Headcoach der Lions wird auch in der ELF Zack Harrod sein. Harrod arbeitet bereits seit 2018 in Prag und genießt bei Fans und Management ein hervorragendes Standing. Nicht zuletzt durch die Erfolge, die die Lions seit Harrods Engagement feiern konnten. Und auch umgekehrt verbindet den US-Amerikaner viel mit der Stadt Prag und seinen Einwohnern. Der zweifache Vater ist mit einer Tschechin verheiratet, spricht Tschechisch und macht auch sonst nicht den Eindruck, dass er der „Goldenen Stadt“ bald den Rücken zukehren möchte.
Harrod gilt als Verfechter des Offensivspiels. Mit seiner Verpflichtung konnte eine neue Begeisterung um die Lions entfacht werden, die durch dir rasch eintretenden Erfolge natürlich noch verstärkt und befeuert wurde. Und das wiederum sorgte dafür dass der Globetrotter in Sachen AMerican Football gute und talentierte Spieler in die tschechische Hauptstadt locken konnte, die das spannende Projekt „Prague Lions go ELF“ jetzt begleiten und zum Erfolg werden lassen wollen.
Die sportlichen Leistungsträger
Hier stehen die größten Fragezeichen bei den Pragern. Eine der zentralen Fragen ist, ob Quarterback Shazz Mumphrey den Löwen erhalten bleibt. Weitere Leistungsträger wie Defensive Liner Lukas Boucky, Offensive Liner Adam Fastnacht, Wide Receiver Lukas Kadlec oder Tight End Archie Stevens sollen, wie auch Humphrey, gehalten werden, um ein schlagkräftiges Team wachsen zu lassen. Diese Schlüsselspieler wären nicht so ohne Weiteres und ad hoc zu ersetzen.
Die sportlichen Aussichten
Ähnlich wie beim ebenfalls 2023 neu in die ELF einsteigenden Team aus München hat auch das Team der Prague Lions mit einem hohen Konkurrenzdruck zu kämpfen. Bleiben schnelle Erfolge aus, könnte das ELF-Projekt der Prague Lions schnell in einem finanziellen Fiasko enden.
Mit dem in der tschechischen Liga erfolgreichen Kader wird das allerdings schwer, Verstärkungen werden gebraucht und auch gesucht. Die Lions nutzen den Oktober für die ersten Tryouts, um die sportliche Perspektive zu verbessern und neue Spieler zu rekrutieren. Wegen der zu erwartenden hohen Kosten in der ELF, die durch Reisen und Hotelübernachtungen für den gesamten Tross entstehen, können die Lions nicht nach Herzenslust auf dem Transfermarkt zugreifen, sondern müssen sich ihren Nachwuchs quasi selber ranzüchten.
Diese Gemengelage lässt eine solide fundierte sportliche Aussicht kaum zu. Allerdings lässt sich schon jetzt erahnen, dass die Lions nicht so eine rasante Erfolgsstory hinlegen werden wie die Vienna Vikings, die als Neuling gleich den Titel holen konnten.
Das noch nicht endgültig gelöste Stadionproblem macht die Ssche nicht eben einfacher. Es bleibt auf jeden Fall spannend in Prag.
Die ELF in der Saison 2023
Die Aufstockung von zwölf auf achtzehn Teams sorgt natürlich für eine weitere Umstrukturierung der Liga. Bisher wurde mit sechzehn Teams in vier Conferences geplant. Jetzt läuft es darauf hinaus, dass es bei drei Conferences bleiben wird, die um jeweils zwei Teams auf sechs Teams pro Conference aufgestockt werden. Die genaue Aufteilung der Mannschaften bleibt abzuwarten.
Patrick Esume und Zeljko Karajica sind zufrieden mit der schnellen Entwicklung der Liga zu einem europäischen Top-Event. Bereits im dritten Jahr kommt die Liga ihrer Vision nahe, eine Liga für ganz Europa zu sein. Mit den beiden zuletzt vorgestellten Neulingen wird die ELF im nächsten Jahr in zehn Ländern vertreten sein. Es bleibt zu hoffen, dass diese Expansion nicht dazu führt, dass die Verantwortlichen das Augenmaß verlieren und dass dieses Projekt auch weiterhin Football auf Topniveau in Europa ermöglichen wird.