Beitragsautor: Jörg Kochs

Saisonrückblick 23/24 Dallas Cowboys

Dak Presscott (4) wird von Tyler Biadasz (63) gefeiert
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Foto: imago

Gute reguläre Saison aber schwache Playoffs für die Dallas Cowboys

Wir kommen zur letzten Folge unseres Rückblicks auf die NFC East. Und damit auch zur letzten Folge des Rückblicks auf die NFC allgemein. Heute sind wir bei einem Team, dass mal wieder eine recht gute Regular Season gespielt hat und dann mal wieder alles weggeschmissen hat. Wir sind bei den Dallas Cowboys.

Ich weiß ja, dass Footballfans Quervergleiche zum Fußball eigentlich nicht mögen. Doch bei den Cowboys passt es wirklich. Wären die Cowboys ein Fußballteam, dann wäre es wohl der HSV. Eine große Vergangenheit, eine tolle Fan Kultur und jedes Jahr der gleiche Film. Ein guter Saisonstart, der Hoffnung macht, dass dieses Jahr doch endlich mal das Jahr sein könnte, in dem alles gut wird. Doch sobald es ans Eingemachte geht, scheitern die Cowboys genauso wie der HSV.

Die Saison startete beeindruckend, am ersten Spieltag gelang in New York bei den Giants ein 40:0. In Woche zwei wurden dann auch die Jets abgefertigt, ehe es in Woche 3 einen Ausrutscher gab, als gegen Arizona verloren wurde. Einem Sieg über die Patriots folgte eine deutliche Niederlage in San Francisco. Bei dem Chargers konnten sich die Cowboys aber durchsetzen. So ging es mit 4-2 in die frühe Bye Week.

Dann gelang ein Erfolg gegen die Rams, gefolgt von einer Niederlage in Philadelphia. Zu dieser Zeit war es so, dass die Cowboys die schwächeren Teams ziemlich deutlich besiegte, aber gegen die Top Teams verlor. Es folgte nun eine Phase mit fünf Siegen in Folge, gegen die Giants, bei den Panthers, gegen Washington, gegen Seattle und gegen Philadelphia. Der Sieg gegen den Erzrivalen war der erste Sieg gegen ein wirkliches Topteam, zumindest hielt man zu diesem Zeitpunkt die Eagles noch für ein Top Team. Gerade die Offensive beeindruckte, bei drei der fünf Siege wurden mehr als 40 Punkte erzielt, bei den anderen beiden jeweils 33.

Doch in Buffalo und in Miami gab es wieder Niederlagen. Wahrscheinlich hätten die Cowboys auch gegen Detroit verloren, doch hier rettete sie eine fragwürdige Schiedsrichterentscheidung. Mit einem Auswärtssieg in Washington wurde dann am letzten Spieltag die NFC East geholt.

Die Cowboys gingen als Nummer zwei der NFC mit der Bilanz von 12 und 5 in die Playoffs. Und es ging zu Hause gegen die Green Bay Packers, ein vermeintlich leichtes Spiel. Doch die Cowboys macht einen Cowboys Dinge. Nach einer ersten Halbzeit, die einfach nur eine Frechheit war, lagen die Cowboys bereits 27 zu 7 hinten. Am Ende nutzte auch ein gutes letztes Quarter nichts mehr und Dallas verlor deutlich mit 32 zu 48. Somit war die Saison der Cowboys mal wieder zu Ende.

Überraschung: TE Jake Ferguson. Nach einem durchschnittlichen ersten Jahr machte er in seinem zweiten Jahr den zu den Texans abgewanderten Dalton Schultz vergessen. Ferguson konnte 17 Bälle fangen für 761 Yards und fünf Touchdowns.

Enttäuschung: WR Michael Gallup. Ein schlechtes Jahr für ihn. Die 418 Yards sind in seiner sechsten Saison der niedrigste Wert. Selbst vor zwei Jahren, als er nur neun Spiele machen konnte, hatte Gallup 445 Yards. Die zwei Touchdowns sind ebenfalls zu wenig, zudem holte er nur 19 First Downs. Für Gallup viel zu wenig.

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Die Dallas Cowboys hatten eine schlechte Draft und zahlreiche verletzte Spieler

Wie waren die Rookies?

DT Mazi Smith hatte neun Tackles, einen Sack und drei Quarterback Hits. Der Sack gelang ihm beim Spiel in Buffalo.

TE Luke Schoonmaker konnte acht Bälle für 65 Yards und zwei Touchdowns fangen. Seinen ersten Touchdown hatte er gegen die Jets.

LB DeMarvion Overshown verletzte sich in der Preseason und verpasste die Saison.

DE Viliami Fehoko kam nicht zum Einsatz und verletzte sich im November am Knie.

OT Ashim Richards spielte gerade mal 40 Snaps.

CB Eric Scott spielte nur in der Preseason.

RB Deuce Vaughn hatte 23 Läufe für 40 Yards.

WR Jalen Brooks konnte sechs Bälle für 64 Yards fangen.

Das war gut: Die Texaner hatten die beste Offensive der NFL, 509 Punkte sind Bestwert. Beim dritten Versuch sind die Cowboys auf Platz 2, 48,3% führen zu einem neuen ersten Versuch. Sehr gut ist auch die geringe Anzahl der Ballverluste, nur 16Mal verloren die Cowboys den Ball, das bedeutet Platz 2 in dieser Kategorie. Dies führt zu einer starken Turnoverbilanz von +10, was ebenfalls der zweitbeste wert ist. 36 Touchdowns durch den Pass sind Bestwert in der NFL.

Das war schlecht: Der Draft hat nicht funktioniert. Ja, man kann argumentieren, dass die Texaner hier auch mit Verletzungspech zu tun hatten, doch auch die Spieler die sich nicht Verletzten, konnten nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Hier waren die Cowboys in den letzten Jahren schon deutlich besser. Problematisch ist, dass die Cowboys ein durchschnittliches Passer Rating von 104,6 zulassen, das ist der zweitschlechteste Wert der Liga. In einer Kategorie sind die Texaner sogar Schlusslicht, kein Team ist so erfolglos bei Punt Returns. Im Schnitt holte Dallas hier nur 5,4 Yards heraus.

Was sollten sie machen? Es sieht so aus, dass sich die Cowboys dazu entschieden haben, in diesem Jahr noch mal anzugreifen. Das Laufspiel war letzte Saison noch nicht so stark, hier könnte man noch ein Upgrade gebrauchen.

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