Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1992

Emmitt Smith (22) Dallas Cowboys im Super Bowl XXVII
Foto: imago

1992 rutschte Dänemark in die Fußball EM und die Dallas Cowboys gewannen den Super Bowl

Wir schreiben das Jahr 1992. Das eigentlich gar nicht für die Europameisterschaft qualifizierte Dänemark wird sensationell Europameister. Hintergrund war, dass eigentlich die Jugoslawen sich für die EM qualifiziert hatten, dann allerdings aufgrund des Krieges rausgenommen und durch die Dänen ersetzt wurden. Bill Clinton wird zum amerikanischen Präsidenten gewählt und ich wurde geboren.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Es sollte die 73. Saison in der Geschichte sein. Der Draft fand am 26. und 27. April im New Yorker Marriott Marquis Hotel statt. Die Indianapolis Colts durften sich als erstes einen Spieler aussuchen und entschieden sich für Defensive Tackle Steve Emtman. Leider keine gute Wahl. Emtman hatte viel Verletzungspech, spielte nur 3 Jahre für Indianapolis, dann zwei Jahre für Miami und beendete nach einer letzten Saison in Washington bereits 1997 seine Karriere.

Einen Schock hatten die Detroit Lions zu verkraften. Eric Andolsek, ein O-Liner arbeitete am 23. Juni vor seinem Haus als plötzlich ein Sattelschlepper von der Straße abkam mit ihm zusammenstieß und ihn tötete. Nur zwei Tage später starb der zweimalige Pro Bowler Jerome Brown von den Philadelphia Eagles im Alter von nur 27 Jahren bei einem Autounfall, bei dem auch noch sein zwölfjähriger Neffe zu Tode kam. Und dann gab es noch einen dritten tragischen Todesfall Shane Curry, 1991 von Indianapolis im Draft ausgesucht, wurde vor einem Nachtclub in Cincinnati erschossen.

Ist jetzt natürlich ein bisschen hart dieser Bruch nach den ganzen traurigen Geschichten damals, aber kommen wir wieder zum Sport. Auch in diesem Jahr gab es wieder ein Vorbereitungsspiel in Berlin. Miami besiegte Denver am 15. August mit 31: 27

Die erste Woche hatte eine Besonderheit, denn das Spiel zwischen Miami und den Patriots musste aufgrund eines Hurricane abgesagt werden. Beide Teams bekamen so kurzerhand für Woche 1 eine Bye Week. Zufällig hatten beide in derselben Woche ihre regulär angesetzte Bye Week und konnten so das Spiel in Woche 7 nachholen.

Die AFC East sah in diesem Jahr schwache New England Patriots. Nur zweimal konnten die Patriots ein Spiel gewinnen. Die Jets brachten es auf vier Siege, Indianapolis reichten neun Siege nicht für die Playoffs. Miami und Buffalo lieferten sich einen Kopf an Kopf Rennen um den Sieg in der Division und weil Buffalo am letzten Spieltag in Houston patzte, sicherten sich die Dolphins die AFC East. Beide Teams kommen in die Playoffs.

Die AFC Central hatte die Cincinnati Bengals, die fünf Spiele gewinnen konnten. Auf sieben Siege brachten es die Cleveland Browns. Die Houston Oilers konnten sich mit zehn Siegen für die Playoffs qualifizieren, Pittsburgh gewann mit 11 die Division.

In der AFC West waren die Seattle Seahawks richtig schwach und gewannen nur zwei Spiele. Die Raiders brachten es auf sieben, die Broncos auf acht Erfolge. Geschichte schrieben die San Diego Chargers. Der Saisonstart ging mal komplett in die Hose. Die ersten vier Spiele wurden allesamt verloren und teilweise sogar richtig deutlich wie beim 0 :27 in Houston. Doch dann gewannen sie von den restlichen 12 Spielen 11 und holten sich am Ende sogar noch den Sieg in der Division. Man macht sich ja immer ein bisschen lustig über die Chargers, aber hierauf können Sie wirklich stolz sein, denn sie sind das einzige Team in der Geschichte, dass nach einem 0 -4 Start noch die Playoffs erreichen konnte. Die Kansas City Chiefs konnten sich zwar für die Playoffs qualifizieren, vergeigten den Sieg in der Division aber durch eine Niederlage bei den Giants am vorletzten Spieltag.

In der NFC East kamen die Phoenix Cardinals nur auf vier Siege. Etwas besser lief es für die Giants, die es auf 6 Siege brachten. Doch das reicht ja nicht für die Playoffs. Die Redskins hingegen konnten sich mit einer Bilanz von 9-7 für die Postseason qualifizieren. Philadelphia brachte es auf elf Siege, aber das Überteam waren die Cowboys die 13 Mal gewannen.

In der NFC Central verpassten Tampa Bay, Chicago und Detroit mit jeweils fünf Siegen die Playoffs deutlich. Green Bay brachte es zwar auf neun Siege verpasste aber haarscharf die Playoffs. Die sicherte sich dafür Minnesota mit 11 Siegen. Besonders schön für die Vikings: am letzten Spiel hatten sie ein Endspiel gegen die Packers und gewannen dieses und vermasselten dem verhassten Rivalen aus Wisconsin so die Playoffs.

Die NFC West war eine Zweitklassengesellschaft. Atlanta und die Rams holt nur jeweils sechs Siege und spielten keine große Rolle. Die New Orleans Saints konnten dagegen zwölf Spiele gewinnen. Doch das Top Team waren die San Francisco 49ers. 14 Spiele konnten gewonnen werden. Eine perfekte Saison war allerdings nie ein Thema, denn eine der beiden Niederlagen gab es bereits in Woche zwei gegen Buffalo.

In der AFC Wildcardround setzte sich Buffalo zu Hause gegen Houston 41:38 durch.

San Diego machte kurzen Prozess mit Kansas City und gewann 17:0.

In der NFC Wildcardround setzte sich Philadelphia in New Orleans 36:20 durch.

Washington gewann überraschend deutlich 24:7 in Minnesota.

In der AFC Divisionalround feierte Buffalo einen 24:3 Sieg bei den Pittsburgh Steelers. Miami eliminierte San Diego deutlich 31:0.

In der NFC Divisionalround konnten sich die Cowboys gegen ihren Erzrivalen aus Philadelphia 34:10 behaupten. San Francisco holte sich einen knappen Sieg über Washington 20:13.

Im AFC Championship Game gelangt Buffalo ein klarer Sieg in Miami 29:10.

Im NFC Championship Game setzten sich die Cowboys in San Francisco 30:20 durch.

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Michael Jackson trat in der Halbzeitshow beim Super Bowl XXVII auf

Das bedeutete für Super Bowl XXVII (27), dass die Buffalo Bills auf die Dallas Cowboys treffen. Gespielt wurde am 31.Januar 1993 im Rose Bowl in Pasadena. Obwohl Buffalo zum dritten Mal in Folge im Super Bowl stand, waren die Cowboys um 6,5 Punkte Favorit. Garth Brooks sang die Nationalhymne. O.J. Simpson machte den Coin Toss. Rückblickend möglicherweise nicht die beste Entscheidung….

Zum ersten Mal trat in der Halbzeitshow ein wirklicher Megastar auf nämlich niemand geringerer als Michael Jackson. Wie im Vorjahr kostete ein Werbespot 850.000 Dollar.

Buffalo erwischte den besseren Staat. Thurman Thomas lief für zwei Yards in die Endzone und sorgte für das 7:0.

Die Texaner waren aber wenig beeindruckt. Troy Aikman bediente für 23 Yards Jay Novacek Touchdown! 7:7.

Noch im ersten Quarter holte sich Jimmie Jones einen Fumble der Bills und trug ihn für zwei Yards in die Endzone zum Touchdown. 14:7 Cowboys.

Im zweiten Quarter gelang Buffalo immerhin ein Field Goal Steve Christie traf aus 21 Yards. Nur 14:10 Cowboys.

Doch wieder waren die Texaner nicht sonderlich beeindruckt. Michael Irvin konnte einen Pass über 19 Yards von Troy Aikman zum Touchdown verwerten. 21:10.

Wenig später konnte er dann einen Pass über 18 Yards fangen und es hieß wieder Touchdown Cowboys. 28:10. Das war der Halbzeitstand.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Field Goal für Dallas durch Lin Elliott aus 20 Yards. 31:10.

Noch gab Buffalo sich nicht auf und tatsächlich hatten sie eine schöne Szene. Frank  Reich, der spätere Trainer von Indianapolis und Carolina, bediente für 40 Yards Don Beebe zum Touchdown. 31:17.

Im letzten Quarter konnte Alvin Harper dann aber endgültig alles klar machen. Troy Aikman bediente ihn für 45 Yards zum Touchdown. 38:17.

Emmitt Smith lief dann für 10 Yards in die Endzone und stellte auf 45:17.

Nach einem Fumble der Bills trug Ken Norton den Ball für 9 Yards zurück und sorgte für den 52:17 Entstand.

Super Bowl MVP wurde Troy Aikman. MVP der regulären Saison wurde Steve Young von den 49ers und Coach of the Year Bill Cowher von den Pittsburgh Steelers.

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