Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1993

Emmitt Smith (22) beim Super Bowl XXVIII
Emmitt Smith (22) beim Super Bowl XXVIII
Foto: imago

Reggie White war 1993 einer der Ersten, welcher von der Free Agency profitierte

Inzwischen sind wir im Jahr 1993 angekommen. Durch die Verträge von Maastricht wird aus der Europäischen Gemeinschaft die Europäische Union. Olympique Marseille gewinnt die erste UEFA Champions League. Und in der Bundesliga liegt der FC Bayern von Spieltag 1 bis 32 an der Spitze und trotzdem wird am Ende Werder Bremen Meister.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Und die NFL Saison 1993 hatte etwas Ungewöhnliches. Obwohl die Teams nur 16 Spiele in der regulären Saison gestritten, bekam jedes Team zwei Bye Weeks. Allerdings stieß dieses Format nicht auf viel Gegenliebe und wurde dann auch schnell wieder abgeschafft. 1993 wurde auch die Free Agency eingeführt. Einer der ersten der davon Gebrauch machte war Reggie White. Der Defensive End wechselte zu den Green Bay Packers. Zum ersten Mal seit 1987 gab es einen Tarifvertrag in der NFL. Dieser hatte Gültigkeit bis zum Jahr 2000.

Joe Montana wechselte vor der Saison von den San Francisco 49ers zu den Kansas City Chiefs.

Der Draft fand am 25. und 26. April 1993 im Marriott Marquis Hotel in New York statt. Die New England Patriots durften sich als erstes einen Spieler aussuchen und wählten Drew Bledsoe. Keine schlechte Wahl, er schaffte es viermal in den Pro Bowl, war im Team der Patriots der 90er Jahre und hatte alles in allem eine erfolgreiche Zeit. Bis er von einem gewissen Tom Brady ersetzt werden sollte…

Erneut gab es ein Vorbereitungsspiel in Berlin. Am 7. August besiegten die Minnesota Vikings die Buffalo Bills 20:6. Auch in Tokio, Barcelona und London gab es Vorbereitungsspiele.

In der AFC East konnte sich Buffalo ziemlich locker durchsetzen. Zwölf Siege reichten für den Sieg in der Division. Miami kam auf 9 und verpasste haarscharf die Playoffs. Die Jets brachten das auf acht Siege, die Patriots auf 5 und Indianapolis auf 4.

Auch die AFC Central war eine klare Angelegenheit. Die Houston Oilers setzten sich mit zwölf Siegen durch. Während Cincinnati nur drei Siege holte und auch Cleveland mit sieben Siegen scheiterte, erreichte Pittsburgh mit neun Siegen die Playoffs. Entscheidend dafür war der Sieg im direkten Duell mit Miami in Woche 15.

Joe Montana führte die Kansas City Chiefs in der ausgeglichenen AFC West zum Divisionssieg. Die Raiders kamen mit zehn Siegen ebenfalls in die Playoffs und auch Denver erreichte die Postseason mit immerhin neun Siegen. Die Chargers scheiterten knapp mit acht Siegen und Seattle etwas deutlicher mit sechs Siegen.

In der NFC East lieferten sich die Cowboys und die Giants ein Kopf an Kopf rennen. Die Entscheidung fiel am letzten Spieltag als die Texaner in New York gewinnen konnten und sich so den Sieg in der Division sichern konnten. Doch auch die Giants sollten die Playoffs erreichen. Philadelphia mit acht Siegen, Phoenix mit sieben Siegen und Washington mit nur vier Siegen spielten keine Rolle.

Die NFC Central war ziemlich spannend. Tampa Bay konnte zwar nicht mithalten und nur fünf Spiele gewinnen, und auch Chicago enttäuschte mit sieben Siegen, doch die Top 3 lieferten sich ein spannendes Rennen. Green Bay stand vor dem letzten Spieltag bei 9-6 und traf auf Detroit, dass ebenfalls eine Bilanz von 9 Siegen und sechs Niederlagen hatte. Detroit konnte sich zu Hause durchsetzen. Aber auch die Packers erreichten die Playoffs. Ebenfalls in die Playoffs kamen die Vikings. Das hatten sie einem starken Schlussspurt mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen zu verdanken.

Die NFC West ging mit zehn Siegen an San Francisco. Dass sie am Ende nur zwei Siege Vorsprung auf New Orleans hatten, täuscht ein bisschen über die wahre Dominanz von San Francisco hinweg, denn die 49ers verloren drei der letzten vier Spiele. New Orleans brachte es auf acht Siege und schaffte es nicht in die Playoffs. Auch Atlanta mit sechs Siegen und die Rams mit fünf mussten in den Playoffs zu schauen.

In der AFC Wildcardround konnte sich Kansas City gegen Pittsburgh behaupten und siegte 27:24.

Die Raiders gewannen deutlich gegen die Broncos 42:24.

In der NFC Wildcardround drehten die Packers den Spieß gegen Detroit um und gewannen 28:24.

Die Giants besiegten Minnesota 17:10.

In der AFC Divisionalround konnten sich die Chiefs bei den Houston Oilers mit 28: 20 durchsetzen. Buffalo besiegte die Raiders 29:23.

In der NFC Divisionalround vermöbelte San Francisco die Giants 44:3.

Die Cowboys bezwangen die Packers 27:17.

Das AFC Championship Game gewann Buffalo deutlich gegen Kansas City mit 30: 13.

Im NFC Championship Game bezwangen die Cowboys San Francisco 38:21.

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Die Dallas Cowboys gewinnen zweiten Super Bowl in Folge

Das bedeutete für Superbowl XXVIII (28) dass es ein Rematch von Super Bowl 27 geben würde. Erneut hieß es Dallas Cowboys gegen Buffalo Bills. Das Team von der kanadischen Grenze stand damit zum vierten Mal in Folge im Super Bowl. Gespielt wurde am 30 Januar 1994. Das Spiel fand im Georgia Dome in Atlanta vor 72.817 Leuten statt. Natalie Cole durfte die Nationalhymne singen. Den Coin Toss nahm der große Joe Namath vor. In der Halbzeit traten The Judds auf.

Ein Werbespot während des Spiels kostete inzwischen 900 000 $. Die Cowboys waren um 10,5 Punkte Favorit.

Und die Texaner gingen auch in Führung. Eddie Murray war mit einem Field Goal aus 41 Yards erfolgreich. 3:0 Cowboys.

Buffalo antwortete mit einem Field Goal aus 54 Yards von Steve Christie. 3:3.

Den Cowboys gelang dann wiederum ein Field Goal. Diesmal war Eddie Murray aus 24 Yards erfolgreich. 6:3 Cowboys.

Im zweiten Quarter ging Buffalo erstmals in Führung. Thurman Thomas konnte für vier Yards in die Endzone laufen und für den ersten Touchdown sorgen. 10:6 Buffalo. Und als Steve Christie dann auch noch mit einem Field Goal aus 28 Yards erfolgreich war und damit auf 13:6 stellte, sah es zur Halbzeit tatsächlich so aus, als könnte für Buffalo im vierten Anlauf endlich alles gut werden.

Doch im dritten Quarter versagten mal wieder die Nerven. Die Cowboys eroberten durch James Washington einen Fumble und Washington lief für 46 Yards in die Endzone. 13:13.

Emmitt Smith sorgte dann mit einem Lauf über 15 Yards für den nächsten Touchdown für die Cowboys 20:13.

Es war dann erneut Emmitt Smith der mit einem Lauf über ein Yard zum Touchdown und zum 27:13 im vierten Quarter alles klar machte. Den Endstand besorgte dann Eddie Murray mit einem Field Goal aus 20 Yards. 30:13.

Die Cowboys waren erneut Super Bowl Champion. Buffalo versank mal wieder im Tal der Tränen. Emmitt Smith wurde zum Super Bowl MVP und der MVP der regulären Saison wurde er ebenfalls. Coach of the Year wurde Dan Reeves von den New York Giants