Die USFL, die ehemalige Konkurrenzliga der NFL plant eine Rückkehr

USFL
United States Football League USFL

Am 3. Juli 2021 kündigte die sogenannte United States Football League seine Rückkehr in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Fernsehsender Fox an. Das Ziel dieser Liga ist weiterhin der größte Konkurrent der NFL zu sein und diese von ihrer monopolartigen Stellung zu verdrängen. In der Vergangenheit wurde sie oft die „ehrgeizigste und kurzlebigste“ Unternehmung in der Geschichte des Profi-Sports genannt. Aber was macht diese Liga so besonders, wofür steht sie und in welchem Verhältnis steht Donald Trump zu ihr?

Die Geschichte der USFL

Die Idee dieser Liga wurde bereits 1965 von David Dixon entwickelt. Dieser untersuchte zunächst die letzten beiden Konkurrenten der NFL, die „American Football League“ (AFL) und die „World Football League“ (WFL), um aus ihren Fehlern zu lernen. Auf Grundlage seiner gewonnenen Erkenntnisse entwickelte er den sogenannten „Dixon-Plan“, das Fundament der „United States Football League“. Dieses Konzept repräsentierte einen stabilen Umgang mit Finanzen, Fernsehverträgen und Mietverträgen für Stadien. Dixon legte persönlich einen sehr großen Fokus auf den finanziellen Aspekt, da dieser der Grund für das Scheitern vergangener Ligen war. Nach fast zweijähriger Vorbereitung waren alle Bedingungen für den Start der Liga erfüllt. David Dixon kündigte den Beginn der Liga am 11. Mai 1982 in New York an. Der Präsident des amerikanischen Sportsenders ESPN, Chet Simmons, wurde im Juni 1982 der erste Kommissar der Liga. Die erste Saison begann mit acht verschiedenen Teams. Dixon schaffte es sehr schnell Fernsehverträge mit ABC Studios und ESPN abzuschließen. Dies erleichterte den Start der Liga.

Investoren und Ziel der Liga

Viele sehr reiche Unternehmer investierten ihr Geld in Dixons neugegründete Liga. Einer von ihnen war Donald Trump. Neben seiner Rolle als Mehrheitseigentümer der New Jersey Generals übernahm er auch im späteren Verlauf der Liga eine große und entscheidende Verantwortung. Der Sinn und Zweck der United States Football League blieb aber über die Jahre hinweg unverändert. Das einzige Ziel der Liga war es die NFL zu ersetzen und selbst diese Position als Profi-Sport Liga einzunehmen. Dixons Plan sah es vor, dass die Saison dieser Liga gegenteilig zu der der NFL verläuft. Statt im Herbst sollte diese im Frühjahr stattfinden. Dies erweiterte die Zuschauerschaft enorm. Viele Football Fans und Highschool Absolventen sahen die US Football League als „Lückenfüller“ bis zum Beginn der Herbstsaison der NFL bzw. bis zum Beginn der Universitäten. Der Weg zu diesem Ziel gestaltete sich aber schwieriger als zuerst angenommen wurde.

Probleme der Liga auf ihrem Weg an die Spitze

Dixons Liga litt nicht nur unter den typischen Problemen einer neuen Sportliga. Zu diesen Schwierigkeiten kam ebenfalls noch der Eigenwille der Investoren hinzu. Viele der Eigentümer hatten Probleme Mietverträge für Stadien zu bekommen. Aus diesem Grund wechselten sie regelmäßig den Standort ihrer Teams. Des Weiteren gab die Liga keine Gehaltsobergrenze für die Spieler an. Dies sorgte für ein breites und variables Spektrum für die Eigentümer. Viele der Investoren nutzten diese fehlende Grenze und erhöhten somit die Gehälter ihrer Spieler enorm. Dies blieb aber nicht ohne Konsequenzen. Die dadurch entstandenen finanziellen Probleme richteten sich gegen den Dixon Plan und schadeten somit der gesamten Liga. Diese Situation verschlimmerte sich, als die Investoren der Liga in „Bieterkriege“ mit der NFL einstiegen. Die Eigentümer schafften es dadurch einige „College Talente“ zu überzeugen, bei ihnen zu unterschreiben. Dazu zählten unter anderem Reggie White, Herschel Walker, Steve Young und Jim Kelly.

Der Kampf gegen die NFL

Der offene Kampf gegen die NFL begann erst im Jahre 1984. In der vorherigen Zeit beschränkten sich die Konflikte auf einzelne Mietverträge und Abwerbungen von Spielern. Im August 1984 gab die Liga bekannt, dass sie ab 1986 ihre Saison ebenfalls im Herbst austragen wird. Einer der Hauptbegründer dieser Idee war der Mehrheitseigentümer der New Jersey Generals, Donald Trump. Er überzeugte einige andere Eigentümer und erreichte somit eine knappe Mehrheit. Der Sinn und Zweck dieser Aktion war eine Fusion mit der NFL zu erzwingen. Viele der Investoren haben im ersten Jahr festgestellt, dass eine direkte Konkurrenz mit der NFL zu dieser Zeit nicht möglich war. Durch die angestrebte, aber nicht umgesetzte Fusion versuchte die Liga noch einen Großteil ihrer Investitionen zu retten. Diese Idee scheiterte letztendlich daran, dass viele Miet- und Fernsehverträge der US Football League nur für das Frühjahr ausgelegt waren und im Herbst von der NFL belegt wurden. Dies veranlasste die Führung der neugegründeten Liga eine Klage wegen Kartellrechts und Gründung eines Monopols einzureichen. Das Gericht sprach Dixons Liga Recht zu. Jedoch kamen keine Konsequenzen für die NFL auf und die Entschädigung für den Ankläger belief sich auf zuerst einen Dollar, später drei Dollar.

Ein Zusammenspiel aus den oben genannten Gründen sorgte dafür, dass die für 1986 angesetzte Herbstsaison der USFL nie ausgeführt wurde und somit ihr Ende deklarierte. Trotz diesem Untergang der US Football League übernahm die NFL einige Eigenschaften dieser. Unter anderem wurde das Konzept des Seitenrichters übernommen, verschiedene Spieltaktiken und die Idee einer Frühjahrs Saison wurden ebenfalls umgesetzt.

Berühmte Spieler der Liga

Zu den drei berühmtesten Spieler dieser Liga zählten Reggie White (Defensive Ends), Herschel Walker (Runningback) und Steve Young (Quarterback). Alle drei galten bereits in ihrer Highschool als talentierte Football Spieler und wurden dort von der US Football League angeworben. Diese Spieler sind nach dem Ende der Liga unabhängig voneinander in die NFL übergegangen und haben diese ebenfalls nachhaltig geprägt.

Steve Young #8 San Francisco 49ers und Reggie White #92 Philadelphia Eagles
Steve Young #8 San Francisco 49ers und Reggie White #92 Philadelphia Eagles Foto: Imago

Die Liste der Teams 1982 – 1985 

Arizona Wranglers (nachher: Arizona Outlaws)

Birmingham Stallions

Boston Breakers (nachher: New Orleans Breakers, Portland Breakers)

Chicago Blitz

Denver Gold

Houston Gamblers

Jacksonville Bulls

Los Angeles Express

Memphis Showboats

Michigan Panthers

New Jersey Generals

Oakland Invaders

Oklahoma Outlaws

Philadelphia Stars (nachher: Baltimore Stars)

Pittsburgh Maulers

San Antonio Gunslingers

Tampa Bay Bandits

Washington Federals (nachher: Orlando Renegades)

Die Endspiele der USFL

1983: Michigan Panthers – Philadelphia Stars 24:22

1984: Philadelphia Stars – Arizona Wranglers 23:3

1985: Baltimore Stars – Oakland Invaders 28:24

Die Rückkehr der Liga 2022

Wie bereits am Anfang beschrieben plant die US Football League eine Rückkehr zusammen mit dem amerikanischen Fernsehsender Fox Sports. Dabei werden jedoch keine alten Führungspersönlichkeiten in die neue Form der Liga übernommen. Diese wird durch den CEO der Springleague, Brian Woods, als Co Founder aufgebaut. Die Rechte an den Namen der alten Teams werden laut Medienangaben beibehalten. In ihrer Ära wurden die Meisterschaftsspiele der Sportliga teilweise als spannendstes Ereignis das Jahres angesehen. Zu diesem alten Status möchten die Gründer erneut zurückkehren.

Zum Abschluss noch zwei weitere sehr interessante Buchtipps zur USFL. Auf englisch aber absolut lesenswert:

Arizona Outlaws 1985
Arizona Outlaws 1985
Arizona Wranglers 1983 - 84
Arizona Wranglers 1983 - 84
Baltimore Stars 1985
Baltimore Stars 1985
Birmingham Stallions 1983 - 85
Birmingham Stallions 1983 - 85
Boston Breakers 1983
Boston Breakers 1983
Chicago Blitz 1983 - 84
Chicago Blitz 1983 - 84
Denver Gold 1983
Denver Gold 1983
Houston Gamblers 1984 - 85
Houston Gamblers 1984 - 85
Jacksonville Bulls 1984 - 85
Jacksonville Bulls 1984 - 85
Los Angeles Express
Los Angeles Express
Memphis Showboats 1984 - 1985
Memphis Showboats 1984 - 1985
Michigan Panthers 1983 - 84
Michigan Panthers 1983 - 84
New Jersey Generals 1983 - 85
New Jersey Generals 1983 - 85
New Orleans Breakers 1984
New Orleans Breakers 1984
Oakland Invaders 1983 - 85
Oakland Invaders 1983 - 85
Oklahoma Outlaws 1984
Oklahoma Outlaws 1984
Orlando Renegades 1985
Orlando Renegades 1985
Philadelphia Stars 1983 - 84
Philadelphia Stars 1983 - 84
Pittsburgh Maulers 1984
Pittsburgh Maulers 1984
Portland Breakers 1985
Portland Breakers 1985
San Antonio Gunslingers 1984 - 85
San Antonio Gunslingers 1984 - 85
Tampa Bay Bandits 1983 - 85
Tampa Bay Bandits 1983 - 85
Washington Federals 1983 - 84
Washington Federals 1983 - 84
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