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Rochester Jeffersons, Duluth Eskimos, Kenosha Maroons und Oorang Indians

Rochester Jeffersons
Rochester Jeffersons

Rochester Jeffersons:

Die Jeffersons wurden 1898 als Amateurteam gegründet. Zunächst spielte man nur gegen andere Amateurteams. Doch 1920 wurden die Jeffersons Gründungsmitglied der APFA, die sich zwei Jahre später in NFL umbenennen sollte. HC war Jack Forsyth. Er führte das Team 1920 zu 6 und 1921 immerhin zu zwei Siegen. In der Saison 1921 war man in Woche 1 sogar sehr nah dran, die Chicago Staleys zu besiegen. Man darf nicht vergessen, dass das Team aus der windigen Stadt in dieser Saison die Meisterschaft gewinnen sollte.

Doch nach der Saison trennte man sich von Jack Forsyth. Ein großer Fehler. Denn nach seinem Abgang wurde es nur noch schlecht um die Jeffersons. Von 1922 bis 1925 bestritt das Team 23 Spiele mit der Bilanz: 0 Siege, zwei Unentschieden und 21 Niederlagen. 1923 kassierte Rochester in nur vier Spielen 141 Punkte. Nach der Saison 1925 war dann endgültig Schluss, auch wenn es immer mal wieder Bemühungen gab, das Team wieder zu beleben.

Duluth Eskimos:

Anfang der 1920er Jahre von Eisenwarenhändler M.C. Gebert und dem aus Duluth stammenden Spieler und Trainer Dewey Scanlon wurden die Duluth Kelleys gegründet. Scanlon sollte 1929 für ein Jahr die Chicago Cardinals trainieren. Nachdem die Kelleys einige Jahre lang nur Freundschaftsspiele bestritten, trat man 1923 der NFL bei. Trainer war Joey Sternaman. Sternaman spielte für das Team auch auf der Position des Quarterback. Von 1923 bis 1925 war er dreimal in Folge All Pro. Aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse durfte das Team nur bis Ende Oktober zu Hause spielen. So hatte es einen reduzierten Spielplan gegenüber den anderen Teams. Die erste Saison endete mit vier Siegen und drei Niederlagen. M.C. Gebert zog sich jedoch als Sponsor nach der Saison 1923 zurück, doch das Team machte weiter. 1924 konnte man tatsächlich fünf von sechs Spielen gewinnen.

Hätte das Team aus Minnesota einen vollständigen Spielplan gehabt, hätte es sogar um den Titel mitgespielt. Doch ein Problem blieb aufgrund des reduzierten Spielplans, nämlich dass man dadurch weniger Geld einnahm. Und so verlor man 1925 alle drei Ligaspiele. Weil es in diesem Jahr besonders kalt war, konnten die Kelleys nicht mehr Spiele bestreiten. Ole Haugsrud und Dewey Scanlon kauften das Team dann für einen Dollar und es kam mit FB Ernie Nevers ein echter Star. Er hatte im College sowohl in der Offensive als auch in der Defensive gespielt und stand bei einigen Spielen die kompletten 60 Minuten auf dem Feld. Daneben hatte er auch noch Baseball gespielt. In der Saison 1926 durfte das Team nur ein Heimspiel bestreiten, die Bilanz am Ende hieß 6-5-3. Es schien also Aufwärts zu gehen, doch 1927 verletzte sich Ernie Nevers. Zudem durfte das Team, dass sich inzwischen Eskimos nannte, kein einziges Heimspiel bestreiten. Auch sportlich ging es bergab, sieben der acht Saison spiele gingen verloren. Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation, die bedingt war durch die schlechten Einnahmen, wurde der Spielbetrieb 1928 eingestellt.

Kenosha Maroons:

Die Kenosha Maroons erwarben 1924 die Lizenz der Toledo Maroons. GM George Johnson holte Lokalhelden und Collegespieler ins Team. Doch man hatte sich erst sehr kurzfristig entschieden in die NFL einzusteigen, und hatte so nur eine Woche Vorbereitungszeit. Das konnte nicht gut ausgehen, und das tat es auch nicht, so verlor Kenosha gegen die Yellow Jackets mit 31-6. Auch in Milwaukee sollte es eine deutliche Niederlage geben, im Heimspiel gegen die Hammond Pros gelangt zumindest ein 6 zu 6 Unentschieden.

Doch es gab ein anderes Problem, man hatte mit 5000 bis 6000 Zuschauern kalkuliert gekommen waren jedoch nur 1000. Gegen die Duluth Kelleys setzte es dann eine böse 0 zu 32 Niederlage und ihr letztes Spiel bestritten die Maroons gegen die Buffalo Bisons. Dieses Spiel wurde noch mal deutlich mit 0 zu 27 verloren, eigentlich hätte es noch ein weiteres Spiel gegen die Racine Legion geben sollen, dieses wurde jedoch abgesagt. Schon am 19. November 1924 wurden die Kenosha Maroons aufgelöst und fanden ihren Platz auf dem NFL Friedhof.

Zum Schluss habe ich noch ein Team für euch, dass nur sehr kurz da war, und trotzdem Geschichte geschrieben hat.

Oorang Indians:

Nur zwei Jahre lang sollten die Indians in der NFL spielen. Das Team kam aus dem kleinen Ort La Rue. Und es gibt ja im Moment durchaus Menschen, die sich darüber ärgern dass Heidenheim in die Bundesliga aufgestiegen ist. Zu klein zu unattraktiv zu sehr Provinz. Doch man muss sagen Heidenheim ist gefühlt eine Großstadt im Vergleich mit La Rue. La Rue, gelegen in Ohio hat gerade einmal 775 Einwohner. Es ist der kleinste Ort der jemals ein NFL-Team hatte. Das Team zeichnete sich dadurch aus, dass alle Spieler inklusive Trainer Jim Thorpe Indianer waren.

Thorpe, der eine absolute Legende war, war deshalb in die Provinz gekommen, weil er gut mit Walter Lingo, den Besitzer des Teams bekannt ist. Denn beide teilten die Leidenschaft für Hunde. Abgesehen von einem Sieg über die Columbus Panhandles am 8.Oktober 1922 bestritt das Team alle Spiele auswärts. In der ersten Saison kann man noch einigermaßen mithalten und holt immerhin drei Siege bei 6 Niederlagen. Doch in der zweiten Saison geht die Bilanz mit einem Sieg und zehn Niederlagen komplett in die Hose und man stellt das Franchise ein. Und trotzdem haben die Oorang Indians für ein kurioses Novum gesorgt. In den Halbzeitpausen der Spiele ließ Walter Lingo seine geliebten Hunde eine kleine Show machen und sorgte so für die erste Halbzeitshow in der Geschichte der NFL

Oorang Indians
Oorang Indians

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