. Als ultimativer „Golden Boy“ war er damals größter Hoffnungsträger der footballverrückten Gemeinde auf einen regionalen Titel und galt zudem aufgrund seiner hervorragenden körperlichen Voraussetzungen als ein Riesentalent hinsichtlich einer späteren Profikarriere.
Die Spielzeit 1987 sah den ersten großen Triumph von Crenshaw und dem Rest des Teams mit dem Namen „Messina Spartans“, als es einen 0-31 Rückstand gegen East Pike noch aufholen und das Spiel mit 34-31 für sich entscheiden konnte. Dies ohne ihren Headcoach Eddie Rake, der nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit eben Crenshaw und einer gebrochenen Nase am Spielfeldrand fehlte. Crenshaw führte die Aufholjagd der Mannschaft trotz gebrochener Hand an und sicherte so der Schule die erste Landesmeisterschaft seit sieben Jahren.
Rake ist der regelrechte Übervater der Footballabteilung, nachdem er das Team fast 35 Jahre mit sehr harten und teilweise schon brutalen Methoden trainierte und mit ihm zusammen dreizehn Meisterschaften erreichen konnte. Die Beziehung zu Crenshaw jedoch war von einer Art Hassliebe geprägt, was nun auch bei der Rückkehr Crenshaws nach Messina anlässlich des Ablebens von Rake noch einmal thematisiert wird.
Nach dem Abschluss der High School erhielt Crenshaw mehr als dreißig Stipendien und entschied sich für die fiktive Universität „Tech“. Dabei bekam er einen Bonus von $50.000, was einen Verstoß gegen die Gesetze und Richtlinien im Collegesport bedeutete. Nach einzelnen Highlights mit herausragenden sportlichen Leistungen erleidet Crenshaw eine schwere Knieverletzung, die gleichzeitig sein Karriereende bedeutet. Er wendet sich komplett vom professionellen Footballgeschäft ab und steigt in die Immobilienbranche ein.
Das Buch beschreibt nun die späte Rückkehr des einstigen regionalen Idols an die Stätte seiner Erfolge und den damit verbundenen Strudel an Erinnerungen, der wieder zum Vorschein kommt und an das Tageslicht gelangt. Das Treffen mit den einstigen Mitspielern rund um die Beerdigung des respektierten, geliebten und gleichzeitig auch gefürchteten und gehassten Coaches lässt die Konflikte, Probleme als auch Erfolge von damals wiederauferstehen und mit den Realitäten der Gegenwart und den persönlichen Lebenswegen der Protagonisten kollidieren.
So kann Crenshaw sein Selbstmitleid mit der Hilfe der früheren Teamkameraden und seiner von damals vertrauten Umgebung aufarbeiten und sich seinen Ängsten, Wünschen und Vorstellungen stellen. Dabei kreist viel um den nun im Sterben liegenden Coach, einen mehr als streitbaren Mensch und Trainer, der als graue Eminenz nicht nur Generationen an Spielern prägte, sondern während seiner Amtszeit teilweise auch über mehr Autorität und Einfluss als der Bürgermeister verfügte.
Die Frage, wie es um das abschließende Verhältnis von Crenshaw zu seinem Mentor, Förderer und Widersacher Coach Rake bestellt ist wird nun abschließend für immer geklärt werden.
Kritik
Die New York Times betont die Vielschichtigkeit des Romans mit sterbenden Vaterfiguren, verflossener Jugendliebe, Midlife-Crisis und der faszinierenden Mythologie des American Football.
Das Buch trifte trotz der Thematik nie in ein Melodram ab, urteilt die Zeitung, da Grisham keine leichte Auflösung anbiete und vorwiegend ambivalente Charaktere im Roman beschreibe. Zudem ließen sich auch bei diesem Thema fernab der sonst gängigen Szenerien bei Grisham wie Rechtsanwaltskanzleien, Justizministerien und Gerichtssälen seine trittsichere Erzählung und Erfahrungen mit Ton und Tempo erkennen.
Zusammenfassung
Ein sehr persönliches und atmosphärisches Buch über Themen und Begriffe wie Abschied, Rückkehr, väterliche Freundschaft und das Spiel des eigenen Lebens, was mit Zukunftsträumen, Scheitern und Schicksalsschlägen seinen ganz eigenen Regeln gehorcht.