Kansas City Chiefs Saisonrückblick 23 – 24

Wir schließen unseren Rückblick auf die AFC West ab und sind heute in Missouri. Es gibt wohl kaum eine Szene, die die Saison der Kansas City Chiefs besser beschreibt als die, in der Travis Kelce Andy Reid während des Super Bowls anschreit. Die Saison der Kansas City Chiefs war nicht einfach, hatte Höhen und Tiefen, manchmal auch Streit, aber am Ende eben doch ein Happy End.

Die Saison startete mit einer Niederlage zu Hause gegen Detroit. Schon hier fiel zum ersten Mal eines der größten Probleme der Chiefs in dieser Saison auf, nämlich die unsicheren Hände der Wide Receiver. Doch dann starteten die Chiefs eine Siegesserie. In Jacksonville, gegen Chicago, bei den Jets in Minnesota, gegen Denver und gegen die Chargers gelangen sechs Siege in Folge. Es folgte jedoch eine überraschende Niederlage in Denver. Es war die erste Niederlage gegen den alten Rivalen seit dem 17 September 2015. Danach flogen die Chiefs nach Frankfurt und besiegten hier die Miami Dolphins. Dann gingen sie mit 7-2 in die Bye Week.

Es folgte eine Niederlage zu Hause gegen Philadelphia und ein Sieg bei den Raiders. Doch die Chiefs waren nun komplett neben sich, verloren in Green Bay, verloren gegen Buffalo bei diesem Spiel gerieten Patrick Mahomes und Andy Reid etwas aneinander. Zwar gelang ein Sieg in New England, doch die Leistung bei der Niederlage gegen die Raiders war katastrophal. Für eine kurze Zeit wackelte sogar die Playoffteilnahme, doch die Chiefs fingen sich und gewannen gegen Cincinnati und bei den Chargers. Das reichte immerhin für eine Bilanz von 11 und 6 und insgesamt Platz drei in der AFC. In der Wildcard Round boten die Chiefs einer der besseren Leistungen in dieser Saison und schlugen die Miami Dolphins. Und in der Divisionalround hatten die Chiefs das, was ein absolutes Top-Team eben auch ab und zu mal haben muss. Glück. In der umkämpften Partie gegen Buffalo hätten die bills kurz vor Schluss noch mit einem Field Goal ausgleichen können. Doch Tyler Bass vergab die Chance für Buffalo. So zog Kansas City ins AFC Championship Game ein. Dort ging es dann zu den Baltimore Ravens. Und ganz ehrlich, das war ein erschreckend langweiliges Spiel. Die Chiefs hatten es die ganze Zeit über im Griff und Baltimore enttäuschte. Und genau das, macht dieses Team und auch Patrick Mahomes eben aus. Man kann sie mal in der regulären Saison besiegen. Aber wenn sie in die Playoffs kommen, dann sind die Chiefs ein ganz anderes Team. Und bei allem Respekt: Solange Lamar Jackson oder Josh Allen es nicht schaffen, die Chiefs auch mal in den Playoffs zu besiegen, sind sie nicht auf einem Niveau mit Patrick Mahomes..

Im Super Bowl lieferten sich die Chiefs ein dramatisches Spiel gegen San Francisco. Es gab schon spektakuläre Super Bowls, aber von der Spannung her war es ein absolutes Drama. Beide Teams hatten den Sieg drin am Ende kam es in der Verlängerung auf den letzten Drive der Chiefs an. Einmal, waren die Chiefs beim 4 und 1. Hätten sie diesen Versuch nicht in einen neuen ersten umgewandelt, wäre der Titel nach San Francisco gegangen. Doch sie schafften es. Und dann fand Patrick Mahomes Mecole Hardman und die Kansas City Chiefs waren doch wieder Champions der NFL.

Überraschung: WR Rashee Rice. Er war gleich eine Verstärkung. In seiner ersten Saison konnte Rice 79 Bälle für 938 Yards und 7 Touchdowns fangen. Er könnte die Lieblingsanspielstation von Patrick Mahomes nach Travis Kelce werden.

Enttäuschung: Marquez Valdes Scantling. Er hatte die schlechteste Saison seiner Karriere. 315 Yards sind der geringste Wert, den Valdes Scantling je hatte. Auch hatte er noch nie nur einen Touchdown in der Saison. Folgerichtig wurde MVS nach zwei Saisons entlassen.

Wie waren die Rookies?

DE Felix Anudike Uzomah hatte acht Tackles, einen Fumble Forced, einen halben Sack und 8 Quarterback Hits. Den halben Sack und den Fumble Forced hatte er jeweils beim Spiel in Jacksonville.

WR Rashee Rice war eine Verstärkung. Er konnte 79 Bälle für 938 Yards und sieben Touchdowns fangen. Der Mann aus Texas hatte seinen ersten Touchdown gleich in Woche eins gegen Detroit.

OT Wanya Morris durfte 340 Snaps spielen und verursachte drei Strafen. Zudem ließ Morris 2 Sacks zu.

Safety Chamarri Conner brachte es auf 24 Tackles und eine Interception. Die Interception hatte er im Heimspiel gegen Buffalo.

LB B.J. Thompson kam nur einmal zum Einsatz und hatte einen Tackle. Dies war in Woche 18 gegen die Chargers.

DT Keondre Coburn wurde am 19 Oktober entlassen, dann am 20 Oktober von den Denver Broncos geholt, von diesen dann wiederum am 14 November entlassen und am 16 November zurück zu den Chiefs geholt, aber nur für das Practice Squard. Am 13 Dezember wechselte Coburn zu den Tennessee Titans.

CB Nic Jones brachte es auf drei Tackles und einen Quarterback Hit.

Das war gut: Meiner Meinung nach kann man die größte Stärke von Kansas City in keiner Statistik finden. Und das ist die Mentalität. Ja, es war nicht alles gut in der Saison der Kansas City Chiefs, aber sie haben eben diese Qualität, in einem wirklich wichtigen Moment den Hebel dann doch wieder umzulegen. Wen interessiert es, dass Buffalo eine bessere reguläre Saison gespielt hat? Wen interessiert es, dass die Ravens die Nummer eins der AFC in der regulären Saison waren? Als es drauf ankam, waren die Chiefs eben doch wieder da. Was die Statistiken angeht, die Defensive war in dieser Saison viel besser als in den letzten Jahren, 125 Quarterback Hits sind der zweitbeste Wert der Liga. Das gleiche gilt für die 57 Sacks. Und die O Line war stark. Nur 28Mal wurde Patrick Mahomes zu Fall gebracht. Ebenfalls der zweitbeste Wert.

Das war schlecht: nur acht Mal konnte die Verteidigung den gegnerischen Quarterback intercepten. Das bedeutet Platz 27. Die Turnover Bilanz ist generell eine ziemliche Katastrophe, sie liegt bei -11 und damit auf Rang 26. Lediglich 9 Touchdowns erzielten die Chiefs durch den Lauf. Platz 26.

Was sollten sie machen? Es schien nicht mehr ganz so harmonisch zu sein innerhalb der Kansas City Chiefs, möglicherweise muss man hier auch ein bisschen frischen Wind reinlassen. Ein weiterer guter Receiver wäre schon sehr wichtig. Und auch auf Running Back wäre eine Verstärkung nicht verkehrt