Beitragsautor: Jörg Kochs

Saisonvorschau Arizona Cardinals

Kyler Murray (1) Arizona Cardinals beim Sieg gegen die Philadelphia Eagles
Kyler Murray (1) Arizona Cardinals beim Sieg gegen die Philadelphia Eagles
Foto: imago

Das Ende der Schonfrist für die Coaches der Cardinals

Die neue NFL Saison rückt langsam aber sicher immer näher und näher. Ab heute fangen wir an mit unserer Saisonvorschau. Von Montags bis Donnerstag werden wir immer ein Team uns vornehmen und Freitags bekommt ihr dann wie gewohnt eine Folge NFL History.

Wir beginnen unsere Vorschau in der Wüste. Hier ist die Vorschau auf die neue NFL Saison für die Arizona Cardinals.

Das Ende der Schonfrist!

Nach einem Jahr des Übergangs, das relativ stressfrei in Sachen Druck für den neuen Headcoach Jonathan Gannon war, soll es nun zumindest mal einen Schritt nach vorne geben.

Coaching:

HC Jonathan Gannon

OC: Drew Petzing

DC: Nick Rallis

Gannon geht in seine zweite Saison. In seiner ersten konnte er vier Siege verbuchen, mehr wäre mit diesem Roster wohl auch für einen Andy Reid nicht drin gewesen. Der 41-Jährige arbeitete davor von 2021 bis 2022 als DC für die Philadelphia Eagles.

Auch OC Drew Petzing ist in seiner zweiten Saison. der 37-Jährige war 2022 Quarterback Coach der Cleveland Browns.

Ebenfalls im zweiten Jahr ist DC Nick Rallis. Er kennt Gannon schon aus gemeinsamen Tagen in Philadelphia, denn als Gannon dort DC war, war er LB Coach.

Zugänge: Zay Jones kommt aus Jacksonville. Seine letzte Saison in Florida war mit gerade einmal 34 Gefangenen Bällen für 321 Yards und zwei Touchdowns aber schwach. DT Justin Jones kommt von den Chicago Bears. In der vergangenen Saison hatte er die bisher beste Saison seiner Karriere und brachte es auf 49 Tackles sowie 4,5 Sacks. Von den Raiders kam DT Bilal Nicholas. Er hatte vor einigen Jahren in Chicago eine ganz gute Zeit, konnte daran bei den Raiders aber nur bedingt anknüpfen. Gerade seine Sacks sind deutlich nach unten gegangen, in den letzten beiden Jahren waren es nur jeweils 1,5. LT Jonah Williams spielte in der vergangenen Saison für die Cincinnati Bengals jeden Snap. CB Sean Murphy Bunting ist neu aus Tennessee. Er könnte wirklich eine Verstärkung sein. Letzte Saison gelangen ihm 57 Tackles, was der zweitbeste Wert seiner Karriere war und zudem konnte er noch zwei Interceptions fangen. Center Evan Brown wechselte vom Divisionsrivalen aus Seattle in die Wüste und spielte letzte Saison 91,3 % aller Snaps. LB Mack Wilson kommt aus New England. Er hatte vor ein paar Jahren mal eine richtig starke Saison 82 Tackles für Cleveland. Aber die Zahl ging in den letzten Jahren immer weiter runter. Dafür konnte er in der vergangenen Saison 3,5 Sacks landen, was der beste Wert seiner Karriere ist. Einen Neustart wagen möchte QB Desmond Ridder. Der immer noch sehr junge Quarterback kommt nach einer schwierigen Saison aus Atlanta. 12 Touchdowns standen 12 Interceptions gegenüber. Vielleicht war es für ihn einfach auch noch zu früh um Starter zu sein. WR Chris Moore wechselte von den Titans in die Wüste. Er konnte letzte Saison 22 Bälle für 424 Yards fangen. Sein Vorteil ist, dass er sehr erfahren ist, aber er ist sicherlich kein Star WR.

LB Markus Bailey kommt aus Cincinnati. Er dürfte eine untergeordnete Rolle spielen. Das gilt wohl auch für DT Khyiris Tonga (kam aus Minnesota) und RB Deejay Dallas ( kam aus Seattle).

Passende Fanartikel

Quarterback Kyler Murray ist nicht unumstritten

Abgänge: OT D.J. Humphries verließ Arizona nach 9 Jahren. Wohin es den 30 Jahre alten einmaligen Pro Bowler zieht, ist offen. WR Marquise Brown Wechsel nach zwei Jahren in Arizona auf der Jagd nach dem Ring zu den Chiefs. Mit 574 Yards und 51 Gefangenen Bällen sowie vier Touchdowns ist er schon ein Verlust.

LB Zeke Turner wechselte nach 20 Tackles zu San Francisco. WR Rondale Moore wechselte nach Atlanta und konnte in drei Jahren in Arizona nie mehr als einen Touchdown pro Saison verbuchen. Ebenfalls nach Georgia geht CB Antonio Hamilton. Sein Abgang nach immerhin 40 Tackles 2023 und sogar 44 2022 tut schon weh. DT Leki Fotu trägt jetzt grün und wechselt zu den Jets. Letzte Saison brachte er es auf 28 Tackles und 2,5 Sacks. DE Jonathan Ledbetter verlässt Arizona nach insgesamt drei Jahren und hatte letzte Saison zusammen genommen 46 Tackles, davon 26 alleine. Hinzu kommen 1,5 Sacks. Der neue Arbeitgeber des 26-Jährigen steht noch nicht fest.

Offensive: Auf Quarterback ist der verletzungsanfällige Kyler Murray nicht unumstritten. Desmond Ridder ist allerdings nach dem schwachen Jahr in Atlanta auch nicht unbedingt in einer guten Position.  Clayton Tune bekam in der vergangenen Saison seine Chance, konnte sie aber nicht nutzen.

Auf WR sieht es etwas besser aus. Mit Michael Wilson und Zay Jones verfügt man zumindest über zwei ordentliche Leute. Allerdings fehlt es hier an absoluter Spitzenklasse sowie etwas in der Breite. Ganz gut sieht es dagegen in Sachen Rungame aus. James Connor gelangen in der vergangenen Saison 1040 Yards und sieben Touchdowns. Mit Murray und Ridder verfügt man zudem über durchaus laufstarke Quarterbacks. Das Run Game sollte das geringste Problem in der Offensive sein.

Auf Tight End haben die Cards Trey McBride. Er konnte letzte Saison 81 Bälle für 825 Yards und drei Touchdowns fangen. Damit hatte er mit Abstand die meisten Receivinig Yards. Mit Elijah Higgins gibt es allerdings keinen gleichwertigen Ersatz

Defensive: was sofort auffällt ist, dass LB Dennis Gardeck mit nur 6 Sacks schon Sack Leader in Arizona ist. Würde man das auf die gesamte NFL erweitern, liegt er damit nur auf dem geteilten 65 Platz. Also versteht mich nicht falsch, 6 Sacks ist soweit schon in Ordnung, aber das sollte halt nicht dein bester Wert sein. Safety Jalen Thompson bringt es auf immerhin vier Interception und ist dort der beste Spieler der Arizona Cardinals. Aber auch hier gibt es ein Problem, abgesehen von Neuzugang Sean Murphy Bunting hat kein anderer Spieler in Arizona mehr als eine Interception. Es gibt tatsächlich durchaus einige gute Spieler in der Defensive von Arizona wie etwa Thompson, der mit 59 Tackles auch hier die Nummer eins ist oder Budda Baker, der es auf 58 gebracht hat. Auch MLB Kyzir White ist kein schlechter, aber es fehlt halt eben in der Breite.

Stärken; Insgesamt wirkt das Roster stärker als in der vergangenen Saison. Die Neuzugänge sollten stärker sein als die Abgänge. Das Laufspiel dürfte eher kein Problem werden, hier war Arizona schon in der letzten Saison gut und das dürfte sich fortsetzen.

Schwächen: Auf Quarterback ist das Team mäßig besetzt. Zudem fehlen den Quarterbacks Waffen. Die Defensive ist insgesamt zu durchschnittlich, um wirklich überzeugen zu können.

Prognose: Einen kleinen Schritt nach vorne könnte Arizona schon machen. Aber wirklich nur einen kleinen. Und es dürfte sich nichts daran ändern, dass die Cardinals Platz 4 in der NFC West belegen

Weitere News:

Tags: News, NFL

Beliebte Fanartikel

Wähle Fanartikel deines
NFL-Teams

AFC East