Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL Sunday Round Up Week 3

De Von Achane (28) und Raheem Mostert (31) Miami Dolphins feiern ihre Touchdowns
Foto: imago

NFL Woche 3 brachte einige interessante Spiele und eine ganz klare Ansage aus Miami.

Miami Dolphins 70:20 Denver Broncos

Was bitteschön war das denn? In Tierfilmen werden Delfine ja immer als sehr liebevoll, verspielt und süß dargestellt . Ich glaube, nachdem was die Miami Dolphins mit den Denver Broncos angestellt haben, sollte man darüber noch mal nachdenken. Das war wirklich böse. 735 Yards, 376 Passing Yards, 359 Rushing Yards, 30 First Downs. Tua Tagovailoa brachte 23 seiner 26 Pässe für 309 Yards und vier Touchdowns an. Rookie RB Devon Achane lies mal eben so für 203 Yards und zwei Touchdowns. Ich könnte jetzt sagen, dass das die größte Demütigung eines Gegners in der Geschichte der NFL war, aber in der NFL Saison 1940, die ihr natürlich auch hier auf Amfoo.de finden könnt, gab es noch eine größere Demütigung. In der ganzen Geschichte der NFL, gab es aber nur zwei Teams, die in einem Spiel mehr Punkte erzielten als heute die Miami Dolphins. Die Dolphins hätten diese alten Rekorde sogar noch mit einem Fieldgoal brechen können, aber Headcoach Mike McDaniel ließ seine Offense lieber abknien. „Es fühlte sich an, als würden wir Punkte und einen Rekord jagen – das ist nicht das, wofür wir zum Spiel gekommen sind“, begründete McDaniel im Anschluss seine Entscheidung und ergänzte, „die Botschaft, die ich dachte, dass es senden würde, war nicht wirklich im Einklang mit meiner Sicht der Dinge.“ Mit dieser Entscheidung wollte McDaniel auch für viel für „gutes Karma“ in seinem Team sorgen, die Dolphins scheinen diese Saison noch einiges vor zu haben.

Die Leistung von Denver war eine absolute Frechheit. So darf sich ein Team einfach nicht präsentieren in der NFL. Russell Wilson hatte 23 von 38, 36 Yards, einen Touchdown und eine Interception. Aber wie man 70 Punkte zulassen kann, ist schlicht unglaublich. Sean Payton wird sich wohl eine harte Trainingswoche für seine Spieler einfallen lassen.

Auf Miami wartet nun der Kracher auswärts in Buffalo die Broncos reisen nach Chicago, was wohl ein Krisenduell werden könnte.

 

Cleveland Browns 27:3 Tennessee Titans

Klarer und völlig verdienter Sieg der Browns. Aufgrund ihrer starken Defensive kam das Team aus Ohio zum zweiten Saisonsieg. Sie dominierten die schwache Offensive des Teams aus Nashville deutlich. Cleveland ließ nur 93 Yards und lächerliche sechs First Downs zu. DeShaun Watson spielte verbessert und hatte 27 von 33, für 289 Yards und zwei Touchdowns. Bei Tennessee ging mal wieder überhaupt nichts in der Offensive. Ryan Tannehill konnte die starke Leistung letzte Woche gegen die Chargers nicht bestätigen. Er hatte 13 von 25 für 104 Yards. Und auch Derrick Henry enttäuschte mit gerade einmal 20 Rushing Yards. Überhaupt konnten nur zwei Spieler der Titans Yards durch den Lauf erzielen. Cleveland spielt nächste Woche zu Hause gegen Baltimore, Tennessee spielt ebenfalls zu Hause gegen Cincinnati.

 

Washington Commanders 3:37 Buffalo Bills

Wie tötet man eigentlich gerade vorsichtig aufkommende Euphorie sofort wieder ab? Darüber sollte die Offensive der Commanders ein Buch schreiben, denn nach zwei Siegen zum Start war die Leistung gegen Buffalo eine absolute Frechheit. Sam Howell unterliefen gleich vier Interceptions, es lag aber nicht nur an dem Jungen Quarterback. Er wurde von seiner O Line auch gnadenlos im Stich gelassen. 9 mal wurde er gesacked. Die Defensive konnte die Fehler der Offensive nicht ausbaden. Dabei hielt sie Josh Allen bei einer Bewertung von gerade einmal 79,9. Der Quarterback der Gäste kam auf 20/32, 218 Yards , einen Touchdown und eine Interception. So richtig überzeugte er eigentlich nicht. Ganz anders dagegen RB James Cook. Er lief für 98 Yards und Wide Receiver Stefon Diggs konnte acht Bälle für 111 Yards fangen. Stark zudem LB Terrell Bernard mit 2 Sacks und einer Interception. Für Washington geht es nun in Philadelphia weiter, Buffalo hat einen harten Test gegen Miami vor der Brust.

 

Detroit Lions 20:6 Atlanta Falcons

Detroit kann also auch mit einer unspektakulären Leistung. Nach dem überraschenden Sieg in Kansas City mit einigen mutigen Plays und einer etwas unnötigen Niederlage gegen Seattle mit etwas zu mutigen Plays gab es diese Woche eine fast schon biedere Leistung gegen die Falcons. Aufgrund einer starken Defensive reichte das aber. Rookie DB Brian Branch überzeugte mit 11 Tackles. Jared Goff hatte 22 von 32, 243 Yards, einen Touchdown und eine Interception. Atlanta leidet weiter unter seinem zu schwachen Quarterback Desmond Ridder. Man merkt einfach immer mehr, dass er kein Franchise Quarterback ist. Aber auch das Laufspiel funktioniert nicht wirklich, es gab gerade einmal 44 Yards durch den Run. Dabei wäre Detroit diese Woche definitiv zu knacken gewesen. Für die Detroit Lions geht es nun weiter mit einem wichtigen Auswärtsspiel am Donnerstag in Green Bay. Atlanta reist nach Jacksonville.

 

Jacksonville Jaguars 17:37 Houston Texans

 Die Jaguars bleiben irgendwie bieder. Nach einem mühevollen Sieg über Indianapolis und einer im zustande kommen ziemlich unnötigen Niederlage gegen Kansas City gab es nun eine ziemlich verdiente Niederlage gegen die Houston Texans. Trevor Lawrence war solide, mit 27 von 40, 279 Yards und einem Touchdown sowie einer Interception. Aber in der Defensive machte man einfach vollkommen unnötige Fehler und kassierte teilweise richtig dumme Punkte. Die Texaner haben so etwas wie einen lieblingsgegner, denn der Erfolg in Jacksonville war bereits der sechste in Folge beim Divisionsrivalen. Ein kurioses Highlight setzte Andrew Beck. Als er einen Punt returnen wollte, fumbelte er zunächst, eroberte den Ball dann aber wieder zurück und lief ihn zum Touchdown in die Endzone. C.J. Stroud ist so langsam in der Liga angekommen und hatte 20 von 30, 280 Yards und zwei Touchdowns. Das war übrigens das, was ich meinte als ich die Houston Texans in der Saisonvorschau so gelobt habe. Ich glaube tatsächlich, dass dieses Team Potenzial hat, es aber noch ein bisschen Zeit benötigt. Für Jacksonville geht es nun zu Hause gegen Atlanta, die Texans haben ebenfalls ein Heimspiel, gegen die Steelers.

 

New York Jets 10:15 New England Patriots

Ein zum Zuschauen ziemlich unattraktives Spiel im Metlife. Bei beiden Teams war zu sehen, dass die Defensive eigentlich gar nicht so schlecht ist, aber die Offensive so schwach ist, dass es schwer vorstellbar ist ,das eines der beiden Teams in die Playoffs kommt. Zach Wilson zeigte einmal mehr dass er kein NFL tauglicher Quarterback ist. Das mag sich hart anhören, aber seht euch selber die Stats an. 18 von 36, 157 Yards, 61,9 Rating. Auch das Laufspiel funktionierte mit lächerlichen 38 Yards nicht. Lediglich Jordan Whitehead konnte mal wieder ein starkes Spiel machen und ihm gelangen neun Tackles. Bei den Patriots spielte Mac Jones ebenfalls nicht besonders gut. 15 von 29,201 Yards, ein Touchdown. Ein bisschen Hoffnung für die Offensive macht Ezekiel Eliott. Der RB lief für 80 Yards. Für die Jets steht als nächstes ein knallhartes Heimspiel gegen Kansas City an, und auch für die Patriots wird es nicht einfach, denn es geht nach Dallas.

 

Green Bay Packers 18:17 New Orleans Saints

Letzte Woche hatten die Packers es noch fertig gebracht, eine deutliche Führung gegen die Atlanta Falcons zu vermasseln. Diese Woche stand es vor dem letzten quarter 0 zu 17 aus Sicht der Cheeseheads. Und plötzlich drehten sie die Partie um. Jordan love hatte 22 von 44, 259 Yards, einen Touchdown, eine Interception. Richtig stark war Romeo Doubs mit 73 Yards bei fünf Catches und einem Touchdown. Designs hatten lange Zeit alles im Griff, dann verletzte sich Quarterback Derek Carr an der Schulter. Es ist noch nicht klar, ob es sich hierbei um einen längerfristigen Ausfall handelt, oder er schon bald wieder spielen kann. Der Fairness halber sei gesagt, dass es nicht an seinem Backup Jameis Winston lag. Chris Olave konnte mit acht Catches für 104 Yards überzeugen. Defensiv spielte LB Pete Werner gut. Er hatte 7 Tackles.

Für Green Bay steht als nächstes das Heimspiel gegen Detroit auf dem Programm, was angesichts der Schwäche von Minnesota und Chicago schon ein Schlüsselspiel im Kampf um den Sieg in der NFC North sein könnte. Die Saints treffen zu Hause auf Tampa Bay.

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Travis Kelce gewinnt mit den Chiefs vor den Augen von Taylor Swift

Kansas City Chiefs 41:10 Chicago Bears

Total dominanter Sieg der Kansas City Chiefs. Der Favorit zeigte von Beginn an, wer Herr im Ring ist. Patrick Mahomes spielte richtig gut und hatte 24 von 33, 272 Yards und drei Touchdowns. Allerdings tat der MVP der letzten Saison zum Ende der ersten Halbzeit am Knöchel weh. Er konnte nach der Pause zunächst weitermachen, wurde aber später zur Sicherheit rausgenommen. Es dürfte sich hierbei allerdings eher um eine vorsichtsmaßnahme gehandelt haben. Blaine Gabbert warf dann noch zwei Interceptions. Ganz stark: Travis Kelce mit sieben Catches für 69 Yards. Quarterback Patrick Mahomes begründete diese Top Leistung schmunzelnd: „Wir wussten, das Taylor Swift im Stadion war, da musste ich ihm einfach ein paar Bälle zuwerfen.“  Chicago ist aktuell schlicht nicht NFL tauglich. Es stimmt beim Team aus der windigen Stadt genau gar nichts. Justin Fields hatte lediglich 11 von 22, 99 Yards, einen Touchdown und eine Interception. Man kam nur auf lächerliche 11 First Downs und die zehn Punkte resultierten vor allem aus den beiden Interception von Gabbert. Dazu leistet man sich auch noch sechs Strafen. Kansas City ist nächste Woche bei den Jets zu Gast und Chicago muss zum absoluten Krisenduell gegen Denver antreten.

 

Arizona Cardinals 28:16 Dallas Cowboys

Überraschung in der Wüste. Arizona holte den ersten Saisonsieg und das nicht einmal unverdient. Joshua Dobbs, zu Saisonbeginn noch stark kritisiert, bot eine richtig gute Vorstellung und hatte 17 von 21, 189 Yards und einen Touchdown. Star des Spiel war aber Running Back James Connor mit 98 Yards und einem Touchdown. Rookie Michael Wilson konnte zwei Bälle für insgesamt 86 Yards fangen. Richtig stark in der Defensive war LB Kyzir White mit 8 Tackles und eine Interception. Bei Dallas stimmte nichts. Dak Prescott viel in altem Muster und hatte nur 25 von 40, 249 Yards, einen Touchdown und eine Interception. Tony Pollard machte zwar erneut ein gutes Spiel, für 122 Yards, aber die Cowboys leisteten sich gleich 13 Strafen und machten sich so alles wieder kaputt. Die Euphorie in Texas dürfte einen massiven Dämpfer erlitten haben.

Arizona spielt nächste Woche in San Francisco, die Cowboys haben ein Heimspiel gegen die Patriots.

 

Seattle Seahawks 37:27 Carolina Panthers

Ein etwas wildes Spiel in Seattle. Die beiden Teams leisteten sich zusammengenommen mal eben 21 Strafen. Das führte zu einem kleinen Kuriosum. Obwohl das Spiel in Seattle gut 20 Minuten früher begonnen hatte als die Spiele in Kansas City und Arizona und es nicht in die Overtime ging, dauerte es länger. Bei den Seattle Seahawks war Geno Smith mäßig. 23 von 36,296 Yards, ein Touchdown, eine Interception. Stark war dagegen Kenneth Walker der für 97 Yards und zwei Touchdowns lier. DK Metcalf konnte sechs Bälle fangen für 112 Yards. Auf Seiten der Carolina Panthers hatte Andy Dalton 34 von 58, 361 Yards und zwei Touchdowns. Das Problem war allerdings, dass das Laufspiel mit 44 Yards überhaupt nicht funktionierte. Stark dagegen Adam Thielen mit 11 Catches für 145 Yards und einen Touchdown. Seattle spielt nächste Woche bei den Giants, Carolina versucht den ersten Saisonsieg im Duell der sieglosen gegen die Minnesota Vikings.

 

Las Vegas Raiders 18:23 Pittsburgh Steelers

Nach einem ausgeglichenen ersten Quarter konnten die Steelers im zweiten und dritten davonziehen und ließen in diesen beiden Spielabschnitten keinen einzigen Zähler der Raiders zu. Die Aufholjagd des Teams aus Nevada im letzten Abschnitt kam dann zu spät. Jimmy Garoppolo hatte 28 von 44, 324 Yards, 2 Touchdowns und 3 Interceptions. Wieder einmal ein Problem war das Laufspiel. Josh Jacobs kam zwar auf solide 62 Yards, ansonsten gab es aber nur 7 Yards durch den Lauf für die Raiders. Davante Adams fing 13 Bälle für 172 Yards und zwei Touchdowns. Letztlich scheiterten die Raiders daran, dass sie drei turnover hatten, 4 Sacks zuließen und auch noch sieben Strafen kassierten. Pittsburgh landete einen verdienten zweiten Saisonsieg und machte es im letzten quarter aber unnötig spannend. Kenny Pickett war ganz gut, er hatte 16 von 28, 235 Yards und zwei Touchdowns. George Pickens fing 4 Bälle für 75 Yards und positiv fiel CB Levi Wallace mit 2 Interceptions auf. Für die Raiders geht es nun zu den Chargers, die Steelers fahren zu den Texans

 

Minnesota Vikings 24:28 Los Angeles Chargers

Letzte Saison konnte Minnesota alle Spiele, die eng waren auf seine Seite ziehen. Davon ist nichts mehr übrig. Gegen die Chargers gab es im dritten Spiel die dritte Niederlage mit einem score unterschied. Und es war eine vollkommen unnötige Niederlage, die hauptsächlich aufgrund einer fürchterlich schlechten OLine und einer noch viel schlechteren Verteidigung gegen den Pass zustande kam. Wenn man sich ansieht, dass Minnesota insgesamt 475 Yards zugelassen hat, könnte man auf die Idee kommen, dass die Defensive ganz grundsätzlich schlecht war. Aber das stimmt nicht. Die Rundefensive macht eigentlich einen richtig guten Job und ließ gerade einmal 30 Yards zu. Aber gegen den Pass wirkte Minnesota teilweise hilflos. Kirk Cousins litt unter einer schlechten OLine und wurde 4mal gesacked. Trotzdem kam er auf 32 von 50, 367 Yards, drei Touchdowns und eine Interception. Dass die Chargers dieses Spiel gewonnen haben, können sie wahrscheinlich selbst nicht so richtig verstehen, denn sie leistet sich mal eben 12 Strafen. Trotzdem bekam es das Team von Justin Herbert, der ein sehr gutes Spiel machte, irgendwie hin. Herbert brachte 40 von 47 Bällen an den Mann hatte 405 Yards und drei Touchdowns. Keenan Allen fing 18 Bälle für 215 Yards. Aber beide Teams müssen dringend etwas verändern, wenn sie auch nur von den Playoffs träumen wollen. Für Minnesota geht es als nächstes nach Carolina, die Chargers bekommen es mit den Raiders zu tun.

 

Baltimore Ravens 19:22 Indianapolis Colts

Überraschung in Maryland. Zum ersten Mal in dieser Saison mussten sich die Baltimore Ravens geschlagen geben. Lamar Jackson war okay, hatte 22 von 31, 202 Yards und lief zu dem selber für über 100 Yards und zwei Touchdowns. Und man muss ihm zugute halten, dass auch er unter einer sehr schlechten OLine litt. Er musste gleich fünf Sacks hinnehmen. Die Colts sehen besser aus, als am Anfang erwartet. Ein vernünftiger Auftritt gegen Jacksonville, ein Sieg über die Houston Texans und jetzt der überraschende Erfolg in Baltimore. Vielleicht geht ja in der schwachen AFC South doch etwas mehr als erwartet. RB Zack Moss hatte 122 Yards. Gardner Minshew hatte 27 von 44, für 227 Yards und einen Touchdown. Die Ravens spielen als nächstes in Cleveland, Indianapolis empfängt die Rams.

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