Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 2013

Marshawn Lynch (24) Super Bowl XLVIII
Marshawn Lynch (24) Super Bowl XLVIII
Foto: imago

2013 spielen Bayern und Dortmund das Championsleague Finale, Franziskus wird Pabst und die Seahawks gewinnen erstmals den Super Bowl

Wir kommen zu einer neuen Folge NFL History. Wir befinden uns mittlerweile schon im Jahr 2013. Bayern München und Borussia Dortmund bestreiten im London das erste rein deutsche Champions League Finale der Geschichte, dass die Münchner mit 2:1 gewinnen. Die CDU gewinnt überlegen die Bundestagswahl, doch drei andere Dinge bleiben an diesem Abend in Erinnerung. 1. Bei der CDU Wahlparty ist plötzlich eine deutsche Flagge auf der Bühne, Angela Merkel nimmt sie an sich und wirft sie mit einem fragwürdigen Gesichtsausdruck zur Seite. 2. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland verpasst die FDP den Sprung ins Parlament, nachdem sie 2009 noch ihr Rekordergebnis eingefahren hatte.3. ganz knapp verpasst auch eine neue Partei den Sprung in den Bundestag. Es ist die damals noch relativ unbekannte AfD. Sie hatte sich damals mit einem kritischen Kurs zur Griechenland Rettung gegründet. Weitere Themen in diesem Jahr sind der NSA Skandal und ein neuer Papst. Josef Ratzinger tritt zurück und es übernimmt der Argentinier Jorge Mario Bergogilo, der sich den Namen Franziskus gibt.

Aber natürlich wurde auch Football gespielt. Die NFL geht in ihre 94 Saison. Der Draft fand von 25. bis 27. April in New York City statt. Genau genommen fand er erneut in der Radio City Music Hall statt. Als erstes dürfen sich die Kansas City Chiefs einen Spieler aussuchen und Sie entscheiden sich für OT Eric Fisher. Er ist eine gute Wahl, er kommt zweimal in den Pro Bowl und gewinnt einmal mit Kansas City den Superbowl. Später spielt er noch ein Jahr für Indianapolis und noch eins in Miami ehe Fisher 2022 seine Karriere beendet. Kein besonders gutes Jahr ist es bei den Quarterbacks, in der ganzen ersten Runde wird nur einer ausgewählt. EJ Manuel geht an Position 16 nach Buffalo. Er hat auch keine besonders große Karriere. Kein Quarterback im diesjährigen Draft wird eine besonders große Karriere haben. Geno Smith hat eine gute Saison in Seattle gehabt, aber ansonsten ist es ziemlich trüb.

In der AFC East ist es mal wieder eine klare Angelegenheit. Buffalo gewinnt nur sechs Spiele. Von Woche 8 bis Woche 14 gibt es fünf Niederlagen in sechs Spielen. In Miami gibt es acht Erfolge. Die Playoffs werden in den letzten beiden Wochen vergeben, da die letzten beiden Spiele verloren werden. Die Jets können ebenfalls acht Spiele gewinnen. Lange Zeit sieht es gar nicht so schlecht aus, doch zwischen Woche 11 und 15 setzt es vier Niederlagen in fünf Spielen. New England marschiert locker durch mit 12 Siegen. Das Team verliert nie zwei Spiele in Folge und von den letzten sechs werden fünf gewonnen.

Auch in der AFC North ist die Sache deutlich. Cleveland kann nur vier Mal gewinnen. Nach drei Siegen in Folge zwischen Woche drei und fünf sieht es eigentlich gar nicht schlecht aus, doch danach gelingt nur noch ein Sieg und die letzten sieben Spiele gehen alle verloren.

Die Ravens holen sich acht Siege. Der Titelverteidiger vergeigt die Playoffs in den letzten beiden Wochen mit zwei Niederlagen. Auch Pittsburgh gewinnt 8 Spiele. Die Steelers vergeigen die Playoffs gleich zu Saisonbeginn und verlieren die ersten vier Spiele.

Cincinnati hat wenig Probleme. Elf Siege holt sich das Team. Nur einmal verliert es zwei Spiele in Folge und ansonsten ist es sehr konstant.

Auch in der AFC South gibt es nicht wirklich Spannung. Houston hat ein furchtbares Jahr und kann nur zweimal gewinnen. Interessanterweise waren das die ersten beiden Spiele in San Diego und gegen die Titans. Dann aber folgten 14 Niederlagen in Serie.

Jacksonville bringt es auf vier Siege. Zuerst werden die ersten acht Spiele verloren, dann gibt es einen Zwischenruf mit vier Siegen aus fünf Spielen zwischen Woche 10 und 14 und die letzten drei Spiele werden wieder verloren. Die Titans kommen auf sieben Siege. Der Staat ist durchaus gut mit drei Siegen aus den ersten vier Spielen, danach gelingen aber erst in den letzten beiden Wochen wieder zwei Siege in Folge.

Indianapolis gewinnt die Division mit 11 Siegen. Zu keinem Zeitpunkt verlieren die Colts zweimal infolge.

Die AFC West ist in einer ansonsten schwachen AFC die stärkste Division. Das gilt allerdings nicht für die Raiders. Oakland kann nur vier Mal gewinnen. Zwei Siege in Folge gibt es nie und die letzten sechs Spiele werden alle verloren.

Die San Diego Chargers schaffen mit neun Siegen den Sprung in die Playoffs. Ausschlaggebend dafür ist ein starker Schlussspurt mit vier Siegen im Dezember. Die Chiefs können 11 Spiele gewinnen. Im Vorjahr hatten sie lediglich zweimal gewonnen. Doch die Chiefs haben einen neuen Headcoach und der heißt Andy Reid. Der startet gleich mal mit neun Siegen. Danach wird es in der zweiten saisonhälfte allerdings schlechter, von den letzten sieben Spielen können nur noch zwei gewonnen werden.

Den Sieg in der Division holt sich Denver. 13Mal sind die Broncos erfolgreich. Von den ersten zehn Spielen wird lediglich eines verloren. Peyton Manning spielt, als wäre er Anfang 20.

Die NFC East sah sehr schlechte Redskins. Die Hauptstädter können nur drei Spiele für sich entscheiden. Zwei Siege in Folge gibt es nie.

Für die Giants läuft es etwas besser und es gibt neun Siege, das reicht aber nicht für die Playoffs. Und das liegt vor allem an einem kapitalen Fehlstart. Die ersten sechs Spiele gehen alle verloren, da hilft dann auch danach eine starke Serie mit sieben Siegen aus den letzten zehn Spielen nicht mehr. Ebenfalls nicht in den Playoffs sind die Cowboys, die acht Mal gewinnen. Die Texaner verspielen ihre Chancen mit drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen.

Philadelphia gewinnt mit 10 Siegen die Division. Dabei ist die erste Hälfte der Saison nicht besonders gut, nach Woche 8 liegt das Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe bei 3-5. Es folgen aber sieben Siege aus den letzten acht Spielen und ganz entscheidend, am letzten Spieltag gewinnt man in Dallas das direkte Duell. Bei einem Sieg für die Cowboys wären die Texaner in den Playoffs gewesen.

Schwach, aber spannend ist die NFC North. Minnesota kommt auf fünf Siege und ein Remis. Von den ersten acht Spielen kann nur eines gewonnen werden, danach wird es besser aber das kommt zu spät. Detroit holt sich 7 Siege. Die Chance auf die Playoffs wäre durchaus da gewesen, nach Woche 13 stehen die Lions bei 7-5. Doch die letzten vier Spiele werden alle verloren. Chicago bringt es auf acht Siege. Bis zum letzten Spieltag hat man die besten Chancen auf den Sieg in der Division, verliert dann aber zu Hause gegen den Erzrivalen aus Green Bay. Die Packers sichern sich genau mit diesem Sieg den Sieg in der Division und kommen auf acht Siege und ein Unentschieden. Dabei bleiben sie zwischen Woche 9 und Woche 13 und damit im kompletten November ohne Sieg.

Die NFC South kennt in diesem Jahr zwei gute und zwar schlechte Teams. Tampa Bay kann nur vier Spiele gewinnen. Die ersten acht Spiele werden alle verloren, dann gibt es plötzlich drei Siege in Folge, ihr von den letzten fünf wieder vier verloren werden. Auch Atlanta gewinnt 4 Spiele. Nach Woche 12 steht das Team aus Georgia bei 2-9. Zwei Siege in Folge schaffen die Falcons nie. Die Saints holen sich elf Siege. Sie starten gleich mal mit fünf Siegen und nur in Woche 15 und 16 gibt es zwei Niederlagen in Folge, die elf Siege reichen natürlich für die Playoffs. Der Sieg in der Division geht aber nach Carolina. 12mal sind die Panthers erfolgreich, es ist der Beginn einer sehr starken Phase in Carolina. Dabei war der Staat noch ziemlich mies, drei der ersten vier Spiele gehen verloren. Danach gibt es aber acht Siege in Folge.

Die wohl stärkste Division in diesem Jahr ist die NFC West. St Louis wird letzter und das obwohl sie immerhin sieben Spiele gewinnen. Kurze Siegesphasen und etwas längere Niederlagenphasen wechseln sich ab. In Arizona gibt es 10 Siege. Das reicht nicht für die Playoffs, die am letzten Spieltag mit einer Niederlage zu Hause gegen San Francisco vergeben werden. Dabei hatten die Cardinals zuvor sieben der letzten acht Spiele gewonnen. San Francisco kann zwölf Mal gewinnen und kommt damit in die Playoffs. Entscheidend ist, dass das Team aus Kalifornien die letzten sechs Spiele alle gewinnt. Seattle holt sich den Sieg in der Division mit 13 Siegen. Zwei Niederlagen in Folge gibt es nie, doch zum Ende hin fängt Seattle ein bisschen an zu schwächeln, zwei der letzten vier Spiele werden verloren.

In der AFC Wildcardround gewinnt Indianapolis in einem wilden Spiel gegen Kansas City mit 45:44. Dabei führten die Chiefs zur Halbzeit 31:10.

San Diego hat keine Mühe mit Cincinnati und gewinnt locker 27:10.

In der NFC Wildcardround kann New Orleans Philadelphia rauswerfen mit 26:24. Green Bay scheitert mal wieder an San Francisco mit 20:23.

In der AFC Divisionalround schlagen die Patriots Indianapolis deutlich 43:22. Denver besiegt San Diego 24:17.

In der NFC Divisionalround setzen sich die Seahawks 23:15 gegen New Orleans durch. San Francisco gewinnt deutlich in Carolina 23:10.

Im AFC Championship Game setzen sich die Broncos gegen die Patriots 26:16 durch.

Im NFC Championship Game kann Seattle San Francisco eliminieren mit 23: 17

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Damit heißt es im Super Bowl XLVIII (48) Seattle Seahawks gegen Denver Broncos. Es klingt wie ein Traumfinale. Die Nummer 1 der AFC gegen die Nummer 1 der NFC. Die überragende Offensive der Denver Broncos gegen die starke Defensive des Seattle Seahawks, die den Namen Legion of Boom trägt.

Gespielt wird am 2. Februar 2014 im MetLife Stadium in New York. Vor 82.529 Zuschauern sind die Broncos um 2 Punkte Favorit. Renée Fleming darf die Nationalhymne singen. Joe Namath und Phil Simms dürfen den Cointoss vornehmen. In der Halbzeit treten Bruno Mars und die Red Hot Chili Peppers auf. Ein 30 sekündiger Werbespot kostet mittlerweile 4 Millionen Dollar.

Das Spiel beginnt katastrophal aus Sicht der Broncos. Denn beim ersten Snap kommt es gleich zu einem Fumble. Seahawks DE Cliff Avril kann Broncos RB Knowshon Moreno in der Endzone Tacklen. Safety für Seattle. 2:0 Seahawks. Im ersten Quarter können die Seahawks ihre Führung durch zwei Field Goals ausbauen. Stephen Hauschka ist erst aus 31 und dann aus 33 Yards erfolgreich. 8:0 Seattle.

Im zweiten Quarter läuft Marshawn Lynch für ein Yard in die Endzone zum Touchdown für die Seahawks, 15: 0. Bei den Broncos läuft nach wie vor alles schief. Es kommt zu einer Interception durch Seahawks LB Malcolm Smith, der den Ball für 69 Yards in die Endzone trägt zum Touchdown 22:0 Seattle. Das ist auch der Halbzeitstand.

Vielleicht hatte sich Denver noch mal irgendetwas vorgenommen in der Halbzeit, die Seahawks schnell stoppen und dann Punkten und dann geht ja vielleicht noch was. Doch das Gegenteil war der Fall. Percy Harvin trägt den Kickoff der Broncos zu Beginn der zweiten Halbzeit für 87 Yards zurück zum Touchdown. 29:0.

Und Russell Wilson bedient dann auch noch Jermaine Kearse für 23 Yards zum nächsten Touchdown. 36:0.

Die Broncos kommen dann wenigstens mal zum Ehrentreffer. Peyton Manning bedient für 14 Yards Demaryius Thomas zum Touchdown und tatsächlich funktioniert auch der Versuch der Broncos für zwei zu gehen, 36:8.

Im letzten Quarter passiert nicht mehr viel. Russell Wilson bedient noch einmal für 10 Yards Doug Baldwin zum Touchdown und zum 43: 8 Endstand. Zum ersten Mal in der Geschichte sind die Seahawks Champions. MVP wird LB Malcolm Smith.

MVP der regulären Saison wird Peyton Manning. Coach of the Year wird Ron Rivera von den Carolina Panthers.