Beitragsautor: Jörg Kochs

Saisonrückblick 23/24 Los Angeles Rams

Puka Nacua (17), Los Angeles Rams gegen die New Orleans Saints
Puka Nacua (17), Los Angeles Rams gegen die New Orleans Saints
Foto: imago

Die Saison lief für die Rams mit der Playoff – Teilnahme besser als erwartet

Wir machen weiter mit unserem Rückblick auf die NFL Saison 23/24 und sind heute bei einem Team, bei dem es besser gelaufen ist, als man das vor der Saison erwartet hatte. Am Ende konnte sich dieses Team sogar für die Playoffs qualifizieren. Die Rede ist von den Los Angeles Rams.

Nachdem die Rams 2021/2022 den Titel gewinnen konnten und 2022/2023 richtig abgestürzt waren, erwarteten viele das Team aus Kalifornien im Umbruch. Sean McVay machte den Eindruck, als wäre er amtsmüde und Matthew Stafford schien auch etwas über seinem Zenit zu sein.

Die Rams starteten mit einem überraschenden Sieg in Seattle, es folgten jedoch Niederlagen gegen San Francisco und in Cincinnati. Nach einem Erfolg gegen Indianapolis, einer Niederlage gegen die Eagles und einem Sieg über Arizona, folgten bis zur Bye Week drei Niederlagen in Folge. Besonders die Niederlagen bei den Cowboys und den Packers waren deprimierend, weil sie richtige klatschen waren. Mit 3-6 ging es in die Bye. Die Playoffs waren zu diesem Zeitpunkt ziemlich außer Reichweite. Doch in dieser Phase muss irgendetwas bei den Rams passiert sein. Denn plötzlich drehte das Team auf.

Sieg über Seattle, Sieg in Arizona, Sieg gegen die Browns knappe Niederlage bei den Ravens, aber Sieg über Washington, Sieg über New Orleans, Sieg beide New York Giants und am letzten Spieltag sogar ein Sieg in San Francisco. Aus drei und sechs vor der Bye wurde nach der Bye 7-1. Das reicht am Ende für eine Bilanz von 10 und 7 und damit für die Playoffs.

Dort trafen die Rams dann auf Detroit, was in gewisser Weise ein besonderes Spiel war, denn Matthew Stafford hat ja eine Vergangenheit bei den Detroit Lions und andererseits hat Jared Goff eine Vergangenheit in Los Angeles. Es war ein extrem enges und extrem knappes Spiel, dass am Ende an Detroit ging. Vielleicht werden sich die Rams auch in sofern ein bisschen ärgern, weil in der Divisionalround mit Tampa Bay eine machbare Aufgabe gewartet hätte. Dennoch darf man von einer erfolgreichen Saison sprechen.

Überraschung: Ganz klar Puka Nacua. Der WR kam erst in der fünften Runde, schlug aber voll ein. Er konnte 105 Bälle für 1486 Yards und 6 Touchdowns fangen.

Nacua war der Volltreffer der fünften Runde im Draft. Und lass mich jetzt kurz mal eine Sache sagen, dass es z.b einer der Gründe warum ich überhaupt nichts davon halte, einen Draft direkt nach dem Draft zu beurteilen. Denn mal ehrlich wer hätte denn so eine Entwicklung erwartet? Es ist doch in der Regel so, dass du bei jemandem in der fünften Runde vielleicht die Hoffnung hast, dass daraus etwas wird, aber sicherlich keine Sicherheit. Dass er sich dann so entwickelt, ist natürlich sensationell, zeigt aber auch dass es wenig Sinn hat, direkt nach einem Draft zu sagen der Draft war gut oder der Draft war schlecht.

Enttäuschung: Es ist gar nicht so leicht, bei den Rams überhaupt einen klaren Verlierer zu finden. Allerdings muss ich sagen, dass Aaron Donald nicht sein bestes Jahr hatte. Der DT brachte es auf acht Sacks, was für seine Verhältnisse recht wenig ist, zudem hatte er zum ersten Mal seit 2015 keinen Fumble Forced. Auch die 28 Tackles sind für seine Verhältnisse eher mager. Versteht mich nicht falsch, Donald ist immer noch einer der besten Spieler der Liga auf seiner Position, aber er hatte auch schon bessere Jahre.

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Wide Receiver Puka Nacua hatte eine hervorragende Rookie Saison

Wie waren die Rookies der Los Angeles Rams?

Guard Steve Avila machte eine richtig gute Saison und kassierte bei 1147 Snaps nur zwei Strafen.

OLB Byron Young kam in allen 17 Spielen zum Einsatz und lieferte 8 Sacks. Zu dem 2 Fumble Forced und 21 QB Hits.

DT Kobie Turner spielte ebenfalls alle 17 Spiele und hatte sogar 9 Sacks. 16 QB Hits packte er noch oben drauf.

QB Stetson Bennett kam nicht zum Einsatz.

LB Nick Hampton brachte es auf zehn Einsätze und zwei Tackles.

OT Warren McClendon spielte keine große Rolle und kam nur bei 32 Snaps zum Einsatz. Dabei ließ er einen Sack zu.

TE Davis Allen konnte zehn Bälle für 95 Yards fangen und durfte sich über seinen ersten Touchdown im Spiel bei den Ravens freuen.

WR Puka Nacua über ihn habe ich ja schon gesprochen, eine unfassbar gute Saison, die vollkommen zu Recht mit einer Teilnahme am Pro Bowl belohnt wurde. Er belegte Platz 2 bei der Wahl zum OROY.

CB Tre Tomlinson spielte keine große Rolle und kam nur zu 5 Tackles.

DE Ochuan Mathis hatte nur einen Tackle.

RB Zach Evans hatte 9 Läufe für 19 Yards.

Punter Ethan Evans kam in allen 17 Spielen zum Einsatz und hatte einen Durchschnittswert von 49,2.

Safety Jason Taylor hatte vier Tackles.

DT Desjuan Johnson kam 11 mal zum Einsatz und hatte dabei immerhin 2 Sacks und einen Fumble Forced.

Das war gut: es hört sich ja ein bisschen komisch an, wenn man bei den RAMs darüber spricht, aber nachdem sie jahrelang ihre Draft Picks ziemlich abgegeben haben, haben sie 2023 daraus richtig etwas gemacht. Vor allem die Picks in den ersten Runden funktionierten gut und so hat das Team aus Los Angeles plötzlich ein talentiertes junges Team zur Verfügung. Die Offensive sah generell ziemlich gut aus, in eigentlich allen Statistiken war die Offensive der Rams in den Top 10. Besonders positiv ist die Effizienz in der Redzone, diese lag nämlich bei 63,6 %, was Platz vier entspricht.

Das war schlecht: defensiv hatten die Rams zwar Ansätze, aber es waren doch eher noch nur Ansätze. Nur 75 Mal konnte ein Tackle for Loss gesetzt werden. Nur sieben Mal gelang ein Fumble Forced. Hier lag das Team aus Kalifornien sogar nur auf Rang 30

Was sollten sie machen? Die Rams sind in einer interessanten Position. Sie haben ein gutes talentiertes Team, das aber noch nicht in einem Win Now Modus ist. Matthew Stafford wird nicht jünger und ob man mit ihm noch mal einen Angriff machen kann, ist fraglich. Andererseits ist die Draft Position mit Platz 19 zu schlecht für einen wirklichen Top Quarterback. Wichtig wäre es, noch etwas für die Defensive zu tun. Jemanden zu finden, der auch Turnover kreieren kann

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