Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1985

Jim McMahon #9 und Walter Payton #34, Chicago Bears 1985
Jim McMahon #9 und Walter Payton #34, Chicago Bears 1985
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Die Chicago Bears gewannen Super Bowl XX

Wir kommen zu einer weiteren Folge NFL History und heute sind wir im Jahr 1985.

Es kommt zur ersten WrestleMania, Ayrton Senna gewinnt zum ersten Mal in seiner Karriere einen Formel 1 Rennen und der damals 17 Jahre alte Boris Becker gewinnt sensationell das Tennisturnier von Wimbledon.

Doch natürlich wurde auch Football gespielt. Es war die 66 Saison in der Geschichte. Die Denver Broncos mussten vor Saisonstart den Tod ihres Tight End Coach Fran Polsfoot verkraften. Er starb an einem Gehirntumor.

In dieser Saison änderte sich an den Regeln, dass es Quarterbacks möglich war, nach der Two Minute Warning einen Spielzug durch Abknien automatisch zu beenden. Das kennen wir ja heute als spiken. Eine Pass Interference kann es nicht geben, wenn der Ball eindeutig nicht fangbar ist.

Der Draft fand am 30 April und 1.Mai im Omni Park Central Hotel in New York City statt. Buffalo hatte den ersten Pick und gewählte Bruce Smith, einen Defensive End. Smith erwies sich als Volltreffer er kam 11mal in den Pro Bowl, wurde ins NFL Team der 80er, der 90er und des Jahrhunderts gewählt. In seiner Karriere hatte er die meisten Sacks mit 200. Außer für Buffalo spielte er auch für Washington.

In der AFC East spielten die Miami Dolphins, die New York Jets, die New England Patriots, die Indianapolis Colts und die Buffalo Bills. In diesem Jahr war Buffalo noch nicht sehr erfolgreich, sie konnten lediglich zwei Spiele gewinnen. Lange lieferten sich Miami, die Jets und die Patriots einen Kampf um den Sieg in der Division, doch am vorletzten Spieltag verloren die Patriots in Miami und die Jets passten ebenfalls bei einer Niederlage gegen Chicago. Miami gewann die Division, aber auch die New Yorker und die Patriots kamen in die Playoffs.

Ziemlich schwach war die AFC Central. Keines der vier Teams konnte eine Winning Season für sich verbuchen. Während die Houston Oilers nur fünf Spiele gewinnen konnten, lieferten sich die anderen drei einen Wettkampf um den Sieg in der Division. Cincinnati hätte es drin gehabt die Division zu gewinnen, verlor aber die letzten beiden Spiele in Washington und in New England. Auch Pittsburgh hätte die Chance gehabt, die Division zu gewinnen, doch die Steelers verloren vier der letzten fünf Spiele. Und so reichte den Browns eine Bilanz von 8 – 8 um es über die Division in die Playoffs zu schaffen.

In der AFC West waren die Chiefs, die Chargers, die Seahawks, die Broncos und die Raiders. Die Raiders, damals in Los Angeles beheimatet, sowie die Broncos lieferten sich einen spannenden Kampf an der Spitze. Doch die Raiders gewannen in Woche 12 und Woche 14 beide direkte Duelle, übrigens beide nach Overtime, und setzten sich so durch. Bitte für die Broncos: elf Siege reichten nicht für die Playoffs.

Richtig eng war es in der NFC East. Während die St Louis Cardinals nur fünf Spiele gewinnen konnten und die Philadelphia Eagles auf 7 kamen, lieferten sich die Redskins, die Giants und die Cowboys ein Kopf an Kopf rennen. Die Hauptstädter mussten am Ende für ihren schwachen Saisonstart die Rechnung tragen, denn drei der ersten vier Spiele wurden verloren, eine Siegesserie von fünf Siegen aus dem letzten sechs Spielen kam zu spät. Die Giants verpassten den Sieg in der Division durch eine Niederlage am vorletzten Spieltag gegen die Cowboys kamen aber immerhin noch in die Playoffs. Die Texaner erreichten ebenfalls die Playoffs als Sieger der Division, am Ende hatten sowohl die Cowboys als auch die Giants als auch die Redskins 10 Siege.

Die NFC Central war die Definition von einseitig. Tampa Bay konnte lediglich zwei Spiele gewinnen und musste zwischenzeitlich sogar befürchten, als erstes Team 0: 16 zu gehen. Detroit, Minnesota und Green Bay spielten mäßige Saisons mit sieben bzw bei Green Bay 8 Siegen. Die pure Dominanz waren die Chicago Bears, die 15 Spiele gewinnen konnten. Ironischerweise verloren sie ausgerechnet das Spiel in Miami, womit die Dolphins selbst dafür sorgten, dass sie als einziges Team ungeschlagen blieben in der Geschichte der NFL. Die Chicago Bears hatten eine bärenstarke Defensive in diesem Jahr lediglich 198 Punkte wurden in 16 Spielen zugelassen.

In der NFC West befanden sich die Atlanta Falcons, die New Orleans Saints, die San Francisco 49ers und die Los Angeles Rams. Atlanta und New Orleans spielten keine Rolle. Die Rams erwischten einen starken Staat mit sieben Siegen in Folge, rutschten zwischenzeitlich aber ziemlich ab, konnten die Division aber gewinnen, weil sie am 14 Spieltag in San Francisco gewinnen konnten. Aber auch die 49ers erreichten die Playoffs.

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Der Defensive Tackle „The Fridge“ William Perry lief zum Touchdown für die Chicago Bears

In der AFC Wildcardround konnten sich die Patriots mit 26:14 bei dem Jets durchsetzen. In der NFC Wildcardround kamen die Giants zu einem lockeren 17: 3 über San Francisco.
In der AFC Divisionalround schafften die Patriots die Überraschung und siegten bei den Raiders mit 27:20. Die Dolphins warfen die Browns mit 24:21 raus.

In der NFC gab es zwei deutliche Ergebnisse. Chicago besiegte die Giants 21:0. Und die Rams ließen den Cowboys beim 20:0 keine Chance. Im AFC Championship Game setzten die Patriots ihren überraschenden Lauf fort und schlugen die Dolphins auswärts Überraschung deutlich mit 31: 14.

Im NFC Championship Game dominierten die Chicago Bears auch die Los Angeles Rams mit einem 24:0.

So hieß es im Super Bowl XX (20) am 26. Januar 1986 im Louisiana Superdome in New Orleans New England Patriots gegen Chicago Bears. Chicago war um 10 Punkte Favorit und 73.818 Menschen sahen zu. Ein Werbespot kostete 550.000 $, die Nationalhymne sang Wynton Marsalis. Das ist ein amerikanischer Trompeter, von dem ich offen gestanden noch nie was gehört habe. Bart Starr, der MVP aus dem Super Bowl 1 durfte den Coin Toss vornehmen. In der Halbzeit traten wie zu dieser Zeit üblich Up with the People auf.

Nachdem Chicago in den bisherigen zwei Playoffspielen keinen einzigen Score des Gegners zugelassen hatte dauerte es gerade einmal 20 Sekunden, bis die Patriots gegen sie punkten konnten. Es war ein Field Goal von Tony Franklin aus 36 Yards. 3:0 Pats. Chicago zeigte sich unbeeindruckt und kam durch ein Field Goal aus 28 Yards von Kevin Butler zurück. 3:3.
Ein weiteres Field Goal von Butler, dieses Mal aus 24 Yards, brachte den Favoriten erstmalig in Führung 6:3. Und Chicago legte noch im ersten Quarter nach. Matt Suhey lief für 11 Yards in die Endzone und stellte auf 13: 3 für die Bears.

Jim McMahon erhöhte im zweiten Quarter mit einem Lauf über zwei Yards zum Touchdown auf 20:3. Das Spiel war hier eigentlich schon entschieden. Noch vor der Pause gab es ein weiteres Field Goal für das Team aus Illinois, dieses Mal traf Kevin Butler aus 24 Yards zum 23: 3.

Nach der Pause war es dann wieder Jim McMahon der mit einem Lauf über ein Jahr für das 30:3 sorgte. Nach einer Interception von Patriots Quarterback Steve Grogan konnte Reggie Philipps den Ball für 28 Yards zum Touchdown zurücktragen und stellte damit auf 37: 3. Und es wurde noch deutlicher als William Perry für ein Yard in die Endzone lief und auf 44: 3 stellte.

Im letzten Quarter gab es dann den einzigen Touchdownpass des Spiels, und der kam ironischerweise von den Patriots. Steve Grogan fand für 8 Yards Irving Fryar. Touchdown für die Patriots. 44:10.
Den Endstand besorgte dann aber wieder Chicago und zwar mit einem Safety. Dieser gelang Henry Waechter zum 46:10 für das Team aus dem hohen Norden.

Super Bowl MVP wurde Richard Dent. Er ist ein DE der Chicago Bears. In seiner Karriere brachte er ist viermal in den Pro Bowl und war 1985 Sack Leader. Später sollte er in seiner Karriere noch einmal den Superbowl gewinnen, dieses Mal mit San Francisco.

MVP der regulären Saison wurde Marcus Allen von den Raiders.

Coach of the Year Mike Ditka von den Chicago Bears.

Man of the Year wurde Dwight Stephenson von den Miami Dolphins.

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