Das traditionsreiche Team der European League of Football / ELF: Cologne Centurions

Die in Köln beheimateten Cologne Centurions sind ein traditionsreiches des American Footballs. In Köln beheimatet spielten sie von 2004 bis zum Jahre 2007 in der NFL Europa. Nachdem 2007 der prominente Ableger der NFL nach 15 Spielzeiten eingestellt wurde, gab es zunächst keinen aktiven Spielbetrieb der Centurions mehr.

Im Jahre 2020 wurde allerdings die aufstrebende European League of Football gegründet. An dieser europäischen Liga nimmt nun ein gleichnamiges in Köln beheimatetes Team teil.

Cologne Centurions

Die Cologne Centurions

Nachdem die Cologne Centurions bereits im letzten Jahr die Playoffs erreicht haben, haben sie sich für die Saison 2022 viel vorgenommen.

ZU BEACHTENDE SPIELER
European League of Football Man of Honor und All-Star-Quarterback Jan Weinreich wird 2022 wieder als Center für die Centurions auflaufen. Mit einer starken Offensive Line, einem dynamischen Wide Receiver-Duo mit Quinten Pounds und Rookie of the Year Louis Geyer und viel Tiefe auf der Running Back-Position ist der 25-jährige Spielmacher bereit, eine weitere Saison auf All-Star-Niveau zu spielen.

Auch die Defense der Centurions ist mit vielen Talenten gespickt. Neben verschiedenen Importspielern haben die Centurions auch einheimische Spieler wie Marius Kensy und Flamur Simon in ihren Reihen. Die beiden jungen Linebacker werden in der kommenden Saison die Eckpfeiler für Köln sein.

WIEDERHOLTE PLAYOFF-TEILNAHMEN?
Nach dem Erreichen der Playoffs und der Niederlage gegen den späteren Meister Frankfurt Galaxy wird Kölns neuer Cheftrainer Frank Roser versuchen, seinen Vorgänger und jetzigen Offensivkoordinator der Sea Devils, Kirk Heidelberg, zu übertreffen, indem er nicht nur die Playoffs erreicht, sondern auch alles gewinnt. Vielleicht sehen die Fans in diesem Jahr ein Playoff-Spiel im Südstadion, dem Heimstadion mit fast 12.000 Plätzen.

Nach der Gründung der Zentauren am 1. September 2003 traten sie in der NFLE in die Fußstapfen der zu diesem Zeitpunkt aufgelösten Barcelona Dragons. Die Mannschaft der Zentauren absolvierte ihre Heimspiele in dem bekannten Rhein-Energie-Stadion. Dieses Stadion gehört zu den bekanntesten Stadien des deutschen Fußballs. Es ist unter anderem das Heimatstadion des 1. FC Kölns. Seit 2004 trägt dieses Stadion den Namen des Kölner Energieversorgers. Mit rund 50.000 Sitzplätzen haben die Kölner Zentauren für ihren Heimspielbetrieb eines der größten Stadien, die die deutsche Footballszene kennt, zur Verfügung. Bereits in ihrem früheren Spielbetrieb erlangte nicht nur die Mannschaft schnell große Beliebtheit, sondern ebenso ihr Maskottchen. Der römische Centurio „Jupp Maximus“ ist weit über die Fangemeinde des Vereins hinaus bekannt. Kam er an besonders windigen Spieltagen gerne mal mit seinem Streitwagen und drehte eine Runde, so hatte er während der extremen Sommerhitze eine Wasserpistole dabei und setzte diese nicht nur gegen die gegnerischen Fans ein. Jupp Maximus erlangte schnell einen höheren Bekanntheitsgrad als das gesamte Team der Centurions. Auch in der ELF bleibt Jupp Maximus ein fester Bestandteil des Teams und wird künftig vor jedem Heimspiel das Rhein-Energie-Stadion unsicher machen.

Von dem Jahr 2004 bis in die Saison 2005 wurde der Verein der Zentauren von Jacques Orthen geleitet. Der Kölsche Jung, wie er von der Presse gerne genannt wurde, führte den Verein zu ersten, kleinen Erfolgen. Mit seinen damaligen 58 Lebensjahren brachte er für dieses Projektes einiges an Lebens- und auch an Sporterfahrung mit. Bevor die Richtung seines Lebens allerdings Richtung Ruhestand ging, wollte es sich Orthen noch einmal beweisen. Die Aufgaben den American Football damals in Deutschland zu integrieren war eine Mammutaufgabe. Bei den meisten Deutschen waren zu dieser Zeit weder der Sport, noch die Zentauren bereits angekommen. Orthen schaffte es den Beginn der Zentauren für die neugierigen deutschen Zuschauer zu einer Mischung aus Party und Sport zu machen. Häufig war bereits der Einlauf der Spieler und die vielen prominenten Gäste einen Besuch im Kölner Stadion wert. Orthen schaffte es mit seiner unvergleichlichen Art die Kölner Zentauren fest in der Kölner Sport-Szene zu integrieren. Bevor er den Verein verließ sorgte er dafür, dass sein Verein aus dem deutschen Football nicht mehr wegzudenken war. Sein Assistent Stephen C. Smith begleitete ihn dabei zu jeder Zeit beim Aufbau der Zentauren. Es gelang Orthen und Smith für ihr Team den begabten Trainer Peter Vaas zu verpflichten. Mit seiner langjährigen Erfahrung auf internationalem Rasen war er eine stetige Bereicherung für den Aufbau der Zentauren, die sich zu dieser Zeit erst als Team finden musste. Es gelang Vaas in kürzester Zeit in dieser neuen Zeit aus den Spielern eine Einheit zu schaffen, die den Sport nicht nur als Berufung, sondern auch als Leidenschaft verstand. Vaas, der selbst auch auf eine aktive Spielerkarriere zurückblicken kann, trainierte die Mannschaft von 2004 bis 2005 und begleitete ihren Aufbau, bis er das Team zusammen mit Smith und Orthen im Jahre 2005 verließ.

In die großen Fußstapfen, die dieses Trio hinterließ, trat im Jahre 2006 David Duggan. Der im Jahre 1963 geborene US-Amerikaner blickt allerdings ebenfalls auf eine respektable Trainerkarriere zurück. Nachdem er bereits Erfahrungen in den Vereinigten Staaten gesammelt hat in dem er unter anderem in New Hapshire und an dem Allegheny College trainiert hatte, war auch der deutsche Rasen für ihn nichts Unbekanntes. Bevor er zu den Kölner Zentauren in die ELF wechselte, trainierte Duggan von 2001 bis 2003 das Team der Berlin Thunders. Bis zu ihrer vorerst letzten Saison im Jahre 2007 hielt Duggan die Centurions erfolgreich als Team zusammen.

Die Centurions hatten es trotz der guten personellen Startbedingungen nicht leicht. Neben zahlreichen sportlichen Rivalitäten verschiedener Football Teams hatten die Zentauren vor allem mit der Tatsache zu kämpfen, dass es bereits zwei traditionsreiche Kölner Football Teams gab. Die Cologne Crocodiles und die Cologne Falcons hatten zu dieser Zeit bereits zahlreiche Fans, Zuschauer und breite Zustimmung. All dies fehlte zu diesem Zeitpunkt den Zentauren, die ganz am Anfang ihrer Karriere standen. Mithilfe der beiden prominenten Trainern und Sponsoren, die für viel Werbung und zahlreiche prominente Gäste sorgten, gelang es den Centurions allerdings eine breite Fanbase aufzubauen.

Cologne Centurions altes Logo
Cologne Centurions altes Logo

Am 14. März 2007 wurde die Mannschaft kurzzeitig in Centurions Köln umbenannt. Dahinter stand lediglich der Versuch bei den Fans eine größere Verbundenheit mit der Stadt Köln zu erzeugen. Auch dieser Schachzug zahlte sich aus, da innerhalb kürzester Zeit die Popularität des Vereins und auch die Zuschauerzahlen abermals stiegen.

Am 29. Juni 2007 wurde bekannt, dass der gesamte Spielbetrieb der NFL Europa eingestellt werden müsse. Dies bedeutete auch mit sofortiger Wirkung das Aus für die Centurions. Im Jahre 2021 bekamen die Cologne Centurions durch die neu gegründete European League of Football eine zweite Chance sich im aktiven American Football auf deutschem Boden beweisen zu können.

Jan Weinreich, Quarterback der Cologne Centurions, Foto: Sarah Philipp
Jan Weinreich, Quarterback der Cologne Centurions, Foto: Sarah Philipp