Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1987

Doug Williams, Washington Redskins.
Foto: imago

In der Saison 1987 gewannen die Washington Redskins den Super Bowl

Wir kommen zu einer weiteren Folge unserer Serie NFL History und heute sind wir im Jahr 1987. Die Koalition aus CDU/ CSU und FDP unter Bundeskanzler Kohl wird bestätigt. Erich Honecker besucht als erster Staatschef der DDR die Bundesrepublik Deutschland und Mike Tyson wird Boxweltmeister.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt.

Allerdings gibt es schon nach Woche zwei einen 24-tägigen Streik. Alle Spiele für Woche 3 müssen abgesagt werden, wodurch es in dieser Saison nur 15 Spiele pro Team gibt, in Woche 4, 5 und 6 spielen Ersatzspieler. Etwa 15 % der Spieler der NFLPA, also der Gewerkschaft der NFL quasi, weigern sich am Streik teilzunehmen und spielen trotzdem, zu diesen Spielern gehört unter anderem Joe Montana. Die Ersatzspieler, die für die eigentlichen Profis zum Einsatz kamen, wurden von der Presse ziemlich schlecht dargestellt, teilweise verhöhnt und beschimpft, es gab unter anderem den Vorwurf, es seien Streikbrecher. Auch die Zuschauer nahmen das Ganze nicht wirklich an, die Zuschauerzahlen gingen teilweise unter 10000 Zuschauer herunter.

Der Draft fand am 28. und 29. April 1987 im New Yorker Marriott Marquis Hotel statt. Als erstes durfte sich Tampa Bay einen Spieler aussuchen und entschied sich für Quarterback Vinny Testaverde. Er war nicht wirklich der ganz große Wurf, er kam zwar zweimal in den Pro Bowl, das war aber zur Zeiten, als er schon gar nicht mehr für Tampa Bay spielte, insgesamt hatte er in der NFL 7 verschiedene Teams. Neben Tampa Bay waren das Cleveland, die Ravens, die Jets, die Cowboys, dann noch mal die Jets, die Patriots und zum Schluss die Panthers. Die beiden Pro Bowl Auszeichnungen vielen in die Zeit mit den Ravens und die erste Zeit mit den Jets.

Der American Bowl fand erneut in London im Wembley statt, hier setzten sich die Rams mit 28:27 gegen die Broncos durch.

Die AFC East war ziemlich ausgeglichen, Indianapolis, dass die Division gewinnen konnte, hatte neun Siege, die Jets die letzter wurden sechs. Miami hätte bis zum Schluss auch noch eine Chance gehabt die Division zu gewinnen, verspielte das aber mit einer Niederlage gegen die Patriots am letzten Spieltag.

In der AFC Central war es zumindest zwischen den ersten drei Teams eng, die Cincinnati Bengals waren mit lediglich vier Siegen ziemlich abgeschlagen. Die Steelers vergaben ihre Chancen durch zwei Niederlagen an den letzten beiden Spieltagen. Die Houston Oilers konnten drei ihrer letzten vier Spiele gewinnen und sich damit mit neun Siegen noch einen Platz in den Playoffs sichern. Die Division gewonnen hatten die Cleveland Browns. Sie konnten die letzten drei Spiele in Serie gewinnen.

In der AFC West war es ebenfalls spannend, wenn gleich die Chiefs mit vier Siegen und die Raiders mit fünf nicht mithalten konnten. Die Chargers hatten eine merkwürdige Saison. Sie startet mit einer Niederlage bei den Chiefs, konnten dann aber acht Spiele infolge gewinnen und standen richtig gut da. Doch dann folgten sechs Niederlagen in den letzten sechs Spielen und man verspielte noch die Playoffs. Seattle reichten 9 Siege um in die Playoffs zu kommen. Die Division gewinnen konnten die Broncos, sie konnten 10 Siege holen und gewannen von den letzten sieben Spielen sechs.

Nicht spannend war es in der NFC East. Während die Cowboys, St. Louis, Philadelphia und die Giants mäßige Saison spielt mit sieben Siegen, bzw im Fall der New Yorker sechs Siegen dominierten die Redskins die Division ziemlich deutlich mit  11 Erfolgen.

In der NFC Central waren erneut die Chicago Bears das Maß aller Dinge, mit 11 Siegen setzen sie sich deutlich durch. Die Minnesota Vikings konnten sich mit acht Siegen gerade so einen Playoff Platz sichern.

Die NFC West war eine Zweitklassengesellschaft, während Atlanta nur drei Spiele gewinnen konnte und die Rams auf sechs Siege kamen, lieferten sich die 49ers und die Saints ein spannendes Rennen. Die Saints waren mäßig gestartet, standen nach Woche 6 lediglich bei drei Siegen, konnten dann aber bis zum Saisonende alle Spiele gewinnen und kamen auf 12 Erfolge. San Francisco war zwar mit einer Niederlage in Pittsburgh gestartet, gewann von da an aber alle Spiele mit Ausnahme des Spiels in Woche 9 gegen die Saints. Das reichte für insgesamt 13 Siege. Beide Teams zogen in die Playoffs an.

In der AFC Wildcardround setzt sich die Houston Oilers knapp gegen Seattle mit 23:20 durch.

Überraschend deutlich vermöbelten die Minnesota Vikings die New Orleans Saints mit 44:10 in der NFC Wildcardround.

In der AFC Divisionalround setzte sich Cleveland 38:21 gegen Indianapolis durch. Zudem gewann Denver 34:10 gegen Houston.

In der NFC Divisionalround sorgten die Vikings für die nächste Überraschung und warfen völlig überraschend San Francisco 36:24 raus. Washington setzte sich knapp gegen Chicago mit 21:17 durch.

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Doug Williams gewann als erster schwarzer Quarterback den Super Bowl

Das AFC Championship Game konnten die Broncos knapp gegen die Browns mit 38:33 gewinnen.

In der NFC setzten sich die Redskins mit 17: 10 gegen Minnesota durch.

Super Bowl XXII (22) sollte damit zwischen den Washington Redskins und den Denver Broncos gespielt werden. Das ganze sollte am 31.Januar 1988 im Jack Murphy Stadium in San Diego stattfinden. Die Broncos, die ist schon im Vorjahr im Super Bowl standen, waren um drei Punkte Favorit. 73.302 Zuschauer waren im Stadion. Herb Alpert durfte die Nationalhymne singen. Den Coin Toss machte Don Hutson. Er war in den 30ern und 40ern eine Legende der Green Bay Packers und gewann dreimal die NFL Championship. In der Halbzeitshow traten Chubby Checker und The Rockettes auf. Ein Werbespot kostete 645 000 $.

Die Broncos legten gut los. John Elway bediente für 56 Yards Ricky Nattiel zum Touchdown. 7:0.

Rich Karlis sorgte noch im ersten Quarter durch ein 24 Yards Field Goal für das 10:0.

Doch im zweiten Quarter brach das Unwetter über Denver herein. Zunächst fand Doug Williams für 80 Yards Ricky Sanders zum Touchdown für die Redskins. 7:10.

Dann fand Williams für 27 Yards Gary Clark ebenfalls zum Touchdown. 14:10 Redskins.

Redskins RB Timmy Smith lief dann für 58 Yards in die Endzone zum nächsten Touchdown für die Hauptstädter und sorgte für das 21:10.

Doug Williams bediente dann wieder Ricky Sanders für 50 Yards und schon wieder Touchdown Redskins. 28:10. Und das war noch nicht alles, Clint Didier konnte einen Pass von Williams über 8 Yards ebenfalls zum Touchdown verwerten, wodurch es 35: 10 stand. Wohlgemerkt all diese fünf Touchdowns, waren alle im zweiten Quarter.

35: 10 war dann auch der Halbzeitstand.

Im dritten Quarter gab es keine Punkte und im letzten Quarter sorgte Timmy Smith mit einem Lauf über 8 Yards nur noch für den Endstand von 42: 10 für die Redskins

Das interessante an Doug Williams ist, dass er eigentlich nur der Backup war. Zudem war er der erste schwarze Quarterback, der einen Super Bowl gewinnen konnte als Starter.

Williams wurde auch Super Bowl MVP, MVP der regulären Saison wurde John Elway. Coach of the Year war Jim Mora von den Saints.

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