Beitragsautor: Jörg Kochs

NFL History 1977

Walter Payton (34) Chicago Bears 1977
Walter Payton (34) Chicago Bears 1977
Foto: imago

Es ist mal wieder Freitag und das kann nur eines bedeuten, wir haben eine neue Folge unserer Serie NFL History. Wie ihr es gewohnt seid, bekommt ihr jeden Freitag eine neue Folge dieser Serie.

Heute sind wir im Jahr 1977. Es ist das Todesjahr von Elvis Presley und Deutschland steht unter dem Schock des Terrors der RAF. Jimmy Carter wird Präsident der Vereinigten Staaten und der erste Star Wars Film kommt in die Kinos.

Doch natürlich wurde auch Football gespielt. Die Saison 1977 ist die 58 in der Geschichte der NFL. Es gibt eine Änderung bei der Zusammensetzung der Divisionen: Die Seattle Seahawks wechseln von der NFC West in die AFC West und die Tampa Bay Buccaneers von der AFC West in die NFC Central.

Zum zweiten Mal nach 1966 und zum letzten Mal bis heute dürfen die Dallas Cowboys an Thanksgiving nicht spielen. Es sollte auch die letzte Saison vor einer weitreichenden Änderung sein, denn in der kommenden Saison sollte es mehr Spiele für die Teams geben und auch einen anderen Playoff-Modus. Aber darüber reden wir dann etwas genauer, wenn wir zur Saison 1978 kommen.

Der Draft fand am 3. und 4. Mai im Roosevelt Hotel in New York City statt. Die Tampa Bay Buccaneers durften sich als erstes einen Spieler aussuchen und entschieden sich für Ricky Bell. Ricky Bell war Running Back. Er spielte vier Jahre lang für Tampa Bay und dann 1982 noch ein Jahr für die San Diego Chargers. Bell brachte es auf 16 Touchdowns. Leider verstarb Ricky Bell bereits am 28 November 1984 aufgrund eines Herzfehlers. Er wurde 2004 in die College Hall of Fame aufgenommen. 1991 gab es für ihn einen Film im amerikanischen Fernsehen mit dem Namen: „A Triumph of the Heart: The Ricky Bell Story“. Ricky Bell hinterließ 2 Kinder und eine Ehefrau.

In der AFC East spielten nach wie vor die vier Teams, die auch heute in dieser Division spielen sowie die Baltimore Colts. Baltimore lag lange vorne, verlor dann aber dreimal in Folge kurz vor Saisonende und drohte den Sieg in der Division zu verspielen, doch da Miami am vorletzten Spieltag in New England verlor, reichte den Colts ein Sieg am letzten Spieltag eben gegen die Patriots für die Playoffs. Miami schaute trotz einer starken Saison mit 10 und 4 in die Röhre.

In der AFC Central befanden sich die Cleveland Browns, Cincinnati Bengals, Houston Oilers und Pittsburgh Steelers. Am vorletzten Spieltag gewann Cincinnati das direkte Duell gegen Pittsburgh und hatte es in der eigenen Hand, doch durch eine Niederlage am letzten Spieltag bei den Houston Oilers rutschten sie noch von Platz 1 auf 3. Pittsburgh holte sich einen Sieg über San Diego und zog doch noch in die Playoffs ein.

In der AFC West waren die Denver Broncos, die Oakland Raiders, die San Diego Chargers, die Seattle Seahawks und die Kansas City Chiefs. Denver spielte eine richtig gute Saison und gewann 12 Spiele. Die Raiders mussten lange um die Playoffs zittern, konnten sich aber durch zwei Siege an den letzten beiden Spieltagen als bestes Team, dass seine Division nicht gewonnen hatte, doch noch für die Playoffs qualifizieren.

In der NFC East waren die Dallas Cowboys, die Washington Redskins, die St Louis Cardinals, die Philadelphia Eagles und die New York Giants. Die Texaner dominierten die Division nach Belieben und gewannen zwölf Spiele. Nur Mitte November erlaubte sich das Team eine kleine Krise und verlor gegen St Louis und in Pittsburgh.

In der NFC Central befanden sich die Minnesota Vikings, die Chicago Bears, die Detroit Lions, die Green Bay Packers und die Tampa Bay Buccaneers. Nachdem das Team aus Florida in seiner ersten Saison alle Spiele verloren hatte, startete es auch in seine zweite Saison mit 12 Niederlagen in Folge. Sechsmal blieb es sogar ohne eigene Punkte. Nur bei der Niederlage in Seattle konnten mehr als 20 Punkte erzielt werden. Doch die Saison hatte ein kleines Happy End für Tampa Bay denn die letzten beiden Spiele wurden tatsächlich gewonnen. Ein erstaunlich deutlicher Sieg bei den Saints und dann ein Heimsieg gegen St Louis. Chicago und Minnesota lieferten sich einen Zweikampf um den Sieg in der Division. Chicago hatte einen schlechten Start erwischt und stand zwischenzeitlich bei drei und fünf. Die letzten sechs Spiele konnten die Bears aber alle gewinnen. Das reicht zwar für den Einzug in die Playoffs, nicht aber für den Sieg in der Division. Den holten sich die Vikings durch einen Sieg am letzten Spieltag über Detroit.

In der NFC West waren die Los Angeles Rams, die Atlanta Falcons, die San Francisco 49ers und die New Orleans Saints. In dieser Division gab es nicht viel Spannung, die Rams setzten sich ziemlich locker mit einer Bilanz von zehn und vier durch.

MVP wurde Walter Payton von den Chicago Bears, Coach of the Year wurde Red Miller von den Denver Broncos. Walter Payton sollte übrigens auch Man of the Year werden, dieser Award sollte später nach ihm benannt werden.

In den Playoffs besiegte in der NFC Minnesota die Rams mit 14:7. Die Cowboys macht einen kurzen Prozess mit den Chicago Bears und siegten mit 37: 7.

In der AFC setzten sich die Denver Broncos mit 34:21 gegen Pittsburgh durch. Die Raiders gewannen bei den Baltimore Colts in einem packenden Spiel mit 37: 31.

Im NFC Championship Game machten die Cowboys kurzen Prozess mit den Minnesota Vikings und setzten sich mit 23: 6 durch.

Ihr Gegner im Super Bowl waren die Denver Broncos, die sich knapp mit 20:17 gegen ihren Rivalen, die Oakland Raiders durchsetzen konnten.

Super Bowl 12 fand am 15 Januar 1978 im Louisiana Superdome in New Orleans statt. Es war das erste Mal, dass ein Super Bowl in einem Dome stattfand. Zudem fand das Spiel zum ersten Mal zu einer Primetime in der Ostküsten Zone statt. 75.583 Menschen waren im Stadion. Die Texaner waren um 6 Punkte Favorit.

Die Nationalhymne wurde von Phyllis Kelly gesungen. Ein Werbespot während der Halbzeit kostete 162.000,- Dollar.

Die Cowboys wurden ihrer Favoritenrolle früh gerecht. Tony Dorsett brachte sein Team durch einen Lauf über 3 Yards in Führung und sorgte für den ersten Touchdown. 7:0 für Dallas. Dorsett wurde in diesem Jahr übrigens Offensive Rookie of the Year. Er brachte es viermal in den Pro Bowl und hat den Dallas Cowboys Ring of Honor. Er spielte fast seine komplette Karriere für die Cowboys, nur 1988 spielte er sein letztes Jahr für die Broncos.

Noch im ersten Quarter erhöhte der lässt durch einen Field Gold aus 35 Yards von Efren Herrera auf 10:0.

Im zweiten Quarter setzte Herrera mit einem Field Goal aus 43 Yards noch eins drauf und erhöhte auf 13:0. Das war auch der Halbzeitstand.

Das dritte Quarter brachte immerhin die ersten Punkte für Denver. Jim Turner traf per Field Goal zum 13:3. Das Fieldgoal war aus 47 Yards. Turner hatte übrigens in seiner Karriere schon einmal den Superbowl gewonnen, nämlich den Superbowl 3 mit den New York Jets. Die Cowboys machen wenig beeindruckt weiter und Butch Johnson konnte einen 45 Yards Pass von Roger Staubach zum Touchdown fangen. 20:3 für die Texaner. Die Broncos gaben sich noch nicht auf und tatsächlich gelangen noch im dritten Quarter der erste Touchdown für das Team aus Colorado. Rob Lytle lief für ein Yard in die Endzone. 20:10. Lytle verbrachte seine komplette Karriere bis 1983 bei den Denver Broncos. Er starb bereits 2010 an einem Herzinfarkt, eine Untersuchung seines Gehirns ergab später, dass er Anzeichen von CTE hatte.

Im letzten Quarter sorgten die Cowboys für die endgültige Entscheidung. Golden Richards konnte einen Pass von Robert Newhouse über 29 Yards zum Touchdown fangen. Damit stand es 27:10. Newhouse war eigentlich ein Fullback und verbrachte seine gesamte Karriere von 1972 bis 1983 bei den Cowboys. Leider nahm auch sein Leben ein zu frühes Ende, er hatte Herzprobleme, war aber nicht gesund genug für eine Herztransplantation und starb dann im Juli 2014. Golden Richards spielte nicht nur für die Cowboys, sondern auch für die Chicago Bears und war 1980 in der Offseason bei den Denver Broncos. Leider ist auch eher Ende Februar 2024 an Herzproblemen gestorben.

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