Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 2002

Mike Alstott (40) und Anthony Dorsett (33) Super Bowl XXXVII
Mike Alstott (40) und Anthony Dorsett (33) Super Bowl XXXVII
Foto: imago

Die Houston Texans kamen 2002 als 32. Team in die NFL

Es ist mal wieder Zeit für eine neue Folge NFL History. Und heute sind wir im Jahr 2002. Gerhard Schröder gewinnt mit der SPD die Bundestagswahl gegen Edmund Stoiber von der CSU. In Japan und Südkorea findet die Weltmeisterschaft im Fußball statt, das von vielen als Frühstücks-WM verspottete Turnier läuft für Deutschland überraschend gut. Das Team von Rudi Völler erreicht das Finale und unterliegt erst dort Brasilien. Der Euro wird nun auch als Bargeld eingeführt. Queen Mum stirbt im Alter von 101 Jahren.

Aber es wurde auch Football gespielt. Und es war ein wichtiges Jahr. Die Houston Texans kamen als 32 Team in die NFL. Und von nun an waren die Divisionen so eingeteilt, wie wir das heute kennen. Vor der Saison gab es einen Wechsel auf der Trainerposition von einem Team zum anderen. Jon Gruden verließ die Oakland Raiders und wechselte zu den Tampa Bay Buccaneers. Dafür bezahlte Tampa Bay mit zwei Erstrunden Picks und zweitrunden Picks.

Der Draft fand am 20. und 21. April in New Yorker Theater at Madison Square Garden statt. Die Houston Texans durften sich als erstes einen Spieler aussuchen und nahmen David Carr. Er war ein Quarterback, war aber auch ein ziemlicher Bust. In seiner gesamten Karriere war er nicht einmal im Pro Bowl. Carr spielte für Houston Carolina, die New York Giants, San Francisco und zum Schluss noch mal für die New York Giants. Immerhin konnte er mit den New Yorkern einmal den Superbowl gewinnen. Allerdings als Backup.

Während der Saison verstarb eine große Legende. Johnny Unitas erlag einem Herzinfarkt. Mit Richard Lane, besser bekannt als Night Train Lane starb ein weiterer großer Spieler der Vergangenheit.

In der AFC East ging es unfassbar knapp zu. Drei Teams konnten neun Spiele gewinnen und eines konnte acht Mal gewinnen. Das Team, mit den acht Siegen waren die Buffalo Bills. Sie waren für die Playoffs einfach zu unbeständig, zu dem verloren sie zwischen Woche 9 und 14 vier ihrer fünf Spiele. Miami vergab die Chance auf die Playoffs durch zwei Niederlagen an den letzten beiden Spieltagen in Minnesota und in New England. Der Titel verteidigt aus New England enttäuschte in dieser Saison und schaffte es nicht in die Playoffs. Es sollte das einzige Mal in der Karriere von Tom Brady sein, dass er die Playoffs nicht erreicht, wenn er nicht verletzt war. Auch die Patriots hatten ihre Saison in der Mitte weggeschmissen, zwischen Woche vier und acht gab es vier Niederlagen in Folge. Die Jets konnten sich am Ende die Division sichern. Dabei hatten auch sie eine Phase von vier Niederlagen in Folge, nämlich zwischen Woche zwei und fünf. Doch danach fingen sie sich und konnten unter anderem drei der letzten vier Spiele gewinnen.

In der AFC North hatte Cincinnati ein ganz schlechtes Jahr. Nur zweimal konnte das Team aus Ohio gewinnen. Erst ein Sieg in Woche 9 gegen Houston verhinderte die komplette Blamage. Baltimore holte sieben Siege, das reichte aber nicht für die Playoffs. Hauptgrund war ein schwacher Schlussspurt mit drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen. Cleveland schaffte es zum ersten Mal seit der Rückkehr in die Playoffs. Im Gegensatz zu den Ravens konnten sie im Saison Endspurt zulegen und gewannen drei ihrer letzten vier Spiele. Den Sieg in der Division schnappte sich Pittsburgh. Dabei war der Start ziemlich mies drei der ersten vier Spiele gingen verloren, danach fingen sich die Steelers aber. Zehn Siege und ein Unentschieden reichten für den Sieg in der Division. Das lag auch daran, dass sie alle Spiele innerhalb der Division gewinnen konnten.

In der AFC South belegte Houston den letzten. Vier Siege gab es in der ersten Saison für die Texaner. Der historisch erste Sieg folgte gleich in Woche 1 und das ausgerechnet im texanischen Derby gegen die Cowboys. Jacksonville brachte es auf sechs Siege. Indianapolis und Tennessee kämpften um den Sieg in der Division. Die Entscheidung fiel als die Colts in Woche 16 gegen New York verloren. Die zehn Siege reichten aber für die Playoff Teilnahme. Tennessee erwischte einen ganz schlechten Start mit vier Niederlagen aus den ersten fünf Spielen. Danach aber konnten sie abgesehen von einem Spiel alle anderen gewinnen. Und so holten sich die Titans mit 11 Siegen die Division.

In der AFC West konnten Kansas City und San Diego jeweils 8 Spiele gewinnen. Die Broncos hatten einen starken Start und standen nach Woche 8 6-2. Dann hatten sie ihre Bye Week. Und irgendwas muss der komplett schiefgelaufen sein, denn von den nächsten sieben Spielen konnten nur zwei gewonnen werden. Am Ende reichten neun Siegen nicht für die Playoffs. Den Sieg in der AFC West sicherten sich die Oakland Raiders. Dabei spielten sie eine merkwürdige Saison. Die ersten vier Spiele wurden alle gewonnen, dann folgten vier Niederlage in Folge. Danach gab es fünf Siege. Insgesamt brachten es die Raiders auf 11 Erfolge in dieser Saison.

In der NFC East hatten die Cowboys eine schlechte Saison. Nur fünf Spiele konnten sie gewinnen. Auch Washington mit dem 7 Siegen hatte kein besonders gutes Jahr. Für die Giants sah es lange Zeit auch nicht besonders gut aus, doch die letzten vier Spiele konnten allesamt gewonnen werden. So kamen die New Yorker mit zehn Siegen in die Playoffs. Den Sieg in der Division holte sich Philadelphia. Zwischen Woche 7 und Woche 16 wurden von zehn Spielen neun gewonnen.

Pure Langeweile herrschte in der NFC North. Detroit konnte nur drei Spiele gewinnen, Chicago machte es mit vier nicht besser und Minnesota brachte es auf 6. Green Bay hatte keine Probleme in dieser Division und konnte 12 Mal gewinnen. Von den ersten neun Spielen wurde nur eins verloren.

In der NFC South konnte Carolina 7 Spiele gewinnen. New Orleans und Atlanta kämpften um Platz 2. Da das Team aus Louisiana die letzten drei Spiele allesamt verlor, verpasste es mit neun Siegen die Playoffs. Atlanta hingegen konnte sich mit neun Siegen und einem Unentschieden für die Playoffs qualifizieren. Den Sieg in der Division holte sich Tampa Bay mit Jon Gruden. Entscheidend war eine überragende Defensive, die in 16 Spielen nur 196 Punkte zuließ.

Die NFC West war eine ziemlich klare Angelegenheit. Arizona brachte es auf fünf Siege, Seattle und St. Louis auf jeweils 7. San Francisco war jetzt nicht alles überragend, holte sich mit zehn Siegen aber ziemlich locker den ersten Platz in der West.

In der AFC Wildcardround konnte sich Pittsburgh gegen Cleveland durchsetzen mit 36: 33.

Die New York Jets fertigten Indianapolis locker flockig 41:0 ab.

In der NFC Wildcardround gewann San Francisco in einem wilden Spiel gegen New York 39: 38.

Für eine Überraschung sorgte Atlanta, dass Green Bay im Lambeau Field relativ deutlich mit 27:7 schlug.

In der AFC Divisionalround gewannen die Titans nach Overtime 34:31 gegen die Steelers. Die Raiders nahmen die Jets 30:10 aus den Playoffs.

In der NFC Divisionalround hatte Tampa Bay keine Mühe mit San Francisco und siegte 31:6.

Philadelphia bezwang Atlanta 20:6.

Im AFC Championship Game holten sich die Oakland Raiders einen Sieg über Tennessee mit 41:24.

Im NFC Championship Game setzte sich Tampa Bay 27:10 gegen Philadelphia durch.

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Headcoach Jon Gruden gewann mit den Buccaneers gegen sein ehemaliges Team Raiders den Super Bowl XXXII

Das bedeutete für Super Bowl XXXVII (37), das Tampa Bay mit Jon Gruden ausgerechnet auf dessen altes Team und die Oakland Raiders treffen würde. Gespielt wurde im Qualcomm Stadium in San Diego. Die Raiders waren um vier Punkte Favorit an diesem 26. Januar 2003. 67603 Zuschauer waren im Stadion und hörten, wie Dixie Chicks die Nationalhymne sangen. Den Coin Toss nahmen Teile der 1972er Miami Dolphins vor: Don Shula, Bob Griese, Larry Csonka, Larry Little, Jim Langer, Nick Buoniconti und Paul Warfield.

In der Halbzeit traten Shania Twain, No Doubt und Sting auf.  Ein Werbespot kostete 2,1 Millionen Dollar.

Die Raiders erwischten den besseren Start und Sebastian Janikowski traf per Field Goal aus 40Yards zum 3:0.

Doch Tampa Bay konnte ebenfalls im ersten Quarter ein Field Goal erzielen. Martin Gramatica war aus 31 Yards erfolgreich. 3:3.

Im zweiten Quarter war Gramatica aus 43 Yards erneut erfolgreich und brachte Tampa Bay in Führung 6:3.

Mike Alstott lief den Ball dann für zwei Yards in die Endzone zum Touchdown für Tampa Bay. 13:3.

Und noch vor der Halbzeit legte Tampa Bay nach. Brad Johnson bediente für 5 Yards Keenan McCardell zum Touchdown. 20:3. Das war der Halbzeitstand.

Im dritten Quarter fing McCardell einen weiteren Pass von Johnson, diesmal über 8 Yards zum Touchdown. 27:3.

Als Dwight Smith auch noch eine Interception der Raiders fangen und für 44 Yards in die Endzone tragen konnte, stand es bereits 34:3 für die Bucs. Die Raiders kamen noch mal ein bisschen auf. Rich Gannon bediente für 39 Yards Jerry Porter zum Touchdown. Die Raiders wollten dann für zwei gehen, das hat aber nicht funktioniert und so blieb es beim 34:9.

Aber Eric Johnson konnte im letzten Quarter einen Punt von Tampa Bay blocken und für 13 Yards in die Endzone bringen. Jedoch misslang erneut der Versuch für zwei zu gehen. 34:15.

Als Jerry Rice dann aber einen Pass von Gannon über 48 Yards fangen konnte und zum Touchdown tragen konnte, sah es tatsächlich gut aus in Sachen Aufholjagd. Doch schon wieder funktionierte es mit dem für zwei gehen nicht. 34:21.

Die Entscheidung fiel dann nach einer erneuten Interception der Raiders. Derrick Brooks lief den Ball für 44 Yards in die Endzone. 41:21 Tampa Bay.

Und es gab noch mal eine weitere Interception der Raiders, zum zweiten Mal in diesem Spiel konnte Dwight Smith den Ball zurücktragen. Diesmal für 50 Yards zum Touchdown. 48:21 für Tampa Bay.

Tampa Bay war damit zum ersten Mal Super Bowl Champion. Super Bowl MVP wurde Dexter Jackson. MVP der regulären Saison Rich Gannon von den Raiders. Und ein gewisser Andy Reid wurde Coach of the Year. Damals war er noch in Philadelphia.

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