Beitragsautor: Jörg Kochs

Saisonrückblick 23 – 24 Jacksonville Jaguars

Jacksonville Jaguars vs. Atlanta Falcons in London, Wembley Stadion
Jacksonville Jaguars vs. Atlanta Falcons in London, Wembley Stadion
Foto: imago

Die Jacksonville Jaguars haben ihr Ziel Playoffs nicht erreicht

Es geht weiter mit unserem Rückblick auf die AFC South. Heute sind wir bei einem Team, dass die Playoffs eigentlich fest im Blick hatte, sie aber im letzten Moment doch noch verspielte. 2022 war dieses Team noch eine Überraschung, 2023 aufgrund der verspielten Playoffs eher eine Enttäuschung. Hier ist der Saisonrückblick der Jacksonville Jaguars.

Zum Start konnte Jacksonville in Indianapolis gewinnen. Es folgten jedoch Niederlagen gegen die Chiefs, das war durchaus erwartbar, dann aber auch zu diesem Zeitpunkt sehr überraschend zu Hause gegen die Houston Texans. Es folgte jedoch eine starke Serie mit fünf Siegen in Folge. Gegen Atlanta, gegen Buffalo (diese beiden Spiele fanden in London statt), gegen Indianapolis, in New Orleans und in Pittsburgh feierte das Team Siege. Grundlage dafür war eine stabile Defensive, nur gegen New Orleans wurden in dieser Zeit mehr als 20 Punkte zugelassen. Mit 6-2 ging es in die Bye Week.

Dann kamen die Jaguars allerdings zu Hause gegen San Francisco böse unter die Räder. 3-34 hieß es am Ende gegen den späteren Super Bowl Teilnehmer. Nach Siegen über die Titans und in Houston sah die Welt aber wieder gut aus. Nach Woche 12 waren die Jags bei 8-3. Der Sieg in der Division schien nur noch Formsache. Doch es begann ein ziemlicher Absturz. Niederlage zu Hause gegen Cincinnati, Niederlage in Cleveland, Niederlage zu Hause gegen die Ravens und Niederlage in Tampa Bay. War während der Siegesserie noch die Defensive ein Grundpfeiler, hatte sich das nun gedreht. Bei drei der vier Niederlagen in dieser Phase gab es 30 oder mehr Punkte für den Gegner. Nach einem Erfolg über Carolina in Woche 17 hatte Jacksonville sein Schicksal aber in der eigenen Hand. Ein Sieg beim Rivalen aus Tennessee und alles wäre gut. Doch dazu kam es nicht, Jacksonville enttäuschte und verlor 20-28. Damit reichte eine Bilanz von 9-8 nicht für die Playoffs.

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Jaguars Linebacker Josh Allen gelangen starke 17,5 Sacks

Überraschung: LB Josh Allen. Dass er ein guter Mann ist, das war schon vor der Saison klar. Doch in dieser Saison packte er noch mal ordentlich drauf. 43 Tackles sind zwar „nur“ sein zweitbester Wert, aber 17,5 Sacks sind unfassbar stark. Sein bisheriger Höchstwert stammte aus seiner ersten Saison und lag bei 10,5. Mit den 17,5 Sacks teilt sich Allen Trey Hendrickson von den Bengals. Außerdem hatte er 36 Quarterback Hits. Auch das ist Karrierebestwert.

 

Enttäuschung: QB Trevor Lawrence. Ich weiß, dass ist jetzt ein bisschen umstritten. Ich sage auch gar nicht, dass Lawrence eine richtig schlechte Saison hatte. Aber er ist jetzt inzwischen in seinem dritten Jahr und man muss einfach sagen, die Erwartungshaltung, die man damals hatte, von wegen Out of Generation Talent nicht erfüllt worden ist. Er ist ein guter Quarterback, er ist ein Top 15 NFL Quarterback, aber eben nicht das ganz große. Und man muss ehrlicherweise sagen, die Niederlage gegen Tennessee am letzten Spieltag, die die Playoffs gekostet hat, geht auch auf die Kappe von Trevor Lawrence. Man darf schon die Frage stellen, ob er ein Quarterback ist, mit dem man vielleicht irgendwann auch mal einen Super Bowl gewinnen kann. Im Moment würde ich die Frage mit Nein beantworten.

Wie waren die Rookies?

Gleich 13 Rookies hatte das Team aus Florida.

OT Anton Harrison durfte 1112 Snaps spielen. Sieben Strafen gehen auf sein Konto und zudem kann er fünfmal einen Sack nicht verhindern.

TE Brandon Strange konnte fünf Bälle für 35 Yards und einen Touchdown fangen. Der Touchdown gelang ihm zu Hause gegen Indianapolis.

RB Tank Bigsby hatte 50 Läufe für 132 Yards und zwei Touchdowns. Den ersten davon hatte er auswärts in Indianapolis.

LB Ventrell Miller verletzte sich Ende August und verpasste die Saison.

DE Tyler Lacy hatte fünf Tackles und drei Quarterback Hits.

LB Yasir Abdullah hatte einen Tackle und einen Quarterback Hit.

Safety Antonio Johnson konnte 11 Tackles, einen Sack, einen Quarterback Hit, einen Fumble Forced und 2 Interceptions zeigen. Dazu muss man sagen, dass er die ersten Wochen nicht gespielt hat und dann durchaus zu einer Verstärkung wurde. Seine erste Interception hatte Johnson bei den Steelers.

WR Parker Washington brachte es auf 9 Einsätze, Washington konnte 16 Bälle für 132 Yards und zwei Touchdowns fangen. Sein erster Touchdown gelang ihm gegen Cincinnati. Bei ihm muss man auch dazu sagen, dass er eine Zeit lang Verletzungsbedingt ausfiel.

CB Christian Braswell kam nicht zum Einsatz und verletzte sich Mitte Oktober.

Safety Erick Hallett wurde am 29 August gecuttet für das Practice Squard wieder verpflichtet. Am 8 Januar bekam er einen Reserve Future Contract.

Guard Cooper Hodges kam nicht zum Einsatz.

DT Raymond Vohasek wurde am 29 August entlassen und bis jetzt auch von keinem anderen Team verpflichtet.

FB Derek Parish wurde am 29 August entlassen und dann für das Practice Squard wieder verpflichtet. Am 16 Oktober wurde er dann erneut entlassen. Am 22 Januar unterschrieb er einen Vertrag bei den Toronto Argonauts, allerdings als DL. Er spielt damit in der Canadian Football League.

Das war gut: Zunächst einmal fällt auf, dass die Jaguars sehr diszipliniert waren. Nur 83 Strafen bedeuten Platz 4, die 644 Yards, die man dadurch verloren hat, sind der drittgeringste Wert. Die Defensive konnte zehnmal einen Fumble erobern. Das bedeutet Platz 6. Hier waren die Jags unfassbar effizient. Denn insgesamt hatten sie nur 11 Fumble Forced.

Das war schlecht: Der Draft war mit Ausnahme von Johnson und mit Abstrichen Washington eher mäßig. 30Mal verlor Jacksonville den Ball das bedeutet Platz 28. Die Effizienz in der Redzone ist durchschnittlich, 50% der Besuche führen auch zu Punkten. Zudem ist das Laufspiel zu harmlos, nur 3,63 Yards pro Versuch im Schnitt. Das bedeutet lediglich Rang 30.

Was sollten sie machen? Für die Offensive, gerade für das Laufspiel wäre noch ein Upgrade wichtig. Auch die Defensive könnte noch das ein oder andere Upgrade vertragen, zumal Houston bereits ziemlich aufgerüstet hat.

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