Beitragsautor: Jörg Kochs

Alle Spiele NFL Sonntag Woche 6

San Francisco 49ers Kicker Jake Moody (4) verschießt gegen die Cleveland Browns
San Francisco 49ers Kicker Jake Moody (4) verschießt gegen die Cleveland Browns
Foto: imago

Die bislang unbesiegten San Francisco 49ers und Philadelphia verloren erstmals

Woche 6 brachte uns das letzte London Game der Saison, die erste Niederlage der bisher besten Teams und irgendwie merkwürdig viele Spiele, wo das Team verlor, dass statistisch gesehen eigentlich besser war.

NFL Sunday Round Up Week 6

Cleveland Browns 19:17 San Francisco 49ers

Man nehme: einen Backup Quarterback, eine alles überragende Defensive und eine kleine Prise Glück. Das verrührt man dann alles ganz gut und schon schafft man als Cleveland Browns einen Sieg über die bisher so starken San Francisco 49ers. Die Defensive der Browns machte ein super Spiel und ließ insgesamt nur 215 Yards zu. Dadurch konnte man es sich sogar erlauben, dass P.J. Walker eigentlich ein richtig schlechtes Spiel machte. Walker kam auf 18 von 34, 192 Yards und zwei Interceptions. Und jetzt würde ich mal einen ganz mutigen Satz sagen, für meine Begriffe haben die Cleveland Browns mindestens eine Top 3 Defensive. Wenn sie es schaffen, dass die Offensive einigermaßen funktioniert, dann halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass man auch in den Playoffs zumindest ein Spiel gewinnen kann. Für San Francisco war die Niederlage gar nicht mal das schlimmste. So etwas kann mal passieren, damit wäre man wohl ganz gut klargekommen. Doch es verletzten sich gleich zwei Stars in der Offensive. Christian McCaffrey und Deebo Samuel. Und irgendwie geht in San Francisco die Angst um. Wie oft in den letzten Jahren hatte man schon ein Team, das prinzipiell so aussah als könnte es um den Superbowl mitspielen, es dann aber nicht konnte, weil es einfach zu viele Verletzte hatte. Ich erinnere nur daran, was letztes Jahr um die Quarterbacks des Teams aus Kalifornien passiert ist.

Cleveland spielt nächste Woche in Indianapolis, San Francisco ist zu Gast in Minnesota.

 

Tennessee Titans 16:24 Baltimore Ravens

Vierter Sieg für die Baltimore Ravens. Im dritten und letzten London Spiel der Saison waren die Gäste aus Maryland über weite Strecken die bessere Mannschaft. Lediglich im dritten quarter hatten sie einen Durchhänger und machten es noch einmal spannend. Bei den Titans musste Ryan Tannehill vom Feld gefahren werden. Malik Willis ersetze ihn und hatte vier von fünf, für 74 Yards. Derrick Henry lief 12 mal für 97 Yards und einen Touchdown.  Die O Line ließ jedoch 6 Sacks zu. Bei den Ravens hatte Lamar Jackson 21/30, 223 Yards einen Touchdown und eine Interception. TE Mark Andrews konnte vier Bälle für 69 Yards fangen. Negativer Höhepunkt war eine Disqualifikation für Ravens Safety Kyle Hamilton.

Die Titans haben nächste Woche frei, Baltimore hat ein Heimspiel gegen Detroit.

 

Cincinnati Bengals 17:13 Seattle Seahawks

Dritter Saisonsieg für die Bengals. Allerdings war es nicht unbedingt die Offensive, die diesen Sieg herausholte. Joe Burrow war zwar solide, hatte 24 von 35, 185 Yards, zwei Touchdowns und eine Interception. Doch das Laufspiel war mit 46 Yards extrem schwach und man hatte auch nur 15 First Downs. Seattle muss sich selbst in den Hintern beißen. Die Seahawks hatten mehr als 165 Yards mehr als der Gegner, zu dem deutlich mehr First Downs und verloren trotzdem. In der Redzone fehlte einfach die Durchschlagskraft. Geno Smith kam auf 27 von 41, 323 Yards und zwei Interceptions. Tyler Lockett lief für 94 Yards.

Cincinnati hat nächste Woche frei, Seattle hat Arizona zu Gast.

 

Chicago Bears 13:19 Minnesota Vikings

Wer nach dem starken Auftritt der Chicago Bears letzte Woche gehofft hatte, dass es nun so weitergeht, wurde bitter enttäuscht. Im Spiel gegen die Vikings bot Justin Fields eine ganz schwache Vorstellung und musste dann auch noch verletzt vom Feld. Rookie Tyson Bagent zog sich einigermaßen achtbar aus der Affäre, er hatte 10 von 14, 83 Yards und eine Interception. LB T.J. Edwards Tackles, einen Sack und einen Fumble Forced. Bei den Vikings war Kirk Cousins ganz solide. 21 von 31,181 Yards und einen Touchdown. Safety Camryn Bynum brachte es auf 9 Tackles. Problematisch war das Laufspiel mit gerade einmal 46 Yards.

Chicago hat nächste Woche ein Heimspiel gegen die Raiders, für Minnesota geht es zu Hause gegen die 49ers.

 

Jacksonville Jaguars 37:20 Indianapolis Colts

Die Jaguars gewinnen auch das zweite Spiel gegen Indianapolis und fahren insgesamt den dritten Sieg in Folge ein. Trevor Lawrence machte ein solides Spiel mit 20 von 30, 181 Yards, zwei Touchdowns und einer Interception. Dabei hatte Jacksonville sogar über 120 Yards weniger als die Colts. Aber sie holten drei Interceptions. LB Foyesade Oluokun glänzte mit 10 Tackles. Bei den Colts ersetzte Gardner Minshew Anthony Richardson. Er schaffte zwar 33 von 55 für 329 Yards und einen Touchdown, aber ihm unterliefen auch drei Interceptions. Auch das Laufspiel mit 44 Yards funktionierte nicht. Michael Pittman konnte neun Bälle für 109 Yards fangen.

Jacksonville spielt nächste Woche bei den New Orleans Saints, Indianapolis hat Cleveland zu Gast.

 

Houston Texans 20:13 New Orleans Saints

Der dritte Sieg für die Houston Texans. Allerdings hatten die Texaner auch ziemlich viel Glück, dass sich die Gäste immer wieder selbst im Weg standen. Ein sehr gutes Beispiel dafür war die erste Interception der Karriere von C.J. Stroud. Zack Baun eroberte den Ball für die Saints zwar, aber nur um ihn gleich wieder fallen zu lassen und ihn so den Texaner zu schenken. Stroud hatte 13 von 27,199 Yards, zwei Touchdowns und eine Interception. Nico Collins konnte vier Bälle für 80 Yards fangen. New Orleans wird sich ärgern. Man hatte 430 Yards und damit 130 Yards mehr als Houston. Doch wer sich sieben Strafen erlaubt und selbst beste Chancen immer wieder versemmelt, der braucht sich nicht zu beschweren. Kicker Blake Grupe verschoss 2 Field Goals und vergab einen Extrapunkt. Derek Carr hatte 32 von 50, 353 Yards, einen Touchdown und eine Interception.

Während die Texaner nächste Woche frei haben, sind die Saints bereits am Donnerstag wieder im Einsatz, dann geht es zu Hause gegen Jacksonville.

 

Miami Dolphins 42:21 Carolina Panthers

Dieses Ergebnis klingt erstmal nach einem sehr lockeren Sieg für die Miami Dolphins und am Ende war es das wohl auch. Aber der Fairnesshalber muss man sagen, dass es am Anfang ganz anders aussah. Die Dolphins verpennten die Anfangsphase und lagen schnell mit 0 zu 14 hinten. Dann aber drehte Miami auf. Tua Tagovailoa kam auf 21 von 31,262 Yards und drei Touchdowns. Raheem Mostert lief 17 Mal für 115 Yards und zwei Touchdowns, Tyreek Hill konnte sechs Bälle für 163 Yards und einen Touchdown fangen. Es gab ja mal Mitte Ende der 90er Jahre beim VfB Stuttgart das sogenannte magische Dreieck. Man kann durchaus sagen, dass Tua Tagovailoa, Raheem Mostert und Tyreek Hill quasi das ambivalent im Football sind. Carolina begann gut, verlor aber völlig den Faden. Als Miami einen Gang höher schaltete, waren die Panthers chancenlos. Ich würde aber trotzdem sagen, dass es eine gewisse Entwicklung gibt und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Carolina 0 und 17 geht. Bryce Young hatte 23 von 38, 217 Yards und einen Touchdown. Adam Thielen konnte 11 Bälle fangen für 115 Yards und einen Touchdown.

Miami ist nächste Woche in Philadelphia gefordert. Carolina hat nächste Woche eine Bye Week.

 

Atlanta Falcons 16:24 Washington Commanders

Wir hatten ja jetzt schon ein paar Spiele, wo das Team mit mehr Yards verloren hat. Sowas kann natürlich passieren, aber das was die Falcons gegen die Commanders abgeliefert haben, ist fast schon lächerlich. Atlanta gelangen 402 Yards, den Commanders gerade einmal 193. Atlanta hatte 25 First Downs, Washington 13. Das Team aus Georgia hatte auch deutlich weniger Strafen und trotzdem bekamen es die Atlanta Falcons hin, dieses Spiel zu verlieren. Und jetzt muss man mal knallhart sein, der Grund dafür hat einen Namen. Desmond Ridder! Zwar konnte er bei 28 von 47 3007 Yards und zwei Touchdowns erreichen, aber er warf eben auch mal wieder drei Interception. Da bringt es dann auch nichts, wenn Drake London neun Bälle für 125 Yards fangen kann. Washington kam zu diesem Sieg fast schon wie die Jungfrau zum Kinde. Sam Howell spielte nicht besonders gut, aber die Geschenke, die ihm die Falcons machten packte er schneller aus als ein Kind Geschenke am Heiligen Abend. Er hatte 14 von 23,151 Yards und drei Touchdowns. Terry McLaurin lief für 81 Yards. CB Kendell Fuller hatte 9 Tackles und eine Interception.

Atlanta spielt nächste Woche ein ganz wichtiges Spiel in Tampa Bay, Washington muss nach New York zu den Giants.

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New York Jets überraschen mit Sieg gegen die Philadelphia Eagles

Las Vegas Raiders 21:17 New England Patriots

Zweiter Sieg in Folge für die Raiders. In einer eher schwachen Partie profitierten die Raiders vor allem von zehn Strafen gegen die Gäste. Jimmy Garoppolo musste das Feld verletzt verlassen und wurde von Ex Patriot Brian Hoyer durchaus würdig vertreten. TE Michael Mayer konnte fünf Bälle für 75 Yards fangen. Den Sieg sicherte am Ende ein Safety von Maxx Crosby. Bei den Patriots kann man zwar von einem kleinen Schritt nach vorne sprechen, die Leistung war bei weitem besser als beim katastrophalen Auftritt gegen New Orleans, doch die Probleme sind immer noch dieselben. Mac Jones kam auch 24 von 33, 200 Yards und eine Interception. Kendrick Bourne konnte zehn Bälle für 89 Yards fangen. Es bleibt abzuwarten, ob Bill Belichick die Saison überlebt. Irgendwie hat man ein bisschen den Eindruck, dass man in New England nicht traurig wäre, wenn der alte Mann mit dem kauzigen Gesichtsausdruck und dem Kapuzenpullover sagen würde es reicht.

Für die Raiders geht es nun weiter mit einem Auswärtsspiel in Chicago. Die Patriots empfangen die Bills.

 

Tampa Bay Buccaneers 6:20 Detroit Lions

Klare Niederlage für die Bucs. Gegen die Lions war man chancenlos. Besonders die Offensive war viel zu harmlos. Nur 46 Yards durch den Lauf, lediglich 13 First Downs und nur zwei von zwölf Dritten Versuchen konnten in ein neues First Down umgewandelt werden. Baker Mayfield hatte keinen guten Tag. Er kam auf 19 von 37,206 Yards und eine Interception. Man kann es so formulieren, das beste am Tag von Tampa Bay waren die Niederlagen von Atlanta und New Orleans. LB Lavonte David brachte es auf 9 Tackles. Detroit war sehr souverän. Jared Goff kam auf 30 von 44, 353 Yards und zwei Touchdowns.Überragend: Amon Ra St.Brown. er brachte es auf 12 Catches für 124 Yards und einen Touchdown. Kritik kann man lediglich am Laufspiel üben, das war mit 40 Yards jetzt nicht besonders gut.

Für Tampa Bay geht es nächste Woche in das super wichtiges Spiel zu Hause gegen die Falcons, Detroit, das seinen besten Start seit 2011 hatte, muss zu den Ravens

 

Los Angeles Rams 26:9 Arizona Cardinals

Wichtiger Sieg für die Rams im Kampf um die Playoffs. Dabei spielten sie eine ziemlich schlechte erste und eine ziemlich gute zweite Halbzeit. Am besten kann man das an den Runyards erkennen. Lächerliche fünf im ersten Abschnitt, am Ende starke 179. Kyren Williams lief 20 mal für insgesamt 158 Yards und einen Touchdown. Cooper Kupp konnte sieben Bälle für 148 Yards und einen Touchdown fangen. Matthew Stafford brachte es auf 15 von 24,226 Yards und einen Touchdown. Bei den Cardinals merkt man einfach deutlich, dass Joshua Dobbs nicht die Lösung ist. Es ist aus meiner Sicht nicht zu verstehen, warum man nicht Clayton Tune ausprobiert. Ich meine, die meisten gehen davon aus, dass Kyler Murray nicht bei den Arizona Cardinals bleiben wird. Keine Ahnung, ob Clayton Tune ein NFL bereiter Quarterback ist. Aber was soll schon passieren? Im schlimmsten Fall versagt er und du hast genau das, was du haben willst, nämlich eine gute Position im Draft.

Für die Rams geht es nun weiter mit einem Heimspiel gegen Pittsburgh Arizona ist nächste Woche zu Gast in Seattle.

 

New York Jets 20:14 Philadelphia Eagles

Ziemliche Sensation im Metlife Stadium. Die New York Jets holen einen überraschenden, aber nicht unbedingt unverdienten Sieg über die Philadelphia Eagles. Und trotzdem ließen sich die Jets irgendwie lange bitten, denn die Eagles verschafften ihnen immer wieder Chancen, doch erst kurz vor Schluss nutzten die New Yorker eine davon. Zach Wilson war mal wieder alles andere als gut, er hatte 19 von 33, 186 Yards. Garrett Wilson konnte acht Bälle für 90 Yards fangen. Die Helden des Spiels waren aber die Defensivspieler. Quincy Williams brachte es z.b auf 9 Tackles. Philadelphia verlor verdient, Jalen Hurts scheint im Moment ein bisschen in der Krise zu sein, er hatte nur 28 von 45, 281 Yards, einen Touchdown aber drei Interceptions. A.J. Brown brachte es auf sieben Catches für 131 Yards. Haason Reddick hatte 2,5 Sacks.

Für die Jets geht es nun in eine Bye Week. Ich würde trotzdem noch mal über das Thema neuer Quarterback nachdenken, denn man steht ja bei drei Siegen und drei Niederlagen trotz eines schlechten Quarterbacks. Noch ist der Zug in Richtung Playoffs nicht abgefahren. Philadelphia spielt jetzt als nächstes zu Hause gegen Miami.

 

Buffalo Bills 14:9 New York Giants

Nicht wenige hätten bei diesem Spiel wohl mit einem klaren Sieg für Buffalo gerechnet. Doch die Offensive der Bills hatte lange Zeit Ladehemmung. In den ersten drei Quarter mit wollte nicht ein einziger Score gelingen. Allerdings hielt die Defense weitestgehend und ließ auch nur zwei Field Goals in den ersten drei Quarter zu. Am Ende konnte durch ein starkes letztes Quarter die Partie aber doch noch gedreht werden. Josh Allen hatte 19 von 30, 169 Yards,l 2 Touchdowns und eine Interception. Stefon Diggs konnte zehn Bälle für 100 Yards fangen. CB Taron Johnson und LB Terrell Bernard Trachten es auf jeweils 9 Tackles. Bei den Giants zog sich Tyrod Taylor gegen sein altes Team würdig aus der Affäre. Er ersetzte den verletzten Daniel Jones und brachte es immerhin auf 24 von 36, 200 Yards. Saquan Barkley konnte bei 24 Läufen 93 Yards erzielen. LB Bobby Okereke schaffte acht Tackles und einen Fumble Forced. Beide Teams machten sich das Leben übrigens selber schwer mit unfassbar vielen Strafen. New York bekam 9, Buffalo 7 Strafen.

Für die Giants geht es weiter mit einem Heimspiel gegen Washington, Buffalo ist zu Gast bei den Patriots.

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