders stark. Die Titans brachten es auf 6 gewonnene Spiele. Nach einem guten Start mit fünf Siegen aus dem ersten sieben Spielen setzte es sechs Niederlagen in Folge. Houston hatte ebenfalls sechs Spiele gewonnen doch zwischen Woche 8 und Wochen 16 konnte nur eines von 9 Spielen gewonnen werden. Bei den Jaguars lief es etwas besser. Acht Mal konnte das Team aus Florida gewinnen. Auch die Playoffs wären drin gewesen, wären nicht die letzten drei Spiele alle verloren worden. Den Sieg in der Division holte sich Indianapolis. Abgesehen von einer Schwäche Periode von Woche 11 bis 13, als es drei Niederlagen in Folge gab, war das Team von Peyton Manning sehr souverän.

Ziemlich eng ging es in der AFC West zu. Das galt allerdings nicht für die Denver Broncos. Das Team aus Colorado hatte eine miese Saison und war nur viermal erfolgreich. Von Woche 5 bis Woche 15 gab es in zehn Spielen nur einen Sieg. Die Raiders brachten es immerhin auf acht Siege. Doch für die Playoffs waren sie zu unkonstant. Die Chargers holten sich 9 Erfolge. Nach einem schlechten Start machte eine starke Serie von 6 Siegen aus sieben Spielen zwischen Woche 8 und 15 Hoffnung. Doch es reicht am Ende nicht. Den Sieg in der Division mit 10 Siegen holten sich die Chiefs. KC verloren nie mehr als zwei Spiele in Folge.

Die NFC East kannte zwei mäßige und zwei ganz gute Teams. Washington holte 6 Siege. Ein schlechter Endspurt mit fünf Niederlagen aus dem letzten sechs Spielen kostete die Chance auf die Playoff. Die verpassten auch die Cowboys. Auch Americas Team konnte nur 6 Spiele gewinnen. Es sollte übrigens diese Saison sein, in der Jason Garrett Headcoach in Texas wurde. Die Giants konnten 10 Spiele gewinnen. Doch das sollte nicht für die Playoffs reichen, entscheidend dabei war eine Niederlage gegen die Packers am vorletzten Spieltag. Philadelphia konnte ebenfalls 10 Spiele gewinnen, das reichte für den Sieg in der Division, weil beide Spiele gegen die Giants gewonnen werden konnten. Eine richtig gute Phase hatte das Team zwischen Woche 9 und 15, als sechs der sieben Spiele gewonnen wurden.

In der NFC North musste sich Minnesota mit gerade einmal sechs erfolgen begnügen. Das war besonders bitter, weil es sich um die Jubiläumssaison der Wikinger handelte. Drei Niederlagen in den letzten vier Spielen nahmen nach einer bis dahin schon nicht besonders guten Saison die letzte Chance auf die Playoffs. Nicht wirklich besser lief es für Detroit. Ebenfalls sechs Spiele konnten gewonnen werden. Immerhin konnten die letzten vier Spiele in Serie gewonnen werden, was ein bisschen Hoffnung für die Zukunft gab.

Green Bay kam mit 10 Siegen gerade so in die Playoffs. Entscheidend war der Sieg am vorletzten Spieltag im direkten Duell mit den New York Giants, dadurch hatte man am Ende den Tie-Breaker gegenüber den New Yorkern. Den Sieg in der Division holte sich aber Chicago mit 11 Erfolgen.  Die Bears waren abgesehen von einer kleinen Schwächephase zwischen Woche 4 und 7 ziemlich stark.

Die NFC South hatte das schlechteste Team in der Saison. Carolina konnte gerade einmal zwei Spiele gewinnen. Ein Sieg über San Francisco und einer über Arizona verhinderten die komplette Blamage. Tampa Bay konnte 10 Spiele gewinnen, qualifizierte sich aber nicht für die Playoffs. Eine kleine Negativphase von Woche 12 bis Woche 15 kostete die Playoffs. New Orleans konnte mit 11 Siegen das Ticket für die Playoffs lösen. Nach eher mäßigem Start gab es zwischen Woche 8 und 14 6 Siege in Folge. Den Sieg in der Division holte sich aber der Erzrivale aus Atlanta. 13 Mal waren die Falcons erfolgreich. Darunter gab es zwischen Woche 7 und 15 gleich 8 Siege in Serie.

Die NFC West war in diesem Jahr ein ziemliches Dumpster Fire. Kein einziges Team hatte eine positive Bilanz, nicht einmal eine ausgeglichene. Arizona war das schwächste dieser schwachen Teams und konnte nur fünf Spiele gewinnen. Zwischenzeitlich verloren die Cardinals 7 Mal in Folge. Die 49ers waren immerhin bei sechs Siegen, doch schon der Staat war eine Katastrophe 6 der ersten 7 Spiele gingen verloren. Während der ganzen Saison hat es San Francisco nie mehr als zwei Siege in Folge. Die Rams brachten es auf 7 Siege. Sie hätten am letzten Spieltag die Playoffs klar machen können, verloren aber das Endspiel gegen Seattle. Und so kamen die Seahawks tatsächlich in die Playoffs, obwohl sie ebenfalls nur sieben Spiele gewinnen konnten. Dabei hatten sie zwischen Woche 14 und Woche 16 dreimal in Folge verloren, doch weil die anderen eben auch nichts zustande brachten, erreichte der Sieg im Endspiel in Woche 17 gegen die Rams. Seattle schrieb damit übrigens Geschichte, denn es war das erste Team, das mit einer negativen Bilanz in die Playoffs einzog.

In der AFC Wildcardround konnten die Jets sich etwas überraschend in Indianapolis durchsetzen mit 17:16. Die Ravens macht einen kurzen Prozess mit den Chiefs und gewannen 30:7.

In der NFC Wildcardround eliminierte Green Bay etwas überraschend Philadelphia 21:16

Seattle, das ja nur eine negative Bilanz hatte, schaffte tatsächlich die Überraschung und bezwang New Orleans 41:36.

In der AFC Divisionalround gelang den Jets die ganz große Sensation und ein Sieg bei den Patriots mit 28:21.

Pittsburgh gelangt der Sieg im Derby gegen Baltimore mit 31:24.

In der NFC Divisionalround holte sich Green Bay einen deutlichen Sieg in Atlanta mit 48:21. Chicago konnte sich gegen Seattle 35:24 behaupten.

Im AFC Championship Game gelang Pittsburgh ein 24: 19 Erfolg über die New York Jets.

Die Green Bay Packers setzten ihren Siegeslauf fort und gewannen das Derby in Chicago 21:14.

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Im Super Bowl XLV (45) kostete ein Werbespot 3 Mio. Dollar

Das bedeutete für Super Bowl XLV (45) Green Bay Packers gegen Pittsburgh Steelers. Gespielt wurde am 6. Februar 2011 im Cowboys Stadium in Arlington. 103.219 Menschen waren im Stadion. Pittsburgh war um drei Punkte Favorit. Christina Aguilera sang die Nationalhymne und Deion Sanders nahm den Coin Toss vor. In der Halbzeit traten die Black Eyed Peas, Usher und Slash auf. Ein Werbespot kostete 3 Millionen Dollar.

Green Bay startete richtig gut. Aaron Rodgers bediente für 29 Yards Jordy Nelson zum Touchdown. 7:0 Packers. Und nach einer Interception konnte Nick Collins den Ball für die Packers 37 Yards zurücktragen zum nächsten Touchdown. 14:0 nach dem ersten Quarter.

Pittsburgh gelang durch Shaun Suisham ein Field Goal aus 33 Yards. 14:3. Doch Green Bay war unbeeindruckt, Rodgers mit einem Pass für 21 Yards auf Greg Jennings. Touchdown Packers. 21:3. Noch vor der Pause fand Ben Roethlisberger Hines Ward für 8 Yards zum Touchdown und brachte die Steelers ein bisschen ran. 21:10 Green Bay zur Pause. Im dritten Quarter lief Rashard Mendenhall den Ball für 8 Yards in die Endzone zum Touchdown für die Steelers. Plötzlich war Pittsburgh dran. Es stand nur noch 21:17.

Doch im letzten Quarter zur Green Bay zunächst wieder weg. Rodgers erneut auf Jennings, diesmal für 8 Yards wieder Touchdown. 28:17.

Pittsburgh gab nicht auf und Roethlisberger konnte für 25 Yards Mike Wallace zum Touchdown bedienen. Und weil die 2 Point Conversion gut war, waren die Pittsburgh Steelers plötzlich nur noch drei Punkte hinten. 28:25.

Green Bay gelang noch ein Field Goal von Mason Crosby aus 23 Yards. 31:25. Pittsburgh bekam zwar noch mal den Ball, konnte daraus aber nichts mehr machen.

Die Green Bay Packers gewannen den Super Bowl. Super Bowl MVP wurde Aaron Rodgers. MVP der regulären Saison wurde Tom Brady und Bill Belichick wurde Coach of the Year.

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