Beitragsautor: Jörg Kochs

Saisonrückblick 23/24 Philadelphia Eagles

Dallas Goedert (88), D Andre Swift (0) und Jordan Mailata (68) feiern TD
Dallas Goedert (88), D Andre Swift (0) und Jordan Mailata (68) feiern TD
Foto imago

Die Eagles sind am Saisonende eingebrochen

Wir machen weiter mit unserer Rückschau auf die NFC East. Heute sind wir bei einem Team, daß einen fast schon historischen Meltdown hatte. Ein Team, das lange Zeit wie ein möglicher Kandidat für den Super Bowl aussah, am Ende aber komplett zusammenbrach. Wir sind bei den Philadelphia Eagles.

Die Saison begann vielversprechend, es gab einen Auswärtssieg bei den Patriots und einen Heimsieg gegen Minnesota danach wurde in Tampa Bay, gegen Washington und bei den Rams gewonnen. Was allerdings zu diesem Zeitpunkt schon auffiel, die Defensive war durchaus anfällig. Bei den Jets gab es dann in Woche 6 überraschend die erste Niederlage, doch das war zunächst nur ein kleiner Ausrutscher. Die Eagles fanden schnell wieder zu sich, besiegt Miami gewannen in Washington, besiegten die Cowboys und hatten nach der Bye Week Erfolge in Kansas City und gegen Buffalo. Nach Woche 12 stand das Team bei 10 Siegen und nur einer Niederlage. Und dann geschah das Unfassbare. Zunächst setzte es eine deutliche Niederlage zu Hause gegen San Francisco. Okay, die 49ers sind natürlich ein gutes Team, da kann man schon mal verlieren. Dann verlor Philadelphia auch noch das Duell bei den Cowboys und in Seattle. Erste Zeichen einer Krise schienen sich abzuzeichnen, doch nach einem Sieg über die Giants schien sich das Team wieder gefangen zu haben. Jedoch war das Gegenteil der Fall, denn gegen Arizona und bei den Giants wurde dann ebenfalls verloren. In den letzten sechs Spielen kassierte das Team insgesamt 182 Punkte. Trotzdem stand Philadelphia in den Playoffs, auch wenn der Sieg in der Division an die Cowboys verschenkt wurde. Der Auftritt in den Playoffs, auswärts in Tampa Bay, war dann allerdings eine absolute Frechheit. Teilweise blockten die Spieler der Eagles nicht einmal richtig. Es wirkte fast so, als wolle die Mannschaft nicht. Folglich gab es eine klare Niederlage gegen das Team aus Florida und damit war die Saison beendet. Was genau der Grund für den nicht für möglich gehaltenen Zusammenbruch war, ist fraglich. Es gibt da eine Theorie.

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Können die Eagles die Probleme mit Headcoach Sirianni lösen?

Nick Sirianni ist wohl trotz des sportlichen Erfolges, den er in den letzten beiden Jahren in Philadelphia hatte nicht besonders beliebt bei seinen Spielern. Es gab aber eine Person im Staff, die quasi das Bindeglied zwischen Mannschaft und Headcoach war. Und das war Chief Security Officer Dom DiSandro.

Das Problem an der ganzen Sache war allerdings, dass DiSandro sich nach der Niederlage gegen San Francisco eine Auseinandersetzung mit Dre Greenlaw von den 49ers leistete. Diese führte dazu, dass er bis zum Ende der Saison nicht mehr bei den Spielen sein durfte. Und damit konnte er auch nicht mehr zwischen der Mannschaft und dem HC vermitteln. Es ist wie gesagt nur eine Theorie, es gibt dafür keine Beweise. Was aber dazu passen würde, ist die Tatsache, dass der Einbruch mit dem Spiel gegen San Francisco begonnen hatte.

Überraschung: DT Jalen Carter. Er gewöhnte sich schnell an das Niveau in der NFL und zeigte eine starke erste Saison. Carter wurde 16mal eingesetzt, hatte gleich sechs Sacks und 10 Quarterback Hits. Zudem gelangen ihm 2 Fumble Forced. Sein Highlight war ein Touchdown in Woche 14 gegen die Cowboys.

Enttäuschung: CB James Bradberry. Eines seiner schwächsten Jahre bis jetzt in der NFL. Die 39 Tackles sind der zweitschlechteste Wert seiner Karriere, ihm gelang nur eine Interception, so wenige hatte er zuletzt in seiner dritten Saison im Jahr 2018 bei den Carolina Panthers. Alles in allem war er ein Sinnbild dafür, was alles schief lief in der Defensive von Philadelphia.

Wie waren die Rookies?

DT Jalen Carter habe ich ja schon gelobt. Er hat definitiv NFL Format und wenn er sich weiter verbessert, dann wird man in der Stadt der brüderlichen Liebe noch viel Freude an ihm haben. Sein erster Sack gelang ihm übrigens gleich im ersten Spiel gegen die Patriots.

OLB Nolan Smith machte alle 17 Spiele, hatte sechs Tackles, einen Sack und drei Quarterback Hits. Der Sack gelang ihm im Heimspiel gegen Miami.

OT Tyler Steen kam nur bei 71 Snaps zum Einsatz.

Safety Sydney Brown war 14 Mal im Einsatz, er brachte es auf 26 Tackles und hatte je einen Fumble Forced und eine Interception. Diese konnte er übrigens zu einem 99 Yards Touchdown zurücktragen. Dieses Erfolgserlebnis hatte Brown im Spiel gegen Arizona.

CB Kelee Ringo machte 17 Spiele, dabei holte er 14 Tackles, einen Sack und eine Interception. Die Interception holte Ringo gegen die Giants.

QB Tanner McKee kam nicht zum Einsatz.

DE Mojo Ojomo spielte acht Mal und hatte 2 Tackles.

Das war gut: Die Offensive kann sich sehen lassen, 433 Punkte bedeuten immerhin Platz 7, 22,2 First Downs sind sogar Platz vier. Ebenfalls positiv sind die 22 Touchdowns durch den Lauf, das ist der fünf beste Wert der Liga. In Sachen vierter Versuch ist Philadelphia sogar das beste Team der Liga, 73,1% der vierten Versuche führen zu einem neuen ersten Versuch. Ein richtig guter Wert.

Das war schlecht: Der Schuh drückt in der Defensive. Philadelphia lässt im Schnitt 25,2 Punkte pro Spiel zu, das entspricht Rang 30. 252,7 zugelassene Yards durch den Pass sind Platz 31 und 356,1 Yards, die insgesamt zugelassen wurden, sind Platz 26. Mit diesen Werten ist es schwierig zu gewinnen. Die Defensive holte nur neun Interceptions das führt zu einer Turnover Bilanz von -12.

Was sollten sie machen? Eigentlich müssen die Eagles zwei verschiedene Dinge in dieser Offseason machen. Zum einen muss die Defensive verstärkt werden, so viel kann die Offensive gar nicht produzieren, um diese schlechte Defensive auszugleichen. Viel wichtiger ist aber, dass man es hinbekommt, dass es zwischen Mannschaft und Nick Sirianni wieder stimmt. Der einmalige Super Bowl Champion hat sich nach kurzer Bedenkzeit dagegen entschieden, sich von seinem Headcoach zu trennen. Nun muss man einen Weg finden, in dem Mannschaft und Trainer wieder erfolgreich zusammenarbeiten können

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