Beitragsautor: Jörg Kochs

Saisonrückblick 23-24 Miami Dolphins

De Von Achane (28) und Raheem Mostert (31) Miami Dolphins feiern ihre Touchdowns
De Von Achane (28) und Raheem Mostert (31) Miami Dolphins feiern ihre Touchdowns
Foto: imago

Die Dolphins waren fast nur gegen schwächere Teams stark

Heute sind wir bei einem Team, das teilweise richtig guten Football spielte, aber das nur gegen schwächere Teams. Gegen stärkere Teams konnte es nicht überzeugen und so war die Saison alles in allem bestenfalls solide. Wir reden über die Miami Dolphins.

Die Saison von Miami begann gut. Nach einem wilden Spiel bei den Chargers, das mit 36:34 gewonnen werden konnte gab es einen Erfolg bei den Patriots und dann ein 70:20 über Denver. Die Broncos wurden regelrecht verprügelt. In Woche 4 zeigte sich jedoch zum ersten Mal, dass der Zauber nur gegen schwächere Teams anhält. Denn in Buffalo gab es eine ordentliche Tracht Prügel und das Team kassierte 48 Punkte. Gegen die schwächeren Teams New York Giants und Carolina Panthers gab es dann zwei ungefährdete Heimsiege. Doch bei den Philadelphia Eagles verloren die Dolphins erneut. Gegen die Patriots gab es dann einen Heimsieg und in Frankfurt unterlag das Team den Chiefs. Hier muss man dazu sagen, dass es irgendwie ein merkwürdiges Spiel war, die erste Halbzeit verpennten die Dolphins komplett und lagen 0:21 hinten, holten dann im dritten Quarter deutlich auf, ihr es im letzten Quarter gar keine Punkte von keinem der beiden Teams gab. Mit 6-3 ging es in die Bye Week.

Es ging nun gegen drei mittelmäßige bis schwache Teams, die alle drei locker besiegt wurden. Das waren zu Hause die Raiders, sowie auswärts die Jets und Commanders. Die Offensive wusste durchaus zu überzeugen und das Trio Tua Tagovailoa, Raheem Mostert und Tyreek Hill erinnerte fast an ein magisches Dreieck. Etwas ungewöhnliches passierte im Heimspiel gegen die Titans, zum ersten Mal verlor das Team gegen ein eher schwächeres Team. Dafür wurden die Jets geschlagen und zu Hause gegen die Cowboys gab es endlich einmal einen Erfolg über einen zumindest etwas stärkeres Team. Vielleicht war das ja die Initialzündung? Nein, war es nicht. Bei den Baltimore Ravens setzte es 56 Punkte und eine deutliche Klatsche. Am letzten Spieltag waren die Dolphins zwar schon für die Playoffs qualifiziert, doch obwohl sie lange die AFC East angeführt hatten, drohten sie den Sieg in der Division noch zu verspielen. Und tatsächlich kam es so, dass Heimspiel gegen Buffalo wurde verloren und so ging es lediglich als zweiter der AFC East in die Playoffs. Und das bedeutet ein Auswärtsspiel in Kansas City. Und dieses Spiel war ein Spiegelbild der gesamten Saison, wieder einmal waren die Dolphins gegen ein Top Team chancenlos.

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Rookie Runningback De’von Achane wurde nur duch eigene Verletzung etwas gebremst

Überraschung: RB De’von Achane. Er stand ein bisschen im Schatten des magischen Dreiecks, aber für einen Rookie sind seine Zahlen absolut stark. Obwohl er sechs Spiele verpasste, schaffte er 800 Yards und acht Touchdowns. Rechnet man seine Statistiken auf eine Saison hoch hätte er 1236 Yards und 12 Touchdowns. An ihm wird Miami noch viel Freude haben.
Enttäuschung: CB Xavien Howard. Wie schon 2022 konnte er nicht so richtig überzeugen. Nur eine Interception konnte Howard fangen, 2021 waren es noch fünf und 2020 sogar zehn. Die Dolphins zogen die Konsequenzen daraus und entließen ihn am 13 März. Noch ist Howard ohne neuen Vertrag.

Wie waren die Rookies?

Miami hatte nur vier draft picks.

CB Cam Smith kam in 15 Spielen zum Einsatz, hatte aber nur einen Tackle.

RB De’von Achane war die Entdeckung der Saison und zeigte ein überragendes Jahr. Obwohl nur in 11 Spielen eingesetzt, konnte er 103 Läufe für insgesamt 800 Yards und acht Touchdowns verbuchen. Seine ersten beiden Touchdowns hatte er beim Heimsieg über Denver.

WR Elijah Higgins wurde am 29 August entlassen und unterschrieb einen Tag später bei den Arizona Cardinals. Dort kam er immerhin in elf Spielen zum Einsatz.

OT Ryan Hayes kam nicht zum Einsatz.

Das war gut: die Offensive war richtig stark. 496 Punkte sind der zweitbeste Wert der Liga. Und die 6.822 Yards sind sogar Saison – Bestwert. Auch die Effizienz in der Redzone stimmte, 65,5% der Besuche enden auch mit Punkten. Zudem hatten die Dolphins die meisten Yards durch den Pass. Und selbst an der kritisierten Defensive war nicht alles schlecht: 140 Quarterback Hits sind der höchste Wert der Liga und 56 Sacks der drittbeste.

Das war schlecht: die Defensive ist alles in allem zu anfällig. 23 Punkte pro Spiel kassiert Miami im Schnitt, das ist lediglich Platz 22. Man lässt ein Passer Rating von 101,2 im Schnitt zu, was Platz 29 bedeutet. Und dann wäre da natürlich noch die Schwäche gegen andere Top-Teams. Solange es den Dolphins nicht gelingt, zumindest gelegentlich mal Top Teams zu schlagen, sind sie selbst nicht als ein Top Team anzusehen.

Was sollten sie tun? In Miami steht das Jahr der Wahrheit an. Man muss sich allmählich überlegen, ob man davon überzeugt ist, dass Tua Tagovailoa in der Lage ist, einen Ring nach Florida zu holen. Um das aber richtig herauszufinden, muss man auch das Team insgesamt verstärken, ganz besonders in der Defensive. Steht das Team defensiv kompakter, könnte es durchaus eine erfolgreiche neue Saison werden.

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Tags: News, NFL

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