Beitragsautor: Phantomas

Die Phantoms Offense präentiert sich hungrig und die Defense top

Patrick Kriese (40) auf dem Weg zum Touchdown
Patrick Kriese (40) auf dem Weg zum Touchdown
Foto: Blurred-Pics

Nach dem 33:0 im Pokalfinale Mitte Mai haben die Wiesbaden Phantoms gegen die Rüsselsheim Crusaders in der Regionalliga nochmals 30 Punkte draufgepackt und eindrucksvoll 63:0 gewonnen.

Im heimischen Europaviertel ließen die Phantoms nicht lange Zweifel daran, wer als Sieger das Feld verlassen würde: Patrick Kriese brachte die Gastgeber zunächst mit einem 36-Yard-Run in Position, doch der Auftaktdrive stockte und auch das 25-Yard-Field-Goal Leon Ambergs geriet zu kurz.

Im Gegenzug sorgte Eddric Whack für ein gutes Tackle und auch Jakob Berghäuser war schnell am Ballträger, sodass sich die Crusaders zeitnah wieder vom Ei trennen mussten. Nun spielte sich Phantoms-Quarterback Lennard Turturica warm, bediente zunächst über neun Yards Christopher Deisenroth und sorgte dann mit einem 46-Yard-Touchdown-Pass auf Felix Schulz für ein erstes Highlight, bevor der PAT misslang.

Rüsselsheims Schulz zeigte nach dem Wechsel des Angriffsrechts einen guten Lauf, der jedoch von Lukas Reschke gestoppt wurde und Crusaders-Quarterback Niklas Woelbert brachte sein ehemaliges Team mit einer Interception auf Maximilian Glassner wieder in Ballbesitz. Von der 38-Yard-Linie brauchte sein Gegenüber Lennard Turturica genau ein Play, um Justin Schmitt über 62 Yards in die Endzone zu schicken. Holder Malthe Schmitt schnappte sich beim PAT das Ei und trug es zum 14:0.

Wiesbaden Phantoms Intro
Wiesbaden Phantoms Intro
Foto: Blurred-Pics

Berghäuser schlug im folgenden Drive der Rüsselsheimer früh im ehemaligen Phantoms-Runningback David Akins ein und Nils Imhof wich Aaron Rittmeier bis in die Endzone nicht von der Seite, wo er den Catch des Crusaders verhinderte. Das abschließende Field Goal von Christoph Papenheim, das den Beginn des zweiten Quarters markierte, erreichte sein Ziel nicht.

Die Phantoms übernahmen auf der eigenen 25-Yard-Linie und marschierten in nur zwei Plays durch Kriese und Till Seibel übers Feld. Turturica fand zum Abschluss David Tibo in der Endzone und Amberg schoss das 21:0.

Dem vielleicht sehenswertesten Spielzug der Crusaders – ein Woelbert-Pass über 27 Yards auf Rittmeier – ließ Thomas Mansour einen Sack folgen und die Crusaders mussten sich ein weiteres Mal vom Ball trennen. Turturica passte nun auf Schmitt und Kriese positionierte die Phantoms Richtung 50-Yard-Linie, die schließlich Seibel erreichte. Christopher Hobson brach nun drei Tackles, sicherte ein neues First Down und bereitete damit den Weg für Kriese, der sich biestig durch die Mitte bis zum 27:0 tankte. Amberg verwandelte  gewohnt souverän.

Letztes Highlight vor der Pause war Whacks Tackle for Loss gegen Josh Burger.

Quarter drei startete Turturica mit einem 22 Yards langen Wurf auf Finn Burschyk, doch musste seine Offense im Anschluss ebenso schnell vom Feld wie die Woelberts. Im nächsten Drive machten es die Phantoms wieder besser: Turturica und Schulz sorgten für eine 85-Yards-Reception, die Crusader Stefan Müller erst zwei Yards vor einem erneuten Score störte. Die letzten Schritte in die Endzone machte Seibel und Amberg erzielte den 35. Wiesbadener Punkt.

Timo Christmann war in der Folge nur ein Mitglied der Defense, das früh zugriff – Generell hielten die Phantoms ihre Gäste oftmals bei nur wenigen Yards pro Drive.

Die Platzherren wechselten den Quarterback und Back-up AJ Springer überbrückte in seinem ersten Drive einfach selbst die meisten Yards zu zwei First Downs und schließlich zum 41:0 über die letzten knapp zwei Dutzend. Das 42:0 ging wieder auf Ambergs Konto.

Satt waren die Phantoms jedoch keineswegs und ließen im letzten Spielabschnitt drei weitere Scores zum 63:0 folgen: Zunächst nahm Hobson die Beine in die Hand und lief der gesamten Rüsselsheimer Defense über 78 Yards davon, danach holte sich Springer über zwei Yards seinen zweiten Touchdown selbst und schließlich sprintete Hobson ein erneutes Mal über drei Viertel des Platzes, um dieses Mal nach 76 Yards zu punkten. Amberg erhöhte die Zwischenstände dreimal jeweils um einen PAT.

Die Defense krönte ihre Leistung beim Stand von 56:0, als sie die Crusaders zwar bis ein Yard vor die Endzone kommen ließen, danach aber keinen Raumgewinn mehr zuließ, sondern der Rüsselsheimer Offense sogar Yards abnahm. Amberg hatte zuvor Akins eindrucksvoll zu Fall gebracht und sein Rüsselsheimer Gegenüber Frederik Drees mit einem frühen Hit nach dem Punt für ein abschließend gutes Play gesorgt.

Für die Phantoms geht es nun in eine dreiwöchige Pause, bis am Sonntag, 28. Juli, 15 Uhr, das wohl alles entscheidende Spiel bei den Marburg Mercenaries ansteht. Der Sieger dürfte das Georg-Gassmann-Stadion bereits als designierter Regionalliga-Meister verlassen, deutet nach der Hälfte der Saison doch viel darauf hin, dass keines der beiden aktuell mit einer 5:0-Bilanz an der Tabellenspitze rangierenden Teams bei einem Sieg gegen das jeweils andere noch zweimal verlieren und damit Platz eins doch noch einbüßen würde.

 Der restliche Spielplan:

So., 28. Juli, 15 Uhr: Marburg Mercenaries – Wiesbaden Phantoms

Sa., 10. August, 15 Uhr: Pirmasens Praetorians – Wiesbaden Phantoms

Sa., 17. August, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Mainz Golden Eagles

Sa., 24. August, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Kaiserslautern Pikes

Sa., 31. August, 15 Uhr: Rüsselsheim Crusaders – Wiesbaden Phantoms

 

Phantoms Ladies setzen sich nach 28:16-Erfolg über Gießen Golden Dragons an die Spitze

Historisch: Die Wiesbaden Phantoms Ladies sind in ihrer Premierensaison erstmals Tabellenführer der 2. Damenbundesliga. Im heimischen „Camp“ schlug das Team der Coordinators Dennis Schmidt und Enzo Capobianco die Gießen Golden Dragons mit 28:16 und zog mit nun 3:1 Siegen an seinen Kontrahenten vorbei.

Gleich zu Beginn gelang Anna Ahlert eine klasse Interception – mit nur einer Hand – den sie bis auf die gegnerische 41-Yard-Linie trug. Die ersten Punkte ließen danach nicht lange auf sich warten: Quarterback Jenny Wöllmann passte kurz auf Katharina Nestoras, die das 6:0 besorgte. Die Conversion gelang ebenfalls per Wurf auf Leonie Stockmann.

Den Kick-off sicherte Vera Mössinger, die ihr Team damit nur 35 Yards von weiteren Punkten auf dem Feld platzierte. Erneut gelang Nestoras ein sehenswerter Catch für 14 Yards, die Offense musste vier Versuche später aber vom Platz. Die Defense packte danach ordentlich zu. Cally Wordel alleine und ein Play später nochmals gemeinsam mit Mössinger und Lisa Helm machten es den Golden Dragons schwer, zu Raumgewinn zu kommen. Selbst erreichten die Gastgeberinnen nach dem Punt der Gießenerinnen durch Stockmann die 19-Yard-Linie ihrer Gäste. Eileen Heß` 6-Yard-Lauf beendete das Quarter.

Heß war es auch, die bis auf die 2-Yard-Linie kam, doch unterlief Wöllmann nun eine Interception, die Gwenda Vesterling über 89 (!) Yards zum 6:8 trug. Jana Zorn glich aus.

Wordel schaffte im Gegenzug ein sehenswertes First Down, bevor sich auf beiden Seiten Fehler einschlichen – besonders auffällig: Mehrere Snaps misslangen, sodass beide Offenses Raum verloren. Auf der eigenen 45-Yard-Linie fing Rebecca Ochs ihre erste Interception und Wöllmann warf nun auf Sabrina Schütz.  Auch Mössinger gelang ein starker Catch und Wöllmann zeigte sogar außerhalb der Pocket ihre Qualität und machte acht Yards gut, bevor sie erneut Nestoras in der Endzone fand. Der 11-Yard-Pass bedeutete die erneute Führung, die Schütz mit einem weiteren Catch auf 16:8 ausbaute.

Zwei Drives blieben danach erfolglos, Johanna Plags starker Punt warf die Golden Dragons aber weit in die eigene Hälfte zurück. Nach Strafen fanden sie sich nur 11 Yards vor der Endzone wieder, aber auch die Phantoms taten sich schwer und mussten in ihrem nächsten Drive beim dritten Versuch 44 Yards überbrücken. Zu schwer…

Punkte brachten die Ladies aber dennoch auf das Scoreboard, als Ochs nicht nur einen Wöllmann-Pass fing, sondern auch vier Tackles brach und sich auf den nächsten 75 Yards nicht mehr aufhalten ließ. Das 22:8 konnte Wöllmann mit einem Pass auf Schütz allerdings nicht erhöhen.

Die Defense hielt nun wieder gut und schickte die Gießenerinnen schnell wieder an die Sideline. In der eigenen Offense überbrückte Heß 21 Yards und Wöllmann bediente Mössinger über 30 Yards zum 28:8. Aber auch diesmal misslang die Conversion: Heß` Lauf geriet etwas zu kurz.

Elisabeth Hahn brachte die Gäste zu Beginn des letzten Quarters mit zwei starken Plays in eine gute Ausgangsposition, die Wiesbadenerin Mössinger sorgte mit einem Sack und schnellem Tackle im folgenden Play wiederum für Raumverlust. Gießens Spielmacherin Tomma Woermann setzte Anastasiya Aronska eindrucksvoll in Szene und auch Hahns folgender Catch brachte Yards ein. Zwar unterbrach eine starke Defense Schuhs den Lauf der Golden Dragons, Woermann fand schließlich aber doch Zorn zum 14:28 in der Endzone. Die Conversion über diese Achse war ebenfalls erfolgreich. Phantom Mössinger returnierte zum Abschluss nochmals für 20 Yards, Heß war durch die Mitte der Gießener Defense kaum zu stoppen und Wöllmann passte für 19 Yards auf Ochs. Stockmann packte ebenfalls nochmals einige Yards auf ihr Konto, weitere Punkte gelangen aber nicht.

Stockmann, nun als Quarterback, versuchte es vor der Endzone selbst, wurde aber zu früh zu Fall gebracht und nachdem Ochs bei noch 18 Sekunden verbleibender Spielzeit eine weitere Interception gefangen hatte, lief den Phantoms für weitere Zähler die Zeit davon.

Der Sportliche Leiter der Ladies, Matthias Preßler, bilanzierte: „Es lief viel gut. Für das Rückspiel, wenn Gießen wieder in kompletter Stärke antritt, haben wir noch einige Baustellen. Jetzt liegt der Fokus aber zunächst auf Marburg. Wenn wir am Ende auch noch an der Spitze liegen wollen, muss ein Sieg her.“

Die Ladies haben nun zwei Wochen Zeit, um sich auf das Wiedersehen mit Marburg vorzubereiten. Zu Saisonbeginn hatte es ein bitteres 0:23 bei den „Söldnerinnen“ gesetzt, das jedoch nicht den Spielverlauf widerspiegelte.

Katharina Nestoras, Wiesbaden Phantoms

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