NFL History 1980

Und wir sind inzwischen im Jahr 1980 angekommen. Deutschland wird in Italien Fußball Europameister und Franz Josef Strauß scheitert bei der Bundestagswahl an der sozial-liberalen Koalition von Kanzler Helmut Schmidt aus SPD und FDP. Ronald Reagan gewinnt die Wahl zum amerikanischen Präsidenten und wird 40. Präsident in der Geschichte.

Und natürlich wurde auch Football gespielt. Schon vor der Saison gab es Ärger. Al Davis, der Besitzer der Oakland Raiders wollte sein Team nach der Saison nach Los Angeles verlegen. Doch die anderen Teambesitzer lehnten das in der Sitzung am 10 März ab. Davis gab sich aber nicht so schnell geschlagen, er klagte dagegen und bekam im Mai 1982 recht. Es gibt übrigens einen Film darüber, der heißt „Al Davis vs The NFL.“ In unserer Serie NFL Kino habe ich darüber mal einen Bericht geschrieben, wenn ihr mögt, schaut ihn euch gerne mal an. In Sachen Zuschauer Interesse boomte die NFL. 13,4 Millionen Zuschauer sahen die 224 Spiele im Stadion. Das machte einen Schnitt von 59.787 und die Auslastung der Stadien lag bei 92,4 %. Der Draft fand am 29 und 30 April in New Yorker Sheraton Hotel statt. Die Detroit Lions suchten sich an Nummer 1 Runningback Billy Sims aus. Die Geschichte von Billy Sims war tragisch. 1980 wurde er zum Offensive Rookie of the Year gewählt, kam von 1980 bis 82 in den Pro Bowl und war 1980 NFL Rushing Touchdown Leader. Doch dann kam der 21 Oktober 1984 und er verletzte sich furchtbar schwer am Knie gegen die Minnesota Vikings. Zwei Jahre lang kämpfte Sims um ein Comeback, dann musste er einsehen, dass es keinen Sinn mehr hatte. 1989 wollte er noch einmal zurückkehren, und machte den Detroit Lions ein ganz besonderes Angebot. Das Angebot besagte, die Lions nehmen ihn unter Vertrag, sein Gehalt wird aber erstmal nicht eingetragen. Erst nach der Saison soll Detroit dann entscheiden, was ihnen die Dienste wert waren. Es kam tatsächlich zu Gesprächen, letztlich blieb es aber bem Gesprächen. Nach seinem Karriereende hatte er außerhalb des Feldes finanzielle Probleme, das zwang ihn sogar seine Heisman Trophy an einen texanischen Geschäftsmann zu verkaufen.

In der AFC East spielen nach wie vor die vier Teams, die sie auch heute bilden und die Baltimore Colts. Buffalo und die Patriots liefern sich einen Kopf an Kopf Rennen. Doch die Patriots haben zwischen Woche 10 und 14 eine Krise und verlieren vier der fünf Spiele in dieser Zeit. Der Sieg im direkten Duell am vorletzten Spieltag macht es noch mal spannend, doch weil Buffalo sein letztes Spiel in San Francisco gewinnt, erreicht das Team von der kanadischen Grenze die Playoffs. Am 7 September passiert noch etwas Besonderes in der Saison von Buffalo. Es gibt einen Heimsieg über Miami, das ist deshalb so besonders, weil es den Bills in den kompletten 70er Jahren nicht ein einziges Mal geglückt war, den Rivalen aus Florida zu schlagen.

Die AFC Central beinhaltet die Cleveland Browns, die Houston Oilers, die Pittsburgh Steelers und die Cincinnati Bengals. Cleveland und Houston landen am Ende beide bei 11-5 , doch das Team aus Ohio hat die Nase vorn aufgrund des besseren Rekord in der Conference. Allerdings erreichen beide Teams die Playoffs.

In der AFC West sind die vier Teams, die auch heute dabei sind, nur dass wir hier noch von den Oakland Raiders und den San Diego Chargers sprechen. Zudem mit von der Partie sind die Seattle Seahawks. Auch hier gibt es einen Zweikampf, nämlich zwischen San Diego und Oakland. Am Ende kommen beide Teams auf eine Bilanz von 11-5. Die Chargers haben die Nase vorn, weil sie die bessere Punktdifferenz in den Spielen in der Division haben. Aber beide kommen in die Playoffs.

Die NFC East hat ebenfalls einen Zweikampf. Während die Washington Redskins, die St Louis Cardinals und die New York Giants nur eine Nebenrolle spielen, liefern sich die Eagles und die Cowboys einen heißen Kampf. Lange liegen die Eagles vorne, erlauben sich dann aber zwei Niederlagen in Woche 13 und 14 in San Diego und gegen Atlanta. Doch die Cowboys vergeben ihre Chance am vorletzten Spieltag mit einer Niederlage bei den Rams, so nutzt auch der Sieg im direkten Duell nichts mehr. Beide Teams erreichen mit einer Bilanz von 12 -4 die Playoffs. Der Sieg in der Division geht aber nach Philadelphia.

Und irgendwie ist es das Jahr der Zweikämpfe. Das gilt auch für die NFC Central, wenn gleich hier auf deutlich geringerem Niveau. Während die Green Bay Packers, die Tampa Bay Buccaneers und die Chicago Bears jeweils eine schwache Saison haben, liefern sich Minnesota und Detroit den Kampf um die Playoffs. Minnesota macht am vorletzten Spieltag mit einem Sieg über die Browns alles klar und erreicht mit einer Bilanz von 9-7 die Playoffs. Detroit kommt zwar auf dieselbe Bilanz, das reicht aber nicht für die Playoffs.

In der NFC West befinden sich die Atlanta Falcons, die Los Angeles Rams, die San Francisco 49ers und die New Orleans Saints. Das Team aus Louisiana spielt eine katastrophale Saison und verliert die ersten 14 Spiele. Es droht den Saints, das erste Team zu werden, dass 0-16 geht. Doch dieses Schicksal können Sie am vorletzten Spieltag mit einem 21:20 Sieg bei den Jets abwenden. Auch in dieser Division kämpfen zwei Teams um den Sieg. Es sind Atlanta und Los Angeles. Atlanta macht am vorletzten Spieltag alles klar, so nutzt den Rams auch der Sieg am letzten Spieltag nichts mehr. Aber sowohl die Falcons mit einer Bilanz von 12-4 als auch die Rams mit einer Bilanz von 11 -5 ziehen in die Postseason ein.

In der AFC Wildcard Round setzen sich die Raiders deutlich gegen die Houston Oilers mit 27:7 durch.

In der NFC gibt es ebenfalls einen deutlichen Sieg, die Cowboys machen mit den Rams kurzen Prozess und siegen 34:13.

Spannend wird es in der AFC Divisionalround.

Die Browns treffen auf die Raiders. Kurz vor Schluss führen die Raiders 14:12. Doch die Browns sind bei ihrem letzten Angriff in Field Goal Range. Doch anstatt das Field Goal zu schießen, wirft Browns Quarterback Brian Sipe einen Pass und der wird von Raiders Safety Mike Davis abgefangen. Dies sichert den Sieg der Raiders. San Diego besiegt Buffalo mit 20:14.

In der NFC gewinnen die Cowboys überraschend in Atlanta mit 30:27. Und irgendwie würde man aus heutiger Sicht sagen, es ist eine typische Niederlage für Atlanta. Sie sind eigentlich Favorit und es sieht gut aus, nach dem dritten Quarter führen die Falcons mit 24:10. Doch das letzte Quarter verlieren sie dann mit 3:20. So setzen sich die Cowboys insgesamt mit 30:27 durch. Philadelphia setzt sich ziemlich locker gegen Minnesota mit 31:16 durch.

Das AFC Championship Game gewinnen die Raiders mit 34:27 gegen die Chargers.

In der NFC kommt es zum Duell der Erzrivalen, Philadelphia trifft auf die Cowboys. Das Spiel ist jedoch weniger spannend als man das erwarten konnte, die Eagles gewinnen locker 20:7.

Damit spielen im Super Bowl XV (15) die Oakland Raiders gegen die Philadelphia Eagles. Das Team aus Pennsylvania ist um drei Punkte Favorit und gespielt wird im Louisiana Superdome in New Orleans. 76135 Menschen sind an diesem 25. Januar 1981 im Stadion. Helen O’Connell singt die Nationalhymne und der Coin Toss wird von Marie Lombardi übernommen. Sie ist die Witwe des großen Vince Lombardi. In der Halbzeitshow gibt es ein Mardi Gras Festival. Ein Werbespot während des Spiels kostet übrigens 324 000$.

Die Raiders erwischen sofort den besseren Start und Jim Plunkett bedient mit einem Touchdown über 2 Yards Cliff Branch zum Touchdown. 7:0 Raiders.

Noch im ersten Quarter erhöht das Team aus Oakland. Kenny King kann einen Pass über 80 Yards fangen und damit steht es 14:0. Jim Plunkett, der den Pass geworfen hatte, war in diesem Jahr auch Comeback Player of the Year.

Im zweiten Quarter passiert nicht viel, lediglich Tony Franklin kann sein Team mit einem Field Goal aus 30 Yards ein bisschen heranbringen und verkürzt für Philadelphia auf 14:3.

Im dritten Quarter erhöht Oakland aber schnell wieder. Cliff Branch fängt einen Pass über 29 Yards zu seinem zweiten Touchdown und es steht 21:3. Cliff Branch wird in seiner Karriere insgesamt dreimal den Superbowl gewinnen, zu dem schafft er es viermal in den Pro Bowl. Raiderskicker Chris Bahr kann mit einem Field Goal aus 46 Yards auf 24:3 stellen.

Im letzten Quarter gibt es zwar noch mal ein kleines Lebenszeichen der Eagles, Keith Krepfle fängt einen Pass über 8 Yards von Ron Jaworski zum Touchdown und damit zum 24:10, doch nur wenig später gibt es noch ein viel doll für die Raiders aus 35 Yards zum 27:10 Endstand.

Die Raiders gewinnen den Super Bowl und das ist natürlich ein großer Sieg für Al Davis. Er hatte sich mit der NFL ziemlich überworfen, gerade mit Pete Rozelle, dem Commissioner. Dieser Titel war auch ein Sieg über seinen Erzfeind. Super Bowl MVP wird Jim Plunkett.  MVP der regulären Saison wird ausgerechnet Brian Sipe, der Quarterback der Browns, der eine so unglückliche Entscheidung getroffen hatte. Coach of the Year wird Chuck Knox von den Buffalo Bills.