Beitragsautor: Phantomas

Die Phantoms benötigen noch drei Siege aus vier Spielen bis zur GFL2

Maurice Baker (18) Wiesbaden Phantoms
Maurice Baker (18) Wiesbaden Phantoms
Foto: Blurrred-Pics

Die Wiesbaden Phantoms haben das Regionalliga-Topspiel bei den Marburg Mercenaries eindrucksvoll mit 28:19 gewonnen und ihre Bilanz damit auf 6:0 verbessert. Die Mannschaft von Head Coach David Gordon ist damit das letzte verbliebene, ungeschlagene Team der Liga und würde mit drei Siegen aus den verbleibenden vier Partien direkt in die GFL2 aufsteigen.

Zu Beginn der Spitzenbegegnung sah es noch nicht danach aus, als würden die Phantoms die US-Import-Achse zwischen Quarterback Johnathan Lewis und seinem Go-to-Guy Dondi Penick brechen können. Fast ausschließlich Lewis und Penick liefen mehr als drei Quarter lang über das Grid Iron und dominierten auch den ersten Drive, der schließlich mit einem Touchdown-Catch Jan Wissens zum 6:0 endete. Auch dessen PAT saß.

Auf der Gegenseite lief es deutlich schlechter. Jermaine Stützel returnierte den Ball nach dem Kick-off zwar 40 Yards weit bis auf die eigene 45-Yard-Linie und Quarterback Lennard Turturica führte seine Offense nach einem starken Lauf von Patrick Kriese erfolgreich über das Feld, nach dem 21-Yard-Pass auf David Tibo gelang aber nur noch wenig Raumgewinn. Zweimal ließ Finn Burschyk Pässe fallen und auch Leon Amberg und sein Holder AJ Springer hatten bei ihrem Field-Goal-Versuch Pech – die Mercenaries blockten erfolgreich.

Der zweite Drive der „Söldner“ brachte weder Neues – wieder liefen entweder Lewis oder Penick – noch Zählbares, denn nach dem ersten Seitenwechsel mussten die Marburger punten. Wiesbadens Returner Benji Barnes wurde früh geblockt, Turturicas Pass auf Tibo brachte die Offense der Phantoms aber immerhin schon bis fast an die Mittellinie. Nach einer Strafe waren 56 Yards zu überbrücken und die Phantoms schafften dies mit nur einem Play, als Turturica erneut Tibo bediente und dieser nach drei Minuten des zweiten Quarters das 6:7 besorgte. Doch die Gäste blieben in Rückstand, da der PAT misslang.

Den Return der Hausherren stoppte Quin Walker schnell und auch wenn Thomas Mansour den Drive mit einem beherzten Tackle gegen Marburgs Spielmacher ins Stocken brachte, gelangen Lewis und Penick erneut die nötigen Yards, um die Endzone zu erreichen, wo Penick das Ei jedoch fumblete. Glück für Marburg: Die Hausherren sicherten den Ball und gingen entsprechend mit 13:6 in Führung. Den PAT Wissens blockten nun die Phantoms. Barnes trug den Kick-off anschließend bis auf die 32-Yard-Linie der Phantoms, die durch Maurice Baker und einen Catch von Burschyk fast 20 Yards weit kamen. Turturica passte nochmals lang, fand dieses Mal Justin Schmitt für 45 Yards und knapp vor der Endzone sorgte Back-up-Quarterback AJ Springer für die letzten Inches und den 12:13-Anschluss. Die Phantoms versuchten eine Conversion und waren damit auch erfolgreich: Turturica warf auf Schmitt, der nun die Endzone für die 14:13-Führung erreichte, die auch den Halbzeitstand bedeutete, denn den „Söldner“ lief in ihrem Drive die Zeit davon.

In Halbzeit zwei erhielten zunächst die Gäste den Ball und Kriese sowie Turturica und Tibo holten zwar einige Yards, die Offense musste aber bald wieder vom Feld. Penick – umzingelt von Phantoms – nahm das Ei beim Kick-off auf, wurde direkt hart getacklet, verlor den Ball an Tibo und die Phantoms standen nur 14 Yards vor der Endzone der Mercenaries. Kriese erlief sechs Yards, der zweite Snap geriet jedoch zu hoch und Turturica sicherte den Ball 15 Yards weiter hinten. Kriese erreichte immerhin wieder die 8-Yard-Linie der Gastgeber, das Angriffsrecht wechselte jedoch nach einem erfolglosen Pass im vierten Versuch. Lewis und Penick waren es danach einmal mehr, die quasi im Alleingang das Feld überbrückten. Lewis` 40-Yard-Lauf stellte dabei einen der Höhepunkte des wohl besten Regionalligaspiels dieser Saison dar, die letzten Yards überbrückte aber Penick, dessen Conversion knapp vor der Endzone gestoppt wurde. Die Mercenaries führten dennoch 19:14. Die Phantoms erhielten rund vier Minuten vor dem Quarterende den Ball, Pässe auf Burschyk und Alexandru Popa sowie ein erneut eindrucksvoller Lauf Bakers brachten sie in eine gute Ausgangsposition und zwei Würfe von Turturica auf Baker – Touchdown und Conversion – mit 22:19 und damit erstmal mit drei Punkten in Führung. Quarter drei ging mit weiteren Lewis-Penick-Zusammenspielen zu Ende. Mansour hatte Penick dabei einmal fünf Yards durch ein Tackle for Loss abgenommen, die „Söldner“ näherten sich der Phantoms-Endzone aber dennoch Yard um Yard.

Eine Strafe wegen Schiedsrichterbeleidigung warf die Mercenaries in einer entscheidenden Situation bis auf die 42-Yard-Linie zurück und auch wenn Lewis und Penick noch Raum gutmachten, waren die Gastgeber gezwungen, ein 40-Yard-Field-Goal zu versuchen, das viel zu flach von Wissen getreten wurde und entsprechend in den Füßen der Linemen landete. Die Phantoms-Offense hatte es nun in der Hand, den Drei-Punkte-Vorsprung auszubauen, scheiterte aber, ohne in ihrem Drive wirklich etwas zu erreichen. Elias Gruber puntete weit und Kevin Sherman wurde auf der eigenen 28-Yard-Linie gestoppt. Das Moment schien nun aufseiten der Mercenaries, Lukas Reschke pickte aber einen Pass von Lewis aus der Luft und trug ihn bis auf die Mittellinie, wodurch wieder die Phantoms-Offense auf den Platz kam. Baker gelang ein First Down und nach einer Zehn-Yards-Strafe gegen seine Mitspieler passte Turturica über mehr als 50 Yards auf Felix Schulz, der unbehelligt das 28:19 herstellte. Der Conversion-Pass, um sich sogar mit elf Zählern abzusetzen, landete allerdings im Aus.

Jetzt versuchten es die Marburger einmal mit anderen Receivern, Leon Schultze wurde zweimal in Folge gut bedient, aber auch schnell von der Phantoms-Defense gestoppt. Lewis gelang mit seinem Pass auf Niklas Debus noch ein neues First Down, danach unterlief dem Import aber die zweite Interception, die diesmal Raphael Gardoni fing. Von der 44-Yard-Linie aus ging es nun wieder Richtung Mercenaries-Endzone, wobei Baker am Boden und Christopher Deisenroth per Catch Raumgewinn erzielten. Das letzte Yard für ein abschließendes First Down erlief Quarterback Lennard Turturica unter dem Jubel seines Teams selbst und kniete anschließend ab, um die Uhr herunterlaufen zu lassen.

Die Phantoms haben die Tür zur GFL2 mit ihrem eindrucksvollen Sieg und dem damit gewonnenen direkten Vergleich mit Marburg einen Spalt weit geöffnet, müssen die Mercenaries mit aktuell 6:1 Erfolgen doch ihre letzten drei Saisonvergleich erfolgreich gestalten und gleichzeitig darauf hoffen, dass die Phantoms in den vier ausstehenden Partien – in Pirmasens, zu Hause gegen Mainz und Kaiserslautern sowie in Rüsselsheim – noch zweimal verlieren, damit sie noch von Tabellenplatz eins rutschen.

Wer in Sachen Aufstieg noch ein Wörtchen mitreden kann, sind die Mainz Golden Eagles. Nach ihrem 20:23 in Bad Homburg ist das weiße Gefieder zwar beschmutzt, aber in den drei ausstehenden Partien der Mainzer warten neben den Pirmasens Praetorians ausgerechnet die Wiesbaden Phantoms und Marburg Mercenaries. Mit drei Siegen wären die Golden Eagles aufgestiegen und Phantoms sowie Mercenaries geschlagen… Gewinnt Mainz „nur“ gegen Wiesbaden und Pirmasens, beginnt das große Rechnen.

Schon die übernächste Partie bringt etwas mehr Gewissheit: Am Samstag, 17. August, empfangen die Phantoms die Golden Eagles in „Camp Lindsey“ zum nächsten Spitzenspiel. Kick-off ist um 16 Uhr. Zuvor gastieren die Wiesbadener am Samstag, 10. August, 15 Uhr, in Primasens.