Beitragsautor: Jörg Kochs

1984 gewinnen 49ers ihren zweiten Super Bowl

Joe Montana (16) und Roger Craig (33)
Joe Montana (16) und Roger Craig (33)
Foto: imago

Es war das Duell der Quarterbacklegenden Dan Marino und Joe Montana

Heute schauen wir auf einen weiteren Super Bowl mit Beteiligung der San Francisco 49ers. Nachdem die Goldhelme bereits Super Bowl 16 gewonnen hatten, dauerte es nur drei Jahre bis sie wieder im großen Spiel standen. Es sollte gegen die Miami Dolphins gehen und es sollte auch ein bisschen deutsche Beteiligung geben, allerdings nicht bei San Francisco.

Wir schreiben das Jahr 1984. Es ist die 65 Saison der NFL. San Francisco spielt von Anfang an eine bärenstarke Saison, sie gewinnen die NFC West deutlich vor den Los Angeles Rams, den New Orleans Saints und den Atlanta Falcons. Nur ein einziges Spiel verliert San Francisco in der regulären Saison, in Woche 7 setzt es eine knappe Niederlage zu Hause gegen die Steelers. Ansonsten ist San Francisco nicht aufzuhalten. Ebenfalls eine starke Saison spielen die Miami Dolphins, die auf eine Bilanz von 14 und 2 kommen. Dabei hatten die Dolphins vor der eigentlichen Saison mit einem schrecklichen Unfall zu kämpfen. David Overstreet, ein Running Back, der 1983 für Miami gespielt hatte, stirbt bei einer Explosion.

Die Kansas City Chiefs Spielen in dieser Saison keine große Rolle und landen mit 8 und 8 auf Platz 3 der AFC West. Mit den Playoffs hat das Team nichts zu tun.

Der Playoff Modus hatte sich im Vergleich zu 1981 noch nicht geändert, es gab jeweils drei Divisionen und die drei Sieger der Divisionen waren direkt für die Divisionalround qualifiziert. Somit auch Miami und San Francisco. In der Divisionalround eliminierte San Francisco die New York Giants. Es war irgendwie ein merkwürdiges Spiel, denn alle Punkte beim 21:10 für San Francisco fielen vor der Pause. Die Dolphins schmissen Seattle mit 31 zu 10 raus. Für alle die das jetzt vielleicht wundert, die Seahawks waren zu Beginn ihres Bestehens einige Jahre in der AFC. Im NFC Championship Game mach das San Francisco kurzen Prozess mit den Chicago Bears und gewann mit 23 zu 0. Miami sicherte sich seinen Platz im Super Bowl mit einem 45 zu 28 Sieg über die Pittsburgh Steelers.

Und so kam es quasi zum Traum Finale zwischen der Nummer eins der AFC und der Nummer 1 der NFC. Der Super Bowl fand am 20 Januar 1985 statt. Und es war ein indirektes Heimspiel für San Francisco, denn es wurde zwar nicht in ihrem Stadion, aber in ihrem Staat gespielt. Das Spiel fand im Stanford Stadium in Stanford statt. San Francisco war um 3,5 Punkte Favorit. Es sollte zu einem Duell zweier der größten Quarterbacks aller Zeiten kommen: Dan Marino gegen Joe Montana.

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Der deutsche Kicker Uwe von Schamann brachte die Miami Dolphins in Führung

Und gleich im ersten Quarter gab es deutsche Beteiligung. Uwe von Schamann, geboren in West-Berlin, war seinerzeit der Kicker der Dolphins und erledigte seinen Job mit einem Field Goal aus 37 Yards gut, 3:0 Miami. San Francisco zeigte sich nur wenig beeindruckt, Joe Montana bediente Carl Monroe mit einem Pass über 33 Yards zum Touchdown. 7:3.

Doch auch Miami konnte Antworten und Dan Marino bediente noch im ersten Quarter Dan Johnson für zwei Yards zum Touchdown. 10:7 Dolphins.

Im zweiten Quarter war es wieder San Francisco, dass die Führung übernehmen konnte, Roger Craig, konnte einen Ball über 8 Yards von Joe Montana fangen und brachte sein Team mit 14 zu 10 in Führung. Nun gelang es den 49er sich ein bisschen abzusetzen, denn Joe Montana lief für 6 Yards selbst in die Endzone und stellte damit auf 21:10. Und es gelang San Francisco noch ein Touchdown im zweiten Quarter. Roger Craig lief dieses Mal selber für zwei Yards zum Touchdown und erhöhte auf 28:10. Roger Craig sollte übrigens dreimal den Superbowl gewinnen, viermal in den Pro Bowl kommen und ins NFL Team der 1980er Jahre gewählt werden. Zum Ende des zweiten Quarter konnte Uwe von Schamann erst aus 31 Yards zum 13 zu 28 treffen und da San Francisco Lineman Guy McIntyre den Ball fumbelte, konnte Uwe von Schamann noch vor der Pause mit einem Field Goal, diesmal aus 30 Yards, auf 16 zu 28 stellen.

Doch San Francisco war nicht beeindruckt und nach der Pause konnte Ray Wersching mit einem Field Goal aus 27 Yards auf 31 zu 16 Stellen. Den Deckel endgültig drauf machte dann der überragende Roger Craig, der noch im dritten Quarter einen Pass von Joe Montana über 16 Yards fangen konnte und zum 38 zu 16 Endstand vollendete.

Super Bowl MVP wurde dann übrigens Joe Montana, wobei man das sicherlich auch Roger Craig hätte geben können. Den Cointoss vor dem Spiel führte übrigens via Satellit der damalige US-Präsident Ronald Reagan aus. In der Halbzeit gab es World of Childrens Dream.

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