Beitragsautor: Jörg Kochs

Saisonrückblick 23 / 24 Washington Commanders

Sam Howell (14), Washington Commanders
Sam Howell (14), Washington Commanders
Foto: imago

Die erste gute Nachricht in der Hauptstadt gab es schon lange vor Saisonstart. Josh Harris ersetzte Daniel Snyder als Owner in der Hauptstadt.

Wir starten in eine neue Woche und auch in dieser Woche haben wir den Rückblick auf eine Division für euch. In dieser Woche machen wir die NFC zu und schauen auf die NFC East. Beginnen wollen wir mit einem Team, bei dem schon lange klar war, dass es sich um einen Übergangsjahr handeln würde. Hier ist der Saisonrückblick der Washington Commanders.

Für 6,05 Milliarden Dollar kaufte der 59-Jährige Harris das Team. Sportlich sollte es eine schwierige Saison werden DC Jack del Rio musste nach Woche 12 gehen und Headcoach Ron Rivera verließ das Team nach Saisonende. Dan Quinn, der einst Atlanta in den Superbowl geführt hatte, dort aber eine 28 zu 3 Führung gegen die Patriots noch in den Sand gesetzt hatte, er wird in der kommenden Saison in der Hauptstadt an der Seitenlinie stehen.

Nicht viele trauten Washington in dieser Saison etwas zu, doch der Staat war durchaus vielversprechend, einem Erfolg über Arizona folgte ein Sieg in Denver. Dann gab es jedoch eine deutliche Niederlage gegen Buffalo eine Niederlage nach Verlängerung in Philadelphia und eine überraschend klare Niederlage zu Hause gegen Chicago. In Atlanta gelang noch mal ein Sieg, dann folgten Niederlagen bei den Giants und gegen Philadelphia. Das Problem vor allem zu Saisonbeginn war die Defensive. In den ersten acht Spielen bekamen die Hauptstädter fünf Mal mehr als 30 Punkte eingeschenkt. Nach einem Erfolg bei den Patriots stand das Team nach Woche 9 bei 4-5. Das war gemessen an den geringen Ansprüchen gar nicht mal so schlecht. Und Sam Howell war ungefähr zu dieser Zeit sogar kurzzeitig Passing Yards Leader. Jetzt muss man der Fairness halber sagen, dass diese Statistik zur Mitte der Saison nie ganz fair ist, denn in der Mitte der Saison ist es ja so, dass manche Teams schon ihre Bye hatten und andere eben noch nicht. Trotzdem sah es ganz gut aus zu diesem Zeitpunkt. Doch dann ging es richtig bergab. Niederlage in Seattle, Niederlage gegen die Giants, Niederlage bei den Cowboys (danach musste del Rio gehen) Niederlage gegen Miami. In jedem dieser vier Spiele gab es mindestens 29 Punkte für den Gegner und bei den Spielen in Dallas und gegen Miami zusammen sogar 90. Zur Bye Week stand es 4-9.

Bei der Niederlage bei den Rams wurde dann zum ersten Mal Sam Howell gebenched. Er durfte trotzdem im Spiel gegen die Jets wieder starten, doch auch hier wurde er wieder frühzeitig rausgenommen und die Jets gewonnen. Auch die Spiele gegen San Francisco und Dallas wurden verloren.

Für mich ist es nicht so ganz zu erklären, warum man Sam Howell rausgenommen hat. Er hat zumindest Potenzial angedeutet und das obwohl er eine wirklich schlechte O Line hatte. Washington beendet diese Saison mit 4-13.

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DE Casey Toohill hat in seinem 5. Jahr seine beste Saison gespielt

Überraschung: DE Casey Toohill. Ich bin jetzt mal ganz kurz ehrlich zu euch, es war echt schwierig bei Washington jemanden zu finden, den man hierfür nehmen kann, weil praktisch niemand überraschend eine gute Saison hatte. Die Spieler, die gut waren, waren Spieler, bei denen man das auch einigermaßen erwarten konnte. Toohill kann für sich zumindest in Anspruch nehmen, in seinem fünften Jahr seine bis jetzt deutlich beste Saison gespielt zu haben. Er hatte 16 Tackles, das ist sein Höchstwert bisher, er hatte fünf Sacks ( in den vier Jahren in denen Casey Toohill davor in der NFL gespielt hat, waren es zusammen nur zwei) und der ehemalige Siebtrunden Pick der Philadelphia Eagles hatte sieben Quarterback Hits, das ist für ihn Rekord.

Enttäuschung: Bei DT Daron Payne sieht die Sache dagegen nicht so positiv aus. Er hatte eines seiner schwächeren Jahre, nach 11,5 Sacks 2022 waren es 2023 nur vier. Aus 21 Quarterback Hits 2022 wurden 2023 lediglich 11. Er war keine völlige Katastrophe, aber auch sein Absturz ist ein Grund dafür, warum die vor wenigen Jahren noch hochgelobte Defensive der Commanders so schwach war.

Wie waren die Rookies?

CB Emmanuel Forbes spielte 14 Mal und hatte 35 Tackles. Zu dem gelang ihm eine Interception in Woche zwei beim Spiel in Denver.

CB Quan Martin spielte 16 mal holte 26 Tackles, einen Sack und einen Quarterback Hit sowie zwei Interception. Seine erste Interception gelang ihm bei den Patriots.

Center Ricky Stromberg kam nur in 26 Snaps zum Einsatz. Im November verletzte er sich am Knie.

OT Braeden Daniels spielte nicht einen einzigen Snap und verletzte sich Ende August so schwer, dass er die Saison verpasste.

DT KJ Henry kam zehn Mal zum Einsatz und hatte 1,5 Sacks sowie zwei Quarterback Hits.

RB Chris Rodriguez hatte 51 Läufe für 247 Yards und zwei Touchdowns. Beide Touchdowns gelangen Rodriguez kurz vor Saisonende beim Spiel bei den Jets.

DE Andre Jones kam 14 Mal zum Einsatz, hatte einen Tackle.

Das war gut: In der Redzone lag das Problem nicht. 63,3% der Redzone Besuche brachten auch Punkte ein. Interessant ist, dass Washington im Laufspiel gar nicht so schlecht ist. Pro Versuch wurden 4,43 Yards erzielt, das entspricht immerhin Platz 7. Allerdings versucht es Washington nicht sehr oft mit dem Lauf, im Schnitt gelingen so nur 93,6 Yards pro Spiel.

Das war schlecht: Die Liste ist lang. Im Schnitt lässt du Washington 30,5 Punkte pro Spiel zu, das ist Platz 32, 388,9 zugelassene Yards sind ebenfalls Platz 32 und auch was die zugelassenen Yards durch den Pass angeht bildet Washington mit 262,2 das Schlusslicht der Liga. Eine Katastrophe ist die Turnover-Bilanz, -15 bedeuten auch hier den letzten Platz. Die Quarterbacks der Commanders wurden 65mal zu Fall gebracht, das bedeutet Rang 30.

Was sollten sie machen? Washington braucht vor allem Verstärkung in der Defensive, aber auch auf Quarterback braucht es eine Veränderung, da man sich ja offensichtlich gegen Sam Howell entschieden hat. Allerdings gibt es durchaus Grund zur Hoffnung und das gleich aus zwei Gründen. Zum einen hat Washington natürlich eine sehr gute Draft Position, bereits an Nummer zwei sind die Hauptstädter an der Reihe, zum anderen ist Washington das Team, dass noch das meiste Geld zur Verfügung hat. Es stehen noch 96 Millionen Dollar zur Verfügung. Nummer zum Vergleich, die Nummer 2 aus Tennessee in dieser Statistik, hat gerade einmal 80 Millionen.

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