Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1982

Joe Theismann (7), Washington Redskins im Super Bowl XVII.
Foto: imago

Ein langer Streik bestimmte die NFL Saison 1982

Es ist Freitag. Und das kann nur bedeuten, dass euch eine neue Folge NFL History erwartet. Heute sind wir im Jahr 1982. Deutschland unterliegt Italien im WM Finale mit 1:3 und Helmut Kohl taktiert Helmut Schmidt aus dem Amt des Bundeskanzlers. Aber natürlich wurde auch Football gespielt, obwohl irgendwie zunächst auch nicht.

Die NFL Saison 1982 war die 63 in der Geschichte der NFL. Am 27. und 28. April fand der NFL Draft statt. Dieser wurde wie in diesen Jahren üblich im Sheraton Hotel in New York City abgehalten. Es waren die Patriots, die sich als erstes einen Spieler aussuchen durften, und sie entschieden sich für DE Kenneth Sims. Sims begann ganz vielversprechend mit einer guten ersten Saison, hatte aber leider immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. 1989 beendete er dann seine Karriere. 1991 wagte Sims einen letzten Comeback Versuch, er bekam einen Vertrag in Buffalo, doch noch vor Saisonstart wurde er entlassen.

Sportpolitisch gab es vor Beginn der Saison ziemlich viel Ärger. Die Raiders setzten sich juristisch gegen die NFL durch und durften nun endlich von Oakland nach Los Angeles ziehen. Sie traten nun als Los Angeles Raiders an. Die Saison begann zwar am 12. September wurde aber schon nach Woche zwei unterbrochen. Es war zu einem Spielerstreik gekommen. Doch was waren die Hintergründe? Es geht natürlich wie meistens bei einem Streik zunächst einmal um Geld. Die Spielergewerkschaft forderte, dass 55% der Bruttoeinnahmen der Teams in Spielergehälter investiert werden sollten. Zudem ging es um Löhne für die Trainingscamps und bessere medizinische Versorgung. Der Streik ging insgesamt 57 Tage, er begann am 21. September. Die NFLPA setzte für diese Zeit zwei Freundschaftsspiele an, allerdings waren die ziemlich unerfolgreich. Eines der beiden Spiele fand in Washington statt und hatte 8760 Zuschauer, das andere fand in Los Angeles statt und hatte sogar nur 5331 Zuschauer. Die Fernsehanstalten waren ziemlich verzweifelt und sendeten alte Super Bowls oder Spiele aus niedrigen College Conferences. Am Ende hatte die NFL ziemlich viel Glück. Denn die Spieler und die Gewerkschaft verkrachten sich, weil die Spieler den Rücktritt von NFLPA Ed Garvey forderten. So kam es zwar am Ende zu einem neuen Vertrag, und auch zu Verbesserungen für die Spieler, jedoch wäre wohl erheblich mehr drin gewesen. Letztlich wurden die Gehälter erhöht, es gab mehr Geld, für Spieler, die ihre Karriere beendeten und Boni.

Aufgrund des langen Streikes waren die Wochen 3 bis 10 ausgefallen. Die NFL änderte daraufhin für ein Jahr ihren Modus. Divisionen spielten in diesem Jahr keine Rolle, sondern es wurde eine Tabelle für die AFC und eine Tabelle für die NFC gebildet und die jeweils acht besten Teams kamen in die Playoffs. In der AFC konnten sich die Raiders, die Dolphins, die Bengals, die Steelers, die Chargers, die Jets, die Patriots und die Browns qualifizieren.

Die Baltimore Colts konnten nicht ein einziges Spiel gewinnen und brachten es lediglich auf ein einziges Unentschieden gegen die Packers.

In der NFC erreichten die Redskins, die Cowboys, die Packers, die Vikings, die Falcons, die Cardinals, die Buccaneers und die Lions die Playoffs.

Die Playoffs wurden so gespielt, dass es quasi zwei Turniere gab. Eines für die AFC und eines für die NFC. Beide bestanden aus Viertelfinale Halbfinale und Finale und die beiden Sieger bestritten dann halt den Superbowl.

Im Viertelfinale der AFC konnten sich die Jets 44:17 gegen Cincinnati durchsetzen.

Die Raiders besiegten Cleveland 27:10.

Die Chargers gewannen knapp in Pittsburgh 31:28.

Und die Dolphins schlugen die Patriots 28:13.

In der NFC bezwangen die Packers die Cardinals 41:16.

Die Cowboys setzten sich gegen Tampa Bay durch mit 30:17.

Die Vikings warfen die Falcons raus 30:24.

Und die Redskins schlugen deutlich Detroit 31:7.

Im Halbfinale der AFC konnten die Jets überraschend bei den Raiders gewinnen mit 17:14. Und Miami machte kurzen Prozess mit San Diego 34:13.

In der NFC unterlagen die Packers den Cowboys 37:26.

Zudem setzten sich die Redskins gegen Minnesota durch. 21:7.

Im AFC Championship Game bezwang Miami dann die Jets 14:0.

In der NFC setzten sich die Redskins 31:17 gegen die Dallas Cowboys durch.

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Redskins Mark Mosley wurde als bislang einziger Kicker zum MVP

So kam es im Super Bowl XVII (17) zum Duell Miami Dolphins gegen Washington Redskins. Gespielt wurde im Rose Bowl, in Pasadena Kalifornien. Das Spiel fand am 30. Januar 1983 statt und die Fins waren um drei Punkte Favorit. 103.667 Menschen waren im Stadion und Leslie Easterbrook sagen die Nationalhymne. Den Coin Toss nahm Elroy Hirsch vor, der in den 50er Jahren eine Legende bei den Los Angeles Rams war und es ins NFL Team der 50er Jahre sowie dreimal in den Pro Bowl geschafft hatte. Er steht übrigens auch im NFL Team des Jahrhunderts.

In der Halbzeit trat Bob Jani auf und ein 30 sekündiger Werbespot kostete 400 000.

Im ersten Quarter ging Miami in Führung Jimmy Cefalo konnte einen Pass über 76 Yards von David Woodley zum Touch anfangen. Den anschließenden Extrapunkt besorgte mit Uwe von Schamann übrigens ein deutscher. 7:0 Miami.

Im zweiten Quarter gelang den Redskins ein Field Goal aus 31 Yards von Mark Moseley. Nur noch 7:3 Miami.

Doch Uwe von Schamann erhöhte mit einem Field Goal aus 20 Yards auf 10:3 für das Team aus Florida. Aber die Redskins kamen zum Ausgleich als Alvin Garrett einen Pass über vier Yards von Joe Theismann fangen konnte. Das war der Ausgleich und es stand 10:10.

Doch es waren die Dolphins, die mit einer Führung in die Pause gehen sollten, denn Fulton Walker sorgte mit einem spektakulären 98 Yards Kick Off Return Touchdown für die 17:10 Führung für Miami.

Im dritten Quarter passierte nicht viel, lediglich ein Field Goal für die Redskins durch Mark Moseley aus 20 Yards war zu notieren. 17:13 Miami.

Im letzten Quarter ging dann aber zum ersten Mal Washington in Führung John Riggins hatte einen Lauf über 43 Yards zum Touchdown und es stand plötzlich 20 :17 Redskins. Die Entscheidung fiel dann kurz vor Schluss Charlie Brown bekam einen Pass über 6 Yards von Joe Theismann zum Touchdown und damit zum 27:17 Sieg für die Washington Redskins. FB John Riggins wurde Super Bowl MVP. Obwohl er nur einmal im Pro Bowl stand, das bereits 1975, wurde er ins NFL Team der 80er Jahre aufgenommen. Die Redskins stellten in diesem Jahr übrigens auch den MVP, und das war überraschenderweise der Kicker Mark Moseley. Er ist der einzige reine Special Teams Spieler in der Geschichte der NFL, der diesen Preis bekommen hat. Um die Sache für die Redskins perfekt zu machen, wurde Joe Gibbs zum Coach of the Year und Joe Theismann wurde Man of the Year.

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