Colts besiegen Patriots im NFL Frankfurt Game 10:6

Woche 10 brachte uns das zweite Spiel in Deutschland, dieses Mal trafen die New England Patriots auf die Indianapolis Colts. Wie schon letzte Woche das Spiel zwischen Kansas City und Miami fand das Spiel im Deutsche Bank Park statt, in dem sonst Eintracht Frankfurt seine Heimspiele austrägt.

Im Stadion gab es mehr Patriots Fans als Fans von den Indianapolis Colts. Aber man konnte auch Fans anderer Teams wie etwa den Chiefs, den Packers, den Jets, den Buccaneers und 49ers sehen. Das ist eben das, was der Football dem Fußball voraus hat, es gibt eine viel friedlichere Atmosphäre.

Kommen wir zum eigentlichen Spiel.

New England Patriots 6:10 Indianapolis Colts

Die Patriots bekamen zunächst den Ball. Und sie machten daraus einen langen, vor allem vom Laufspiel dominierten Drive. Insgesamt ging der Angriff über 6 Minuten und 46 Sekunden, ehe Chad Ryland ein Field Goal aus 37 Yards erzielen konnte. 3:0 für die Patriots.

Auch der erste Angriff von Indianapolis dauerte sehr lange. Er bestand vor allem aus Läufen von Jonathan Taylor. Taylor lief alleine beim ersten Drive seines Teams 9 mal für 31 Yards. Und im Gegensatz zu den Patriots, konnten die Colts ihren Angriff mit einem Touchdown abschließen. Natürlich war es Jonathan Taylor, der am Ende für ein Jahr in die Endzone lief. Touchdown Indianapolis, 7 zu 3 für das Team aus der AFC South.

Das zweite Quarter begann begann mit einem erfolglosen Angriff der Patriots. Danach mussten die Indianapolis Colts three and out. Das Spiel konnte nicht mehr an den flotten beginnen anknüpfen in dieser Phase, es verflachte im zweiten Quarter doch ziemlich. Nun gingen die Patriots 3 and out. Das gleiche Schicksal ereilte nun wieder Indianapolis. Jetzt merkte man, dass das Quarterback Duell Mac Jones vs Gardner Minshew nicht gerade das beste ist. Und auch der nächste Angriff der Patriots ging wieder 3 and out. Zwar konnte Indianapolis diese schwarze Serie dann durchbrechen, aber viel mehr gelang ihnen nicht, auch ihr Angriff endete mit einem Punt.

Das gleiche Ergebnis hatte dann der nächste Angriff der New England Patriots. Hauptproblem des Teams aus der AFC East war die OLine. Mac Jones wurde in der ersten Halbzeit  5 mal gesacked. Einmal noch kam Indianapolis in der ersten Halbzeit an den Ball. Matt Gay konnte aus 57 Yards nicht verwandeln. Man kann wieder die Stimmung in Frankfurt sehr loben, da steht man den Amerikanern wirklich in nichts nach. Aber das Spiel in der zweiten Halbzeit war eine Katastrophe. Gleich viermal ging eine der beiden Mannschaften three and out . Mit Ausnahme des letzten Angriffs, der mit einem verschossenen Field Goal geendet hatte, endete jeder Angriff im zweiten Quarter mit einem Punt.

Das dritte Quarter begann mit einer Interception von Gardner Minshew. Myles Bryant, der DB der Pats holte sich den Ball. Die Patriots konnten sich tatsächlich bis in Field Goal Reichweite vorarbeiten, doch Chad Ryland verschoss aus 35 Yards. Der Angriff von Indianapolis wurde dann schnell gestoppt, erneut mussten die Colts punten. Nun starteten die Patriots einen langen Angriff, der bei 5:58 im dritten Quarter begann und mit einem erfolgreichen Field Goal von Ryland aus 24 Yards endete, als noch 12:44 im letzten Quarter zu spielen waren. Die Patriots verkürzten also auf 6:7 und erzielten die ersten Punkte seit dem ersten Quarter. Indianapolis hatte nun ebenfalls einen einigermaßen erfolgreichen Drive und konnte den Ball über fast vier Minuten nach vorne bringen. Am Ende gelang Matt Gay ein erfolgreiches Field Goal aus 51 Yards. Damit führte Indianapolis mit 10:6. Das Spiel gewann jetzt tatsächlich ein wenig an Fahrt und es gelang New England einen vernünftigen Drive aufzubauen. Man war drauf und dran den ersten eigenen Touchdown des Spiels zu erzielen, doch dann unterlief Mac Jones eine Interception. Julian Blackmon , der Safety der Colts, holte sich den Ball.

Doch es gelang Indianapolis nicht, genug Zeit von der Uhr zu nehmen. So bekamen die Patriots nach der 2 Minute Warning noch mal das Ei. Nun spielte aber Bailey Zappe. Es gelang ihm zwar noch ein First Down zu erkämpfen, doch dann warf er eine Interception. Safety Rodney Thomas fing den Ball und sorgte damit für den Sieg für Indianapolis.  Dies war eine peinliche Aktion vom Patriots QB.  Er warf diesen  Pass nach einem Fake Spike wie damals Dan Marino für die Miami Dolphins. 1994 wurde es ein Touchdown, heute die spielentscheidende Interception. Ironie des Schicksals, Zappe kam erst in den letzten zwei Minuten, weil Mac Jones davor bereits eine Interception geworfen hatte.

Bei der Pressekonferenz erklärte ein sichtlich enttäuschter und angeschlagener Patriots Headcoach Bill Belichick, das er mit dem Quarterbackwechsel in den letzten zwei Minuten ein Zeichen setzten wollte, den er zu diesem Zeitpunkt für erforderlich hielt. Mit dieser Entscheidung hat er seine Kritiker zusätzlich befeuert und es wurde bereits spekuliert, ob es eine besondere Bedeutung haben könnte, das er anstelle in den typischen Hoodies ganz zivil im Hemd erschien?

Unser Fazit, man kann gerne die gute Stimmung im Stadion loben, man kann gerne das friedliche und freundliche Miteinander der Fans loben. Aber spielerisch war das absoluter Schrott. Von der Stimmung her, erinnerte es fast an Fans beim Fußball, deren Mannschaft schon lange abgestiegen ist, die aber mittlerweile sich damit abgefunden haben und einfach sich selbst feiern.

Die Patriots machten wieder einmal viel zu viele Fehler in der Offensive, fünf Strafen, 5 Mal wurde Mac Jones gesacked und zudem 2 Interceptions. Jones war bei 15 von 20 für 170 Yards und eine Interception. Rhamondre Stevenson lief 20 mal für 88 Yards.

Indianapolis war, was die Statistiken angeht, offensiv sogar noch schwächer. Nur 14 First Downs, nur 264 Yards. Aber, ihre Defensive hielt, wenn es darauf ankam, und man erlaubte sich nicht so viele Fehler. Gardner Minshew hatte 18 von 28 für 194 Yards und eine Interception. Michael Pittman konnte acht Bälle für 84 Yards fangen. LB Zaire Franklin brachte es auf 12 Tackles und einen Fumble Forced.

Beide Teams haben nächste Woche frei.