Beitragsautor: Jörg Kochs 

Der Konflikt von Al Davis und Pete Rozelle

Al Davis vs the NFL
Al Davis vs the NFL

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Unser heutiger Film ist vor allem etwas für alle Fans der Raiders. Es geht um eine der intensivsten Rivalitäten in der Geschichte der NFL. Der Film heißt Al Davis vs The NFL

Kurz vorweg muss ich sagen, dass der Film am Anfang etwas unübersichtlich ist, deshalb wundert euch nicht, wenn es jetzt gleich ein bisschen hin und her springt.

Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Wir erfahren, dass der ehemalige Raiders Präsident Al Davis und der ehemalige NFL Commissioner Pete Rozelle sich nicht ausstehen können. Es gibt einen Einspieler, wo Davis sagt: ich habe keinen Respekt für ihn.

Der Film schaut auf die Jugend der beiden. Davis wuchs in Brooklyn auf und erklärt. dass er sich niemals Sorgen um Geld machen musste, und seine große Liebe der Football war. Rozelle wuchs in Los Angeles auf. Nach dem Krieg machte er PR-Arbeit für die Rams. Davis arbeitete bei den Chargers unter anderem als WR Coach, ehe er ab 1963 Head Coach der Raiders wurde. Rozelle wird 1963 Commissoner der NFL, Davis hat die gleiche Rolle ab 1966 in der AFL. Die AFL und NFL sind zwar Konkurrenten, lassen sich aber eigentlich weitestgehend in Ruhe. Das ändert sich, als 1965 Pete Gogolak von den Buffalo Bills(AFL) den New York Giants (NFL) wechselte. Bis dato hatte es eine Art Abkommen gegeben, dass die beiden Ligen keine Spieler aus der jeweils anderen abwerben. Gogolak, ein Kicker, war der erste der diese goldene Regel quasi brach. 1966 kam es dann trotzdem zum Zusammenschluss der beiden liegen. Das Verhältnis zwischen Al Davis und Pete Rozelle war allerdings angeknackst. Davis konzentrierte sich auf seine Aufgaben als Besitzer der Raiders und war auch ziemlich erfolgreich. 1972 erhielt die Rivalität der beiden neuen Nahrung. Die Raiders standen im AFC Championship Game gegen die Pittsburgh Steelers. Dabei kam es zu einer ziemlich umstrittenen Fehlentscheidung und sowohl Al Davis als auch John Madden, der legendäre Head Coach des Teams warfen der NFL vor, dass es sich dabei nicht um ein Versehen gehandelt habe.

Es war auch der Beginn einer intensiven Rivalität zwischen den Raiders und den Steelers, die damals die besten Teams in der AFC waren. 1975 sind die Raiders sauer, als sie bei auf einem ihrer Meinung nach unbespielbaren Platz gegen die Steelers antreten müssen. Sie fordern von der NFL die Absage des Spiels, doch das passiert nicht. 1976 treffen die Steelers und die Raiders in der ersten Woche aufeinander und es kommt zu einem harten Hit in den Rücken von Steelers Lynn Swann durch Free Safety George Atkinson. Swann erlitt damit zum zweiten Mal eine Gehirnerschütterung Pittsburgh ist außer sich vor Wut und wirft den Raiders vor, mit Atkinson ein kriminelles Element in ihren Reihen zu haben. Da Atkinson bestraft wird, fühlen sich die Raiders erneut benachteiligt von der NFL.

Der Höhepunkt der Rivalität zwischen Davis und Rozelle beginnt Ende der 70er Jahre. Die Raiders sind unzufrieden mit der Stadt Oakland, weil das Stadion nicht mehr wirklich zeitgemäß ist. Auch andere Teams hatten ein ähnliches Problem, unter anderem die Rams. Die NFL hatte dann die Teams immer unterstützt, indem Sie mögliche Umzüge erlaubt hatte und so die Städte unter Druck gesetzt hatte. Als die Raiders jedoch nach Los Angeles erhalten Sie keine Unterstützung von der NFL. Davis ist richtig sauer darüber und 1980 kündigen die Raiders einfach ohne vorherige Absprache an, dass sie umziehen wollen. Der Vertrag mit Los Angeles ist bereits gemacht, doch die Rechnung ist ohne Pete Rozelle gemacht. Er sagt einfach ihr könnt gerne umziehen, aber ihr spielt trotzdem weiter in Oakland. So müssen die Raiders zunächst bleiben, der Streit geht jedoch vor Gericht. In der Saison 1980 erreichen die Raiders dann tatsächlich die Playoffs und sogar den Superbowl. Die Medien freuen sich, denn sie wissen, dass es zu einem Aufeinandertreffen von Al Davis und Pete Rozelle kommen würde.

Auch wenn beide versuchen von dem Thema abzulenken, liegt die Spannung in der Luft. Tatsächlich können sich die Raiders gegen die Eagles den Superbowl sichern und werden zum ersten Wildcard Team, dem das gelungen ist. Rozelle muss vor der Weltöffentlichkeit die Trophäe an seinen Erzfeind übergeben. Es gibt Gerüchte wonach Spieler der Raiders geplant haben sollen, dem ungeliebten NFL Commissioner einen Streich zu spielen. Letztlich bleibt es jedoch bei Gerüchten.

Der Rechtsstreit zwischen beiden Seiten geht weiter. Nun muss man verstehen, dass Davis eines nicht war. Er war kein Politiker. Ein Politiker hätte versucht, sich Unterstützung bei den anderen Teams zu suchen. Das tat er nicht und besonders die Patriots und die Chargers stellten sich klipp und klar auf die Seite der NFL. Der Besitzer der Chargers Gene Klein wirft Davis Geld dir vor. Der Prozess hat dann zwei Momente, die alles überstrahlen. Zum einen bricht Chargers Besitzer Klein vor Gericht zusammen und muss ins Krankenhaus gebracht werden.

Das andere kommt vollkommen überraschend. Es gibt einen Hotelbesitzer aus Anaheim mit dem Namen Bruce Gelker. Er wollte vor ein paar Jahren eine eigene NFL Franchise haben. Dies wurde abgelehnt. Doch er hatte seinen Traum nicht aufgegeben und wollte etwas tun, um Rozelle auf seine Seite zu ziehen. Warum das wichtig ist? Plötzlich stellte sich heraus, dass sein Cousin in der Jury des Prozesses saß. Und so wendete sich das Blatt. Davis war schlau genug, sich sofort und unverzüglich in die Opferrolle zu begeben, und das natürlich auch medial sehr clever darzustellen. Zwar verliert er trotzdem den ersten Prozess, doch es gibt eine Revision und dort entscheidet dann eine reine Frauenjury zugunsten der Raiders.

Von nun an ist es für Teams deutlich einfacher umzuziehen. Während sich Los Angeles sehr über die Raiders freut, ist Davis in Oakland unten durch. Im zweiten Jahr gelingt es den Raiders in Los Angeles dann, den Superbowl zu gewinnen.

Der Film hat dann noch ein sehr schönes Ende, denn es gibt quasi eine Art Versöhnung zwischen den beiden. Als Pete Rozelle aufgrund gesundheitlicher Probleme zurücktreten muss, findet sein früherer Erzfeind nur schöne Worte für ihn. Man merkt einfach, dass beide zwei getriebene waren, aber beide ein großes Herz für den Football hatten.

Fazit: ich würde nicht unbedingt Leuten, die jetzt gerade mit Football anfangen empfehlen, diesen Film als Erstes zu sehen. Denn er ist vor allem am Anfang etwas unübersichtlich und man braucht ein bisschen, um reinzukommen. Ab ca. der Mitte des Filmes ist es allerdings ein sehr unterhaltsamer Film, und macht durchaus Spaß. Das Ende ist irgendwo zwischen kitschig und einfach schön, hätte vielleicht ein bisschen lustiger gestaltet werden können.

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