Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 2009

Jeremy Shockey (88) Super Bowl XLIV
Jeremy Shockey (88) Super Bowl XLIV
Foto: imago

In 2009 stirbt Michael Jackson und die Saints gewinnen ihren ersten Super Bowl

Wir kommen zu einer neuen Folge NFL History und wir sind inzwischen im Jahr 2009 angekommen. Die CDU gewinnt unter Angela Merkel deutlich die Bundestagswahl, die FDP hat dabei ihr Rekordergebnis. Der VfL Wolfsburg wird deutscher Fußball-Meister und die Musikwelt betrauert den Tod von Michael Jackson. Um den eigentlich 2006 zurückgetretenen Michael Schumacher gibt es plötzlich Gerüchte um ein Comeback. Zunächst soll er den verletzten Ferrari Piloten Felipe Massa ersetzen, das funktioniert aufgrund einer Nackenverletzung aber nicht. Als das Thema eigentlich schon wieder erledigt zu sein scheint, tauchen plötzlich Gerüchte auf, er könnte ab 2010 bei Mercedes fahren. Am 23. Dezember wird dies dann offiziell bestätigt.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Die NFL feierte ihren 90 Geburtstag. Zudem feierte die AFL ihr 50-jähriges Jubiläum sie hatte sich ja 1967 mit der NFL zusammengetan.

Der Draft fand am 25. und 26. April in der New York City Radio City Music Hall statt. Die Detroit Lions durften als erstes Team einen Spieler auswählen und nahmen Matthew Stafford. Er entwickelte sich zu einem Glücksgriff, wurde ein ziemlich starker Quarterback. Zwar stand er nur zweimal in seiner Karriere im Pro Bowl, steht aber im All Time Team der Detroit Lions. 2021 wechselte er zu den Los Angeles Rams und holte mit dem Team aus Kalifornien den Superbowl.

In der AFC East war es sehr ausgeglichen. Buffalo brachte es auf sechs Siege. Für das Team von der kanadischen Grenze war es die 50 Saison in der Geschichte. Miami konnte sieben Spiele gewinnen, der Grund warum es nichts mit den Playoffs wurde war der Anfang und das Ende. Die ersten drei und die letzten drei Spiele wurden verloren. Die Jets holten sich neun Siege. Vielleicht wäre sogar der Sieg in der Division drin gewesen, hätte man sich nicht zwischen Woche 4 und Woche 11 6 Niederlagen in sieben Spielen erlaubt.

New England konnte die Division mit 10 Siegen gewinnen. Abgesehen von einer Krise in der Mitte der Saison zwischen Woche 10 und Woche 13, als drei der vier Spieler verloren wurden, war das sehr souverän.

In der AFC North ging es ebenfalls ziemlich eng zu. Das galt jedoch nicht für die Cleveland Browns. Nur fünf Spiele konnten gewonnen werden, interessant dabei ist, dass die letzten vier Spiele allesamt gewonnen wurden. Die Steelers waren bei neun siegen. Am Ende reichte das haarscharf nicht für die Playoffs, das Hauptproblem waren fünf Niederlagen in Folge von Woche 10 bis 14, dann nutzten auch drei Siege an den letzten drei Spieltagen nichts mehr. Die Ravens konnten ebenfalls neun Spiele gewinnen, das reichte aber für die Playoffs. Gegenüber Pittsburgh hatte man die bessere Bilanz in der Division. Cincinnati holte 10 Siege. Zum Schluss brach das Team noch ein wenig ein Komma verlor drei der letzten vier Begegnungen, ansonsten sah das aber sehr gut aus.

Nicht spannend war die AFC South. Indianapolis war absolut dominant und gewann 14 Spiele. Bis Woche 16 war sogar die perfekte Saison möglich, dann gab es eine Niederlage gegen die Jets. Houston reichten 9 Siege nicht für die Playoffs. Das Hauptproblem der Texaner war, dass sie zwar insgesamt nur sieben Spiele verloren, davon aber fünf innerhalb der eigenen Division. Die Titans hatten eine ausgeglichene Bilanz von acht Siegen und acht Niederlagen. Aber ihr Saisonverlauf war ziemlich kurios, erstmal gab es sechs Niederlagen in Folge, dann plötzlich fünf Siege in Folge eine Niederlage, zwei Siege noch eine Niederlage und dann noch einen Sieg. Jacksonville konnte immerhin sieben Spiele gewinnen. Es hätte etwas mit den Playoffs werden können, hätte man nicht fünf der letzten sechs Spiele vergeigt.

Auch die AFC West war nicht besonders spannend. Die Chiefs holt nur vier Siege. Die Raiders waren mit fünf nicht allzu viel besser, auch die Raiders hatten ihre 50 Saison. Acht Siege reichten den Broncos nicht für die Playoffs, dabei waren sie mit sechs Siegen zum Start gestartet. Doch von den restlichen 10 wurden acht verloren. San Diego konnte 13 Spiele gewinnen und sicherte sich den Sieg in der Division. Der Start war mit drei Niederlagen in den ersten fünf Spielen gar nicht so toll, dann folgten aber elf Siege in Serie.

Die NFC East sah in diesem Jahr sehr schlechte Redskins, die nur vier Spiele gewinnen konnten. Den Giants reichten 8 Siege nicht für die Playoffs. Dabei war der Start mit fünf Siegen sehr verheißungsvoll, danach wurde es aber immer schlechter. Philadelphia holte 11 Siege. Allerdings verspielten die Eagles am letzten Spieltag den Sieg in der Division gegen den Erzrivalen aus Dallas. Für die Playoffs reicht es aber. Auch die Cowboys brachten es auf 11 Siege und schnappten Philadelphia am letzten Spieltag noch Platz 1 in der Division weg.

In der NFC North konnte Detroit immerhin zwei Spiele gewinnen, was nach der 0-16 Saison 2008 ein kleiner Fortschritt war. In Woche 3 gegen Washington und in Woche 11 gegen Cleveland durfte gejubelt werden.

Chicago brachte es auf 7 Siege. Eine Phase mit sechs Niederlagen aus sieben Spielen zwischen Woche 9 und 15 beendete die Playoff Hoffnungen. Green Bay konnte 11 Spiele gewinnen, das reichte für die Playoffs, aber nicht für den Sieg in der Division. Den holte sich mit zwölf Siegen Minnesota. Bei den Vikings spielte damals Packers Legende Brett Favre. Das Team startete mit sieben Siegen aus den ersten acht Spielen, fiel dann ein bisschen ab, konnte den Sieg in der Division aber verteidigen.

Die NFC South war nicht sehr spannend. Tampa Bay holte lediglich drei Siege. Gleich zu Beginn setzte es sieben Niederlagen, dann nach der Bye einen Erfolg über Green Bay dann jedoch erneut fünf Niederlagen am Stück. Carolina brachte es auf acht Erfolge, war für die Playoffs aber nicht konstant genug. Atlanta hatte neun Siege, was aber ebenfalls nicht reichte. New Orleans dominierte die Division mit 13 Siegen. Ähnlich wie Indianapolis durften auch die Saints lange von der perfekten Saison Träumen, erst in Woche 15 machten die Cowboys diese Hoffnungen zunichte.

Die NFC West sah das schlechteste Team dieser Saison. St. Louis konnte nur ein einziges Spiel gewinnen. Interessanterweise war das ausgerechnet das Auswärtsspiel in Detroit, wodurch die Rams dem Schicksal der Lions aus dem Vorjahr entgangen. Seattle konnte fünf Mal gewinnen. Aber da die letzten vier Spiele alle verloren wurden, wurde es nichts mit den Playoffs. Die 49ers hatten eine ausgeglichene Bilanz von acht Siegen und acht Niederlagen. Für die Playoffteilnahme fehlte die Konstanz. Den Sieg in der Division schnappte sich Arizona. Zehn Spiele konnten die Cardinals gewinnen. Zwischen Woche 5 und Woche 11 konnten sechs von sieben Spielen gewonnen werden.

In der AFC Wildcardround setzten sich die Jets 24:14 in Cincinnati durch. Die Ravens macht einen kurzen Prozess und schlugen die Patriots 33:14.

In der NFC Wildcardround kam es zu einem verrückten Spiel. Arizona besiegte Green Bay mit sage und schreibe 51:45. Es war das Rekordspiel in der NFL gemessen an Punkten. Es gab 13 Touchdowns. Die Cowboys konnten den Erzrivalen aus Philadelphia 34:14 bezwingen.

In der AFC Divisionalround besiegten die Jets San Diego 17:14. Indianapolis hatte wenig Mühe mit den Ravens und siegte 20:3.

In der NFC Divisionalround verprügelte New Orleans Arizona 45:14. Minnesota machte es genauso deutlich mit den Cowboys und gewann 34:3.

Im AFC Championship Game bezwang Indianapolis die Jets 30:17.

Im NFC Championship Game hatten die New Orleans Saints in einem dramatischen Spiel gegen die Minnesota Vikings mit 31:28 die Oberhand.

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Im Super Bowl XLIV (44) hieß es New Orleans Saints gegen Indianapolis Colts

Gespielt wurde am 7. Februar 2010 im Sun Life Stadium in Miami. Indianapolis war um fünf Punkte Favorit. 74.059 Zuschauer gucken zu. Die Nationalhymne sang Carrie Underwood. Emmitt Smith durfte den Coin Toss vornehmen. The Who traten in der Halbzeit auf. Ein Werbespot kostete bis zu 2,8 Millionen Dollar.

Indianapolis erwischte den besseren Start. Matt Stover war mit einem Field Goal aus 38 Yards erfolgreich. 3:0 Colts.

Noch im ersten Quarter erhöhte Pierre Garcon nach einem Zuspiel über 19 Yards von Peyton Manning per Touchdown auf 10:0.

Im zweiten Quarter kamen die Saints durch zwei Field Goals wieder ran. Garrett Hartley war erst aus 46 und dann aus 44 Yards erfolgreich. 10:6.

Im dritten Quarter gingen die Saints sogar in Führung. Drew Brees bediente für 16 Yards Pierre Thomas. Touchdown. 13:10 Saints.

Doch Indianapolis war nicht wirklich beeindruckt. Joseph Addai lief für vier Yards selbst in die Endzone zum Touchdown. 17:13 Colts.

Noch im dritten Quarter verkürzte New Orleans. Garrett Hartley traf per Field Goal diesmal aus 47 Yards. 17:16 Colts.

Im letzten Quarter ging das Team aus Louisiana wieder in Führung. Jeremy Shockey wurde für zwei Yards von Drew Brees bedient. Touchdown. Und New Orleans ging für 2. Und das erfolgreich. 24:17 Saints.

Die Entscheidung fiel nach einer Interception von Peyton Manning. Tracy Porter konnte den Ball nicht nur abfangen, sondern ihn auch für 74 Yards zurücktragen in die Endzone zum entscheidenden 31:17 für die Saints.

New Orleans wurde zum ersten Mal Superbowl Champion. Damals haben das sehr viele Menschen New Orleans gegönnt, gerade auch wegen der Geschichte um Hurricane Katrina. Später hat sich das ein bisschen geändert, das Stichwort heißt Bounty Gate. Um es kurz mal zu erklären und zu sehr ins Detail zu gehen, es war einfach so, dass es bei den New Orleans Saints Prämien dafür gab, wenn bestimmte gegnerische Spieler verletzt wurden. Sean Payton wurde dafür später auch für ein Jahr gesperrt.

Super Bowl MVP wurde Drew Brees.

Peyton Manning wurde MVP der regulären Saison.

Coach of the Year wurde Marvin Lewis von den Cincinnati Bengals